Magnetismus JoGU Mainz WS 2006/07 22.01.2007 Seminar zum physikalischen Praktikum für Fortgeschrittene Leitung Prof. H.-G. Sander; Betreuung: PD Dr. T. Trefzger Referent: Benjamin Hinkeldey Gliederung 1. Grundlegende Größen in Analogie zur E-Lehre Polladung, Dipol, Potentiale... 2. Materie im Magnetfeld Suszeptibilität, Magnetische Klassen, Supraleitung... 3. Magnetisches Schweben Earnshaw-Theorem, Stabilisierung, Levitation,... Teil 1 Grundlegende Größen in Analogie zur Elektrizitätslehre Stabmagneten Übliche Darstellung eines Stabmagneten Endflächen als Träger Magnetische Polladung Magnetische Polladung Hilfsmittel für spätere Betrachtung Analogiebildung zur Elektrizitätslehre, denn B 0 m H 0 Magnetische Flussdichte B Magnetisierung M Magnetisches Feld H Magnetische Polladung ρm B 0 H M m : 0 M 0 H 0 M Analogien magnetischer und elektrischer Größen m H 0 e E 0 Magnetische Polladung Elektrische Ladungsdichte q HmrdV r Monopols“ r̂ Magnetische2 r̂Polstärke einesE„magnetischen 2 V 40 r 40 r 2 0 H H dV 0 HdA E4 r H r 0 V m Hr m 4 2r r̂ 40 r0 e A e q 40 r Analogien magnetischer und elektrischer Größen 1 2 F H 2 40 r Magnetischer Dipol elektrischen Dipol magnetischer Dipol p = qd m = Φd bzw. μ = Φd/μ0 d d d N N N F F F F d F 2 2 2 Φd H m H B Magnetischer Dipol N m H B Em 90 Em Em m H B d x F x F 2 x F 2 cos H m H B 2 Potential eines magnetischen Dipols 1 r ' 40 r r ' m Potential einer magnetisierten Fläche 1 r' dA r ' 40 r r ' Teil 2 Materie im Magnetfeld Magnetische Suszeptibilität Wie ändert in ein Magnetfeld gebrachte Materie das Feld? Bmit Materie - Bohne Materie = J „magnetische Polarisation“ Das Verhältnis von J zu zugehörigem B ist die magnetische Suszeptibilität χm : χm=JB0/B02 bzw. |χm|=|J/B0| → Einteilung der Materie in Klassen Magnetische Klassen Paramagnetische Materie Diamagnetische Materie Ferromagnetische Materie Paramagnetismus unaufgefüllte Elektronenschalen oder ungerade Anzahl von Elektronen Spinmomente der Elektronen nicht vollständig kompensiert Regellose Verteilung, geringe Wechselwirkung Ausrichtung der Spinmomente durch äußeres Feld 10-6 ≤ χm ≤ 10-3 χm ~ 1/T Ferromagnetismus permanente magnetische Momente nicht regellos verteilt → Weiß‘sche Bezirke Hysterese Remanenz Koerzitivkraft 102 ≤ χm ≤ 105 Curie-Temperatur const m T TC Diamagnetismus keine resultierenden magnetischen Momente Induktion magnetischer Momente durch äußeres Feld → (atomare) Ringströme mit einem dem äußeren entgegengesetztem Feld → negative Suszeptibilität -10-5 ≤ χm ≤ 0 Diamagnetismus Elektronenkonfiguration des Graphit: 1s1 2s2 2p2 sp2-Hybridisierung → 2 p- und 1 s-Elektron bilden 3 gleiche Orbitale im Winkel von 120° in einer Ebene aus 3. p-Elektron (π-Elektron) senkrecht dazu; beweglich! Diamagnetismus Supraleiter Supraleiter sind ideale Diamagneten; χm = -1 Nicht abklingende Kreisströme in der Oberfläche des Leiters Im äußeren Magnetfeld ist ihr Inneres feldfrei Meißner-OchsenfeldEffekt Supraleiter Typ I und Typ II Supraleiter Typ II: Zusätzliche Phase → Shubnikov-Phase in der das äußere Feld nach und nach in den Leiter einzutreten vermag Supraleiter Supraleiter Teil 3 Magnetisches Schweben Elektromagnetisches Schweben Regulierungsfrequenz ≈ 100 kHz Elektromagnetisches Schweben Stabilitätsbetrachtungen Stabilitätsbetrachtung Orte im Potential mit verschwindenden Gradient stabil U r U r grav U r magstat U r elstat... instabil U r 0 indifferent U r 0 Stabilitätsbetrachtung Theorem von Earnshaw: Ein Probekörper, der einer beliebigen 1/r2 -Kraft, oder einer Kombination solcher Kräfte, ausgesetzt ist, kann keine stabile Gleichgewichtslage einnehmen. U 0 2 ! U F 0 Diamagnetisches Schweben Graphitscheibe über vier Neodymmagneten Diamagnetisches Schweben Permanentmagnetisches Schweben U r m gz μB Permanentmagnetisches Schweben a: Radius der Kreisscheibe Permanentmagnetisches Schweben PMS diamagnetisch stabilisiert PMS dynamisch stabilisiert z 1 z 40 A x 2 y 2 z 2 32 dxdy PMS dynamisch stabilisiert grad U r 0 2xU r 0 horizontal 2 yU r 0 2zU r 0 vertikal PMS dynamisch stabilisiert PMS dynamisch stabilisiert PMS dynamisch stabilisiert PMS dynamisch stabilisiert M z a 3z a 1 z a 2 52 M 2 5 0,81815 M 1 2 0,85865 2 g 1 v 2 ve 2 2 PMS dynamisch stabilisiert d L N L dt L N L PMS dynamisch stabilisiert d N dt L sin N L sin L N L L N μ B μ eˆ B μ L B μ B b L L L μ||L PMS dynamisch stabilisiert PMS dynamisch stabilisiert 1 r' dA r ' 40 r r' 1 r' dA r 40 r r' 1 dA r r' 40 A r r' 1 Ursprung in Ebene der Scheibe (x=y=0) Punkt auf z-Achse: 1 x '2 y '2 z 2 r r' z 1 40 A z r' x' y' z 2 2 2 32 dA 1 2 zx' y' z 2 z 2 2 3 2 eˆz z 1 40 A x 2 y 2 z 2 32 dxdy