Kalter Krieg in Europa BMP Version Spuren der Sowjetunion - UdSSR konnte als Siegermacht des 2. WK ihre Grenzen weit gen Westen verlagern - Zusätzlich entstand in allen Satellitenstaaten um die UdSSR ein Politisches und Gesellschaftliches System, welches jenem der Sowjetunion sehr ähnlich war. - So schaffte es die Sowjetunion während rund 40 Jahren ihren Einfluss auf diese „Satelliten“ zu behaupten. Einfluss auf den Balkan - Die Systeme im Balkan und Ostmitteleuropas waren seit dem 2. WK sehr instabil und äussert labil und gegen autoritäre Tendenzen wenig widerstandsfähig. - Die Wirtschaftsstruktur basierte primär auf dem 1. Sektor Landwirtschaft. Es gab kein Mittel- und Grossbauerntum. Die Kleinbauern und Arbeiter waren leicht zu beeinflussen. Modernes liberales Gedankengut fehlte den meisten. Keine Demokratie - Somit fehlten die Grundvoraussetzungen für eine Demokratie in diesen Ländern schon mal von der Wurzel her. - Die Kommunisten hatten Forderungen, welche gerade zu dieser Zeit sehr populär waren, da sie u.a. die deutschen Besitztümer verstaatlichen wollten und die deutschen Besitzer enteigneten und vertreiben ( D hatte ja den Balkan annektiert) - Somit war ein rascher Wiederaufbau möglich und dies schuf Arbeitsplätze und spiele den Kommunisten geradezu in die Hände. Politische Voraussetzungen - Schon vor dem 2. WK hatten es westlich bürgerliche schwer und waren politisch schwach im Osten. - Einzige Ausnahme war die Tschechoslowakei, doch auch dort gewannen die Kommunisten dank ihrem Untergrundkamp gegen die deutsche Besetzung zunehmend an Sympathie, was dazu führte, dass so der antifaschistische Kampf die innenpolitischen Gegensätze übertrumpfen konnte. © by Andreas Nagy Seite 1 von 17 Hilfe von allen Seiten - Zusätzlich bekamen die Kommunisten während des Krieges nicht nur von der UdSSR sondern auch von den westlichen Alliierten Unterstützung. Dankbarkeit an die Befreier - Ausserdem gab es eine gewisse Anlehnung an die siegreiche Sowjetunion, welche ihren Ursprung in Dankbarkeit und Annerkennung hatte. - Ausserdem bekam die UdSSR den Status als „Befreier“ für diese Staaten, ihre Armee war überstark und sie versprachen ihnen bessere Grenzregelungen, als nach der Münchner Konferenz. Münchner-Verrat - Dazu kam, dass alle im Osten, hauptsächlich aber die Tschechoslowakei GB und F den Verrat in München nicht verzeihen wollten, als man einfach über deren Köpfe hinweg die Grenzen im Osten neu gezogen hat. Hauptsache Frieden - Die USA versuchten primär durch die Kriegs-Allianz mit der UdSSR in den Frieden hinüberzutreten, darum lehnten sie lange Zeit jegliche Einmischung die die osteuropäischen Interessenzonen ab um keinen Konflikt zu provozieren. - Obwohl genau in dieser Zeit wünschten es die osteurop. Politiker dringend um Hilfe baten. Entsprechende Versuche von Churchill wurden von den USA missbilligt und an den Nachkriegskonferenzen zeigte der amerikanische Aussenminister Byrnes keinerlei Interesse daran, sich mit diesen komplexen Problemen zu befassen. - Kommunisierung der Satellitenstaaten in 3 Phasen - 1. Phase: Zuerst wurde eine antifaschistisch-demokratische Regierung gebildet. In dieser Regierung waren die Kommunisten zwar nur in der Minderheit vertreten, besassen aber dennoch grossen Einfluss. Meist kontrollierten sie das Innenministerium, das Landwirtschaftsministerium und die Polizei. So konnten die Landreformen kontrolliert werden. - Die Meisten wurden vorher in Moskau für ihre Aufgaben vorbereitet. Ausserdem hatten sie als einzige die Unterstützung der UdSSR, die ja die eigentlichen Schalthebel in den Händen hielt. (Wirtschaftsressourcen, Verkehr, Presse) © by