Lippen-, Zungen- und Mundschleimhautveränderungen Infektiöse Veränderungen -viral- Exanthem aus Flecken, Papeln, Bläschen. Starker Juckreiz. Mundschleimhaut häufig befallen Varizellen Verursacht durch Varizellen-Zoster-Virus, hohe Kontagiosität, Inkubationszeit 2-3 Wochen. Klinik: Exanthem aus Flecken, Papeln, Bläschen, starker Juckreiz. Mundschleimhaut häufig befallen, einzelstehende Läsionen, Bläschen vor allem am Gaumen, teilweise schmerzhafte Ulcera mit entzündlichem Rand. Schmerzen, segmenale Bläschen, Exanthem, ipsilaterale orale Ulzerationen, Vortäuschen von Zahnschmerzen Herpes zoster Reaktivierung von Varizellen-Zoster-Viren (VZV), latent in den Ganglien des Rückenmarks vorhanden, bevorzugt ältere Patienten, z.T. zelluläre Immundefekte, AIDS. Symptome: Schmerzen, segmenale Bläschen, Exanthem, ipsilaterale orale Ulzerationen,Vortäuschen von Zahnschmerzen Gruppierte Bläschen, schmerzhafte orale Ulcera, Unwohlsein, Fieber, Vergrößerung der Halslymphknoten, belegte Zunge Herpes simplex Infektion Nach Inkubationszeit von 6-7 Tagen, Ödem der Gingiva, Erythem, Ulzerationen. Ursache HSV-1 oder HSV-2. Schmerzhafte orale Ulzera, Unwohlsein, Fieber, Vergrößerung der Halslymphknoten,belegte Zunge. Seltene Komplikationen: Enzephalitis und Mononeuropathien. Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Halsentzündung, ulzerierende Bläschen, spontane Abheilung innerhalb von 7 bis 10 Tagen Herpangina Hervorgerufen durch Coxsackie Viren. Coxsackie Virustypen: A1-A6, A8, A10, A12, A22. Herpangina Zahorsky A1, Kinder. Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Halsentzündung, ulzerierende Bläschen, spontane Abheilung innerhalb von 7 bis 10 Tagen. Schmerzhaften Bläschen und flache kleine Ulzera, umgeben von einem entzündlichen Ring oder Randwall Hand-Fuß-Mund-Erkrankung Coxsackie-Virus-Infektion mit schmerzhaften Bläschen, umgeben von einem entzündlichen Ring. Coxsackie Virus A16, andere aus der Gruppe A, B9, Enteroviren. Gewöhnlich spontanes Abheilen, unspezifische orale Veränderungen, flache kleine Ulzera mit entzündlichem Randwall. Fieber, Halsentzündung und Lymphknotenvergrößerung, in der Mundhöhle kleinere Ulzerationen, Beläge auf den Tonsillen, teilweise ausgeprägte Schluckbehinderung Mononucleosis infectiosa Pfeiffersches Drüsenfieber Verursacht durch Epstein-Barr-Virus (EBV). Häufig bei Teenagern, Inkubationszeit 30 bis 50 Tage. Fieber, Halsentzündung und Lymphknotenvergrößerung, in der Mundhöhle kleinere Ulzerationen, Beläge auf den Tonsillen, teilweise ausgeprägte Schluckbehinderung, Petechien am Übergang vom harten zum weichen Gaumen. Mononucleosis infectiosa Pfeiffersches Drüsenfieber Generalisierte Lymphknotenschwellung, Auftreten eines morbilliformen Exanthems (meist nach Ampicillin, Amoxicillin). Nachweis durch Paul-Bunnell-Reaktion Infektiöse Veränderungen -bakteriell- Primäraffekt gewöhnlich in der Anogenitalregion (sog. Schanker), Oraler Schanker (Lippe, Zunge, Gaumen) beginnt als Papel, die sich zu einem schmerzlosen Ulkus entwickelt, gleichzeitig regionale Lymphknotenschwellung (zusammen Primärkomplex), Vorlesung Zahnmedizin Primäre Syphilis Inkubationszeit 10-90 Tage. Primäraffekt gewöhnlich in der Anogenitalregion (Schanker), oraler Schanker (Lippe, Zunge, Gaumen) beginnt als Papel, die sich zu einem schmerzlosen Ulkus entwickelt, gleichzeitig regionale Lymphknotenschwellung (zusammen Primärkomplex). Gelegentlich Veränderungen an der Nase, Abheilung nach wenigen Wochen, Patienten bleiben jedoch infektiös. Vorlesung Zahnmedizin Primäre Syphilis Nachweis der Treponemen im Dunkenlfeld Vorlesung Zahnmedizin Sekundäre Syphilis Etwa 6-8 Wochen nach der Primäraffektion, entwickeln die Patienten unspezifische Allgemeinsymptome, Fieber, Abgeschlagenheit, generalisierte Lymphknotenschwellung, makulopapulöse Exantheme an Handteller und Fußsohlen, Plaques muqueuses und Plaques opalines an der Mundschleimhaut, die oralen Veränderungen sind hochinfektiös. Vorlesung Zahnmedizin Sekundäre Syphilis Tertiäre Syphilis Vorlesung Zahnmedizin Vorlesung Zahnmedizin Tertiäre Syphilis Nach 4-8 