KV-Schulung vom 09.10.2011 Bevor ein Kaninchen bewertet wird 1. Wichtige Utensilien zur Pflege des Kaninchen 2. Warum Schaufertigmachen? Ob Jung- oder Alttierschau, ob Vereins-, Kreis-, Landes- oder Bundesschauen, wir organisierten Rassekaninchenzüchter kennen und beschicken sie alle. Denn für uns ist es das „Normalste der Welt“, solche Ausstellungen mit unseren Tieren zu beschicken. Doch was ist genau dabei zu tun? Es ist ja nicht mit dem Ausfüllen des Meldebogens getan! Wir müssen die besonderen Tiere aussuchen, melden und für die Schau fertig machen. 3. Das Trainieren So wird es Punktabzug geben 3. Das Trainieren Auf dem Weg zum Stand 3. Das Trainieren So muss der Stand sein, dann klappt es auch mit der Bewertung 2. Das Aussuchen Wir nennen es auch Selektieren. Die Selektion beginnt schon recht früh im Jahr, nämlich dann, wenn unsere Jungtiere sich auf den Weg aus dem Nest machen. Schon dann können wir erkennen, ob sich diese Tiere für Ausstellungen bzw. für die Weiterzucht eignen (bei einigen Rassen sogar schon im Nest). 2. Das Aussuchen Woran man dies erkennen kann, lässt sich so pauschal nicht sagen, denn bei jeder Rasse gibt es andere Kriterien, die zu beachten sind. Alle aufzuführen würde den Rahmen dieses Beitrages jedoch sprengen. Im Verein wird jeder Zuchtwart oder andere erfahrene Züchter den neuen Zuchtfreunden bei der Selektion der Tiere mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Nach erfolgreicher Selektion haben wir zum einen die Tiere, die wir entweder für die eigene Weiterzucht oder für Ausstellungen benötigen bzw. behalten möchten, und zum anderen die Tiere, die gemästet werden. Somit ist der erste Schritt getan. 3. Das Melden In aller Regel bekommen die Vereinsvorsitzenden die Meldepapiere für die jeweiligen Schauen. Sie reichen diese dann meist in einer Versammlung an die Mitglieder weiter. Die Meldepapiere bestehen aus der Ausstellungsordnung (AO) und dem Meldebogen. Der Ausstellungsordnung können wir alle relevanten Daten zur Schau wie Art, Ort und Zeitpunkt, aber auch den Meldeschluss und die Höhe der Meldegebühren entnehmen. Haben wir diese Informationen, steht der Meldung nichts mehr im Wege. 3. Das Melden Beim Ausfüllen des Meldebogens sollte man sehr auf eine leserliche Schrift achten, denn unsauber oder schlecht ausgefüllte Meldeblätter können zu Missverständnissen bei der Ausstellungsleitung führen. Ebenso sollten wir darauf achten, dass alle erforderlichen Angaben wie Kennzeichnung, Rasse, Geschlecht und gegebenenfalls auch die Augenfarbe gemacht werden. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Angaben des Züchters. (Name, Anschrift, Telefonnummer, Verein usw.) 3. Das Melden Ist der Meldebogen komplett ausgefüllt, geben wir ihn weiter an unseren Vereinszuchtbuchführer, der Angaben, die die Tiere betreffen, auf ihre Richtigkeit überprüfen muss. Sofern alle Tier-Daten richtig sind, bestätigt er dies durch seine Unterschrift und den Vereinsstempel. 3. Das Melden Damit kann unser Meldebogen an die Ausstellungsleitung geschickt werden! (bei uns im Verein macht dies der Zuchtbuchführer als Sammelpost). Oft hat man sich schon vorher um die Begleichung der geforderten Kosten zu kümmern, und der Einzahlungsbeleg wird nun beigefügt. Damit sind unsere Tiere für die Schau gemeldet. 4. Das Schaufertigmachen Das Schaufertigmachen der Ausstellungstiere wird oft unterschätzt. Doch dadurch können wichtige Punkte verloren gehen. Eine Vorbedingung ist, dass unsere Kaninchen stets trocken und sauber untergebracht sind. Ist dies nicht der Fall, und ist das Fell unserer Schützlinge bereits stark verschmutzt, haben wir es enorm schwer, diese Tiere wieder sauber zu bekommen. In den meisten Fällen sind diese Versuche jedoch zwecklos. Dann heißt es nur, warten bis zur nächsten Haarung. 4. Das Schaufertigmachen Das eigentliche „Fertigmachen“ beginnt ein paar Wochen vor der Schau. Wir stutzen die Krallen unserer Tiere auf eine geeignete Länge, damit sich niemand daran verletzten kann, weder der Zuträger noch die Preisrichter. Dabei ist zu beachten, dass die Krallen nicht zu kurz geschnitten werden, denn bis in die Krallenansätze verlaufen Blutgefäße. Beim Kürzen der Krallen wird auch gleich kontrolliert, ob das Tier die geforderte Krallenfarbe hat. 4. Das Schaufertigmachen Dann kommen wir zu den Geschlechtsecken. Diese Hautfalten rechts und links des Geschlechts können einen unangenehmen Geruch verströmen. Wir reinigen sie vorsichtig mit einem feuchten weichen Tuch oder einem feuchten Wattebausch. Bitte niemals trocken auswischen! Dies kann zu Schmerzen und Entzündungen führen. 