Andreas Nagy Seite 2 von 17 2. Phase - Nun schlossen sich unter dem Druck der UdSSR die Sozialisten mit den Kommunisten zu einer Einheitspartei zusammen. Traditionelle Parteien wurden durch von der UdSSR kontrollierte Massenorganisationen konkurriert. - Wenn die Einheitspartei trotz behördlich gelenkten Wahlen keine Mehrheit erlangte wurden die politischen Gegner (z.B. Bauernparteien) mit allen Mitteln ausgeschaltet. Unselten kam es zu Einschüchterung, Hetzkampagnen in den Medien gegen die vermeintlichen „Kollaborateure“ und sogar zu politischem Mord. 3. Phase - Endlich an der Macht eliminierten die Kommunisten sämtliche verbliebene Gegner in kath. Kirchen und in den eigenen Reihen. - Es wurden jegliche andersdenkende politischen Aktivitäten erstickt und im Sinne eines „demokratischen Zentralismus“ Änderungen nach dem Abbild der UdSSR eingeleitet. - Wenn es in den eigenen Reihen immer noch andersdenkende gab, wurden diese in stalinistische Schauprozessen liquidiert. - Diese Phase war bereits Bestandteil des West-Ost Konflikts, der von nun an als Kalter Krieg bezeichnet wurde. Das Schicksal Polens - Polen leistete nach seiner Niederlage 1939 an drei Fronten Widerstand gegen die deutschen Besatzer. - Trotzdem bewahrte es dies nicht vor dem Schicksal der Besatzung durch die UdSSR. - Ein Teil der Truppen, die unter Führung der Exilregierung in London auf Seite der Alliierten kämpften, waren im Entscheidenden Moment weit der Heimat entfernt und der zweite Teil, welcher auf Seiten der Roten Armee kämpfte, wurden durch ein Massaker Stalins ihres Kaders beraubt und verstreuten sich an der Ostfront. - Die Rote Armee wartete 1944 vor Warschau bis die dortige Befreiungsarmee im Warschauer Aufstand von den Deutschen besiegt wurde. (warum sich die Hände schmutzig machen, wenn das auch andere übernehmen) - So durch den Kompromiss von Jalta im Stich gelassen, war das Schicksal Polens endgültig besiegelt. © by Andreas Nagy Seite 3 von 17 Sonderfall Tschechoslowakei - Hier waren die Voraussetzungen etwas anders als in den restlichen „befreiten“ Regionen der UdSSR. - Die Exilregierung unter Benesch verzichtete auf eine eigene Widerstandsorganisation und setzte voll und ganz auf ein Bündnis mit der UdSSR. - Er ging davon aus, dass die UdSSR eine Revision des Münchner Abkommens durchsetzen würde und so die alten Grenzen wiederherstellen würde. Dafür waren sie bereit der UdSSR die Karpato-Ukraine abzugeben. - Ein weiterer Unterschied war, dass die CSR auf einer weitgehend demokratischen Tradition, sowie einer leistungsfähigen Wirtschaft aufbauen konnte. Zusätzlich verfügte sie bereits über eine KP, welche in der Arbeiterschaft über eine echte Massenbasis verfügte und mit 38% der Stimmen, stärkste Partei wurde. - Durch die Koalitionsregierung in der CSR war es für die UdSSR hier schwieriger ans Ziel zu kommen. Erst 1948 erfolgte die kommunistische Machtübernahme durch einen Staatsstreich. - Dieses Ereignis bracht die Westmächte zum endgültigen Umdenken, wie einst der von Hitler geführte Gewaltstreich 1939 gegen Prag. Erstes Resultat war die Berliner Krise und später der Kalte Krieg. Der Fall Jugoslawien - Jugoslawien nahm die Entwicklung einen anderen Verlauf, da sich die hiesigen Kommunisten ohne Unterstützung der UdSSR von den Achsenmächten befreien konnten. - In den von der UdSSR besetzten Gebieten wurden relativ rasch alle Kommunisten aus politischen Ämtern entfernt, welche ihre Zeit nicht in Moskau verbracht haben. In Jugoslawien blieben die ehemaligen Partisanen an der Macht. - Zudem verfolge Tito einen anderen Weg zum Sozialismus. Statt einer staatlichen Zentralverwaltung wie bei der UdSSR wollte