1 von 2 Artikel aus „UmweltMagazin“ Oktober 1999, Seite 62 Ionenaustauscher auf Naturstoffbasis Schwermetalle im Wasser gefährden die Gesundheit. Direkt- und Indirekteinleiter müssen daher, was diese Stoffgruppe angeht, strenge Abwassergrenzwerte einhalten. Ein neues Produkt hilft dabei. Selbst moderne Produktionsverfahren können Schwermetalleinträge ins Abwasser selten wirtschaftlich von vornherein vermeiden. Betroffenen Branchen sind die metallverarbeitende Industrie, Galvanikbetriebe, Hersteller elektronischer Bauelemente oder Leiterplatten, die Halbleiterfertigung, Gerbereien, die Druckindustrie und andere. Eine effiziente und kostengünstige Entfernung der Schwermetalle wird für sie zur Notwendigkeit, um einerseits bei den Produktionskosten wettbewerbsfähig zu bleiben und andererseits eine Gefährdung von Umwelt und Bevölkerung auszuschließen. Aber auch beim nachsorgenden Umweltschutz, beispielsweise in der Deponiesickerwasserbehandlung oder der Reinigung von Grundwasser im Zusammenhang mit Altlastensanierungen, besteht die Notwendigkeit, kostengünstig, sicher und effizient Schwermetalle zu entfernen. Mit neuen Eigenschaften Carbion ist ein neu entwickelter Kationenaustauscher im Angebot der EISU GmbH. Er wird auf Naturstoffbasis hergestellt und hat seine Einsatzfelder sowohl bei den „traditionellen“ Ionenaustauscheranwendungen als auch bei der Lösung solcher Abwasserprobleme, die dieser Technik bisher nicht oder nur schwer zugänglich waren. Carbion • entfernt gelöste Metalle auch in geringen Restkonzentrationen sicher und schnell aus Produktionsabwässern, Brauchwasser und Grundwasser. Dabei senkt es die Kosten der Wasserbehandlung unter anderem durch Austauschzyklen, die das Vierfache üblicher Werte erreichen sowie die Option, künftig kleinere und preiswertere Anlagen einzusetzen, • erhöht als Polizeifilter gegen ungewollte Einleitungen die Sicherheit von Produktionsanlagen, • eignet sich auch zur Entfernung von Zinn, das bisher mit Ionenaustauschern nicht oder nur sehr kostenaufwendig beseitigt werden konnte, • kann ohne zusätzliche Aufwendungen in schon vorhandenen Ionenaustauscheranlagen an Stelle der bisherigen synthetischen Ionenaustauscher eingesetzt werden, • kann auch in wäßrigen Medien zum Einsatz kommen, in denen chelatisierende Ionenaustauscher nicht oder nur bedingt einsetzbar sind. Dazu zählen Abwässer, die eine Restkonzentration von Ölen und Fetten oder auch einen Trübstoffanteil mit ungelösten Metallspuren enthalten. 2 von 2 Carbion basiert auf chemisch modifizierter Zellulose mit einer neuartigen Kombination ionenaustauschender und metallfixierender Gruppen. Wie das Ausgangsmaterial weist auch das Produkt eine faserige Grundstruktur auf, die besonders bei der Fixierung großer Schwermetallionen und bei der Sorption geringer Restkonzentrationen (Tabelle) Vorteile gegenüber den vollsynthetischen chelatisierenden Ionenaustauschern bietet. Das Ausgangsmaterial wird im Herstellungsprozeß so gehärtet, daß Carbion als ein chemisch und mechanisch stabiles Granulat angeboten werden kann. Hohe Verfügbarkeit Durch das Zusammenwirken der für Ionenaustauscher neuen Grundstruktur und der Kombination metallfixierender Gruppen werden Eigenschaften erzielt, die die besondere Anwendungsqualität des Carbion bedingen: • Vergleichbar hohe Sorptionskapazität bei leichten und deutlich höhere bei schweren Metallionen, • hohe Sorptionsgeschwindigkeit, • erhöhte Metallaufnahme bei Anwesenheit von Ammonium, • Aufnahme von Metallionen auch aus Wasser mit Ölresten, • Abfiltration von Schwebstoffen und darin enthaltener ungelöster Metalle. Aufgrund der einfachen Herstellung und der eingesetzten Rohstoffe kann Carbion zu einem attraktiven Preis angeboten werden. Wegen seiner chemischen Stabilität läßt es sich mit Säure mehrmals regenerieren. Bei bisherigen Anwendungen - selbst mit Standzeiten über einem Jahr im diskontinuierlichen und kontinuierlichen Betrieb konnten keine Zersetzungen durch Bakterien oder Pilze festgestellt werden. Durch gezielte Variation der Herstellungsbedingungen und der eingesetzten Stoffe kann Carbion an unterschiedliche Aufgaben angepaßt werden. Folglich bietet EISU für verschiedene Problemstellungen speziell entwickelte und konfektionierte Typen einschließlich entsprechender Standardanlagen und Serviceleistungen an. Die Standzeiten der Filterbetten werden in der Regel auf ein Jahr ausgelegt, was dem Anwender für diesen Zeitraum eine hohes Maß an Prozeßsicherheit gewährleistet Schwermetall Ausgangskonzentration mg/l Blei 2,1 Zink 2,6 Nickel 2,4 Kupfer 2,5 Cadmium 2,3 Quelle: EISU Restkonzentration mg/l < 0,1 0,03 0,017 < 0,02 0,023 pHWert 8,9 8,9 9,0 8,9 8,9