3. POTENZ 1. Potenzen mit positiven ganzen Exponenten: Definition: a1= a; a R (Die erste Potenz einer jeden Zahl ist gleich der Zahl selbst.) an=a˙ a˙ a˙ …˙a (Jede Zahl, deren Exponent eine ganze Zahl größer als 1 ist, wird so oft als Faktor genommen, wie das der Exponent angibt.) an heißt Potenz a ist die Basis n ist der Exponent Potenzgesetze: (1) am˙a n = am+n m N+; n N+; a R Beweis: Wenn man zwei Potenzen von der Form am und a n mitenander multipliziert, so sind im Produkt am˙a n alle Faktoren gleich, und es gibt insgesamt m+n Faktoren. (2) am a mn n a m N+; n N+; a R (3) a =am˙˙n m N+; n N+; a R (4) (a˙b)n= an ˙ bn m N+; n N+; a R (5) an a bn b m n n m N+; n N+; a R 2. Potenzen mit ganzzahligen Exponenten: Wir möchten den Potenzbegriff nicht nur auf positive ganze Exponenten beschränken. Dazu definieren wir Potenzen mit dem Exponenten 0 und mit negativen ganzen Zahlen als Exponenten. Definition: a0= 1; a R\ 0 (Die nullte Potenz einer jeden von 0 verschiedenen reellen Zahl ist gleich 1.) 1 a-n= 1 ; a 0; n N+ an (Die Potenz einer jeden von 0 veschiedenen Zahl einer negativen ganzen Zahl als Exponent ist gleich dem Kehrwert der Potenz derselben Basis mit dem entgegengesetzten Exponenten. ) Es läßt sich beweisen, daß die Potenzgesetze gelten. 3. Potenzen mit gebrochenen Exponenten: Definition: Die m -te Potenz einer positiven Zahl a ist die n-te Wurzel aus der m-ten Potenz von a. n m Also: a n n am ; 0<a; m Z; n (N+\ {1} ) Es läßt sich beweisen, daß die Potenzgesetze gelten. Bemerkung: Man kann auch Potenzen mit irrationalen Exponenten definieren. 4. Der Begriff des Logarithmus: Im Laufe der Entwicklung der Mathematik wurde für den Potenzexponenten einer Zahl in bezug auf eine gegebene Basis die Bezeichnung „Logarithmus” eingeführt. Definition: Unter dem Logarithmus einer positiven Zahl b zur Basis a versteht man den Exponenten, mit dem a potenziert b ergibt. Bezeichnung: a loga b b ; wobei a>0; a 1; b>0 Lies: logab: Logaritmus von b zur Basis a 5. Die Logarithmengesetze: Satz: Der Logarithmus eines Produktes ist gleich der Summe der Logarithmen der Faktoren. logabc= logab+logac, wobei a>0 und a 1 und b>0 und c>0 Beweis: (1) b a (2) loga b Gemäß der Definition des Logarithmus c a loga c (3) bc a loga bc Wir multiplizieren (1) und (2) log b bc= a a a log c = a loga bloga c a a loga bc a loga bloga c Aus (3) bc a loga bc logabc= logab+logac (Wir haben den Satz bewiesen) 2 Satz: Der Logarithmus eines Quotienten ist gleich der Differenz aus dem Logarithmus des Dividenden und dem Logarithmus des Divisors. b loga = logab-logac, c wobei a>0 und a 1 und b>0 und c>0 Satz: Der Logarithmus einer Potenz ist gleich dem Produkt aus dem Potenzexponenten und dem Logarithmus der Potenzbasis. wobei a>0 und a 1 und b>0 logabk= k ˙ logab Bemerkung: Ein Wurzelausdruck mit positiven Radikanden läßt sich in eine Potenz mit gebrochenem 1 Exponenten umformen: n b bn Nach dieser Umformung kann man den Logarithmus der Wurzel als den Logarithmus der Potenz berechnen. 1 loga n b log a b n = 1 ˙ logab n wobei a>0 und a 1 und b>0 6. Der Begriff der Quadratwurzel: Definition: Die Quadratwurzel aus einer nichtnegativen Zahl a ist eine solche nichtnegative Zahl, deren Quadrat gleich a ist. Die Identitäten des Quadratwurzelziehens: A./ Man darf aus einem Produkt faktorenweise die Quadratwurzel ziehen. (und umgekehrt) a b a b , a 0 und b 0 B./ Für die Quadratwurzel eines Bruches darf man der Quotienten aus der Quadratwurzel des Zählers und der Quadratwurzel des Nenners schreiben. (und umgekehrt) a b a b a 0 und b > 0 , C./ Die Quadratwurzel einer Potenz läßt sich als die Potenz der Quadratwurzel der Basis schreiben. (und umgekehrt) an a , n a 0 und n Z 3 7. Begriff der n-ten Wurzel: Definition: Der Wurzelexponent ist eine gerade Zahl: 2k (k N ) I. Die 2k-te Wurzel aus einer nichtnegativen Zahl a ist eine nichtnegative Zahl, deren 2k-te Potenz gleich a ist. Bsp.: 4 625 5 , da 5>0 und 54=625 Der Wurzelexponent ist eine ungerade Zahl: 2k+1 (k N ) II. Die 2k+1-ste Wurzel aus einer Zahl a ist eine Zahl, deren 2k+1-ste Potenz gleich a ist. Bsp.: 3 125 5 , 3 125 5 , da 53=125 da (-5)3= -125 Die Identitäten des Wurzelziehens: A./ Man darf aus einem Produkt faktorenweise die n-te Wurzel ziehen. (und umgekehrt) n ab n a n b B./ Für die n-te Wurzel eines Bruches darf man als Quotienten aus der n-ten Wurzel des Zählers und der n-ten Wurzel des Nenners schreiben. (und umgekehrt) n a b n a n b C./ Die n-te Wurzel einer Potenz läßt sich als die Potenz der n-ten Wurzel der Basis schreiben. (und umgekehrt) n ak a n k 8. VERWENDUNG VON POTENZEN A./ Mit Hilfe der Potenzen mit ganzzahligen Exponenten lassen sich sowohl sehr große als auch sehr kleine Zahlen in einfacher Form schreiben. Die Normalform einer positiven Zahl: x=b ˙10k, Bsp.: 5673=5,673 ˙103 oder die Avogadro-Zahl = wobei 1 b <10 und k Z 6,022·1023 (Ein Mol einer Substanz beinhaltet NA = 6,022·1023 Atome oder Moleküle dieser Substanz. ) Wir können mit Zehnerpotenzen rechnen: Bsp.: 2,8˙103+1,3˙103 =(2,8+1,3)˙103 4 B./ Zahlensysteme: Dezimalsystem: Basis: 10 Ziffern: 0,1,2,3,4,5,6,7,8,9 Bsp.: 85341910 = 8 ˙ 105 +5 ˙ 104 +3 ˙ 103 +4 ˙ 102 +1 ˙ 101 +9 ˙ 100 Dualsystem: Basis: 2 Ziffern: 0,1 Bsp.: 110012= 1 ˙ 24+ 1 ˙ 23+ 0 ˙ 22+ 0 ˙ 21+ 1 ˙ 20 Készítette: Dr. Johan Erzsébet (Schutzbach Mártonné) 2004 5