er genossenschaftliche Selbstverwaltung der Betriebe. - Darum geriet sein System auch schnell in Konflikt mit dem Modell der UdSSR, welche eine Arbeitsaufteilung unter den Satellitenstaaten vor hatte, in dem Jugoslawien eine vorwiegend landwirtschaftliche Rolle spielen sollte. - Zusätzlich verbreiterte sich der Graben durch die Forderung Titos nach der Stadt Triest. - Dies alles führte bereits 1948 zum Bruch der UdSSR mit Jugoslawien. Von da an verschärfte die UdSSR den Kampf in ihrem Machtbereich gegen all jene © by Andreas Nagy Seite 4 von 17 Kommunisten, die Moskau gegenüber eine gewisse Selbstständigkeit forderten. - So wurde jeder anders denkende Kommunist von nun an als „Titoist“ bezeichnet und verhaftet wurde. - Diese Ereignisse waren ein grosser Wendepunkt in der Geschichte des Weltkommunismus. Nun wurde er nicht mehr ausschliesslich aus Moskau gesteuert. Später sollte China mit Mao Tse-Tung das selbe ereilen. Containment policy - Schon kurz nach dem Ende des 2. WK zerbrach das an der Konferenz in Potsdam notdürftig erhaltene Bündnis UdSSR und den Westmächten. - Daher kam auch der Spruch Churchills, dass sich quer durch Europa ein „eiserner Vorhang“ gelegt habe und dass dies nicht das befreite Europa sei, für welches sie gekämpft haben. - Somit begannen die USA von nun an mit der sogenannten „Eindämmungspolitik (conatainment policy) um Russland in den Schranken zu halten und mit ungebannter Kraft entgegenzutreten, wann und wo es nötig würde, resp. wo es versuchen würde, die Welt zu „vergiften“. Monroe-Doktrin adieu - Die containment policy wurde durch Truman 1947 eingeleitet und zeigte löste die Monroe-Doktrin von1823 definitiv ab. Folgen - Truman war dazu gezwungen, weil die Konferenz in Moskau erfolglos verlief und er darum die „Truman-Doktrin“ verkündete Die Truman-Doktrin - Entschlossenheit der USA, weltweit die Ausdehnung des kommunistischen Einflusses mit wirtschaftlichen und militärischen Mitteln entgegenzutreten. - USA wollte eine Stellung als eine Art „Weltpolizist“ übernehmen (was sie heute noch machen) und so die Grundsätze, welche in der UNO-Charta festgehalten sind durchsetzen © by Andreas Nagy Seite 5 von 17 Der Zweck heiligt die Mittel? - Eines der Ziele der USA durch diese Politik, war primär der Aufbau einer Militärmacht im Mittelmehr (Türkei und Griechenland). - Ideale Ziele waren dafür GR und Türkei, indem sie dort GB als Schutzmacht ablösten. - Dies führte dann dazu, dass in GR der seit 1945 tobende Bürgerkrieg mit einer Niederlage der Kommunisten. Neue Machtspielchen - In der CSR akzeptieren die USA den kommunistischen Einfluss, leisteten dafür aber in Berlin Widerstand (Abwurf von Hilfsgütern über der DDR) - Ausserdem gewährten die USA F und I massive Finanz- und Wirtschaftshilfe um diese Länder a.s.a.p. wieder auf die Beine zu bringen, damit sie dem Kommunismus gewachsen wären. - Dank dieser Hilfe, konnte in diesen Ländern der politische Vormarsch de Kommunisten gestoppt werden. Der Marshall-Plan - Nach anfänglicher Militärhilfe kam 1947 der nach dem neuen Aussenminister benannte Marshall-Plan zur Anwendung. - Sein Ziel war es, den europäischen Staaten nach dem Krieg schnell eine gewaltige Finanz- und Wirtschaftshilfe zu leisten, damit wollten sie die europäische Wirtschaft so stärken, dass kommunistische Bewegungen den Boden unter den Füssen verloren - Nicht zu letzt verfolgen sie auch das Ziel einer verbesserten Selbstverteidigung (vor allem gen Osten) um eine Spaltung Europas zu verhindern. - 1952 betrugen diese Hilfe rund 10% des ganzen Staatsbudgets. Der Passive Kampf - Auch die Satellitenstaaten um die UdSSR wurden diese Angebote gemacht, allerdings