Von der Kooperation zur Konfrontation USA UdSSR Status/Situation Die USA waren am Ende des 2. WK die entscheidende Ende des Krieges Weltmacht. Sie gingen in jeder Beziehung gestärkt aus dem 2. WK hervor: - bedeutendste Volkswirtschaft - stärkste machtpolitische Position (amerikanische Truppen hielten weite Teile Europas, Südostasiens u. Des pazifischen Raums besetzt und waren im Besitz der Atomwaffe!) - Kriegsentritt für Sieg über Hitler entscheidend Anders als die USA, das auf seinem eigenen Territorium vom Kriegsgeschehen völlig unbehlligt blieb, waren weite Teile der UdSSR weitgehend verwüstet, 20 Millionen tote Soldaten und Zivilisten standen zu Buche - entscheidend für Kriegswende (Sieg über deutsche Truppen 1943 vor Stalingrad) - insgesamt geschwächt Politische Ziele/Konzept, Vorstellungen und Handeln nach Kriegsende, Motive - Zentral für das Nachkriegskonzept der USA war die AtlantikCharta von 1941: Sie definierte die Kriegsziele und die Vorstellungen einer Nachrkiegsordnung, die zu mehr Sicherheit führen sollten: Selbstbestimmungsrecht der Völker, Garantie der Unabhängigkeit der Staaten, wirtschaftliche Gleichberechtigung und Verzicht auf territoriale Expansion („vier Freiheiten“) - Open Door Prinzip: alle Staaten sollten ungehinderten Zugang zur Weltwirtschaft erhalten - One world-Prinzip: kein Staat sollte sich machtpolitische Interessensräume schaffen Kriegsziele: - Vernichtung des Faschismus und Befreiung der vom Faschismus unterdrückten Völker, wichtig ist das Verständnis der Entstehung des Faschismus: Er wird nicht als zufällige Fehlentwicklung der Geschichte gesehen, sondern als logische Konsequenz des Kapitalismus, Konsequenz hieraus war die notwendige Umgestaltung der Gesellschaftsordnungen im Einflussbereich der UdSSR in sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnungen nach sowjetischem Vorbild - Sicherheitsbedürfnis: Die Kriegserfahrungen bedingten ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis, das seinen Ausdruck in der Schaffung eines „Sicherheitsgürtels“ abhängiger Staaten und der Einverlaibung aller seit 1939 annektierten Gebiete fand. - Sicherheitsgürtel: Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschoslowakai, Jugoslawien, Albanien – diese Staaten wurden nach sowjetischem Vorbild umgestaltet (gilt dann auch für die DDR) - Annektierte Gebiete: Baltische Staten, Ostpolen, Bessarabien Das „One world“-Prinzip kollidierte offensichtlich mit der Politik der UdSSR. UNO Als organisatorischer Rahmen sollte die UNO dienen, die die USA als Nachfolgeorganisation des Völkerbunds vorsahen. Sie sollte der Rahmen für die politische Gestaltung der neuen Weltordnung darstellen. Mitgliedschaft ja, aber mit der Bedingung eines Vetorechts im Sicherheitsrat, was im Verlauf des Ost-West-Konflikts dazu führtedazu führte, dass sich die beiden Supermächte permanent blockierten Weltwirtschaft (Handels- und Währungssystem , „Bretton Woods“), 1944 Im Wirtschatsbereich sollte „Bretton Woods“ die Neuordnung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen schaffen: - Prinzip des Freihandels - Abstimmungsmechanismen zur Vermeidung einer erneuten Wirtschaftskrise wie 1929 - Dollar als neue Leitwährung Die UdSSR musste die Teilnahme am Freihandel und der Festlegung des Dollars als internationales Zahlungsmittel ablehnen, da es eine Vormachtstellung der USA zur Konsequenz machte und kapitalistische Wirtschaftsweisen als Instrument der Unterdrückung der Völker zu verstehen waren Neue Politik und Im Juli 1945 wird Harry S. Truman Nachfolger von Roosevelt, Im Marshallplan sah die UdSSR den Versuch der Schaffung einer Von der Kooperation zur Konfrontation ihre Motive: Aktion und Reaktion Deutschlandpolit ik Berlin-Blockade während letzter noch glaubte die Differenzen mit der UdSSR