1 PRESSEINFORMATION Elegant gelöst: Knauf Deckenkonstruktionen im Berliner Bürositz von gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner Es zeugt von Respekt und Anerkennung, wenn ein international anerkanntes und preisgekröntes Architekturbüro, wie das Büro der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) für den eigenen Bürositz ein bestehendes Gebäude wählt. Bereits 2006 hat gmp zwei Etagen im Hardenberghaus in Berlin bezogen, 2007 kam eine weitere Etage hinzu. Entwurf und Planung des Innenausbaus sind selbstverständlich gemäß der eigenen Philosophie entwickelt und realisiert worden. Wichtiges Thema dabei war unter anderem der für die Bestandsdecken geforderte Brandschutz von F 90. Gemäß der Formel „Massivdecke + Unterdecke = klassifizierte Deckenkonstruktion“ ist eine schlanke und zugleich effiziente Knauf Deckenkonstruktion realisiert. Zusammen mit der vorhandenen Stahlbetonrippendecke erreicht das klassifizierte Fireboard-System K 215 unter Einhaltung einiger Randbedingungen mühelos F 90 mit nur einer 12,5 mm dicken Beplankung. Denkmal aus den 1950er Jahren Das 1955 durch den Architekten Paul Schweber (1902 1978) erbaute Büro- und Geschäftshaus in der Hardenbergstraße hat ästhetische Nachhaltigkeit bewiesen - mit dynamisch abgerundeten Ecken, elegantem Flugdach sowie horizontaler Fassadengliederung durch Fenster- und Brüstungsbänder, die durch schmale Messingprofile rhythmisiert sind. Heute ist das Gebäude als Baudenkmal eingestuft und zählt nach der 2003 bis 2005 durchgeführten Sanierung zu den 2 schönsten Gebäuden der 1950er Jahre in Deutschland. Für die hohen Ausführungsqualitäten der Revitalisierungsarbeiten erhielt das Haus Hardenberg den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. Die Architekten haben ihre Büroflächen im Hardenberghaus im „Rohbauzustand“ übernommen und damit auch die Verantwortung für einen brandschutztechnisch normgerechten Ausbau. Auch bei dieser Bauaufgabe kommt der konzeptionelle Grundsatz zu Tragen, „Dinge einfach zu gestalten, dass sie inhaltlich und zeitlich Bestand haben“. Die Architektur des Hardenberghauses schafft den idealen Rahmen für eine strukturelle Ordnung, die zugleich einen unverwechselbaren Raumcharakter entstehen lässt. Die Suche nach der sinnfälligsten Lösung - bauphysikalisch wie gestalterisch – hat den gesamten Planungsprozess begleitet. Schlanke Unterdeckenkonstruktion für Raumgewinn Die vorhandenen Stahlbetonrippendecke musste auf F 90 aufgerüstet werden. Ziel der Planer war es, die konzipierte räumliche Großzügigkeit vor allem auch hinsichtlich der Raumhöhe zu erhalten. Der Konstruktionsaufbau der Unterdecke sollte daher möglichst schlank sein. Teilweise standen im Bereich der Fassade lediglich sieben Zentimeter Konstruktionshöhe zur Verfügung, damit die Fensterflügel noch zu öffnen sind. Gemäß DIN 4102-4 können Massivdecken der Bauart I bis III mit Brandschutzanforderungen bis F 90 entsprechend der Formel „Massivdecke + Unterdecke = klassifizierte Deckenkonstruktion“ verbessert werden. Die brandschutztechnische Qualität der Unterdecke, insbesondere der Beplankungsdicke, ist dabei von der brandschutztechnischen Qualität der vorhandenen Rohdecke abhängig. Ein von Knauf nachge- 3 wiesenes Allgemeines (P 3155/3992) hat für Bauaufsichtliches die Prüfzeugnis Stahlbetonrippendecke der Bauart III im Hardenberghaus eine besonders wirtschaftliche und zugleich schlanke Lösung ermöglicht. Das Knauf Deckensystem K 215 mit einlagiger Beplankung aus 12,5 mm dicken Fireboard ertüchtigt die vorhandene Rohdecke auf F 90-Qualität. Im Hardenberghaus ist die Abhängung der Metallunterkonstruktion über Noniushänger erfolgt, die seitlich an den Betonrippen befestigt sind. Die Abhängehöhe beträgt dort weitgehend 15 Zentimeter, lediglich im Bereich der Fassade sind sieben Zentimeter gewählt. Der durchgängige Deckensprung steht dabei in Korrespondenz mit der ebenfalls durchgängigen Fensterbank. Zweite Deckenebene schafft funktionalen Raumakzent Der offene Sekretariats- und Empfangsbereich von gmp ist frei im Raum als thekenähnlicher Einbau positioniert. Durch ein innerhalb der Deckenebene abgesetztes Deckenfeld, das akustisch wirksam ist, erhält das offene Raumgefüge gestalterisch wie funktional eine wohltuende Begrenzung ohne den Ausblick auf den Stadtraum zu beschränken. Diese Idee entspricht im Prinzip einer Schichtung von bauphysikalischen Funktionsebenen an der Decke und ist mit der Knauf Lösung „Decke unter Decke“ realisiert. Dabei bildet die bereits beschriebene Knauf Fireboard-Konstruktion die Grunddecke, die den Brandschutz durchgängig erfüllt. Das Deckenfeld selbst hingegen bildet die zweite Ebene und ist direkt von der Unterkonstruktion der Grunddecke abgehängt. Der Vorteil der Konstruktion: Eine Befestigung über Gewindestangen an der Rohdecke entfällt. Akustische Maßnahmen oder gestalterische Ideen können dadurch montagetechnisch optimiert und den individuellen Ansprüchen entsprechend umgesetzt und auch wieder verändert werden. Maximal 4 15 kg/m² Gesamtgewicht sind für die abgehängte zweite Deckenebene zulässig. Das Deckenelement im Empfangsbereich von gmp besteht aus einer einfach beplankten Unterkonstruktion, die als doppelter Schienenrost ausgeführt ist. Ein fein aufgebrachter Akustikputz reduziert den Schallpegel. Exakte Planung und gute Ausführung bis ins Detail - die Deckengestaltung im Berliner Bürositz von gmp steht im Kontext mit dem eigenen gestalterischen Anspruch. Zugleich zeugt sie von einem respektvoll Umgang mit der Bautechnik wie der Ästhetik der denkmalgeschützten Architektur. Bautafel Planung: gmp - Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Berlin Ausführung: Top-Spezialbau GmbH, Berlin Beratung Trockenbau: Jens Schmeer und nis Dorusz, Knauf Gips KG Fotos: 7.8.2008/276/Hu/604 Knauf Gips KG/Albert Den- 5 Bildtexte Bild 1: Haus Hardenberg in Berlin. e mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. 6 Bild 2: Offener Sekretariats- und Empfangsbereich. Die Massivdecke der Bauart III wurde mit einer schlanken Fireboard-Konstruktion ertüchtigt. Die zweite Ebene der Akustikdecke ist direkt an die Unterkonstruktion der Grunddecke gehängt. 7 Bild 3: Durchgängiger Deckensprung im Fassadenbereich. Die F 90-Qualität wurde hier mit einer 70 mm schlanken Konstruktion erreicht. 8