Mexico D.F. Teotihuacán “Der Ort an dem die Menschen zu Göttern werden” ist eine der größten Ruinenstädte Mesoamerikas und, da keine schriftlichen Quellen existieren, eine der geheimnisumwittersten. Der Originalname ist unbekannt, ebenso wie die etnische Zugehörigkeit ihrer Bewohner. Bereits die Mexica fanden den Ort verlassen vor. Sie machten Teotihuacán zum aztekischen Heiligtum, verlegten in ihrer Mythologie den Ursprung der fünften Sonne dorthin, bestatteten hier ihre Toten und brachten den Göttern Opfer dar. Die Besiedlung Teotihuacáns begann im 7. Jh. V.u.Z. Um die Zeitwende begann man mit der Errichtung der Sonnenpyramide, kurz darauf wurde mit dem Bau der Mondpyramide, der Zitadelle und der Prozessionsstraße, der “Straße der Toten”, begonnen. Ende des 2. Jahrhunderts hatte Teotihuacán den Status einer Hochkultur erreicht. Die Stadt war in dieser Phase keine reine Zeremonialstätte mehr. So war der kultische Kern mit Wohnsiedlungen für 30.000 Menschen umgeben. Um 500 - 650 n.u.Z. erreichte die Stadt ihre Blütephase. Auf ca. 146 qm lebten bis zu 200.000 Menschen und die Handelsbeziehungen der Metropole reichten nun bis ins heutige Guatemala hinein. Der Niedergang begann um die Mitte des 7. Jahrhunderts, ob aus wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen ist nicht bekannt. Der historische Stadtkern (Centro Histórico) Tenochtitlán Die präkolumbische Geschichte des Gebietes wurde vornehmlich von den Atzteken bzw. Mexica geprägt. Sie gründeten 1345 in dem ursprünglich sumpfverseuchten Inselsystem im Texcoco-See den „Ort der Kaktusfrucht“ Tenochtitlán - die Hauptstadt der Azteken. Mit einer Fläche von 12 bis 15 km² und einer Bevölkerung von 200 000 bis 300 000 Menschen dürfte es nach London und Peking zu dieser Zeit die drittgrößte Stadt der Welt gewesen sein und wie Mexico City das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Atztekenreiches. Der spanische Eroberer Hernán Cortes hat 1521 den letzten Atztekenherrscher Moctezuma II. ermordet und Tenochtitlán bis auf die Grundmauern verbrannt und zerstört. Auf ihren Fundamenten errichtete man das Zentrum des kolonialen Neuspaniens, die Stadt Méjico. Nur an wenigen Stellen sind heute Reste der alten Atztekenkultur erhalten geblieben. Centro Histórico Das Areal, das heute als Centro Histórico bezeichnet wird, hat den Zócalo als Mittelpunkt und erstreckt sich noch über 600 Häuserblocks mit 1436 Gebäude aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Der Bereich wurde 1980 von der Regierung zum historischen Nationalmonument und von der UNESCO 1987 zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Zeitgleich wurde der Autoverkehr aus einem Teil der Zone verbannt und mit der Restaurierung begonnen. Bergrenzt wird es von den Straßen Calle Abraham Gonzáles und Paseo de la Reforma im Westen, von der Calle Anfora im Osten, den Avenidas Arcos de Belén und José María Izazaga im Süden und der Bartolomé de Las Casas im Norden. Zócalo (Plaza de la Constitución) (Die Bezeichnung Zócalo bezieht sich auf den Sockel eines geplanten Unabhängigkeitsdenkmals auf diesem Platze, das nie fertiggestellt wurde.) Der Mittelpunkt der Stadt ist der Zócalo, auf dem 1813 die erste Verfassung Mexicos verkündet wurde. Er misst 240 x 240 m und ist damit nach dem roten Platz in Moskau der zweitgrößte Platz der Welt. Nach der Eroberung Tenochtitláns durch die Spanier begann der Bau des Hauptplatzes auf den Ruinen des atztekischen Tempelbezirks. Zu Beginn der Kolonialzeit diente der Platz u.a. als Stierkampfarena und Markt. Heute wirkt er dagegen etwas leer, doch in seiner Mitte wird jeden Morgen eine überdimensionalen Nationalflagge gehisst und