4. Das Schaufertigmachen Wenn wir schon beim Geschlecht sind, wird auch gleich noch einmal überprüft, ob es eventuell Anomalien festzustellen gibt (beim Rammler Spaltpenis oder angewachsenen Penis). Ist das der Fall, fällt das Tier als Zucht- und Ausstellungstier aus. Denn dies ist ein schwerer Fehler, der mit nb gestraft wird und zudem auch weitervererbt werden kann. 4. Das Schaufertigmachen Bei einigen Rassen wird bei Häsinnen eine kleine, wohlgeformte Wamme (lose Brusthaut) geduldet. Wünschenswert sind aber Tiere ohne Wammen. Hat der Rammler eine Wamme, so bedeutet dies einen Fehler. 4. Das Schaufertigmachen Wir können einen leichten Wammenansatz manchmal durch das Auskämmen der Unterwolle kaschieren. Dazu sei gesagt, dass man nie einen Wammenansatz wegschneiden sollte. Erstens kann das Tier dabei verletzt werden, und zweitens kann es bei unsachgemäßer Handhabung zu starken Fellschäden kommen, die schließlich doch einen Punktabzug nach sich ziehen. Deshalb nur mit einem Wammenkamm die Unterwolle auskämmen. 4. Das Schaufertigmachen Selbstverständlich ist natürlich, dass das Fell gut durchgebürstet wird, um lose, abgestorbene Haare zu entfernen. 4. Das Schaufertigmachen Je nach Rasse können vereinzelte pigmentlose oder andersfarbige Haare auftreten, die man mit einer Pinzette entfernen kann. Auf die gleiche Weise können wir bei Zeichnungstieren kleine Einläufer oder Spritzer entfernen bzw. eventuell vorhandene Punkte sauberer herausstellen. Bei solchen Korrekturen dürfen aber keine Löcher oder gar Kahlstellen entstehen Punktverluste in Position 1 (Gewicht) kann man durch rechtzeitiges regelmäßiges Wiegen der Tiere eigentlich vermeiden. 4. Das Schaufertigmachen Auf der Suche nach unerwünschten weißen Büschel… 5. Der Transport zur Schau Der Transport unserer Kaninchen darf natürlich ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden, da ja alle unsere Tiere zu den Ausstellungshallen transportiert werden müssen. Bei der Wahl des Transportbehälters sollte man von der Größe des Tieres ausgehen. Der Fachhandel bietet eine Vielzahl von Transportkisten an. Man sollte sich bei der Auswahl nach den eigenen Befindlichkeiten richten. Beim eigentlichen Transport ist zu beachten, dass der Behälter nicht verrutschen kann und eine ausreichende Frischluftzufuhr gewährleistet ist, sprich, dass die Lüftungsöffnungen nicht durch andere Transportbehälter bedeckt sind. Auch sollten die Tiere keiner Zugluft ausgesetzt sein. 6. Das Einsetzen Beim Einsetzen, auch Einstallen genannt, ist es wichtig, die Tiere in die dafür vorgesehenen Käfige zu setzen. Falsch eingesetzte Tiere führen zur Verwirrung bei der Bewertung und machen dem Zuträger seine Arbeit schwer. Natürlich muss auch beim Einsetzen darauf geachtet werden, dass sich kein Kaninchen verletzen kann. 7. Die Bewertung Die Bewertung unserer Rassekaninchen wird vor Eröffnung der Ausstellung von anerkannten Preisrichtern nach den im Standard vorgegebenen Rassebeschreibungen durchgeführt. In der Regel steht jedem Preisrichter ein Zuträger zur Verfügung, der ihm die Tiere zur Bewertung an den Tisch bringt. Meist übernehmen diesen Job Zuchtfreunde, die selbst Tiere auf dieser Schau gemeldet haben. Ist die Bewertung beendet, wird von den Preisrichtern die Preisverteilung vorgenommen. Nun stehen alle Ergebnisse fest! Die Ausstellung kann eröffnet werden. Doch ehe man sich versieht, werden die Tiere schon wieder ausgestallt und in den heimischen Stall gebracht. Beim Ausstallen ist wieder besonders darauf zu achten, dass sich die Tiere nicht an den Gittern verletzen können. 8. Schlussgedanken Das war doch alles bekannt! Das ist doch der normale Ablauf! Ja, dass sollte es auch sein. Es gibt aber auch bei den „alten Hasen“ einige, die den „normalen Ablauf“ vergessen haben oder nach dem Motto „ das haben wir doch schon immer so gemacht“ handeln. Außerdem gibt es auch junge Züchter die noch am Anfang stehen und über jedem nützlichen Hinweis froh sind.