Verhaltensauffälligkeiten und Störungen bei Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext 24. Februar 2014 Dr. Vktor Herlitz Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter am Klinikum Nürnberg Persönliche Erklärung: Dr. V. Herlitz, Chefarzt an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psycho-therapie im Kindes- und Jugendalter am Klinikum Nürnberg Ausbildung: tiefenpsychologisch, analytisch, Familientherapie, Neuropsychiatrie Schwerpunkte: Persönlichkeitsentwicklung, Familie, Forensik, Ethik, BWL Keine Förderung, Sponsoring, Zuwendungen durch pharmazeutische und medizintechnische Firmen Eltern o.k. auffällig auffällig auffällig auffällig o.k. o.k. o.k. Kinder o.k. auffällig o.k. auffällig o.k. auffällig o.k. auffällig Bezugsperson o.k. auffällig auffällig o.k. o.k. auffällig auffällig o.k. Definition: Kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankungen sind als ein Zustand gestörter Lebensfunktionen zu verstehen, der den Betreffenden entscheidend daran hindert, an den alterstypischen Lebensvollzügen aktiv teilzunehmen und diese zu bewältigen. bio-psycho-soziales Entwicklungsmodell Biologische Faktoren psychologische Faktoren Entwicklung Soziale Faktoren Biologisch • Genetik • Somatischer Status • Umschriebene Entwicklungsstörungen Psychologisch • Intellektuelle Fähigkeiten • „Mentalität“ (Persönlichkeit) • Dysfunktionale Stressverarbeitung Sozial • Beziehungsgestaltung und Kommunikation • Belastende Lebensereignisse • Belastendes Lebensumfeld Häufige psychische / soziale Symptome Leistungsstörungen: Einbrüche, Verweigerung Besondere Schwierigkeiten in einem Fach, Fertigkeit Konzentrationsstörungen, Prüfungsängste, Blockaden Verhaltensstörungen: Rückzugsverhalten, Motivationsverlust Mangelnde Beteiligung, Kontaktschwierigkeiten Unzuverlässigkeit Unruhe, ausagierendes, aggressives Verhalten Emotionale Störungen: gedrückte Stimmung Selbstvorwürfe, mangelnder Selbstwert Verlust von Interesse und Freude Passt schon Alles chillig Symptombewertung Intensität: aushaltbar versus nicht akzeptabel Dauer: anhaltend versus kurzfristig Zeitliche Dimension: Plötzlichkeit versus schleichend Nachvollziehbarkeit: reaktiv verständlich versus unerklärlich Multiaxiales Klassifkationsschema MAS Achse I psychiatrisches Syndrom Achse II Umschriebene Entwicklungsstörungen Achse III Intelligenzniveau Achse IV körperliche Symptomatik Achse V abnorme psychosoziale Umstände Achse VI psychosoziale Anpassung Häufige Diagnosen Hyperkinetische Störung Belastungs- und Anpassungsstörung Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen Störung des Sozialverhaltens Essstörungen mit somatischen Komplikationen Phobie und Angststörung Persönlichkeitsentwicklungsstörung Ticstörung Funktionelle (psychosomatische) Störungen Zwangsstörung Depressive Episode Schizophrenie In welchen Bereichen treten Störungen auf? Denken Realitätsauffassung Wahrnehmung Affektivität Emotionalität Motorik Sprache Somatische Symptome (Schmerzen, Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Schwäche, Atemstörungen ... ) Selbstgefährdung Fremdgefährdung Fremdgefährdendes Verhalten führt meist schneller zu einer Intervention, da es Betroffene gibt, die dies von sich abwenden wollen. akute Selbstgefährdung: akute Suizidalität manifest massiv selbstschädigendes Verhalten Subakute Selbstgefährdung: latente Suizidalität, wiederkehrendes selbstverletzendes Verhalten, Hoch-Risikoverhalten Chronische Selbstgefährdung: Alkohol- und Drogenkonsum, Essstörungen, Störung des Sozialverhaltens Zeichen von Suizidalität Interaktion sozialer Rückzug Andeutung von Todesgedanken Verschenken persönlicher Dinge Klärung offener Angelegenheiten Verhalten Verwahrlosungstendenzen Alltagsvernachlässigung Pflichtenvernachlässigung Substanzmissbrauch Psychopathologie Depressionssymptome Grübeln Leistungsknick Intensive Beschäftigung mit dem Thema Tod Alarmzeichen Abschiedsbrief konkrete Planung zur Durchführung plötzlich gehobene Stimmungslage Depressionszeichen Schulkind Trotz Abwehr Essstörungen Rückzug Traurigkeit Schlafstörungen Lustlosigkeit somatische Beschwerden: Konzentrationsprobleme Kopf-, Bauch-, Rückenschmerzen Schulversagen Weinen Symptomliste Depression bei Jugendlichen und Erwachsenen gedrückte Stimmung ohne deutliche Abhängigkeit von den Lebensumständen Verlust von Interesse und Freude Schnelle Ermüdbarkeit, Erschöpfbarkeit Verlust von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl Unbegründete Selbstvorwürfe, Schuldgefühle Wiederkehrende Gedanken an Tod und Suizid Agitiertheit oder verminderter Antrieb Somatische Beschwerden (Kopfschmerz, Bauchschmerz u.a.) Schlafstörungen Appetitstörungen und Essstörungen Eingeschränktes Denk- und Konzentrationsvermögen Trauen Sie Ihrer Wahrnehmung Vertrauen Sie Ihrer Erfahrung Vertrauen Sie Ihrem gesunden Menschenverstand Ansprechpartner Eltern KollegInnen Schulpsychologischer Dienst Jugendamt Gesundheitsamt Erziehungsberatungsstellen Polizei Kinder- / Hausarzt Kinder- u. Jugendpsychiater Psychotherapeuten Klinik f. Kinder- und Jugendpsychiatrie Danke für die Aufmerksamkeit!