Tiere im Teich - Sommer und Herbst - Manuskript

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Manuskript
Tiere im Teich - Sommer und Herbst
00.05
Es ist Sommer geworden. Um den Teich herum wächst und grünt es. Die Oberfläche des
Teiches ist bedeckt von Teichrosen Ihre Stengel sind sehr lang. Sie wachsen aus dem
Teichboden. Auch dort haben sich die Tiere auf den Sommer eingestellt.
Der Stichling
00.49
Das Stichlings-Männchen ist sehr beschäftigt. Sein roter Bauch zeigt an, dass er eine
Partnerin sucht und Junge haben möchte. Dazu muss er erstmal ein Nest bauen. Bei den
Stichlingen ist das Männersache. Um ein Weibchen zu gewinnen, muss er ihr einen schönen
Platz zum Eierlegen anbieten. Die Weibchen sind sehr wählerisch. Sie nehmen nicht jeden.
Ihr Traummann muss nicht nur ein tolles Nest haben. Sein Bauch muss auch schön rot sein.
Das zeigt ihnen, dass er gesund und kräftig ist. Das Männchen muss auch einen Balztanz
aufführen. Dafür muss er schnell im Zickzack schwimmen. Je besser er das kann, desto
interessanter finden sie ihn. Denn es zeigt, dass er flink und geschickt ist. Nur wenn all das
stimmt, hat das Männchen bei den Damen eine Chance.
Die Kaulquappe
02.10
Bei den Fröschen ist das Eierlegen und das Schlüpfen der Kaulquappen schon Wochen her.
Inzwischen sind sie schon mehr als doppelt so groß wie nach dem Schlupf. Sie fressen und
fressen. Und sie fangen an, sich in Frösche zu verwandeln. Bei ihnen geht das nach und
nach. Als erstes wachsen die Hinterbeinchen. Dann die Vorderbeine. Dafür verschwindet der
Schwanz immer mehr. In ihrem Körper bilden sich die Kiemen zurück und es wachsen ihnen
Lungen. Von außen sieht man das nicht. Aber ab jetzt müssen sie zum Atmen den Mund
bewegen. Schließlich ist der kleine Frosch fertig. Er hat nun Lungen und kann nicht mehr unter
Wasser atmen. Das muss er aber auch nicht. Er kann ja jetzt an Land.
Tiere im Teich – Sommer und Herbst
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Tiere im Teich - Sommer und Herbst
Der Wasserläufer
03.23
Andere Tiere können auch auf dem Wasser laufen. Die Wasserläufer. Sie gehen nicht unter.
Dafür sorgen winzig kleine Härchen an der Unterseite ihrer Füße. Die Wasseroberfläche dellt
sich ein wenig ein, aber die Füße stoßen nicht hindurch. Sie bleiben oben drauf. Mit ihren
Füßen fühlen die Wasserläufer auch die winzigsten Erschütterungen auf dem Wasser. Sie
spüren, ob noch andere Wasserläufer da sind. Aber noch wichtiger: So orten sie ihre Beute. Sie
spüren das Zappeln kleiner Tiere, die ins Wasser gestürzt sind. Diese Spinne wehrt sich noch
kräftig. Aber am Ende tötet der Wasserläufer sie mit einem Stich und saugt sie aus. Ein junger
Frosch hat alles gesehen. Er wiederum frisst gerne Wasserläufer. Aber er zuckt. Das warnt die
Wasserläufer.
Die Libelle
04.45
Über dem Teich sind die Libellen unterwegs. Sie sind tolle Flieger. Die größten schaffen
bis zu 50 Kilometer in der Stunde. Aber dabei wird ihnen sehr heiß. Sie müssen rasten, um
abzukühlen. Libellen können übrigens nicht stechen. Auch wenn ihr Hinterteil so aussieht: Sie
haben keinen Stachel. Für Menschen sind sie ganz harmlos. Mit ihren riesigen Augen sehen
sie auch im Flug noch ganz scharf. Das müssen sie auch. Denn sie jagen andere fliegende
Insekten. Libellen machen fast alles im Flug. Jagen, Fressen... Sie paaren sich sogar während
sie fliegen. Manche legen auch die Eier im Flug. Die Weibchen tauchen dafür immer kurz den
Hinterleib ins Wasser. Die Männchen halten sie dabei fest. Andere Arten lassen sich etwas
mehr Zeit und legen die Eier im Sitzen. Die Weibchen suchen in Ruhe mit dem Hinterleib das
Wasser zum Eierlegen. Viele Arten kleben ihre Eier sorgfältig an Wasserpflanzen an. Einige
Wochen später schlüpfen daraus die Larven.
