Graphische Therapiedokumentation: Anwendung und Erfahrungen

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Fachtagung der klinische Psychologie, Konstanz, 2002
Graphische Therapiedokumentation:
Anwendung und Erfahrungen Das Arbeitsmodell des Psychotherapeuten
Dr. Jörg M. Müller
http://www.joergmmueller.de/default.htm
Institut für Allgemeine und Angewandte Psychologie
der Universität Tübingen
Mit freundlichen Unterstützung von
Tina Fechter und Christoph Pillmann
Gliederung
1. Einführung
a) Gegenstand: Das Arbeitsmodell des Psychotherapeuten
b) Methode: Mind-Mapping
c) Beispiel einer Graphikerstellung eines realen Falls
2. Studie
a) Datengrundlage: Schriftliche Therapieanträge
b) Versuchsplan zur Erfassung der Validität und Reliabilität
c) Ergebnisse
d) Anmerkung hinsichtlich schriftlicher Therapieanträge
e) Nutzung der Graphik
3. Ausblick und offene Fragen
Das Arbeitsmodell
des Psychotherapeuten:
Definition und verwandte Ansätze und Themen
Definition: Das Arbeitsmodell eines Psychotherapeuten bzgl. einer
konkreten Therapie umfasst das Gesamt an direkten und
wesentlichen expliziten Kognitionen und impliziten Vermutung
über den Zusammenhang von Informationen Erklärung und
Behandlung des Patienten.
•
FACCM: Functional Analytic Clinical Case Models (Haynes,
1998, 1997); Focus: Modellierung von
empirisch/mathematischen Zusammenhängen der Entstehung
und aufrechterhaltenden Faktoren
•
Einzelfallspezifische Neukonstruktions- bzw.
Anpassungsleistung (Caspar, 1999; Bruch, 1986, 2000; Meyer
& Turkat, 1979); Focus: Übertragung theoretisch postulierter
Zusammenhänge im Einzelfall
•
Caspar (1996); Focus: Hypothesengenerierung
Functional Analytic Causal Model (FACCM)
(c.f. Haynes, 1998, p. 32)
Childhoo
d
abuse
Negativ
Selfevalutation
Hypersensitivity
To environmental
Stessors
State
Anxiety
Unstructured
Time
Low
importanc
e/
modifiabil
X1
X1
.2 ity .2
High
importance/
modifiability
X1
X1
.8
.8
Husband’s
Response to
Episodes
Anxiety
Episodes
Husband
Attention to
Symptoms
Symptoms
Hypervigilance
Shallow
Breathing
Noncausal
correlation
Unidirection
al causal
Bidirectiona
l causal
Original
unmodifiable
causal variable
Causal
variable
Mediating
variable
Behavior
problem;
Effect of
behavior
problem
Weak
relationship (.2)
Moderate
relationship (.4)
Strong
relationship (.8)
Mediating
relationship
Mapping-Technik
Anwendungsgebiete und empirische Befunde
1. Spider-Maps (Buzan & Buzan, 1996)
•
Anwendung: Vorstrukturierung neuer Wissensgebiete
als Lern- und Arbeitshilfe (basiert auf neuronalen
Theorie des semantische Netzwerkes, LIT)
2. Concept-Maps (Cognitive-Apprenticeship-Ansatz; dt.
Kognitive Lehrzeit; Collins, Brown & Newman, 1989)
•
Anwendung: Förderung des Erwerbs diagnostischer
Strategie in der Medizin (Gräsel & Mandl; 1993)
3. Experten-Maps (Fischer & Mandl, 2000)
•
Anwendung: Vermittlung von Experten-Wissen
Graphiken in der klinischen Psychologie: Caspar, 1989, S. 58
Graphiken in der klinischen Psychologie: Schipeck,1986, S.88
Graphiken in der klinischen Psychologie: Caspar, 1986, S.59
Graphiken in der klinischen Psychologie: Schipeck & Kaimer,
1996, in Caspar, 1996, S.275
Ziel der Mapping-Technik
1.
Inhaltlich

2.
Definition zentraler Inhalte (Symptomatik,
auslösende und aufrechterhaltende Faktoren,
wesentliche Randbedingungen, Ziele,
Therapieansatz, Interventionsbeschreibung)
Methodisch

Festlegung von Regeln zur Sicherstellung einer
einfachen (!) standardisierten Darstellung zur
Erleichterung der Erstellung wie Interpretation
einer Graphik
Rahmenbedingungen der Mapping-Technik
1.