zudem finden auch heute noch alle wesentlichen offiziellen Veranstaltungen hier statt. In der unter dem Platz liegenden Metro-Station zeigt eine Ausstellung in Modellen die Stadtentwicklung. Der Platz wird beherrscht von dem Nationalpalast und der Kathedrale mit dem dahinterliegendem Ausgrabungsgebiet des Templo Major. Palacio Nacional Die gesamte Ostseite des Zócalo nimmt der Nationalpalst mit seiner über 200 m langen Fassade ein. Der aus Tezontle, einem rötlichem Vulkangestein, errichtete Bau ist Amtssitz des Präsidenten und enthält zahlreiche Verwaltungsbüros. Ursprünglich 1523 auf dem Palast der Atzteken vom spanischem Eroberer Cortés errichtet, war er in der Kolonialzeit Regierungssitz der spanischen Vizekönige und danach der Präsidenten der Republik. Mehrmals um- und ausgebaut sowie während der Indianerrevolte von 1692 schwer beschädigt, gehört er zu den ältesten und eindruckvollsten Gebäude der Stadt. Das dritte Stockwerk wurde in den 20er-Jahren unter der Regierung von Präsident Calles hinzugefügt. Über dem großen Mittelportal des Palastes hängt unter dem Staatswappen die Freiheitsglocke (Campana de Dolores), mit der Pfarrer Miguel Hidalgo am 16. September 1810 in Dolores die Unabhängigkeitsbewegung einläutete. Das Innere des Nationalpalastes besteht aus 14 für den Besuch nur teilweise freigegebenen Patios und einer großen Anzahl von Sälen. Vom arkadengesäumten Haupthof führt ein Treppenhaus in den ersten Stock, die Wände beider Räumlichkeiten sind mit einem der berühmtesten Wandgemälde des Muralisten Diego Rivera bemalt. Auf einer Fläche von 450 qm hat der Künsler in den Jahren 1926 bis 1945 Themen aus der Geschichte und Kultur des Landes von der altindianischen Epoche bis zur Zeit nach der Revolution dargestellt [„México a Través de Los Siglos“ („Mexico im Lauf der Jahrhunderte“)]. Die ehemaligen Wohnräume von dem Präsidenten Benito Juárez am nördlichen Innenhof sind auch für Besucher zugänglich-Museo Benito Juárez. In dem Raum, in dem er 1872 starb, erinnern Möbel und persönliche Gegenständen an den Präsidenten. Ebenfalls zu besichtigen ist die Abgeordnetenkammer, in der 1857 die Reformverfassung verabschiedet wurde. Diese und die Verfassung von 1917 sind ausgestellt. Der Nationalpalast beherbergt auch das staatliche Hauptarchiv mit interressanten historischen Dokumenten und die Biblioteca Miguel Lerdo de Tejada, eine der größten und wichtigsten Mexikos. Catedral Metropolitana Die neben dem Nationalpalast den Zócalo beherrschende Kathedrale an der Nordseite ist der älteste und mit einer Länge von 130 m, 58 m Breite und 55 m Höhe der größte Sakralbau in Lateinamerika. Der 1525 begonnene ursprüngliche Bau der Kathedrale wurde teils abgerissen, teils umgebaut. Die heutige Kathedrale geht auf das Jahr 1563 zurück. Obwohl an dem gewaltigem Gotteshaus aus Basalt und grauem Sandstein über 250 Jahre gebaut wurde und es daher unterschiedliche architektonischen Stilformen in sich vereinigt, besticht es denoch durch beeindruckenmde Harmonie. Trotz der beiden neoklassizistischen Türme und anderer Bauelemente wirkt die Fassade durch ihre massiven Voluten und gewundenen Säulenpaare überwiegend barock. Die Glockentürme wurden 1793 und die drei Statuen der Tugenden Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe auf dem Uhrturm (Architekten Manuel Tolsá) sowie die Kuppel erst 1813 fertiggestellt. Ungewöhnlich dabei ist die Aufhängung und die unterschiedliche Größe der Glocken. Die Kathedrale ist im Inneren in ein Haupt- und zwei Nebenschiffe sowie 14 Seitenaltäre unterteilt. Glanzstück ist der reich geschnitzte churriguereske Altar der Heiligen drei Könige (Altar de los Reyes, 1718-1739) am