verbot ihnen die Sowjetunion diesem „Dollar-Imperialismus“ zu folgen © by Andreas Nagy Seite 6 von 17 Die Folgen - Durch diese Hilfe, gesundete die Wirtschaft der westlichen Länder innert kurzer Zeit und so konnte eine vorher prophezeite Weltwirtschaftskrise verhindert werden. Voraussetzungen für die Hilfe - Die Staaten (Sieger und Verlierer) mussten zusammenarbeiten. Die Zeit der wirtschaftlichen Organisationen - um den Handel international zu vereinfachen wurden darum gewisse Organisationen gegründet die sich mit dieser Problematik befassten. - OEEC (Europäischer Wirtschaftsrat) GATT (Global Agreement of Terms and Trade) EZU (Europäische Zahlungsunion) - Die Kommunisten reagierten darauf und gründeten ihrerseits 1949 die RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) Versöhnung und Zusammenschluss - Um den Marshall-Plan und die Eindämmungspolitik gegenüber der UdSSR zu unterstützen, war in den Augen der USA eine Versöhnung der Weltkriegsmächte in Europa dringend nötig. - Es galt die Bruderkriege, welche vom Nationalsozialismus verschuldet waren zu überwinden. Abspaltung in Europa - Die sich durch den Eisernen Vorhang beginnende Spaltung Europas, machte die Ideen von einem „Vereinigten Europa“ bis hin zum Ural unmöglich. - Auf der anderen Seite, war eine Einigung nur in Westeuropa auch nicht wünschenswert, da die einen Widerspruch der bisherigen Kultur wäre, in der auch Böhmen, Mähren, Mitteldeutschland, Polen und Ungarn gehörten seit langem zur europäischen Kultur. Probleme auf dem Kontinent - Es gab in Europa diverse Probleme, nationalstaatlichem Ursprungs wie auch durch regionale Traditionen und von Seiten der neutralen Staaten. © by Andreas Nagy Seite 7 von 17 Die „Vereinigten Staaten von Europa“ - Winston Churchill brachte diese Idee bei einer Rede in Zürich an die Öffentlichkeit. - Aussöhnung zwischen D und F - Gleichberechtigung aller europäischen Staaten - USA und GB währen dabei „Freunde und Förderer des neuen Europa“. Anfänge einer neuen Ordnung - Erste Zusammenarbeit der westeuropäischen Länder wurde durch wirtschaftliche- wie auch militärische Schritte eingeleitet und durch politische vervollständigt werden. - Zweifellos war der Marshall-Plan den entscheidenden Antrieb für eine europäische Integration. Neue Verträge und Bündnisse - Der Vertrag von Dünkirchen 1947 zwischen F und GB galt ursprünglich nur als gegenseitige militärische Garantie gegenüber D. Später wurden diesem auch die Benelux-Staaten hinzugefügt und es entstand so der Brüsseler Pakt. - Dieser war bereits ein erstes westeuropäisches Verteidigungsbündnis, gegen die UdSSR. - Man setzte damit primär auf wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit in Westeuropa. Der Europarat - Ein Jahr später, also 1949 wurde schliesslich der Europarat gegründet, der alle nicht kommunistischen Länder Europas repräsentierte. - Nach dem Fall der Mauer 1989 kamen auch die ehemals kommunistischen Staaten Europas hinzu. - Seine Leistungen lagen primär in der konkreten Zusammenarbeit und Koordination durch freiwillige Konkordate. - Das wichtigste dabei war die europäische Menschenrechts-Charta, die heute von den meisten Mitgliedsstaaten ratifiziert wurde. - Der Gerichtshof des Europarats hat die Kompetenz Verstösse gegen die Normen zu verurteilen. Allerdings hat er keinerlei Durchsetzungsgewalt. © by Andreas Nagy Seite 8 von 17 - Dem Europarat fehlt hingegen eine Exekutive, die mit Mehrheit entscheiden kann. Hinzu kommt, dass die parlamentarische Versammlung nicht vom Volk gewählt wird und lediglich beratende Funktion hat. - So konnte der Europarat sein ursprüngliches Ziel, die Schaffung eines