Übersichtlich

„Bei zunehmender Komplexität mag die
‚Richtigkeit‘ eines Ansatzes zunehmen; die
‚Nützlichkeit‘ nimmt ab.“ (in Caspar; Plananalyse,
1989, S. 15; Herrmann, 1979)
2.
Ergebnisorientiert

Plananalyse; Verhalten-in-Situation;
Schemaanalyse; Vertikale Verhaltensanalyse;
Problemanalyse; etc.
‚Mapping‘ eines therapeutischen Arbeitsmodells
Zusätzlicher Bereich für die Fragen eines Verlaufsfragebogens
Interventionen
Ursachen
Symptome
Zusätzlicher Bereich für die Fragen eines Verlaufsfragebogens
Mapping eines therapeutischen Arbeitsmodells:
Symptomatik
Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode (ICD
10: F 33.2), Z.n. Alkoholabusus vor dem Hintergrund einer dependenten
Persönlichkeit
Rezidivierende
depressive
Störung
Regel: nicht mehr als
zwei Symptome
Mapping eines therapeutischen Arbeitsmodells:
Verursachungsmodel
Dependente
Persönlichkeit
Betrug des
Partners
Trennungsangst
Zu Beginn des Jahres 98 erfährt sie, daß ihr Mann, sie schon seit fünf Jahren mit einer Bekannten
Rezidivierende
betrügt. Nach dieser Nachricht trübt sich ihre Stimmung,
es kommt zu Wutausbrüchen
und
Latente Suizidalität,
depressive Störung
Wutausbrüche
Weinkrämpfen und einem Selbstmordversuch, sie macht sich häufig Selbstvorwürfe, daß sie noch nicht
einmal in der Lage sei, ihre EheTrennungsunfähigkeit,
zusammenzuhalten. In der depressiven Phase kommt es immer wieder
zu Gedankenkreisen, Grübeln mangelnde
und Selbstvorwürfen,
gleichzeitig dem Wunsch, der Ehemann solle sich
Autonomie
um sie kümmern. Emotional herrschen Angst, alleine zu sein (v.a. Sonntags), Wut über ihre Situation,
bei gleichzeitigem Hilflosigkeitsempfinden sowie Trauergefühle vor.
Selbstvorwürfe,
Selbstmitleid
Sozialer Rückzug,
Passivität
Mapping eines therapeutischen Arbeitsmodells:
Patientenziele und Therapieansatz
Dependente
Persönlichkeit
Betrug des
Partners
Patientenziele
„Sie wolle jetzt eine Therapie machen,
um sich trennen zu können und mit
Trennungsangst
ihrem Selbstmitleid und ihren Gefühlen besser umgehen zu können.“
Therapeutenansatz:
Latente Suizidalität,
•
•
•
•
•
•
•
Rezidivierende
depressive
depressive
Störung
Störung
F33.2
Wutausbrüche
„Reduzierung des aktuellen depressiven
Syndroms
Trennungsunfähigkeit,
Verbesserung der persönlichen
Verstärkerbilanz
mangelnde Autonomie
Ablösung vom Ehepartner/Eltern
Aufbau der sozialen Kompetenz v.a. lernen, eigene Bedürfnisse zu äußern
Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
Selbstvorwürfe,
Führen von bedingungsanalytischen
Gesprächen
Selbstmitleid
Erarbeitung eines gemeinsamen Störungsmodells vor dem Hintergrund der
biographischen Anamnese“
Sozialer Rückzug,
Passivität
Mapping eines therapeutischen Arbeitsmodells:
Intervention
Dependente
Persönlichkeit
Suizidvertrag
Betrug des
Partners
Trennungsangst
 Behandlung der depressiven Symptomatik nach Beck, wobei zunächst die
aktivierenden Anteile im Vordergrund stehen und bei Besserung der Symptomatik,
SoKo:
die kognitive
Problematik der depressogenen Grundannahmen behandelt werden
Rollenspiele/
Rezidivierende
soll. Geplant
sind neben der Aufdeckung der
automatischen
Gedanken
eine kognitive
ATP
Latente
Suizidalität,
depressive
depressive
Störung
Umstrukturierung. Um die Fähigkeit zur Selbstverstärkung
zu verbessern,
soll die
Wutausbrüche
Störung
F33.2
Pat. motiviert werden, zunehmend soziale Verstärker und Situationen körperliche
Problemlöse-aufzusuchen.Trennungsunfähigkeit,
Aktivierung
Zum Aufbau der soz. Kompetenz sind diagnostische und
mangelnde Autonomie
training
therapeutische Rollenspiele sowie auszugsweise Übungen in Anlehnung an das
Assertivnesstraining nach Ullrich und de Muynck geplant. Ablösungschritte sollen
Beck:des Problemlösetrainings vorbereitet und durchgeführt werden.
