Journalisten-Newsletter der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft Ausgabe Winter 2010/2011 Inhalt: Mama, wann geht der Fleck weg? Storchenbiss, Blutschwamm & Co - Laserbehandlung bei Kindern Nie wieder Achselhaare! Experten-Tipps für den optimalen Lasererfolg Bei der Laserbehandlung verbrannt – was nun? Das müssen Sie wissen Silvester: Böllerunfälle mit dem Laser heilen DDL: Die Gesellschaft: Aufgaben, Ziele, Vorstand Pressekontakt und Faxantwort Mama, wann geht der Fleck weg? Storchenbiss, Blutschwamm & Co – Laserbehandlung bei Kindern Sie versetzen jungen Eltern einen Schreck: Storchenbisse oder auch Feuermale. Die roten Flecken zeigen sich bei 60 Prozent aller Säuglinge schon kurz nach der Geburt, meist im Gesicht und Nacken. Treten die Flecken an Stirn, Nase oder Oberlippe auf, spricht man von einem Storchenbiss – einer Sonderform der Feuermale. Storchenbisse und Feuermale entstehen, weil feine Blutäderchen sich in der Haut weiten. Es fehlen an dieser Stelle die Nervenstrukturen, die sonst den Durchmesser der Gefäße steuern. Zwar sind Feuermale nicht gefährlich oder bösartig, es handelt sich um gutartige Aussackungen der Gefäße. Sie können aber auf Fehlbildungen in tieferen Gefäßen hinweisen. Deshalb sollten Eltern bei Feuermalen im Augenbereich unbedingt einen Augenarzt konsultieren, der den Augeninnendruck des Kindes überprüft. Außerdem können Feuermale im Gesicht mit anderen Fehlbildungen kombiniert sein, die Krampfanfälle auslösen („Sturge-Weber-Syndrom“). Ob eine solche Anlage vorliegt, klären Kinderärzte und Neurologen. Was tun, wenn dies alles nicht der Fall ist und es sich „nur“ um einen unschönen dunkelroten Fleck handelt? „Storchenbisse im Bereich der Mitte der Stirn bilden sich meist innerhalb der ersten Lebensjahre von selbst zurück“, beruhigt Dr. med. Wolfgang Kimmig, Präsident der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft. „Hier heißt es abwarten.“ Feuermale im Nacken verschwinden nicht, können dort aber von Haaren überdeckt werden. Auch alle anderen Feuermale bleiben bestehen. „Sie werden mit der Zeit sogar dunkler, zum Teil auch knotig“, erklärt Dr. med. Wolfgang Kimmig. Ist die ästhetische Beeinträchtigung stark ausgeprägt, kann das störende Feuermal mit dem gepulsten Farbstofflaser behandelt werden. Das hochenergetische Licht bringt die geweiteten Gefäße zum Platzen, das Gewebe heilt allmählich ab, die Hautfärbung verblasst. „Am besten beginnt man mit der Therapie, wenn das Kind ein Jahr alt ist“, empfiehlt Dr. med. Gerd Kautz (Vizepräsident der DDL). „Denn manche Feuermale hellen sich im ersten Lebensjahr noch auf.“ Gelasert wird häufig in Kurznarkose, weil Kleinkinder schmerzempfindlich sind und die Behandlung durch reflexhafte Bewegungen beeinträchtigen könnten. Zwischen acht und zehn Mal muss die Laserbehandlung im Abstand von zwei Monaten wiederholt werden, um das Feuermal zufriedenstellend aufzuhellen. „Bis zum dritten Lebensjahr sollte die Behandlung abgeschlossen sein, um eine Stigmatisierung im Kindergarten zu verhindern“, meint Dr. med. Gerd Kautz. Die Erfolgsaussichten der Lasertherapie bei Feuermalen im Gesicht stehen gut. „Die Erfolgsquote liegt hier bei 70 Prozent“, stellt Dr. Wolfgang Kimmig fest. Obwohl die Fehlbildung eine medizinische Indikation darstellt, übernehmen die gesetzlichen Kassen leider nur die Kosten für eine Sitzung – nachfragen beim Versicherer lohnt in