Investitionsgüter Marketing Was muss ich als Unternehmer vom Vertrieb wissen? Beispiele aus fernöstlichen Märkten Handouts 23. Juni 2005, ETH Zürich Hans Jäger Dr. sc. techn. ETH Dr. H. Jäger Gliederung • • • • • • Strategische Verkaufspositionen: wie verkaufen? Markterschliessung und Verkaufsprozesse Kunden Rollen im Verkaufsprozess und Erfolgsfaktoren Beispiele aus Asien Schlussfolgerungen Fragen und Diskussion Dr. H. Jäger Um was geht es? • Wie verkaufe ich einen Turbokompressor... – wo finde ich Projekte? – wer sind meine Ansprechpartner? – wie verläuft der Prozess? – wer entscheidet was/wann? Dr. H. Jäger Fundamentale Fragen 1. welches sind – aus Sicht des Kunden - die Schlüsselfaktoren für den Kauf meines Produktes (Key Buying Factors)? 2. In welchem Bezug stehen die Key Buying Factors zu meinem Produkt? strategischen Verkaufsposition 3. Welches sind meine direkten Konkurrenten? 4. Wo sind ihre Grenzen? 5. Welchen Einfluss hat die Technologie auf den erzielbaren Preis? 6. Wie stark bin ich verwundbar? 7. Wie hoch ist mein Risiko? Dr. H. Jäger Der Verkaufsprozess Identifikation Qualifizierung 1 2 Basics 3 Angebot 4 Entscheid Ausführung 5 Identifikation: Verkaufschance/ Projekte finden Qualifizierung: Entscheid über Bearbeitung des Projektes und Projektzulassung Basics: Informationen beschaffen; Verkaufskonzept; Spezifikation Mitwirkung des UL Vertrieb Angebot: Ausarbeitung des Projektes, Offerten, Finanzierung Entscheid: Detailabklärungen Preisverhandlungen Verträge Dr. H. Jäger Kunden • was will der Kunde? • Wer entscheidet? • Worauf basiert der Entscheid für das Produkt? Dr. H. Jäger Die Märkte verstehen • lokale "Spieler“: wer? • lokale Fertigung: wieviel? • Geschäfte mit Staatsgesellschaften: Zulassungsbedingungen? • Technologietransfer/Lizenzierung: notwendig? Schutz des geistigen Eigentums. • Lokale Lieferanteile (z.B. Zulieferanten, Packaging): wer und was? Dr. H. Jäger Wirtschaftsräume in Asien China: Binnenmarkt “Technologieimport” Engineering/ Contractor Geschäft (“geschlossene” Binnenmärkte) ASEAN Wirtschaftsraum: “Import-Export” Asien ist kein homogener Wirtschaftsraum Dr. H. Jäger Rollen im Verkaufsprozess Watch dog – beurteilt – empfiehlt – kann den Kauf nicht genehmigen – kann den Verkauf verhindern Anwender – nutzt das Produkt – ist persönlich betroffen/involviert – ist vom Erfolg abhängig Entscheider – hat eigenes Etat – entscheidet über Budgets – kann Mittel freigeben – hat Veto- Macht Coach – führt durch den Verkaufsprozess – hat (beschafft) Informationan – kommt oft aus der Käuferorganisation oder lokal Dr. H. Jäger Wer spricht mit wem? CEO Ebene hoch Kaufsentscheid Verkaufsapproach Board, Offertkosten Key Account Investitionsbudget hoch Management • "Genious" to "Genious" oder "Idiot" totechnisch "Idiot" Div. Ebenen mittel orientierter involviert Verkaufsapproach Werkstatt Ebene Quelle: Sulzer Metco Vertriebsebene Detailgeschäft Consumables Spezialist gross Anzahl der Geschäfte Dr. H. Jäger Strategische Verkaufspositionen • welches sind ihre strategischen Verkaufspositionen? – Beispiele • • • • • • • Markenname besonderes Design Funktionalität Service Performance/ Wirtschaftlichkeit Zuverlässigkeit andere? • Gruppen- und Plenumsdiskussion: wichtigste strategische Verkaufspositionen am Beispiel