mit Hilfe
Aktivierung,
kogn. Umstrukturierung
Verstärkeraufbau,
körperliche
Aktivierung
Selbstvorwürfe,
Selbstmitleid
Sozialer Rückzug,
Passivität
‚Mapping‘ eines therapeutischen Arbeitsmodells
VERURSACHUNGSMODELL
Dependente
Persönlichkeit
Suizidvertrag
Trennungsangst
SoKo:
Rollenspiele/
ATP
Rezidivierende
depressive
depressive
Störung
Störung
F33.2
Latente Suizidalität,
Wutausbrüche
Problemlösetraining
Trennungsunfähigkeit,
mangelnde Autonomie
Beck:
Aktivierung,
kogn. Umstrukturierung
Selbstvorwürfe,
Selbstmitleid
Verstärkeraufbau,
körperliche
Aktivierung
Betrug des
Partners
Sozialer Rückzug,
Passivität
‚Mapping‘ eines therapeutischen Arbeitsmodells
WIRKMODELL
Dependente
Persönlichkeit
Suizidvertrag
Trennungsangst
SoKo:
Rollenspiele/
ATP
Rezidivierende
depressive
depressive
Störung
Störung
F33.2
Latente Suizidalität,
Wutausbrüche
Problemlösetraining
Trennungsunfähigkeit,
mangelnde Autonomie
Beck:
Aktivierung,
kogn. Umstrukturierung
Selbstvorwürfe,
Selbstmitleid
Verstärkeraufbau,
körperliche
Aktivierung
Betrug des
Partners
Sozialer Rückzug,
Passivität
Versuchsplan und Datenerhebung
sowie Erprobung der Auswertungsmethodik
30 Therapieanträge von
2
VerhaltenstherapeutenF1:
möglich?
F3:
Validität
Die Therapeuten
ordnen die Graphiken
‚ihren Therapien‘ zu
60 graphische Arbeitsmodelle
von 2 geschulten
Diagnostikern
F2:
Reliabilität
30 Urteiler
(geschult/ungeschult) ordnen
aus 60 Graphiken zwei
‚ähnliche‘ einander zu (vgl.
Theus)
F4: Signierung der Graphiken und Vergleiche
zwischen den Therapeuten und den Störungen
Beschreibung der Patientenstichprobe
14 Angststörung 15 Depression 5 Persönlichkeitsstörung 2 Zwang
F40.01
F32.1
F40.01
F33.2
F33.2
F33.2
Soziophobie
F32.1
F60.6
F32.11
F41.0
F41.0
F32.0
F41.1
F32.0
F40.01
F40.01
F32.1
F40.0+F41.1
F32.1
F40.0+F41.1
F40.01+2+F41.1
F41.0+1
F33.1
F60.6
F42.2
F32.1
10 Sonstige
F45.2: Hypochondrie
F10.2: Abhängigkeitssyndrom
• 15 Depressionsymptomatik
F45.0: Somatisierung
• 14 Angstsymptomatik
F45.4: Chronisches Schmerzsyndrom
• 10 Sonstige
F34.1
F41.0
F43.1: PTBS
• 5 Persönlichkeitsstörungen
Somatoforme autonome Funktionsstörung
• 2
Zwangsstörungen
(F60.7V)
F43.22: Anpassungsstörung: Angst/Depression
E66.0: Adipositas
F52.0: Verlust v. sexuellem Verlangen
F40.01
F33.2
F65.4: Pädophilie
F43.21: Anpassungsstörung: Depression; E66.0: Adipositas
F60.3
F60.3
F42.1
F32.1
Vorbemerkung zu zwei Einflussquellen:
Therapieanträge & Diagnostiker
Vorteile von Therapieanträgen als Informationsgrundlage
Enthält das ‚Arbeitsmodell‘ des Therapeuten
 Klare Gliederung und ‚vollständige‘ Informationsgrundlage
 Objektiv, kurz, wiederholt verwertbar
 Validierung durch den Therapeuten
Nachteil: ‚Antragsrealität‘ sowie eingeschränkte Kohärenz




