Kapitel 11 Hohlraumresonatoren für Teilchenbeschleuniger Rüdiger Schmidt (CERN) – Darmstadt TU - Februar 2007 –Version 2.0 Beschleunigungsstrecken im Linac und Kreisbeschleuniger Beschleunigungresonator (Cavity) Analogie zwischen Schwingkreis und Cavity Kreiszylindrisches Cavity Shunt Impedanz und Güte 2 Linearbeschleuniger und Kreisbeschleuniger Linearbeschleuniger: Beschleunigung durch einmaliges Durchlaufen durch (viele) Beschleunigungstrecken Kreisbeschleuniger: Beschleunigung durch vielfaches Durchlaufen durch (wenige) Beschleunigungstrecken 3 Analogie zwischen Cavity und Schwingkreis E(t ) E(t ) C L R Ein einfacher HF Beschleuniger mit einem Plattenkondensator (mit einer Öffnung für den Strahl) und einer Spule parallel zum Kondensator würde funktionieren L R 4 Analogie zwischen Cavity und Schwingkreis Schwingkreis mit Kondensator, Spule und Widerstand. Resonanzfrequenz : res Güte : Q res R C E(t ) 1 L C C L R res L Zeitkonstante der Dämpfung : R C R 5 Für eine Frequenz von etwa 100 MHz, ein tpischer Wert für einen Beschleuniger müssen die Induktivität der Spule und die Kapazität des Kondensators sehr klein gewählt werden. Beispiel: Kapazität eines Plattenkondensator mit einer Fläche von Ak 100cm 2 und einem Plattenabstand von dk 1cm Ak Kapazität: Ck 0 dk Induktivität einer Spule mit einer Querschnittsfläche von As 100cm 2 , einer Länge von ls 10cm und einer Windungszahl von Ns 10 2 0 Ns As Induktivität : Ls ls Ls 1.257 10 f0 1 2 5 1 Ls Ck H Ck 8.854 10 f0 15.088 MHz 12 F Vom Schwingkreis zum Cavity E(t ) E(t ) C C B(t ) L B(t ) E(t ) L Die Felder im Cavity schwingen im TM010 Mode (kein longitudinales Magnetfeld). Es gibt unendlich viele Schwingungsmoden, aber nur wenige werden genutzt (Berechnung aus Maxwellgleichungen, Anwendung für Hohlleiter) 7 Parameter eines zylindrischen Cavity E(t ) 2a Ein zylindisches Cavity mit der Länge g, der Apertur 2*a und dem Feld E(t) z g 8 Beschleunigung im zylindrischen Cavity E(t ) 2a z E(z) E0 g z 9 Kreiszylindrisches Cavity Die Cavityparameter hängen vom Aufbau ab: • Geometrie => Frequenz • Material => Güte E(t ) r0 z Beispiel: „DORIS“ Cavity mit r0 = 0.231 m Resonanzfrequenz: fr c æ ö ç 2 ÷ 2.40483 è ø r0 gc 8 fr 4.967 10 Hz 10 Feldstärke für den E010 Mode r0 0.231 E(t ) r0 æ 2.40483 r ö ÷ r0 è ø Ez ( r) J0 ç z æ 2.40483 r ö ÷ r0 è ø Hq ( r) J1 ç 1 0.8 Ez ( r ) 0.6 Hq ( r) 0.4 0.2 0 0 0.029 0.058 0.087 0.12 r 0.14 0.17 0.2 0.23 11 Der Energiegewinn eines geladenen Teilchens ist g/2 E q E z (z, t ) dz g / 2 Das elektrische Feld als Funktion der Zeit ist E z (t) E 0 cos ( t ) U0 g Das Teilchen hat die (konstante) Geschwindigkeit v e 0 U0 g / 2 z Damit gilt : E cos( ) dz g / 2 g v Durch Integration ergibt sich : mit E 0 E e 0 U0 sin( g 2v g 2v ) Definition : Transit time factor Ttr Es gilt immer : Ttr 1 sin( g 2v g 2v ) Beispiel für „Transit Time Factor“ Annahme : Das Cavity hat eine Länge von g c 0.276m , die Frequenz ist fc 500MHz und das Teilchen hat eine Geschwindigkeit b = v/c, mit b 1 (Lichtgeschwindigkeit) æ 2 fc gc ö sin ç ÷ è 2b c ø Dann ist mit Ttr 2 f g c c 2 b c Transit time factor: Ttr 0.686 13 Illustration für das elektrische Feld im Hohlraumresonator 14 Supraleitende Hohlraumresonatoren für Tesla und Röntgenlaser am DESY Hohlraumresonator mit 9 Zellen 15 Normalleitende Hohlraumresonatoren für LEP 16 Parameter für Cavities Shuntimpedance (Definition für einen Ringbeschleuniger) : Güte : 38000 g/ 2 2 E z ( z) dz R sh Für das DORIS Cavity : g / 2 Pc U0 2 2 Pc mit Pc Verlustleistung im Cavity Q 0 38000 R sh 3.0 10 6 Ohm PHF 50 kW U0 548 kV Güte : Güte Q0 Gespeicherte Energie Energieverlust pro Zyklus W Pc 1 W Pc 17