vereinigten Europas, nicht erreichen. Mit unter anderem auch, weil kleinere Organisationen dies auf wirtschaftlichem Wege besser erreicht haben. Teilung Deutschlands - Aufgrund der Erfahrungen mit dem Versailler Frieden nach dem 1. WK verzichteten die Alliierten auf die ursprünglichen Pläne D durch eine Aufteilung zu schwächen. - Dennoch blieb D dieses Schicksal als Folge der sowjetischen Politik nicht erspart. Es war der Preis der Eindämmungspolitik. - Nach dem Krieg herrsche in D völliges Chaos. Die meisten Staatsorgane waren infolge Flucht inexistent. Deutschland vereinigen - Weiter scheiterte ein Versuch im Herbst 1945 den Alliierten Kontrollrat zu einer Zentraldeutschen Regierung auszubauen am konsequenten Veto von F. - Aufgrund dieser Unstimmigkeiten mussten die einzelnen Besatzungsmächte jeweils die Probleme selbst lösen. Die Endgültige Teilung - Die UdSSR „löste“ die Probleme so, indem sie im Zusammenschluss von Kommunisten und Sozialdemokraten die SED schuf. Weiter wurde das Wirtschaftssystem in Ostdeutschland nach Vorbild des Kommunismus umgestellt. Ein völliges Gegenteil wie zu den westlichen Besatzungsmächten. - Diese Entwicklung und der Kalte Krieg führten dann zur endgültigen Teilung von D. Diese war für die westlichen Besatzungsmächte nötig um die wirtschaftliche und politische Genesung des übrigen D zu ermöglichen. Wirtschaft und Währung Deutschland - 1947 schafften es die Besatzungsmächte auf eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. 1948 schufen sie gemeinsam eine Währungsreform und damit die D-Mark. - Drei Tage später reagierte die UdSSR mit der Ostmark. © by Andreas Nagy Seite 9 von 17 - Nun versuchte die UdSSR die bisher von die alliierten verwalteten Teile von Berlin unter die Ostmark zu zwingen. Berliner Blockade und Luftbrücke - Um ihr Ziel zu erreichen blockierte die UdSSR 1948 sämtliche Zufahrtswege von Ost nach West. - Doch die Alliierten reagierten schnell und so gelang es ihnen während fast einem Jahr Westberlin durch eine Luftbrücke zu versorgen. Die UdSSR traute sich nicht diese anzugreifen. - So konnte dies Verwaltung von Westberlin bestehen bleiben. Die BRD wird geboren - Die Spaltung von D war vollständig vollzogen, als die westlichen Zonen zur BRD zusammenschlossen. - Nur vier Monate später rief die UdSSR im Osten die Geburt der DDR aus. Die NATO (North Atlantic Treaty Organization) - Ziel davon war es Westeuropa enger mit der Atomschutzmacht USA zu verbinden. - Im Frühjahr 1949 schlossen so zehn europ. Staaten mit USA und CND ein militärisches Schutzbündnis, welches unter Führung der USA stand. - D und SPA gehörten nicht dazu, dafür aber seit 1952 GR und Türkei Die Wirkungen der NATO - Schon bald wurde aus der NATO eines der wichtigsten Instrumente der westlichen Sicherheitspolitik. - Da die NATO nur auf die Verteidigung Europas beschränkt war, schlossen die USA schon bald weitere Abkommen mit den restlichen Staaten der Welt: - 1947 Riopakt (lateinamerikanische Staaten) - 1951 Japan und Phillipinen - 1952 ANZUS (AU, NZ; USA) - 1954 SEATO (South Eastern Treaty Organization) - 1955 CENTO (Bagdadpakt) © by Andreas Nagy Seite 10 von 17 Tauwetter in der Sowjetunion - Als Stalin 1953 starb konnte sich Chrustschow in der neuen politischen Kollektivführung durchsetzen. - Dieser Wechsel war mit unter anderem Grund für die aussenpolitischen Änderungen. - Die Sowjetunion hatte ihren Einflussbereich zu stark und schnell ausgebreitet, so das es ihr Mühe bereitet, dies alles zu verdauen. - Zusätzlich sah sie sich von immer mehr Militärallianzen umzingelt. - Zusätzlich bereitete ihr die Wiedereingliederung von D und dessen Wiederbewaffnung zusätzlich