Einfluss der Diagnostiker
Subjektive Informationsauswahl
Subjektive Symbolbenennung
Subjektive Zusammenhangsbildung
Ergebnis der Zuordnung:
Urteiler (geschult/ungeschult)
Therapeuten (Graphik -> Therapieantrag)
Lösungsquote
Bearbeitungszeit
Qualitative.Rückmeldung
Probleme
74,8%
1h,21min
Ähnlichkeit (11)
16 Urteiler
ungeschult
72,6%
Datenmenge (6)
14 Urteiler
Geschult
70,2%
Fall spontan
erkannt
Therapeut 1
80%
Therapeut 2
13,3%
1h,7min
Fall
spontan
erkannt
46,6%
Unübersichtlichkeit (4)
Korrekte
Zuordnung
100%
100%
Entwicklung einer Signierungstechnik
für die Arbeitsmodelle
Aspekte eines Arbeitsmodels:
1.
Signierun
g
Komplexitätsmaße über die Anzahl der
Elemente (Symptomatik,
Interventionen, etc.) und der
Verbindungen für das Ursachen- und
das Wirkmodell
2. Anordnungsmaße bzgl. der
Verbindungen zur Erfassung der
Vernetzheit (Längste Verbindung,
Kreisläufe, etc.)
...insgesamt wurden ca. 60 Aspekte für 60
Graphiken kodiert.
Unterscheiden sich die Arbeitsmodelle der beiden
Therapeuten?
1. Therapeut 1 vs. Therapeut 2
•
Symptomatik (2,0 vs. 1,2; n.s.)
•
Unveränderbare (jedoch relevante) Ursachen (2,2 vs. 1,6;
n.s.)
•
Verbindung zwischen den Ursachen (4,8 vs. 4,2; n.s.)
•
Explizite minus implizite Verbindungen (8,7 vs. 5,3; n.s.)
-> Vermutung: Therapeut 1 verwendet komplexere und stärker
vernetze sowie explizitere Arbeitsmodelle
Unterscheiden sich die Arbeitsmodelle
entsprechend der Symptomatik?
1. Depression vs. Sonstige
•
Anzahl der Interventionen (4,4 vs. 3.9; n.s.)
•
Anzahl der Verbindungen (10,9 vs. 8,6; n.s.)
•
Anzahl durchgängiger Verbindungen (9,2 vs. 7,6; n.s.)
•
Anzahl der Verbindung von Ursachen zur Symptomatik (3,2 vs. 1,9;
n.s.)
2. Angststörungen vs. Sonstige
•
Anzahl weiterer Symptomatiken (2,0 vs. 1,2; n.s.)
•
Anzahl der Verbindungen zur Symptomatik (4,9 vs. 2,8; n.s.)
•
Anzahl der Verbindungen von der Interventionstechnik aus (5,6 vs. 4,0;
p=.034.)
Arbeitsmodelle scheinen sich in verschiedenen
Symptomatikbereichen (wenn auch statistisch nicht
signifikant) voneinander unterscheiden.
...weitere wissenschaftliche Fragenstellungen:
Prozess-Outcomeforschung: Stehen Aspekte des Arbeitsmodells
in prädiktiver Verbindung zu erfolgreichen Therapie?

Sind einfache Arbeitsmodelle erfolgreiche als
umfangreiche (Elemente)?

Sind vernetzte Arbeitsmodelle erfolgreicher als
unverbundene (Verbindung)?
Therapietheorie: Wie werden allgemeine theoretische
Zusammenhänge im Therapiealltag auf einen konkreten
Fall übertragen?

Warum werden Ressourcen nicht in das Arbeitsmodell
integriert?
Ausblick Ableitung eines fallspezifischer Fragenbogen
4. Eine Trennung ist
für mich mit
unkontrollieren
Ängsten verbunden.
5. Meine Stimmung ist
sehr schwankend.
