18.4 - Moodle 2.UP

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Stereotyp
Die Überzeugung, dass bestimmte Eigenschaften
charakteristisch für eine Gruppe von Personen sind. Diese
können positiv oder negativ, wahr oder falsch, begründet oder
unbegründet sein. Sie beziehen sich auf eine Person als
Mitglied einer Gruppe.
Individuelle Unterschiede verschwinden.
Stereotype sind kulturell geprägt und münden nicht zwingend
in einem bestimmten Verhalten.
(Quelle: ETH Zürich)
Beispiel:
• Juden sind Wucherer.
Vorurteil
Negative Einstellung gegenüber Mitgliedern bestimmter
Personengruppen, aufgrund vorangehender Verurteilung
dieser Gruppe. Auch Vorurteile äußern sich nicht zwingend
in einem bestimmten Verhalten gegenüber Personen.
(Quelle: ETH Zürich)
Beispiel:
• Juden haben nur ihren eigenen (geschäftlich-finanziellen)
Vorteil im Blick.
Diskriminierung
Negatives/schädigendes Verhalten gegenüber Personen
aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit.
(Quelle: ETH Zürich)
Beispiel:
• Aufgrund der Gefahr übervorteilt/betrogen zu werden, ist von
geschäftlichen Beziehungen mit Juden abzuraten.
Christlicher Antijudaismus
- Religiöse, christliche Judenfeindschaft
- Grundlage ist der christliche Glaube und seine Legenden
- Kreuzzüge (1096 bis 1270) mit Pogromen und
Massakern sollten das Christentum gegen das Judentum
„verteidigen“: „Gottesmörder“
- Verschwörungstheorien im Kontext der Kreuzzüge
- religiöse und politische Motive
- Antijudaismus war bei Katholiken und (nach der
Reformation) Protestanten verbereitet
- Heute: wenig christlicher, aber zunehmend islamischer
Antijudaismus
(Quelle: ZfA, TU Berlin)
Christlicher Antijudaismus
Figuren der Ecclesia und Synagoga am Straßburger Münster, 13. Jahrhundert
Christlicher Antijudaismus
Hostienschändung/-frevel 1492 wurden 20 Sternberger Juden
verbrannt, weil sie angeblich geweihte Hostien zerstochen hatten. Alle
übrigen Juden wurden des Landes verwiesen.
Christlicher Antijudaismus
Eine frei erfundene Darstellung des angeblichen Ritualmords an Simon
aus Trient (1475). Die Verehrung des Knaben als Märtyrer wurde erst
1965 vom zuständigen Bischof untersagt. Schedelsche Weltchronik,
Nürnberg 1493.
Christlicher Antijudaismus
Quentin Metsys, Le Prêteur et sa femme, 1514
Antisemitismus
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Antisemitismus ist ein Sammelbegriff , mit dem verschiedene Äußerungen
und Haltungen bezeichnet werden, die sich gegen Juden als Juden richten
und auf stereotypen Annahmen und Vorurteilen beruhen.
Deutsche Antisemiten prägten um 1880 den Ausdruck Antisemitismus, um
sich von dem religiösen und emotionalen Feindbild abzugrenzen. Juden
wurden von ihnen nicht mehr über ihre Religion definiert („Antijudaismus“),
sondern als Volk, Nation oder Rasse. Zahlreiche Agitatoren hetzten in
öffentlichen Veranstaltungen gegen Juden, gaben antisemitische Zeitschrift
en und Bücher heraus, gründeten judenfeindliche Bewegungen und
Parteien. Dieser Antisemitismus ist eine Weltanschauung, die Juden für alle
sozialen, politischen und kulturellen Probleme der Moderne verantwortlich
macht.
Seit 1945 gibt es, als dritte Erscheinungsform, den sekundären
Antisemitismus: Nicht trotz sondern wegen Auschwitz werden Juden
gehasst. Diese Judenfeindschaft reagiert auf den Völkermord, in dem sie
ihn leugnet oder in dem die Schuld auf Juden projiziert wird und aus Opfern
Täter gemacht werden. Juden wird unterstellt, sie würden sich am
Holocaust bereichern, während unschuldige, nichtjüdische Deutsche büßen
müssten. Diese Verleumdungen und Umkehrungen sind häufig mit dem Ruf
nach einem Schlussstrich verbunden. (Quelle: ZfA, TU Berlin)
Antisemitismus
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Antizionismus, die vierte Erscheinungsform der Judenfeindschaft,
bezeichnet verschiedene religiöse und politische Ansichten, die sich gegen
die jüdische Nationalbewegung – den Zionismus – und den Staat Israel
richten. Antizionistische Äußerungen müssen nicht, können jedoch
antisemitisch sein. Kritik an der Politik Israels und dem Zionismus wird dann
antisemitisch, wenn sie Vorurteile gegenüber Juden verwendet oder zum
Hass auf Juden anstachelt. Um Antisemitismus unter dem Vorzeichen von
Antizionismus kann es sich auch handeln, wenn die Kritik an Israel andere
Maßstäbe ansetzt als an andere Staaten in der Welt oder wenn sie das
Vorgehen der israelischen Armee mit dem Holocaust gleichsetzt.
Antizionismus trat nach der Staatsgründung Israels 1948 zuerst vor allem in
den sozialistischen Staaten Osteuropas auf, in denen es zu antijüdischen
Kampagnen, Schauprozessen und zu antijüdischer Hetze kam: Die
Beschimpfung „wurzelloser Kosmopolit“ wurde zu einem Synonym für
Juden, zahlreiche Juden mussten ihre Heimatländer verlassen. In den
arabischen Staaten haben der Nahostkonflikt und die antizionistische
Propaganda wesentlich dazu beigetragen, dass sich antisemitische
Stereotype aus Europa verbreiten konnten. Eine besondere Rolle spielen
dabei Weltverschwörungstheorien und die „Protokolle der Weisen von
Zion“. (Quelle: ZfA, TU Berlin)
Antisemitismus
1891 illustriert das sozialdemokratische Witzblatt Der Wahre Jacob zustimmend
die von den Antisemiten ausgegebene Parole „Wider Junker und Juden“
Antisemitismus
Neujahrskarte von 1898
Antisemitismus
Antisemitische Postkarte, Frankfurt am Main 1897
Antisemitismus
„Der kleine Cohn mit der Nas unterm Maas.“ (Karikatur um 1900)
Antisemitismus
„Der Schnorrer oder Der neu eingewanderte Staatsbürger“, um 1900
Antisemitismus
Wahlplakat der NSDAP, Reichstagswahl 1920
Antisemitismus
Antisemitismus
Dr. Kurt Plischke: Der Jude als Rasseschänder. Eine Anklage gegen Juda
und eine Warnung an alle deutschen Frauen und Mädchen. Berlin 1934.
Antisemitismus
Jüdische Bevölkerungszahlen für das
Deutsche Reich
615.000 (1910)
560.000 (1925)
ca. 500.000 (1933): entspricht rund
0,75 Prozent, davon 160.000 in Berlin
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