eines der genannten Produkte (2. Teil der Vorlesung nach Pause) Dr. H. Jäger Strategische Verkaufspositionen (Case in Gruppen) Pumpe • …………. • …………. • …………. Druckgussmaschine • …………. • …………. • …………. Turbokompressor • …………….. • …………….. • …………….. Webmaschine • …………… • …………… • …………… Dr. H. Jäger Wahl der richtigen Distributionskanäle • Kenntnisse über Entscheidungsprozesse • Präsenz • Einflussmöglichkeiten Lieferant Lokaler Agent Lieferant Lieferant Eigener Vertrieb Lokaler Agent "Kunde" • PrivatWirtschaft (z. B. Textil) "Kunde" • Industrie • Contractors • Purch. Dpt. "Kunde" • RegierungsGeschäfte • Standardprodukte Dr. H. Jäger Aufbau einer Vertriebsgesellschaft • Wie erreiche ich den Markt? • Wer versteht das Produkt Kriterium Option 1 Option 2 Marktzugang Produktorientiert Industrieorientiert Portfolio Produkttyp („artrein“) Lokale Palette („multi“) Expatriates Eigene Organisation Agent (Dritte) Mitarbeiter Rechtsform Dr. H. Jäger Umgang mit interner Konkurrenz • Oft konkurrenzieren sich interne Lieferanten: – Lieferung von Komponenten – Turn-key Projekte – Regionale Zusammenarbeiten • Global tätige Unternehmen werden zunehmend transnational: – Lieferungen aus globalem Sourcing Netzwerk – Interner Wettbewerb: wer liefert und woher wird geliefert? Dr. H. Jäger Globale Strategien und Strukturen • Vier Typen internationaler Strategien Unternehmen nutzen zunehmend internationales Sourcing, um Kosten zu reduzieren von der internationalen Exportstrategie zur transnationalen Strategie Beispiele: ABB, General Electric, Toyota, Sony… Kostendruck hoch global Global Strategy International export tief Trans national Multi domestic Lokale Wertschöpfung Quelle: Bartlett/ Ghoshal 1992 Dr. H. Jäger hoch Bedeutung des After Sales Service Regionale technische Kompetenzzentren reduzieren die Distanz Kunde - Lieferant P2 P1 CCC: central Competence Center Agency HQ Schweiz T1 Singapore CCC T1, P1, P2, M1: decentralized product specialists M1 Dr. H. Jäger Beispiel: PT Sulzer Hickham Indonesia Turbomachinery Services can assist you in fulfilling your rotating equipment needs worldwide Turbomachinery Services, HQ Dr. H. Jäger Service Workshop in Indonesien Turbomachinery Services Beispiel eines regionalen Service Centers BIG BAY FACILITY Dr. H. Jäger Korruption und andere Kosten … Quelle: Weltbank Dr. H. Jäger Bürokratie Dr. H. Jäger Strategische Allianzen im Markt wirtschaftliches Umfeld Wie erfolgreich sind Joint Ventures? • win - win Positionen für beide Partner • zeitlich befristet oder permanent • martktorientiert oder projektorientiert ändert stabil projektorientiert zeitl. befristet Gefahr langfristige Partnerschaft fraglich, eher nein tief gross Ueberschneidung der Interessen Dr. H. Jäger Schlussfolgerungen: Grundsätzliche Erfolgsfaktoren Kriterium Erfolgsfaktor Verständnis der Kundenund Marktanforderungen • • • • Kenntnisse der Entscheidungsträger • Key Account Management • Beziehungsnetz Kommunikation mit den Lieferfirmen und Kunde • Richtige „Sprache“ sprechen Fachliche Kompetenz • Richtiger Einsatz der Spezialisten Verlässliche Informationen • Beziehungsnetz • „Nachrichtendienst“ Richtiger Preis • Transparenter Nutzen "dedicated" sales force Service Spezialisten Wissen, was der Kunde will Investitionsphilosophie Dr. H. Jäger