Vollständigk+NSAnalysis

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Didaktik IV
WS 2004/2005,
Prof. Dr. B. Zimmermann, FSU Jena
Beispiel einer in Q stetigen Funktion, die der anschaulichen
Vorstellung von Stetigkeit („In einem Zuge Zeichnenkönnen“) widerspricht
Hiermit u. a. verfolgbare Ziele:
 Rolle der Vollständigkeit von R bewußt machen.
 Schwierigkeiten, die mit dem Stetigkeitsbegriff verbunden
sind, hervorheben.
 Rolle heuristischer Methoden (insbesondere des „Rückwärtsarbeitens“ (Griechisch: „Analysis“) hervorheben.
 Rolle vom Beweisen im Analysisunterricht untersuchen
 Verhältnis von Lösungsideen zu korrekter Argumentation.
 Konstruktiver Umgang mit Fehlern.
Behauptung: f : x 
1
ist stetig x0  D f  0; 2  Q .
x 2
2
Beweis: Sei x0  D f beliebig gegeben.
Zu zeigen ist:
  0   0 so daß x  D f gilt : ( x0  x    f ( x0 )  f ( x )   )
Fallunterscheidung: x0  2 und x0  2 . Sei hier x0  2 (zweiter Fall
analog).
Sei >0 beliebig gegeben
Grundidee: Rückwärtsarbeiten (sehr wichtige heuristische Methode!), d. h.: ich
nehme
f ( x0 )  f ( x )  
als erfüllt an und versuche, durch Abschätzungen ein geeignetes  zu
konstruieren. Hierbei wird versucht, in diesem Term x0  x zu isolieren:
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f ( x0 )  f ( x)  

1
1


2
2
x

2
x0  2
x

 


 2  x0  2

2
2
x0  2  x  2

2
2

x 2  x0


2
2
x0  2  x  2
2




x  x0   x  x0 
x
0
2

2  x 2
 x0  x 

2


x  x0

2
2
x0  2  x  2


t
Nun bleibt der Term t beschränkt, wenn x „links von 2 “ gegen x0 strebt.
Der Zähler von t läßt sich nach oben abschätzen, denn x  x0 bleibt auf jeden
Fall kleiner als 4.
Der Nenner von t läßt sich nach unten abschätzen:
x0 2  2  K1 x0 
ist eine Konstante.
Zwischen x0Q und 2 gibt es eine weitere rationale Zahl (wir suchen ja nach
einem geeignetem !), denn da auch R (wie Q) archimedisch angeordnet ist, gibt
1
1
es auch zu
ein nN mit
< n, also ist auch
2  x0
2  x0
2
1
1
1

 2  x0  x0   2   x0    2 . Damit bleibt für x  x  1 auch
0
n
n
n

n
2
1

x  2   x 0    2  K 2  x0 
genügend groß.
n

2
Didaktik IV
Damit bleibt
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t
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4
K1 x0   K 2 x0  , also beschränkt.
Hätten wir bereits ein passendes , so wäre
x0  x  t   
Also wäre  
4

K1 x0   K 2 x0 
K1 x0   K 2 x0 
  geeignet, sofern e1/n. Andernfalls wird 1/n
4
genommen.
Hiermit ist der Beweis für den ersten Fall x0  2 erbracht. Für den zweiten
Fall kann man analog verfahren.
Skizze für die betrachtete Situation:
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Zusatzfragen:
 Wie könnte man/sollte man die Vollständigkeit von R in der Schule
behandeln?
 Wie könnte man den Grenzwertbegriff in der Schule einführen?
 Wie könnte man/sollte man den Stetigkeitsbegriff in der Schule einführen?
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NONSTANDARDANALYSIS
Axiomensystem für hyperreelle Zahlen
(nach Wattenberg in MU 4/83 S. 16 - 22)
1. Jede reelle Zahl ist auch hyperreell (R  H).
2. Es gibt hyperreelle Zahlen , 0, so daß für jede positive reelle Zahl a gilt:
-a <  < a
Eine solche hyperreelle Zahl heißt Infinitesimalzahl. Null ist die einzige
reelle Infinitesimalzahl.
3. H ist ein angeordneter Körper, wobei für reelle Zahlen die Addition in R und
in H jeweils das gleiche Ergebnis hat.
4. Def.: x, y H heißen unendlich benachbart, in Zeichen
x  y :
x - y ist eine Infinitesimalzahl.
x  y gilt auch für x = y, da 0 eine Infinitesimalzahl ist.
5. Def.: Eine hyperreelle Zahl x heißt endlich, wenn es eine reelle Zahl a gibt,
so daß
-a < x < a
6. Wurzelaxiom: Für jede positive hyperreelle Zahl a und jede positive ganze
Zahl n gibt es eine positive hyperreelle Zahl b mit bn = a; wir schreiben
b n a.
7. Standardanteilaxiom: Für jede endliche hyperreelle Zahl x gibt es genau eine
reelle Zahl a mit x  a; a heißt der Standardanteil von x, wir schreiben
a = st(x).
8. Funktionsaxiom: Jede reelle Funktion von einer oder mehrerer Variablen hat
ein Gegenstück f* in der hyperreellen Welt.
9. Übertragungsaxiom: Jede Eigenschaft, welche im reellen Zahlsystem in der
üblichen mathematischen Sprache formuliert werden kann, gilt auch im
hyperreellen System.
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