Ende des Hauptschiffes. In den beiden Seitenschiffen sind 14 Kapellen aneinandergereiht. Die Kapelle westlich vom Hauptalter birgt die sterblichen Überreste des mexikanischen Kaisers Agustín de Iturbide. In der dritten Kapelle links vom Haupteingang ist die Figur des Senor del Cacao interressant, bei der die Indianer ihre Opfergaben für den Bau der Kathedrale in Form von Kakaobohnen ablieferten. Die anderen Kapellen und Seitenaltäre sind mit wertvollen, meist barocken Gemälden ausgestattet. Zu der Kathedrale gehört zudem ein Museum für religiöse Kunst, in dem kostbare kirchliche Gegenstände ausgestellt sind. Sagrario Metropolitano (Sagramenthäuschen) Das Sagramenthäuschen von Lorenzo Rodriguez wurde 1768 geweiht und schließt direkt östlich an die Kathedrale an, ist aber funktionell von dieser getrennt. Diese Pfarrkirche stellt eines der besten Beispiele des mexikanischen churrigueresken Baustil dar. In der Fasssade sind die Estípites genannten Wandpfeiler und die barocken Ornamente vorherrschend. Das Innere wurde in Form eines griechischen Kreuzes gebaut. Auffallend im Inneren ist auch der von Pedro Patino Ixtolinque (indianischer Schüler von Manuel Tolsá) 1829 geschaffene Hauptaltar. Feuer und Erdbeben zerstörten im 18. Jahrhundert einen Teil des Inneren. Wie bei vielen anderen alten Bauten der Stadt sinken auch hier die Fundamente nach einer Seite hin ab, was auf den nachgebenden Untergrund des ausgetrockneten Sees zurückzuführen ist. Seit 1999 wird das Sakramenthaus renoviert. An der Ostseite des Gebäudes bieten Handwerker, die Werkzeuge vor sich ausgebreitet, ihre Dienste an. Templo Major (Großer Tempel von Tenochtitlán) Hinter der Kathedrale wurden 1900 beim Bau von Abwasserkanälen einige Reste vom Tempelbezirk der Stadt Tenochtitlán freigelegt und dort belassen. Wiederum durch Zufall wurde 1978 wurde beim Bau der Metro ein behauener Stein gefunden, der sich als bedeutendsder archäologischer Fund des 20.Jahrhunderts in Mexico erwies. Die runde Scheibe zeigt im kunstvollen Relief eine Darstellung der enthaupteten und zerstückelten Mondgöttin Coyolxauhqui. Dieser Fund gab den Anstoß zu weiteren Grabungen. Die Ausgrabungen zeigten, das das religiöse und politische Zentrum des Atztekenreiches sich an dieser Stelle befunden hatte. Im Zentrum erhob sich die Hauptpyramide, einst das alles beherrschende Gebäude des heiligen Bezirkes, deren beide Tempel dem Regengott Tláloc und dem Kriegsgott Huitzlipochtli, die als Hauptgottheiten der Atzteken Krieg und Tod, Leben und Wasser symbolisierten geweiht waren. Aus Größe und Material der Tempelmauern schließt man, das diese Bauten wahrscheinlich vor der Herrschaft der Atzteken über das Tal, also vor dem Jahre 1428 errichtet wurden. Möglicherweise existieren in tieferen Schichten noch ältere Tempelbauten, deren Freilegung ist jedoch unwahrscheinlich. Durch das Ausgrabungsgelände führt ein Rundweg, der das besichtigen der freigelegten Objekte ermöglicht. Da das Anthropologische Nationalmuseum keinen Platz für die zahlreichen Funde mehr hatte, wurde 1988 direkt bei der Ausgrabungsstätte ein Museumsgebäude (Museo del Templo Major) errichtet. Es verfügt über eine große Fensterfront, die den Blick auf das äußere Ausgrabungsfeld freigibt. Ein Modell im Patio des Gebäudes unterrichtet über das Aussehen des Tempelbezirkes von Tenochtitlán vor dem Eintreffen der spanischen Eroberer. Rund um den Alameda Central Alameda Central Etwas weniger als einen Kilometer westlich des Zócalo befindet sich der einzige größere zentral gelegene Park von Mexico-City, die Alameda. Er war einst ein aztekischer Marktplatz und zur Kolonialzeit pflegte die Inquisition hier