Pflegemaßnahme: Garten winterfest machen Mit Beginn des Herbstes wird dafür gesorgt, dass der Garten `sicher` durch den Winter kommt. Die dabei anfallenden Arbeiten sollen hier beschrieben werden. Schnee - eine Schneedecke schützt den Boden vor großen Wärmeverlusten und hat eine bessere Wärmedämmwirkung als eine gleich hohe Schicht aus Stroh oder Reisig - Führt dem Boden Feuchtigkeit zu - Gefahr von Schneebruch durch zu hohe Schneelast auf Ästen und Stamm ( 1 cbm Neuschnee wiegt 70 – 100 kg, 1 cbm feuchter wässriger Schnee bis zu 800 kg) Frostschäden - Blatt – und Blütenknospenschaden durch tiefes Temperaturminimum, vor allem bei plötzlichen Kälteeinbrüchen im Spätwinter verzögern/verhindern den Austrieb und die Blüte - Rindenschäden an Stamm und Zweigen (Frostrisse), die durch Temperaturschwankungen bedingt durch die Einstrahlung der Wintersonne bei niedriger Lufttemperatur. Dadurch erhöht sich die Gefahr des Eindringens von Holzkrankheiten - Frosttrocknis, die zum Verwelken der Pflanze führt, besonders gefährdet sind immergrüne Nadel- und Laubgehölze. Frosttrocknis tritt auf, wenn das Bodenwasser gefroren ist und so der Pflanze nicht mehr zur Verfügung steht. Bei Sonneneinstrahlung geben die oberirdischen Pflanzenteile jedoch weiter Wasser ab (Transpiration), ohne das die Wasserverluste wieder ausgeglichen werden. - Frühjahrsfrost (Spätfrost) trifft vor allem Blüten und Knospen und führt zu deren Absterben, z.B. bei Magnolien Um Frostschäden bestmöglichst zu vermeiden sind vorhergetroffene Maßnahmen notwendig. Die sichere Überwinterung einer Pflanze beginnt schon bei der Wahl ihres Standortes. So sollten frostempfindliche Pflanzen in einer geschützten Lage (windgeschützt, keine direkte Sonneneinstrahlung) gepflanzt werden. Durchlässige Böden sind frostsicherer, weil die Luftporen im Boden wärmedämmend wirken. Bei bereits bestehender Pflanzung sind je nach Pflanzenart besondere Pflegemaßnahmen vor Beginn der ersten Kälteeinbrüche vorzunehmen. 1.: Beete und Pflanzen - Stauden werden ausgeputzt, d.h. verblühte Triebe und verwelkte Blätter werden entfernt oder ganz eine Handbreite über dem Boden zurückgeschnitten, - Rosen werden mit Rindenmulch angedeckt, um die Veredlungsstelle und den Wurzelraum warm zu halten. Rosen werden nur leicht zurückgeschnitten, ein weiterer Schnitt wird vor dem Neuaustrieb vorgenommen, um Erfrierungen und Frostschäden zu entfernen - Gehölze, die am neuausgetriebenen Holz (einjähriges Holz) blühen, z.B. Buddleja davidii – Hybride, Philadelphus werden stärker zurück geschnitten, um eine kräftige Blüte im nächsten Jahr zu fördern - Frostempfindlichere Gehölze, z.B. Hydrangeas werden nur ausgeputzt, da sie in der Regel immer etwas zurückfrieren. Ein stärkerer Schnitt erfolgt im Frühjahr. - Bei frostempfindlichen Pflanzen wird als Frostschutz Laub in einem `Käfig` aus Karnickeldraht um den Stamm angehäuft, z.B. bei Camellia japonica - - Beetflächen, in denen frühaustreibende Stauden und Zwiebelgewächse gepflanzt sind, und Rasenflächen werden von Herbstlaub befreit, das Laub kann an anderer Stelle als Frostschutz bzw. als Überwinterungsmöglichkeit für Kleinlebewesen verteilt oder angehäuft werden Ausbringen stickstoffhaltiger Depotdünger, z.B. Hornspäne um im Frühjahr den Neuaustrieb zu fördern Boden grob lockern um Frostgare zu begünstigen Beetfläche mit Rindenmulch oder gröberen Kompost abdecken Kübelpflanzen werden in ein Winterquartier gebracht, falls der Kübel draußen bleiben soll muss ein Frostschutz um den Topf geschaffen werden, z.B. aus Styroporplatten 2.: Teichanlagen - Entfernen des in den Teich gefallenen Herbstlaubes, um eine Überversorgung mit Nährstoffen und das Entstehen einer Moderschicht am Teichgrund zu vermeiden. - Nichtwinterharte Bepflanzung wird aus dem Teich entfernt und an einem hellen, frostsicheren und kühlen Platz überwintert - Schwimmpflanzen werden in ihrer Blattmasse reduziert - Pflanzen mit hohen Stängeln werden nicht entfernt, um die den Gasaustausch bei einem zugefrorenen Teich zu gewährleisten. Dazu können auch Eisfreihalter verwendet werden - Besitzt der Teich keine frostsicher gegründete Tiefwasserzone (mind. 80 cm tief) müssen Fische aus dem Teich herausgeholt werden - Nach dem Zufrieren sollte Wasser aus dem Teich geschöpft werden, die Luftschicht zwischen Wasseroberfläche und Eisdecke wirkt wärmeisolierend und verhindert weiteres zufrieren - Das Füttern der Fische wird eingestellt, da diese in die Winterruhe übergehen - Bei kleineren Anlagen werden die Pumpen und Filteranlagen aus dem Wasser geholt und frostsicher überwintert um Schäden zu vermeiden