jedem Fall. Viele Laserzentren bieten diese Therapie deshalb nur noch als Privatleistung an. Wichtig: Wählen Sie eine ärztliche Einrichtung aus, die sicherstellt, dass ein erfahrener Kinderanästhesist die Kurznarkose macht. Definitiver Handlungsbedarf besteht bei Blutschwämmchen, sogenannten Hämangiomen. Blutschwämme sind gutartige Tumoren, die ebenfalls kurz nach der Geburt auftreten und zunächst dem Storchenbiss ähneln. Die meisten Blutschwämme zeigen sich im Kopf- und Halsbereich. Hämangiome können rasant in Dicke und Größe wachsen und zu schwerwiegenden Problemen führen, zum Beispiel zur Beeinträchtigung des Sehvermögens. Deshalb sind sich Kinder- und Hautärzte einig, dass ein Blutschwamm im Gesicht möglichst früh behandelt werden sollte. „Ziel ist, einen Wachstumsstillstand zu erreichen“, so Dr. Gerd Kautz. Auch bei Hämangiomen kommt der gepulste Farbstofflaser zum Einsatz – neuerdings häufig in einer Kombinationsbehandlung mit dem Wirkstoff Propranolol, einem Bluthochdruck-Medikament. Propanolol kann als Flüssigkeit in einer Einmalspritze aufgezogen und den Mahlzeiten des Kindes beigemengt werden. Der Betablocker bringt Blutschwämme zum Schrumpfen. „Ist die Therapie mit Propranolol ausgereizt, kann das verbleibende Hämangiom zusätzlich gelasert werden“, erklärt Dr. med. Gerd Kautz, Vizepräsident der DDL und Dozent für Lasermedizin an der Universität Greifswald. In der Regel sind drei bis fünf Lasersitzungen erforderlich. Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten. Weitere Informationen auch unter: www.vaskuläre-tumore.de Hämangiom Behandlung mit Laser und Propranolol. Nie wieder Achselhaare! Laserbehandlung wird immer beliebter – auch als Weihnachtsgeschenk. Experte Dr. Nikolaus Seeber (2. Vizepräsident der DDL) gibt Tipps für den optimalen Behandlungserfolg Achselhaare werden von vielen Frauen als störend empfunden, sie rangieren in der Unbeliebtheitsskala gleichauf mit unerwünschter Beinbehaarung. Um Achselhaare dauerhaft los zu werden, setzen Frauen daher immer häufiger auf die Laserbehandlung – übrigens in Form eines Gutscheins eine tolle Geschenk-Idee fürs Fest! „Lasertherapie ist sicherlich die effektivste, schnellste, nebenwirkungsärmste und insgesamt auch kostengünstigste Methode, um Haare dauerhaft zu entfernen“, bilanziert Dr. med. Nikolaus Seeber. Weil es sich bei den Achseln um relativ kleine Behandlungsflächen handelt, sind die Therapiekosten mit 80 bis 125 Euro pro Sitzung vergleichsweise überschaubar. Zwischen vier und acht Sitzungen sind erforderlich, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Dabei gilt: Je dunkler die Haare, desto besser der Behandlungserfolg. „Wir gehen heute von Ansprechraten von über 80 Prozent aus, der dauerhafte Effekt ist in Langzeitstudien nachgewiesen worden“, so Dr. med. Nikolaus Seeber. Sollten dennoch Haare verbleiben, dann wachsen sie deutlich dünner und heller nach. Bewährt haben sich der langgepulste Alexandrit-, Rubin- und Diodenlaser, der Neodym:YAG-Laser und hochenergetische Blitzlampen (IPL Technologie). Laserexperte Dr. med. Nikolaus Seeber gibt Tipps für den optimalen Behandlungserfolg: 1) Keine Sonneneinstrahlung, kein Solarium vor der Behandlung! Auch nach dem Lasern ist direkte Sonnenbestrahlung für vier bis sechs Wochen tabu. 2) Vier Wochen vor der Laserbehandlung keine Haare mehr zupfen oder wachsen. Rasieren ist erlaubt. 