ihre Opfer zu verbrennen oder für die Prügelstrafe zu entblößen 1593 entschied Vizekönig Luis de Velasco, daß die wachsende Stadt einen schönen Bereich mit Spazierwegen, Brunnen und Bäumen brauche, so daß der Park gegen Ende des 16.Jahrhunderts angelegt wurde. Der Park erhielt seinen Namen von den „álamos“ (Pappeln), die damals gepflanzt wurden. Heute ist er Zufluchtsort vor den Menschenmengen und dem Verkehr der Stadt, vor allem sonntags, inzwischen als „grüne Lunge der Stadt“ viel zu klein, aber vor allem beliebter Treffpunkt der Liebespaare. Palacio de las Bellas Artes An der Ostseite der Alameda enstand enstand nach 30-jähriger Bauzeit nach Plänen des italienischen Architekten Adomo Boari der Jugendstilbau aus weißem Carrara-Marmor. Die verlängerte Bauzeit ist auf die unruhigen Zeiten der Revolution zurückzuführen. Das Gebäude ist seit 1946 der Sitz des nationalen Instituts für die schönen Künste und beherbergt neben Oper und Theater auch das nationale Folklore-Ballett. Im Inneren sind Werke der bekanntesten Künstler Mexikos ausgestellt. Den berühmten Bühnenvorhang aus Glasmosaik im Theaterraum, fertigte der New Yorker Juwelier Tiffany an. Das aus fast einer Million Glasssteinen bestehende Glasvorhang ist 22 t schwer und stellt das Hochland Mexikos dar. Aufgrund der schweren Marmorhülle des Gebäudes und des weichen Bodens, ist der Bau seit Fertigstellung bereits über vier Meter in den Untergrund abgesackt. Correo Central (Hauptpost) An der Rückseite des Bellas Artes entstand etwa zeitgleich ein weiterer Bau von Boari, das neugotisch dekorierte Correo Central. Im Inneren ist das Jugendstil-Treppenhaus mit Glas- und Eisenschmuck geschmückt Außerdem befindet sich im ersten Stock ein kleines Post-Museum. Hemiciclo Juárez An der Südseite der Alameda befindet sich das Denkmal für Juarez, der Hemiciclo Juárez im neoklassizistischen Stil. Ein Halbkreis leuchtend weißer Säulen rund um den, in königlicher Pose thronenden Benito Juárez (1806-1872). Juárez wurde als armer ZapotekenIndianer im Staate Oaxaca geboren und brachte es zum Präsidenten von Mexico. Jardín de la Solidaridad An der Westseite befindet sich der Jardín de la Solidaridad, der Garten der Solidarität, der im Jahre 1986 auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Regis entstand. Zur Erinnerung an die Mühen, die die Bevölkerung der Stadt auf sich nehmen mußte, um sie nach dem Erdbeben im Jahre 1985 wieder aufzubauen. Museo Mural Diego Rivera Das Museum liegt westlich der Alameda gegenüber vom Jardín de la Solidaridad und wurde 1986 speziell zur Unterbringung des 15m breiten und 4m hohen Wandbildes „Sueno de una Tarde Dominical en la Alameda Central“ (Traum eines Sonntagnachmittags auf der Alameda) aus dem Jahre 1947 von Diego Riviera erbaut, nachdem das Hotel del Prado, in dem das Gemälde ursprünglich gemalt und aufbewahrt wurde, durch das Erdbeben 1985 schwere Schäden erlitt. Plaza de Santa Cruz Das Kunstmuseum Franz Mayer befindet sich an der Nordseite der Alameda an der kleinen Plaza de Santa Veracruz in dem Gebäude des Hospital San Juan de Dios von 1582. Das Museum enthält eine kostbare, ehemals private Sammlung von überwiegend mexikanischen Stücken aus Kunst und Kunsthandwerk Franz Mayer, gebürtiger Mannheimer, wanderte 1882 nach Mexiko aus und wurde mexikanischer Staatsbürger. Er bekam den Spitznamen „Don Pancho“ und begann Meisterwerke der mexikanischen Silber-, Textil- und Schreinerkunst zu sammeln. Die Kirche San Juan de Dios von 1727, links vom Franz Mayer Museum, ist auffällig durch ihre Fassade mit der riesigen Muschelkalotte. Nischenportale dieser Art findet man nur ganz vereinzelt in Mexico. Über dem Portal