Arthrose des Schultergelenkes Wie jedes Gelenk unterliegt auch das Schultergelenk Verschleißerscheinungen. Hierbei kann es mit einer zunehmenden Knorpelabnutzung zur Ausbildung einer Arthrose kommen. Erschwerend am Schultergelenk kommt hinzu, dass eine Stabilisierung des Kapselsehnenapparat Gelenkes und die praktisch nur über Rotatorenmanschette den stattfindet. umgebenden Durch den fortschreitenden Verschleiß auch dieser Strukturen kann es zu einer zusätzlichen Instabilität kommen. Zu Beginn einer sich ausbildenden Schulterarthrose treten zunächst Schmerzen bei Rotationsbewegungen und beim seitlichen Abspreizen des Armes auf. Später treten diese Schmerzen auch nachts auf und können zu einer erheblichen Einschränkung im Alltag führen. In der Frühphase der Erkrankung kann durch eine zeitweise Schonung, schmerzstillende Medikamente, lokale Eis- oder Wärmeanwendung sowie eine spezielle Krankengymnastik oft eine deutliche Linderung der Situation erreicht werden. Wichtig ist es hierbei, das Gelenk koordinativ zu trainieren und die stabilisierende Muskulatur zu kräftigen. Unter Umständen können auch Spritzen in das Gelenk mit entzündungshemmenden Substanzen verabreicht werden. Hält trotz intensiver konservativer Therapie der stark schmerzhafte Zustand an und ist im Röntgenbild eine entsprechende Destruktion des Gelenkes zu erkennen, sollte die Versorgung mit einer Schulterprothese in Betracht gezogen werden. Hierbei ist es vor allen Dingen in den letzten 20 Jahren zu erheblichen Fortschritten im Bereich der Endoprothetik des Schultergelenkes gekommen. Die Gelenkflächen von Oberarmkopf und Schulterpfanne werden durch Prothesen aus Titan und Polyethylen ersetzt. Bei jüngeren Patienten oder einer nur teilweise bestehenden Arthrose ist auch nur der Ersatz der Oberfläche des Oberarmkopfes möglich. Bei einer fehlenden oder defekten Rotatorenmanschette kann eine so genannte gekoppelte (inverse) Schulterprothese eingesetzt werden, welche dafür sorgt, dass durch eine Verbesserung der Hebelverhältnisse die Schulter wieder besser bewegt werden kann. Bei der primären Schulterendoprothetik lassen sich insgesamt gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Eine Schmerzfreiheit, welche für den Patienten oft das Hauptargument für eine Operation ist, kann dabei fast immer erreicht werden. Schwieriger ist es mit der Beweglichkeit. Aufgrund der Notwendigkeit des Vorhandenseins einer intakten Rotatorenmanschette kann die Beweglichkeit jedoch nicht immer vollständig wiederhergestellt werden. Nach dem Einsetzen einer Schulterprothese ist ein stationärer Aufenthalt von ca. 5 – 6 Tagen erforderlich. Des Weiteren muss für die ersten 4 – 6 Wochen nach Operation eine spezielle Bandage bzw. Lagerungskissen für die Ruhigstellung des Armes getragen werden. Nach Abschluss der 6. postoperativen Woche kann das Schultergelenk meist wieder frei bewegt werden. Die anschließende Durchführung einer Kur ist dem Patienten dringend anzuraten. Der Endzustand nach Operation ist nach ca. 6 – 9 Monaten erreicht.