ANFÄNGE DES CORTÉS Hernán ( auch Hernando ) Cortés wurde 1485 in Medellin, Spanien geboren. Er entstammte einer adeligen - wenn auch nicht sehr vermögenden Familie. Etwa im Jahre 1499 wurde Hernán Cortés von seinen Eltern nach Salamanca geschickt, um sich auf ein Jurastudium vorzubereiten. Obwohl er dort nur 2 Jahre unterrichtet wurde, beherrschte er fließend Latein. Seine Bildung hob ihn von den anderen Eroberern ab. Sie konnten meist nicht Lesen und Schreiben. Auf der anderen Seite galt er als grausam, streitsüchtig und geldgierig. SEINE ERSTEN UNTERNEHMUNGEN Im Jahr 1504 schiffte er sich nach Santa Domingo (Haiti) ein und arbeitete als Farmer und Notar. Sieben Jahre später, 1511, nahm er an der Eroberung Kubas teil. Dort erhielt er für seine Hilfe eine höhere Stellung sowie ein Stück Land und Sklaven. VORBEREITUNG DER EXPEDITION Nachdem ihm Gerüchte über den sagenhaften Goldschatz des Herrschers Montezuma zu Ohren gekommen waren, ließ er sich vom Gouverneur Kubas 1518 zum Generalkapitän einer Expedition ernennen. Aufgrund seiner Fähigkeiten als Redner und seiner langen Erfahrung gelang es ihm innerhalb kürzester Zeit Schiffe und Männer zu organisieren. Im Jahr 1519 segelte er schließlich mit elf Schiffen, 508 Soldaten etwa 100 Seeleuten und 16 Pferden ab. DIE EROBERUNG MEXIKOS Berühmt wurde Cortés erst durch die Ereignisse nach 1519. Durch die Nachrichten über den Reichtum des Königs Montezuma getrieben, benutzte er die Expedition eigenwillig zur planmäßigen Eroberung des sagenhaften Reiches. Am 21. April 1519 landete Cortés in Mexiko und gründete die Stadt Vera Cruz. Sie diente ihm als Stützpunkt und Verbindungshafen zum spanischen Mutterland. Ruhm und Reichtum vor Augen, rückte er nach Tenochtitlán, Mittelpunkt des aztekischen Reiches und Sitz des Herrschers, vor. WIE CORTÉS DAS GROßE AZTEKENREICH EINNAHM Cortés verbündete sich mit verschiedenen Indianerstämmen. Dies war vergleichsweise einfach, da viele dieser Völker von den Azteken unterdrückt worden waren. Die Azteken glaubten zunächst, die Spanier wären zurückgekehrte Götter. Ein schrecklicher und folgenschwerer Irrtum. Im November 1519 begegnete Cortés zum ersten mal Montezuma, dem Herrscher der Azteken. Dieser erkannte Cortés als höher Gestellten an. So blieben die Spanier bis Mitte des Jahres 1520 in Tenochtitlán. In dieser Zeit versuchten sie nicht nur die Einheimischen mit Gewalt zum christlichen Glauben zu drängen, sie nahmen ihnen auch alle Schätze ab, die sie erblickten. DIE AZTEKEN WEHREN SICH Als die Indianer merkten, dass die Spanier keineswegs Götter waren, versuchten sie diese zu vertreiben. Montezuma war für die aztekische Bevölkerung nun nicht mehr glaubwürdig. Zu lange hatte er tatenlos mit angesehen, wie sein Volk unterdrückt und ausgebeutet worden war. Daher bestimmten die Azteken einen neuen König. Mit ihm versuchten sie nun die Spanier gefangen zu nehmen und zu töten. Nur knapp und unter großen Verlusten konnten Cortés und seine Männer im Juni 1520 entkommen. DER KAMPF UM DIE HAUPTSTADT Erst nach dieser Niederlage begannen die planmäßigen Vorbereitungen, um das Zentrum des Aztekenreichs, die Lagunenstadt Tenochtitlán, zu erobern. Die Stadt, die damals 300.000 Einwohner zählte, lag auf einer Insel mitten in einem See. Der Ort wurde von Cortés eingekreist und vom Dies und der Sieg über die gewaltigen Kriegerscharen der Azteken, war Cortés nur durch das große Aufgebot von verbündeten Truppen und durch den Einsatz von 13 Brigantinen auf dem Lagunensee möglich. Brigantinen waren kleine Schiffe, die mit Kanonen bestückt wurden. Am 13. August 1521, nach 75tägiger Belagerung, endete die Schlacht - der neue Herrscher Cuáuhtemocs wurde gefangen genommen. UNTERGANG DES AZTEKENREICHES Die Belagerung Tenochtitláns forderte bei den Spaniern ca. 60 bis 80, bei den Azteken ca. 100.000 bis 240.000 Opfer. Insgesamt verloren ca. 1000 Spanier im gesamten Mexikofeldzug ihr Leben. Die hohen Verluste auf Seiten der Azteken waren zum einen durch die überlegenen Waffen der Spanier begründet, zum anderen kämpften aber auch Hunderttausende Indianer anderer Stämme auf ihrer Seite. Die Spanier gingen während des gesamten Feldzuges äußerst brutal und grausam, auch gegen die Zivilbevölkerung, vor. Weitere große Verluste erlitten die indianischen Ureinwohner durch von den Spaniern eingeschleppte Krankheiten wie die Grippe. Infizierten sie sich, bedeutete dies meist schon ihren Tod. Die gesamte indianische Hochkultur wurde so vor allem durch die neuen Krankheiten ausgelöscht. WAS GESCHAH MIT CORTÉS? Drei Dinge beschäftigten Hernán Cortés in der Folgezeit: Erstens versuchte er das Land in Richtung Süden weiter zu erobern. Zweitens trieb er die Besiedelung mit spanischen Einwanderern und die Christianisierung des Neuspanien genannten Gebiets für die spanische Krone voran. Zum Dritten wehrte er sich gegen seine Feinde in der spanischen Heimat, die ihm seine großen Erfolge missgönnten. Der König belohnte im Jahr 1529 zunächst seine Leistungen mit der Erhebung zum Marqués del Valle. Letztlich verlor Cortés jedoch die Macht über Neuspanien und starb am 2. Dezember 1547 zurückgezogen in Castilleja de la Cuesta (bei Sevilla).