Jahren mukokutane, kardiovaskuläre und/oder neurologische Erkrankungen, z.B. bilaterale Ptose. Wichtiges Merkmal ist das Gumma, ein schmerzloser Knoten, der nekrotisch wird, wodurch ein Ulkus entsteht. Prädilektionsstellen in der Mundhöhle sind der harte Gaumen. Atrophie der Papillen auf dem Zungenrücken (atrophische Glossitis). Syphilitische Ostitis. Vorlesung Zahnmedizin Konnatale Syphilis Vorlesung Zahnmedizin Syphilis -Therapie Etwa 6-8 Wochen nach der Primäraffektion, entwickeln die Patienten unspezifische Allgemeinsymptome, Fieber, Abgeschlagenheit, generalisierte Lymphknotenschwellung, makulopapulöse Exantheme an Handteller und Fußsohlen, Plaques muqueuses und Plaques opalines an der Mundschleimhaut, die oralen Veränderungen sind hochinfektiös. Vorlesung Zahnmedizin Vorlesung Zahnmedizin Vorlesung Zahnmedizin Vorlesung Zahnmedizin Kutane und mukokutane Leishmaniose Erreger: Leishmania major und L. brasiliensis. L. brasiliensis häufigster Erreger in Südamerika. Übertragung der Infektion durch den Stich der Sandfliege, lokale Ausdehnung an den mukokutanen Grenzen des Mundes oder der Nase (Metastasierung). Häufig ist der Gaumen befallen, der dann ulzeriert. Vorlesung Zahnmedizin Kutane und mukokutane Leishmaniose Vorlesung Zahnmedizin Kutane und mukokutane Leishmaniose Vorlesung Zahnmedizin Mukokutane Leishmaniose -Therapie Spezifische Therapie bei der kutanen Leishmaniose oft nicht erforderlich. Lokale Behandlung mit 15% iger Paromomycinsalbe. Lokale Antimoninfiltrationnen (Pentostam). Systemische: 2 x 200 mg Ketokonazol über 6 Wochen. Bei mukokutaner Leishmaniose: 3 x 200 mg Ketokonazol über 28 Tage. Vorlesung Zahnmedizin Weiße Flecken, oder Beläge, mit Tupfer abwischbar, typischerweise am Gaumen, bukkales Oberkiefervestibulum Infektiöse Veränderungen -mykotisch- Vorlesung Zahnmedizin Akute Candidose, Soor, Candidiasis Candida kommt kommensal in der Mundhöhle vor, am häufigsten Candida albicans. Weiße Flecken, oder Beläge, mit Tupfer abwischbar. Candidainfektionen deuten auf Störungen des Immunsystems hin, ausgelößt auch durch Antibiose und Kortikosteroide. Typischerweise am Gaumen, bukkales Oberkiefervestibulum, zusätzlich gelegentlich Aspergillus, Mukor oder Trichosporon Infektionen. Nicht-Infektiöse Veränderungen Vorlesung Zahnmedizin Chronische Schwellung der Lippe. Knötchen am Gaumen. Papeln und Knötchen an der Haut. Vorlesung Zahnmedizin Sarkoidose Morbus Boeck Nicht-verkäsende granulomatöse Erkrankung unbekannter Ursache, Befall von Lungen, Lymphknoten und Augen. Loefgren Syndrom: Bihiläre Adenopathie mit Erythema nodosum. Teilweise schmerzhafte Schwellung der Speicheldrüsen. Heerfordt Syndrom: Fieber, Uveitis und Facialisparese. Chronische Schwellung der Lippe. Sarkoidknötchen am Gaumen. Lupus pernio, Papeln und Knötchen an der Haut. Melkerson-Rosenthal-Syndrom Symptomtrias: Cheilitis granulomatosa Faltenzunge (Lingua plicata) peripherer Fazialisparese Vorlesung Zahnmedizin Neoplasmen und Hamartome Lippenkarzinom, Zungenkarzinom, Gaumenkarzinom. Myxom, malignes Melanom, Metastasen, Mittelliniengranulome. Mycosis fungoides. Lipom, Granularzelltumor, Hämangiom, Lymphhämangiom. Fibrom Lippenangiom Vorlesung Zahnmedizin Lippenkarzinom Vorlesung Zahnmedizin Lippenkarzinom Meistens Plattenepithelkarzinome, häufig bei weißhäutigen Männern in sonnenreichen Gegenden, prädisponierend chronische Sonnenlichtexposition, Rauchen und Immunsuppression. Indurierte Schwellung oder Erosion. In extremen Fällen Ulkus, Metastasen in die submentalen und submandibulären Lymphknoten. Vorlesung Zahnmedizin Lippenkarzinom Vorlesung Zahnmedizin Lippenkarzinom „Die Hautklinik Rostock stellt sich vor“, 21.10.2015 Malignes Melanom Sonderformen: Schleimhautmelanom Amalgamtätowierung Autoimmundermatosen Pemphigus vulgaris Klinisches Bild an der Mundschleimhaut Pemphigus vulgaris Histologie Bullöses Pemphigoid - Sonderformen Schleimhautpemphigoid, lokalisiertes vernarbendes Pemphigoid, Herpes gestationis (Pemphigoid gestationis) Lupus erythematodes Mundschleimhaut Vernarbende Alopezie CDLE Lichen ruber (mucosae)