3) Am Tag der Behandlung keine Deodorants, Parfums oder Cremes benutzen. 4) Lasertherapien an der Haut sollten nur von Ärzten oder unter direkter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden! Bei der Laserbehandlung verbrannt – was nun? Sie wollte endlich glatte Beine haben. Doch der Besuch im Kosmetikstudio endete für eine Frau aus Nordrhein-Westfalen im Desaster: Durch die Enthaarungsbehandlung mit IPLBlitzlicht erlitt sie vierzig massive Verbrennungen an den Unterschenkeln. Sie zog vor Gericht, verklagte die Kosmetikerin – und bekam Recht. Das Landgericht Bonn stellte einen Behandlungsfehler fest und hielt 4000 Euro Schmerzensgeld für angemessen. „Das Urteil dürfte nur die Speerspitze der Anwendungsfehler in vielen Kosmetikstudios sein“, lautet der Kommentar des Dermatologen Reinhard Gansel, Leiter des Essener LaserMedizin-Zentrums Rhein-Ruhr. „Schwere Verbrennungen infolge unsachgemäßer Laserbehandlungen haben zugenommen“, meint auch Dr. med. Wolfgang Kimmig, Präsident der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL). „Ich warne vor dem Einsatz von Lasern oder Blitzlampen in Kosmetikstudios. Kosmetikerinnen sind dafür nicht ausgebildet.“ Gut aufgehoben ist der Patient nur bei einem Dermatologen, der über eine Zusatzqualifikation für Lasertherapie verfügt (das ist bei Mitgliedern der DDL der Fall, abzufragen unter www.ddl.de). Dr. Wolfgang Kimmig: „Nur der Dermatologe kann die Haut des Patienten beurteilen, den richtigen Laser mit korrekter Energiedosis wählen und die Reaktion auf den Lasereinsatz zutreffend einschätzen.“ Auch wenn der Hautarzt die weitere Laserbehandlung an das medizinische Assistenzpersonal delegiert, so bleibt er vor Ort permanent ansprechbar und kann auf mögliche Komplikationen sofort reagieren. Was ist bei einer Laserbehandlung normal, wo wird‘s gefährlich? Schwellung, Rötung und leichte Schmerzen sind häufige Nebenwirkungen. Abhilfe schaffen Kühlsysteme, die in den Laser integriert sind, oder Kühlpacks, die gleich nach der Behandlung auf die Haut gelegt werden. Auch Cremes, die nach der Behandlung aufgetragen werden, können Entzündungen hemmen und so Beschwerden lindern. Bei besonders schmerzempfindlichen Patienten ist es ratsam, vor der Therapie ein leichtes Schmerzmittel zu verabreichen oder ein Schmerzgel auf die Haut aufzutragen. Anders verhält es sich bei starken Nebenwirkungen oder gar Verbrennungen – letztere sind bei dunklen Hauttypen ein gefürchtetes Problem. In diesem Fall muss sofort ein Hautarzt aufgesucht werden, der den Schadensverlauf dokumentiert und die Behandlung durchführt. Solche Fälle sollten der DDL gemeldet werden unter [email protected]. Bild 1 ist der Zustand nach einer Behandlung mit einem IPL-Gerät in einem nicht-medizinischen Institut. Nach einer lokalen Behandlung mit Triamcinolon/Erythromycin sieht man im Dezember 2009 noch diskrete Hypopigmentierungen lateral unten links. Silvester: Böllerunfälle mit dem Laser heilen Zum Jahreswechsel geht‘s fröhlich zu, um Mitternacht auch krachend laut – aber leider verletzen sich an Silvester immer wieder Menschen durch falschen Umgang mit Feuerwerkskörpern. Allein in der Hauptstadt Berlin musste die Feuerwehr in den vergangenen Jahren 500 Mal wegen Böllerunfällen ausrücken. Explodiert ein Feuerwerkskörper in der Hand, entstehen meist Verbrennungen ersten und zweiten Grades an Gesicht, Hals, Händen oder Oberarmen. Darüber hinaus werden unter hohem Druck