Sorgen. Dazu kamen noch die Gärungen in den Satellitenstaaten. - So war die Antwort auf diese Probleme eine innenpolitische Liberalisierung und eine Entspannungs- und Koexistenzpolitik. Genfer Konferenz - Diese Konferenz 1955 war Höhepunkt der Entspannungspolitik. - Zum ersten Mal sei Pottsdam, sassen die Staatsoberhäupter der Siegermächte wieder am Runden Tisch. Voraussetzungen der Alliierten - Waffenstillstand in Korea Unabhängigkeit Österreichs UdSSR musste sich bereit erklären sämtliche deutschen Kriegsgefangenen heimzuschicken Das Resultat - Die Konferenz hatte für ein besseres Verhältnis zwischen West und Ost geführt. - Konnte aber keine wirklichen Änderungen bewirken, da die Standpunkte in Bezug auf Deutschland nach wie vor unverrückbar waren. Chrustschows Koexistenzpolitik - Seit 1956 hatte die UdSSR auch einsatzfähige Atomwaffen Gleichgewicht der Grossmächte © by Andreas Nagy Seite 11 von 17 - Chrustschow war der Ansicht das ein Krieg mehr selbst zerstörerisch sei und erklärte Lenins These von der „Unvermeidbarkeit der Kriege“ als veraltet. - Kommunismus und Kapitalismus können auch koexistieren. Wobei Ersterer auch ohne einen Krieg gewinnen könne. Neue Chancen - Durch das atomare Gleichgewicht bekamen antikoloniale Befreiungsbewegungen neuen Spielraum. Des einen Freud ist des andern Leid - Der US-Aussenminister Dulles verurteilte die neutrale Haltung der Blockfreien Staaten für „unmoralisch“. - Hingegen die UdSSR versuchte besser Beziehungen mit diesen Blockfreien herzustellen. - Dabei war ihm die Ideologie egal (Jugoslawien, Indien, Ägypten, Syrien) Intentionen - Die UdSSR versuchte so, sich aus der Umkreisung der Westmächte lösen zu können und China die Führungsrolle der 3. Welt streitig zu machen. Zusammenschluss von Westeuropa - Die USA waren der Ansicht, dass die militärische Verteidigung von Westeuropa durch die NATO nur mit einer Wiederbewaffnung von D möglich wäre. - Die meisten umliegenden Staaten in Europa, wollten diese aber nicht. „Montanunion“ - Dieser Vorschlag über eine Supranationale Organisation einer europ. Gemeinschaft für Kohle und Stahl, kam 1951 vom franz. Aussenminister Robert Schuman. - Sie sollte eine gemeinsame Wirtschaftspolitik verfolgen und hatte nebst dem Ziel der Kontrolle über die deutsche Rüstungspolitik das langfristige Ziel einer europäischen Einigung. Viele Anhänger der Europa-Bewegung waren der Ansicht eine Einigung sei am ehesten durch Zusammenarbeit in der Wirtschaft möglich. © by Andreas Nagy Seite 12 von 17 Römer Verträge - 1957 führte der Weg der Montanunion schliesslich zu den Römer Verträgen um die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) - Wurde von F vorgeschlagen, um eine deutsche Armee zu umgehen. - Unter gemeinsamen Oberkommando sollten deutsche und andere Truppen vereinigt werden. - So sollte die BRD ihre Souveränität weitgehend zurückerhalten. - Dieser Vorschlag fand unter allen beteiligten Staaten, auch der deutschen Regierung unter Adenauer grossen Beifall. - Allerdings scheiterte der Vorschlag schliesslich, weil das franz. Parlament ihn nicht annahm. Jeder denkt nur an sich - F lehnte diesen Vorschlag 1954 ab obwohl es selbst im Vorfeld Initiant war. - Grund dafür war, so handelte F im Interesse von der UdSSR, welche ihm im Gegenzug half, das Gesicht beim Abzug aus Vietnam zu wahren. (F wurde an der Genfer Konferenz dazu verdonnert sich aus Vietnam zurückzuziehen) Die BRD und die westlichen Bündnisse - Die Regierung unter Konrad Adenauer versuchte seit 1949 mit ihrer Aussenpolitik die BRD a.s.a.p. wieder zu einer gleichberechtigten Grossmacht zu machen. (vgl. Locarno-Politik nach dem 1. WK) - Er nutzte