ist San Juan de Dios mit einem Granatapfel abgebildet, Symbol der Stadt Granada, wo der Heilige sein erstes Hospital gründete. Sie gilt aber mit ihren vielen Samenkernen auch als Zeichen für die Verbreitung des christlichen Glaubens. Das Kunstmuseum Franz Mayer, die Kirche Juan de Dios und die gegenüberliegende churriguereske Kirche Santa Vera Cruz von 1730 umschließen den Plaza de Santa Cruz, auf dem vor den Freiheitskriegen Kirchspiele aufgeführt wurden. Torre Latino-Americano Das 1958 eingeweihte Hochhaus aus Glas und Stahl schwimmt mit seinem unterirdischen Betonfuß wie eine Boje im Schlamm des alten Seebodens und schwingt an der Spitze bis zu 5 m aus. Der 171m hohe und 44stöckige Turm war Jahrzehnte bis zum Bau des Hotel de México das höchste Gebäude der Stadt. Auf dem Weg nach oben zur Aussichtsterrasse im 42. Stock kann man die Baupläne des Turms bewundern. Parks in Mexico D.F. Bosque de Chapultepec Der “Heuschreckenhügel” am südlichen Ende des Passeos de la Reforma ist die größte Grünfläche (5 km²) der Stadt und wurde schon im 15. Jahrhundert vom Dichterfürsten Nazahuacoyotl angelegt. Sonnatgs ist der Park von mexikanischen Familien dicht bevölkert. Ein Zoo, ein botanischer Garten, mehrere Museen und ein mit Booten befahrbarer See bieten genügend Unterhaltung für die Hauptstädter. Auf dem nordöstlichen Hügel steht das Schloß Chapultepec, in dem ein historisches Museum eingerichtet ist. Museen Museo Nacional de Antropologia Das Museum für Anthropologie und Geschichte zählt mit seinen Exponaten der prähispanischen Kulturen zu den renomiertesten der Welt. Beeindruckend ist bereits der von Pedro Ramirez Vazquez entworfene Bau mit seinen Wänden aus Vulkangestein. Im Eingangsbereich des Museums wurde die mächtige, über 6 m hohe, monolithische Statue einer Regengottheit aufgestellt. Die 12 Ausstellungsräume, die je einem Kulturkreis zugeordnet sind, gruppieren sich um einen großen Patio, der von einem riesigen Steinschirm teilweise überdacht wird. Dieser ruht auf einer 11 m hohen, kupferverkleideten Säule, die vom kaskadenhaft hinunterrinnenden Wasser eines integrierten Springbrunnens verborgen wird. Ein Wasserbassin im nichtüberdachten Teil des Innenhofes erinnert mit seinen Binsen an den See Texcoco. Museo Rufino Tamayo Das von Abraham Zabludowski und Teidoro Gonzales de Leon erbaute Museum liegt einige Meter östlich des Anthropologischen Museums, gegenüber des Museums für Moderne Kunst. Es beinhaltet die staatliche Privatsammlung moderner Kunst des berühmtesten mexikanischen Malers Rufino Tamayo. Neben weiteren mexikanischen Künstlern sind Werke von Miro, Picasso, Ernst, Bacon und Dali vertreten. Berühmt ist das Museum vor allem durch seine hochkarätigen Wechselausstellungen. Der zapotekische Künstler Tamayo (1899 – 1990) selbst schuf, entgegen der Schule der Muralisten, abstrakt anmutende Gemälde mit Formen, Themen und Farben der prähispanischen Kunst. Museo de Arte Moderno Das Museum für moderne Kunst wurde von Rafael Mijares und Pedro Ramirez Vasquez entworfen und 1964 eröffnet. Es beherbergt neben zahlreichen Wechselausstellungen eine permanente Sammlung von Werken mexikanischer Künstler wie Siqueiros, Velasco, Rivera und O’Gorman. Kirchen Basilica de la Virgen de Guadalupe del Tepeyac Etwa 6 km entfernt vom Zocalo befindet sich der bedeutendste Wallfahrtsort des Landes, der ganz der Verehrung der Jungfrau von Guadalupe, der Nationalheiligen Mexicos, gewidmet ist. Sie erschien laut Überlieferung 1531 auf dem Hügel Tepeyac, an der Stelle, an der die koloniale Basilika zwischen 1695 – 1709 erbaut wurde. Heute ist das Bauwerk von zahlreichen Baumaßnahmen betroffen, da es wie viele