Dependente
Persönlichkeit
Suizidvertrag
Betrug des
Partners
Trennungsangst
SoKo:
Rollenspiele/
ATP
Rezidivierende
depressive Störung
F33.2
Latente Suizidalität,
Wutausbrüche
Problemlösetraining
Trennungsunfähigkeit,
mangelnde Autonomie
Beck:
Aktivierung,
kogn. Umstrukturierung
Selbstvorwürfe,
Selbstmitleid
Verstärkeraufbau,
körperliche
Aktivierung
1. Ich bin frei in der
Planung meines
Tagesablaufes
6. Ich fühle mich immer
wieder sehr
niedergeschlagen und
verzweifelt.
Sozialer Rückzug,
Passivität
2. Ich mache mir
täglich Selbstvorwürfe.
3. Ich treffe mich sooft
mit Freundinnen wie
ich möchte.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Patient
(Alter, Herkunft)
Therapie
Einzelfallbetrachtung
Beginn der Therapie
Rahmenbedingungen
Therapeut, sowie
Therapiekontext
Einordnung
des Mind-Mappings in das Gesamtkonzept von Petermann
ICD-10
IST-Definition
Erfassung der Baseline
und Müller (2001)Diagnostik
Biographie;
spezifischer
Leidensdruck
Ätiologie der Störung
Fallrekonstruktion
Erwartungen des
Patienten
Patienten-Ziele
Definition Zielzustand
Erwartungen des
Therapeuten
Therapeuten-Ziele
Verlaufsfragebogen
Wirkkonzept des
Therapeuten
Therapieplan
Treatment
Ursachenmodell
SOLL-Definition
Erhebungsinstr.
Beschreibung der
Intervention
Monitoring
Veränderungsprozeß
Therapiedurchführung
Datensammlung
Auswertung/Rüc
kmeldung
Konsolidierung
Abschluss der Therapie
Auswertung der
Ergebnisse
Dokumentation
Rückblick
Nachbesprechung
Verwertung
(Optional) 7. Schritt: Ableitung eines
Therapieverlaufsfragebogens
1.
2.
3.
4.
Die Inhalte des Fragebogens werden durch die Ziele des
Patienten wie auch die Ziele des Therapeuten festgelegt.
Die Inhalte müssen in Fragen umgewandelt werden, um
Veränderungen abbilden zu können.
Es entsteht – für diese individuelle Therapie – ein
therapieprozessspezifischer Verlaufsfragebogen.
Dieser dient der Präzisierung der Veränderungserwartung
von Patienten und Therapeuten.
(Optional) 7. Schritt: Ableitung eines
Therapieverlaufsfragebogens
1. Einschätzung des Stresserlebens
2. Arbeitszufriedenheit
3
Arbeitsaufträge
Gespräche
über die
Arbeitshaltung
1
2
Alles perfekt
bearbeiten
Progressive
Muskelrelaxation
Fehlende
Erholungsphasen
Imaginative
Entspannung
Unbearbeitete
Arbeitsaufträg
e
Stress
Ineffektives
Arbeiten
Problemlösetraining
3. Anzahl der
Entspannungsübungen
4. Anwendung von
Problemlösetechniken
(Optional) 7. Schritt: Verankerung der
Antwortskalen
Ähnlich einer GAS
(Kiresuk & Sherman,
1968) werden die
Fragen mit einer
Antwortskala
versehen, die
möglichst
verhaltensverankert
ist.
(Optional) 8. Schritt: Konkretisierung der
Erwartungen des Patienten
Anschließend
soll der ISTund SOLLZustand auf
der Skala
eingetragen
werde.
(Optional) 9. Schritt: Erwartungen bzgl.
der Wirkung der Therapieelemente
Auch der
Therapeut sollte
seine
Erwartungen
konkretisieren.
Hierzu kann eine
Hypothesengraphik
entworfen
werden.
(Optional) 10. Schritt: Nutzung der Daten
während der Therapie
Monitoring:
Die Daten werden als Feedback in der
Therapie zur Bewertung der einzelnen
Therapiephase und der angewendeten
Therapietechniken (Kompetenzaufbau?)
herangezogen. Schließlich kann der
angestrebten Therapieerfolg bewertet
werden.