den Kalten Krieg aus, um D so schnell wie möglich aus der „Verliererrolle“ herauszumanövrieren und gleichberechtigter Bündnispartner zur werden. Die Annerkennung der DDR - Zudem anerkannte Adenauer die DDR nicht als Staat sondern nur als sowjetische Besatzungszone. - Er erhoffte sich hier mit amerikanischer Unterstützung eine Wiedervereinigung zu erzwingen. © by Andreas Nagy Seite 13 von 17 - Um dies zu erreichen schreckte er auch vor Zugeständnissen gegenüber den Westmächten nicht zurück. Nicht selten wurde er deshalb von der Opposition als „Kanzler der Alliierten“ bezeichnet. Neue Angebote und Propaganda - Zu diesem Zeitpunkt waren die Beziehungen zwischen den USA und D sehr gut. - Die UdSSR wollte um jeden Preis verhindern, dass D wieder eine eigene Armee bekommt und machte aus diesem Grund 1952 D das Angebot, eine Wiedervereinigung zu akzeptieren, vorausgesetzt D verzichtet auf die westlichen Bündnisse und beschränkt sich auf lediglich defensive Armee. - Obwohl dieser Vorschlag von der UdSSR bis 1955 mehrfach wiederholt wurde, lehnten ihn Adenauer und Dulles konsequent als Propaganda ab, ohne die Ernsthaftigkeit des Angebots zu prüfen. Die BRD erhält wieder eine Armee - Trotz der Ablehnung von F der EVG 1954 konnten die USA und deren Verbündete eine westdeutsche Wehrmacht durchsetzen. - Im Folgejahr musste F den Beitritt D’s in die NATO akzeptieren. Allerdings gab es Auflagen: - Freiwilliger Verzicht auf Fernlenkwaffen jeglicher Art (Bio, Chemie, Nueklear) - Rüstungskontrolle durch die Westeuropäische Union - GB stationierte weiterhin Truppen in D Der Fall Österreich - Bei Österreich waren sich dich Alliierten von Anfang an über dessen Einheit und der Zentralregierung in Wien einig. - So konnte die Regierung relativ schnell die Wirtschaft und das Land wieder aufbauen. - Ein Anschluss von Südtirol stand jedoch ausser frage. - So konnte Österreich sich nur auf einen Vertrag 1946 mit Italien über die Selbstverwaltung Südtirols stützen. - Lange Zeit war der Rückzug der Besatzungstruppen und die Rückgabe der Souveränität Österreichs grosses Diskussionsthema. - Plötzlich und ganz überraschend war 1955 die UdSSR bereit, mit einem Staatsvertrag die Truppen abzuziehen. Bedingung: Es bleibt neutral und verzichtet auf Zusammenschlüsse mit D. © by Andreas Nagy Seite 14 von 17 Nicht ganz Eigennutz - Man vermutet, dass die UdSSR damit D von ihrem Entspannungswillen überzeugen wollte. - Zudem war es auch im eigenen Interesse, da durch Ö, D und CH ein neutraler Block zwischen der Nord-Süd-Achse der NATO zustande kam. - Einziger Nachteil war, dass so auch keine Truppen in Ungarn mehr stationiert werden durften. Östliche Koalitionen - Aufgrund der gescheiterten Versuche der UdSSR D an einer Eingliederung in die NATO zu hindern, gingen sie einen neuen Weg. - Nun war es das Ziel die Teilung D’s zu festigen. - So wollte die UdSSR die Länder in ihrer Interessensphäre ebenfalls mit einem Pakt zu vereinigen. Der Warschauer Pakt - Bis anhing wollte die UdSSR keine Bündnisse unter den Satellitenstaaten. - So konnte Stalin sich erfolgreich gegen Titos Balkanföderation zur Wehr setzen. - 1955 war es dann soweit und die UdSSR schloss mit den Satellitenstaaten ein mehrseitiges Verteidigungsbündnis, den Warschauer Pakt, dem auch ein Jahr nach seiner Gründung die DDR beitrat. Organisation und Ziele - Oberbefehlshaber war immer ein sowjetischer Marshall - Sollte im Kriegsfall die Streitkräfte koordinieren - Der Pakt beabsichtigte Konflikte unter den Mitgliedern friedlich zu lösen. - War ferner auch ein politisches Instrument der sowjetischen Macht. - Die UdSSR bildete ein militärisches Übergewicht Einsätze - Es gab nur einen einzigen Einsatz in der CSR im August 1968 © by Andreas Nagy Seite 15 von 17 Nach Stalins Tod 1953 - Durch Stalins Tod wurde auch der politische Druck auf die Satellitenstaaten reduziert. - Dies führte in diversen Ländern zu Spaltungstendenzen innerhalb des kommunistischen Regimes. Folgen Spannungen - Demonstrationen und Aufstände der Arbeiter und Intellektuellen - Die Gründe für diese Aufstände waren unterschiedlicher Natur. - Die Einen wollten Reformen und einen eigenen nationalen Entwicklungsweg - Andere protestierten die Arbeiter gegen die Nachteile der Planwirtschaft - Und eine letzte Gruppe hatte schlicht antisowjetische Gefühle. - So kam es in der DDR 1953 zu grossen Protesten gegen eine 30%ige Erhöhung des Produktions-Outputs ohne Lohnerhöhung. - Dieser Aufstand konnte schlussendlich erst durch den Einsatz sowjetischer Panzer beendet werden. Spread out - Diese Proteste breiteten sich innert kürzester Zeit auf diverse Länder aus. - So kam es, dass sogenannte „Reformkommunisten“ ihre alten Moskau getreuen Genossen von den Sesseln verdrängten. Ungarn - So kam es z.B. in Ungarn 1953 dazu, dass der Reformkommunist Imre Nagy Ministerpräsident wurde. - Sogleich nahm er einige Änderungen, vor allem in der Landwirtschaft in Angriff. - Doch seine Macht dauerte nicht lange. Bereits 2 Jahre später wurde er durch den Stalinisten Rakosi wieder gestürzt. Poland - Hier wurde der populäre Gomulka 1955 aus dem Gefängnis befreit, wo man ihn als „Titoist“ (Tito war bei Stalin nicht sehr beliebt, weil er unabhängig von der UdSSR war und bleiben wollte) jahrelang Inhaftiert hielt. - Im Oktober 1956 gelang es ihm den Hardliner Rokosowski zu stürzen. Er war ehemaliger Sowjet-General und galt bis dahin als Symbol für den sowjetischen Einfluss auf Polen. © by Andreas Nagy Seite 16 von 17 - Trotz Arbeitsunruhen und heftiger Aufstände gelang es Gomulka jedoch, Chruschtschow zum Verzicht eines sowjetischen Armeeeinsatzes zu überreden. - Trotz dem, dass Gomulka an einem kommunnistisch-lenischem Regierungskurs festhielt, so brachte der es doch fertig Polen etwas aus der russischen Abhängigkeit zu lockern. Die Aufstände in Ungarn - Imre Nagy versuchte in Ungarn eine ähnliche Entwicklung wie in Polen einzuleiten, aus dieser Volksbewegung wurde 1956 eine regelrechte Revolution gegen die politische Polizei und gegen die Besatzungsmacht Russland. - Nagy bekam von der Armee mit General Maleter Unterstützung. - So konnte der Stalinist Rakosi gestürzt und die sowjetische Armee zog sich zurück. - Doch dann geschah es...die sowjetischen Panzer drehten um und kamen zurück und schlugen den Volksaufstand blutig nieder. Nagy und Maleter wurden dabei hingerichtet. Gefahr - Die Volksbewegung in Ungarn war für die UdSSR weitaus gefährlicher als die polnische, denn sie war viel radikal antisowjetischer und unter der Führung von Nagy kaum zu kontrollieren. Ein Mehrparteiensystem - Nagy ging wesentlich weiter, hautsächlich weil er ein Mehrparteiensystem einführen wollte und aus dem Warschauer Pakt austreten wollte. Nichts zu verlieren - Bei einem solchen Austritt hätte HU wenig zu verlieren. Poland hingegen konnte sich das nicht leisten da es damals noch auf die sowj. Rückendeckung angewiesen war um die Grenzen zu garantieren. Raffinierter Plan - Das russische Politbüro beschloss nun, den Aufstand am selben Tag niederzuschlagen, wie GB und F eine Fallschirminvasion am Suezkanal verübten. - Somit war die Presse abgelenkt und GB und F würden sich hüten die UdSSR dafür zu verurteilen, da sie selbst auch eine moralisch „nicht ganz bedenkenlose“ Aktion am Suezkanal verübten. © by Andreas Nagy Seite 17 von 17