andere Gebäude der Stadt im morastigen Untergrund versinkt. Daher wurde in den 70-ger Jahren unter der Leitung von Pedro Ramirez Vasquez eine moderne Basilika erbaut, die 1976 eingeweiht wurde. Das kreisrunde Gebäude beeindruckt durch seinen riesigen, pfeilerlosen Innenraum, der bis zu 20.000 Gläubigen Platz gewährt. Der Fußboden ist aus Marmor, die Wände aus mit Blattgold verziertem Zedernholz. Ein Förderband transportiert die Pilgermassen am Madonnenbild hinter dem Hauptaltar vorbei. Hinter den Basiliken erstreckt sich eine kunstvoll angelegte Gartenanlage, deren aufsteigende Treppen zur Capilla del Pocito und Capilla de las Rosas, sowie einem kleinen, verborgenen Klosterfriedhof führen. Vororte Coyoacán Der „Ort der Koyoten“ ist das Stadtviertel der Studenten und Intellektuellen. Hier befand sich das Hauptquartier von Hernan Cortez, von dem er seinen vernichtenden Schlag gegen Tenochtitlán führte. Heute ist Coyoacan ein malerischer Ort mit Cafés, Künstlerkneipen, schönen Kolonialhäusern, prachtvollen Kirchen und sehenswerten Museen. Mittelpunkt ist die Plaza Hidalgo, an deren Nordseite sich der Palacio Municipal, der frühere Sitz der Conquistadoren, befindet. An der Südseite liegt die aus dem 16. Jahrhundert stammende Barockkirche Parroquia de San Juan Bautista. Sehenswert ist auch das Museo Frida Kahlo, das in ihrem Geburtshaus untergebracht ist. Es enthält sowohl Bilder, Skizzen und Entwürfe der Künstlerin selbst, als auch Zeichnungen ihres Ehemannes Diego Rivera, mit dem sie von 1929 – 1954 in diesem Haus lebte. Die Einrichtung des Gebäudes, ist bis heute originalgetreu erhalten. San Angel Das ehemals weit vor der Stadt gelegene Dorf zählt heute zu den begehrtesten Wohnvierteln der mexikanischen Oberschicht. Dazu trägt seine koloniale Kleinstadtatmosphäre mit alten Herrenhäusern, kopfsteingepflasterten Straßen, Märkten, Kirchen und Straßencafes bei. Am bekanntesten ist der wöchentliche Kunst- und Kunsthandwerksmarkt „Bazar Sabado“ auf der Plaza Jacinto. Zu besichtigen ist auch das Museo Estudias Diego Rivera. Dieses kleine Museum präsentiert persönliche Gegenstände des Künstlers, der hier einige Jahre zubrachte und dabei über tausend winzige prähispanische Artefakte und Figuren sammelte. Xochimilco Der „Ort der Blumenfelder“ ist aufgrund seines weit verzweigten Kanalsystems (80 km), einem Überbleibsel der einstigen „schwimmenden Gärten“ aus prähispanischer Zeit, ein beliebtes Ausflugsziel der capitalinos. Die Kanäle werden mit bunt geschmückten Booten befahren und sind besonders an Sonntagen von tausenden mexikanischen Familien bevölkert. Zu Mariachimusik verbringen sie dort ihre freie Zeit. Mit den europöischen Vorstellungen von einem geruhsamen Wochend-vergnügen hat dieses hektische Treiben wenig gemein. Sehenswert ist das von Candela entworfenes Ausflugsrestaurant „La Chalupa“, das durch seine zarte Deckekonstruktion aus Spannbeton beeindruckt. Plätze Plaza Santo Domingo Der Plaza Santo Domingo, Zentrum des alten Universitätsbezirks, ist eine der besterhaltensten Kolonialplätze in Mexico und einer der ersten Orte der Stadt an denen sich die Spanier nach 1522 niederließen. Unter den Arkaden an der Westseite arbeiten die öffenliche Schreiber, Evangelistas genannt, die ihren oft analphabetischen Kunden, aber auch Schreibfaulen ihre Dienste anbieten. Auf der Plaza stehen zwei Denkmäler: das Sitzbild zeigt eine der Heldinnen des Unabhängigkeitskampfes, Josefa Ortiz de Domínguez und die Statue vor der Kichenfassade zeigt den Arzt Manuel Carmona y Valle, einen bekannten Wissenschaftler und Direktor der medizinischen Fakultät. An der Nordseite erhebt sich die Barockkirche Santo Domingo