Schmutz- und Schwarzpulverpartikel in die Haut gesprengt. Verletzungen, die unbedingt innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden ärztlich versorgt werden müssen. „Wenn die Schmutzpartikel nicht frühzeitig entfernt werden, können dauerhaft Verfärbungen zurückbleiben“, warnt Dr. med. Nikolaus Seeber, 2. Vizepräsident der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL). Mediziner sprechen in diesem Fall auch von „Schmutztätowierungen“ oder auch Fremdkörpereinsprengungen. Deshalb gilt: Als erstes müssen nach einer angemessenen Betäubung die Schmutzpartikel durch einen Hautarzt vorsichtig mit Spezialbürsten ausgebürstet, Splitter und Schwarzpulverteilchen mit der Pinzette herausgezogen werden. Bleiben dennoch hässliche Pigment-Verfärbungen durch Ruß und Schwarzpulver zurück, hilft der Laser. „Solche Schmutztätowierungen entfernen wir mit gütegeschalteten Festkörperlaser, zum Beispiel mit dem Rubinlaser“, erklärt der Hamburger Laserexperte Dr. med. Nikolaus Seeber. Zwischen sechs und 15 Laseranwendungen sind erfahrungsgemäß nach Explosionstraumata erforderlich, um die Hautverfärbungen zufriedenstellend aufzuhellen. Die Kostenübernahme muss bei der Krankenkasse beantragt werden. DDL: Die Gesellschaft: Aufgaben, Ziele, Vorstand Die Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft (DDL) wurde 1992 in Sigmaringen gegründet und ist eine Interessenvertretung von Hautärzten, die sich auf Laseranwendungen in der Dermatologie spezialisiert hat. Die Hautärzte sind Laserschutzbeauftragte. Die DDL umfasst derzeit über 140 Mitglieder in Deutschland und den Nachbarländern. Vorrangiges Ziel der DDL ist die Aus- und Fortbildung seiner Mitglieder bzgl. Lasersicherheit sowie Anwendung verschiedener Lasertypen und -therapien am Menschen. Viele Mitglieder haben auch den europäischen Weiterbildungsstudiengang Diploma in Asthetic Laser Medicine der Universität Greifswald absolviert und führen daher den akademischen Titel D.A.L.M. (siehe auch www.laserstudium.eu). Des Weiteren werden von den Mitgliedern der DDL wissenschaftliche Untersuchungen zur Verbesserung bestehender Lasertherapien und zur Überprüfung neuer Indikationen für die Lasertherapie der Haut durchgeführt. Parallel hierzu wird die Öffentlichkeit über etablierte Laserbehandlungsmethoden informiert. Der Vorstand der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) Dr. med. Wolfgang Kimmig (Präsident) Dr. med. Gerd-Martin Kautz (1. Vizepräsident) Dr. med. Nikolaus Seeber (2. Vizepräsident ) Pressekontakt und Faxantwort Juliane Peterhansl Stromstraße 4 10555 Berlin Tel: 030 740 744 746 Fax: 030 740 744 755 Email: [email protected] Oder: [email protected] Kontaktdaten Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft e.V. (DDL) Martinistraße 52 20246 Hamburg E-Mail: [email protected] Internet: www.ddl.de Faxanwort an die Nummer: 030 - 740 744 755 Ich interessiere mich für das Thema: Storchenbiss, Blutschwamm & Co – Laserbehandlung bei Kindern Nie wieder Achselhaare! Experten-Tipps für den optimalen Lasererfolg Bei der Laserbehandlung verbrannt – was nun? Das müssen Sie wissen Silvester: Böllerunfälle mit dem Laser heilen DDL: Die Gesellschaft: Aufgaben, Ziele, Vorstand Bitte vermitteln Sie mir zu diesem Thema einen Interviewpartner. Bitte nehmen Sie mich in den Verteiler auf. Bitte streichen Sie mich aus Ihrem Verteiler. 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