(Optional) 11. Schritt: Auswertung der
Daten nach der Therapie
Am Ende der
Therapie kann der
Therapeut die
Daten auch für
die Bewertung der
einzelnen
Therapieangebote
verwenden.
Anforderung an eine interne
Qualitätssicherung
1.
Integration in die therapeutische Arbeit
2.
Akzeptanz bei Patienten und Therapeuten
3.
Geringer Zeit- und Materialaufwand bei Erhebung
und Auswertung
4.
Hoher Nutzen für Patienten und Therapeuten

Feedback, Kontrolle
5.
Transparenz der QS
6.
Individualisierbar
Vorlage Falldokumentation
Intervention
Unveränder-bare
Ursache
Unveränder-bare
Ursache
Intervention
Veränderbare Ursache
Symptom
Intervention
Veränderbare Ursache
Intervention
Veränderbare Ursache
Symptom
Veränderbare Ursache
Intervention
Veränderbare Ursache
Intervention
Unveränder-bare
Ursache
Intervention
3. Darstellung der Ziele des Therapeuten
GESTALTUNGSHINWEISE
Zur Kennzeichnung der Ziele des Therapeuten werden die Umrandungen der betreffenden
Symbole entsprechend verstärkt. Dabei werden drei Umrandungsstärken unterschieden. Je
1. Pfeilstärke
Es werden drei verschiedene Pfeilstärken unterschieden. Je stärker, desto wichtiger ist die
nur ein Beispiel)
Verbindung für den Therapeuten:
 ¾ Pt: „normale“ Verbindung
 2 ¼ Pt: wichtige Verbindung
 3 Pt: sehr wichtige Verbindung
stärker, desto wichtiger.(Die Umrandung kann sich auf jede Art von Symbol beziehen; hier
Gestaltungshinweise
 2 ¼ Pt
2. Rahmenstärke bei Interventionen
Bei Interventionen werden sieben verschiedene Rahmenstärken unterschieden. Die
 3 Pt
Rahmenstärke gibt die zeitliche Reihenfolge der Interventionen wieder: je stärker, desto eher
wird die Intervention umgesetzt.
 ¾ Pt: diese Interventionsmaßnahme wird zuletzt
durchgeführt
 4 ½ Pt
 1 Pt
4. Darstellung der Ziele des Patienten
 1 ½ Pt
Die Ziele des Patienten werden durch die unterschiedliche Grautönung der entsprechenden
Symbole dargestellt. Dabei werden drei Farbabstufungen (Füllfarben) unterschieden:
 2 ¼ Pt
 3 Pt
 4 ½ Pt
 Farbton:
Rot: 225
Sättigung: 0
Grün: 225
Intensität: 225
Blau: 225
 Farbton:
170
Rot: 200
Sättigung: 0
Grün: 200
Intensität: 200
Blau: 200
 Farbton:
 6 Pt: diese Intervention wird zuerst durchgeführt!
170
170
Rot: 175
Sättigung: 0
Grün: 175
Intensität: 175
Blau: 175
Psychotherapieforschung und das Arbeitsmodell
des Psychotherapeuten
1. Gebiete der Psychotherapieforschung nach Shaipiro
• Phase I: Wirksamkeit von Psychotherapie
(Eysenck, 1952; Grawe, 1990)
• Phase II: Differenzierte Einschätzung der
Wirksamkeit (Paul, 1967)
• Phase III: Prozessforschung; Wie und warum
wirkt PT (Orlinsky & Howard, 1975;??)
• Phase IV: Praxisforschung (Linden, 1987); QS
Beschreibung der Therapeuten
• männliche Verhaltenstherapeuten
• Setting: überwiegend ambulant;
Bremen
• Alter: 39 und 44 Jahre
• Berufserfahrung: 3 und 4 Jahre
Beschreibung der Diagnostiker und Urteiler
Diagnostiker
• eine weibliche und ein männlicher Diagnostiker (25 und
24 Jahre) im Projekt
• beide im 8. Semester Psychologie, Tübingen
Urteiler
• 30 Studenten/Innen (Altersdurchschnitt: ca. 24 Jahre)
im Vordiplom-Studiengang Psychologie; Tübingen
•Durchschnittliche Dauer der Zuordnung: 1h15min
Graphiken in der Literatur: Bartling
Graphiken in der Literatur: Gräsel & Mandl
Beispiel einer Graphik-Zuordnung
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