des einst bedeutenden Dominikanerklosters. Der heutige Bau aus rotem Tezontle geht auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück und ist wegen seines eleganten, mit Kacheln verzierten Turmes, der ausgewogenen Fassade und der beiden churrigueresken Retablos sowie des neoklassizistischen Hauptaltars von Manuel Tolsá im Inneren bemerkenswert. Die Ostseite des Platzes wird von dem Museo de la Medicina Mexicana eingenommen, einem Palast aus dem 18.Jahrhundert. Während der Kolonialzeit diente das Gebäude als Gefängnis des höchsten Glaubensgerichts, dem allerdings die Indianer nicht unterworfen waren. Plaza de las Tres Culturas An der Stelle, an der sich einst das Marktzentrum von Tlateloco erhob, befindet sich heute der “Platz der Drei Kulturen”, der seinen Namen, den sich an dieser Stelle befindenden prähistorischen Ruinen, einer kolonialen Kirche und den modernen Ministeriumsbauten verdankt. Traurige Berühmtheit erlangte der Platz 1968, als 10 Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele, eine Demonstration von Studenten, mit der Forderung nach politischen Reformen, durch die Bereitschaftspolizei blutig beendet wurde. 300 Menschen verloren dabei ihr Leben. Zona Rosa Die zwischen dem Paseo de la Reforma, der Av. Insurgentes Sur und Av. Chapultepec gelegene Zona Rosa ist das mondäne Nobelquartier von Mexico D.F., in der sich die teuersten Einkaufsstraßen, Vergnügungs- und Unterhaltungszentren befinden. Hier wird der Reichtum der Stadt selbstbewusst zur Schau gestellt. Universidad Nacional Autonoma de Mexico - UNAM Die Universidad Nacional Autonoma de Mexico wurde schon 1553 gegründet, lag damals noch am Zócalo und heute liegt sie auf einem parkähnlichem Campus. Heute studieren hier mehr als 500.000 Studenten. Die Gebäude des riesigen Campus, deren Fassaden mit Werken berühmter Künstler des Landes geschmückt sind gelten als Paradebeispiele moderner mexikanischer Architektur. Gleich rechts neben dem Eingang erinnert Siqueiros an der Nordfassade des Rektorats in einem Werk aus Mosaik, Betonrelief und Farbe an die blutige Revolution des Landes. Der große Block der Hauptbibliothek wurde von O’Gorman mit Mosaiken gestaltet. Alle Fassaden beinhalten verschiedene Themen, so erinnert die Südwand an die Kolonialzeit, die Astronomie und den Glauben. Die Ostwand mit einem Atommodell gibt die Vorstellung des Künstlers über die Zukunft des Landes wieder. Die Nordfassade zieren Symbole aus der Wertvorstellung der Azteken und die Westfront behandelt das 20 Jahrhundert mit seiner moderne Architektur und die Olympiade. Sie enthält auch das Wappen der Universität. Metro Die Metro ist seit ihrer Fertigstellung 1969 zum Verkehrsmittel Nr. 1 von Mexiko-Stadt geworden. Auf einem Schienennetz von 170 km werden täglich bis zu 5 Mio Menschen befördert. Jede der 9 Linien besitzt eine eigene Farbe, jede Station ein ein eigenes Symbol. So kann man auch ohne lesen zu können sicher sein Ziel erreichen. Während der Rushhours sollte man dieses Verkehrsmittel vermeiden. Die Bahnhöfe und Züge quellen zu diesen Stunden aus allen Nähten, Taschendiebe haben im Gedränge Hochkonjunktur und manch einer nutzt die Gelegenheit sich einem weiblichen Wesen ganz “unabsichtlich” unsittlich zu nähern. Dennoch bleibt die Metro die schnellste und kostengünstigste Variante sich in der Stadt über lange Strecken zu bewegen, auch wenn man durch das begrenzte Steckennetz längst nicht alle Ziele in der Stadt erreicht Tickets kauft man an der taquilla zu einem sehr geringen Preis. Rush-hours von 7:30 – 9:00 und von 19:00 – 21:00 Uhr Öffnungszeiten: werktags 5:00 – 0:30 samstags 6:00 – 0:30 sonntags / feiertags 7:00 – 0:30