überwinden zu können und Forderungen der UdSSR akzeptierte, folgte Truman den warnenden Stimmen, die gegen weitere Zugeständnisse waren und ein machtpolitisches Expansionsstreben der UdSSR befürchteten. Als Folge wurde die „Containment“-Politik zur neuen Doktrin: Künftig sollten vom Kommunismus bedrohte Staaten finanziell und wirtschaftlich von den USA unterstützt werden (Eindämmung des sowjetischen Einflusses - Truman-Doktrin). - In der Deutschlandpolitik markierte die Byrnes-Rede (amerikanischer Außenminister) vom 6.9.1946 den Wandel der Deutschlandpolitik. Wirtschaftlicher Wiederaufbau und politische Souveränität für die Westzonen wurden in Aussicht gestellt. - Wirtschaftlich wurde diese Politik mit dem MarshallProgramm (European Recovery Program) konkretisiert (Gewährung von Zuschüssen und Krediten, Lieferung von Rohstoffen und Fertigprodukten). Es richtete sich an alle europäischen Staaten. Die Koordination der Hilfe übernahm die neu geschaffene Organisation OEEC, seit 1960: OECD). - Im Juni 1948 fand die Politik der Westalliierten ihren Ausdruck in der Ankündigung der Schaffung eines Weststaates (3.6.48) und der Währungsreform (20.6.1948). Vormachtstellung der USA und verbot in ihrem Einflussbereich den Beitritt zu diesem Programm. Er hätte die Übernahme der wirtschafts- und handelspolitischen Vorstellungen der USA in den Nehmerländern zur Folge gehabt. - Die Sowjetunion schuf mit der „Kominform“ (Informationsbüro der kommunistischen Parteien und Arbeiterparteien) und dem „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW) Organisationen in ihrem Einflussbereich, um ihre Macht und wirtschaftspolitischen Ziele zu konsolidieren. Gleichzeitig bildeten sie ein Pendant zur OEEC. - Im Hinblick auf Deutschland reagiert Stalin auf die Bemühungen der Westmächte Westdeutschland wiederaufzubauen mit der Forderung die Einheit Deutschlands zu erhalten und einen gesamtdeutschen Staat zu schaffen. Seine Motive werden darin gesehen a) zukünftig Reparationen aus dem bessergestellten Westteil Deutschlands erhalten zu können und b) weiterhin Einfluss auf die Politik in Gesamtdeutschland nehmen zu können. - Der Westen wollte in Bezug auf seine Ziele (z.B. Frage der Demokratie, Einbindung Deutschlands in westliche Handelspolitik etc.) keine Kompromisse eingehen. Stalins Reaktion war die endgültige Einbidnung der Ostzone in seinen Herrschaftsbereich. Der endgültige Bruch zwischen West und Ost vollzog sich im Rahmen der Berlin-Blockade. Für die Westmächte war die Berlin-Blockade der Beweis der machtpolitischen Aggressivität der UdSSR. Die Westmächte scheuten eine militärische Reaktion, demonstrierten aber ihre Entschlossenheit keine territorialen Veränderungen mehr zu akzeptieren und ihre Möglichkeiten durch die Luftbrücke, mit deren Hilfe Berlin fast ein Jahr lang ausschließlich auf dem Luftwege versorgt wurde. Auslöser für die UdSSR für die Berlin-Blockade waren die Ankündigung der Schaffung eines Weststaates und die Währungsreform in den Westzonen, die auch in den Westsektoren Berlins durchgeführt werden sollte. Tieferliegend war aber die Motivation einer Machtdemonstration und die Erwartung, dass die Westmächte Berlin aufgeben würden. Dies taten die Westmächte nicht und die Berlin-Blockade musste ergebnislos aufgegeben werden. Militärische Da man nun von der Aggressivität der UdSSR überzeugt war, Konfrontation gründeten die USA mit ihren Verbündeten als NATO und Sicherheitsgarantie im April 1949 die NATO. Warschauer Pakt Als Pendant und militärisches Gegenbündnis zur NATO schuf die UdSSR den Warschauer Pakt (14.5.1955). - Mitglieder: UdSSR, Rumänien, Ungarn, CSSR, Polen, Bulgarien, Albanien, später DDR - Die Blockbildung war mit Gründung des Warschauer Paktes abgeschlossen. Von der Kooperation zur Konfrontation