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Tiere im Teich - Sommer und Herbst
Der Rückenschwimmer
07.05
Unter der Oberfläche sind die Rückenschwimmer aktiv. Sie können gut schwimmen und
tauchen – aber alles auf dem Rücken. Mit ihrer Form und ihren großen Ruderfüßen kommen sie
im Wasser auf dem Rücken besser voran als auf dem Bauch. Inzwischen haben sie Junge. Sie
sehen genauso aus wie ihre Eltern, nur in klein. Aber nicht alle Jungtiere überleben und werden
groß. Denn im Teich gibt es hungrige Räuber. Die Larve des Gelbrandkäfers zum Beispiel.
Die Wasserkäferlarve
07.55
Aus ihr wird einmal ein Wasserkäfer. Frisch aus dem Ei geschlüpft war sie nur ein, zwei
Millimeter lang. Jetzt ist sie schon über 4 cm groß! Und sie will weiter wachsen. Dafür muss sie
fressen, fressen, fressen. Die Stichlinge haben inzwischen Junge bekommen. Alle, die Großen
und die Kleinen fühlen sich zwischen den Wasserpflanzen am wohlsten. Und alle fressen
gerne. Wasserflöhe und kleine Schnecken. Und Würmer. Auch die jungen Stichlinge können
schon ganz gut fangen. In den ersten Tagen hat ihr Vater sie noch gehütet. Jetzt müssen sie
auf sich selbst aufpassen. Stichlinge werden zwei bis drei Jahre alt. Wenn sie nicht vorher
gefressen werden. Und die Gelbrandkäferlarve hat schon wieder Hunger. Ihr unbändiger
Appetit hat einen Grund. Sie wird sich bald verwandeln, dafür braucht sie viel Energie. Sie
wird sich verpuppen, wie eine Schmetterlingsraupe. Dann wird aus ihr ein Gelbrandkäfer. Den
Namen hat er von seinem gelben Rand. An den Hinterbeinen haben Gelbrandkäfer besonders
viele Borsten. Damit können sie kräftig durchs Wasser rudern. Sie sind sehr gute Schwimmer.
Aber sie können nicht unter Wasser atmen. Dafür müssen sie immer zur Oberfläche. Sie holen
Luft mit dem Hinterteil, wie viele andere Insekten, die unter Wasser leben. Und sie nehmen
immer einen Vorrat Luft mit nach unten. Die Weibchen sind geriffelt, die Männchen sind
glatt. Die Käfer übernehmen eine ganz wichtige Aufgabe im Teich: Sie fressen Aas – Tiere die
gestorben sind, weil sie krank oder alt waren. So verhindern sie, dass sich dort Krankheiten
ausbreiten. Die Käfer sind also (so etwas wie) die Gesundheitspolizei im Teich.
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Tiere im Teich - Sommer und Herbst
Der Frosch
11.33
Über Wasser herrscht auch noch im Spätsommer Betrieb. Das große Froschkonzert ist zwar schon
vorbei. Aber einige Nachzügler quaken immer noch, und suchen so eine Partnerin. Den Ton machen
sie, indem sie beim Ausatmen Luft in ihre Schallblasen pressen. Je größer die Blasen, desto lauter
die Stimme. Und die lockt die Weibchen an. Die meisten Libellen haben ihre Eier schon abgelegt.
Ihr Lebenszweck ist erfüllt. Sie leben nur einen Sommer lang Ihre Kräfte sind erschöpft. Manche
sind inzwischen auch etwas angeschlagen. Normal hat ein Frosch kaum Chancen, eine Libelle zu
fangen. Aber jetzt... Allmählich kommt der Herbst. Die Tage werden kürzer, es wird kühler. Für den
Frosch wird es Zeit, an Land zu gehen und ein Versteck für den Winter zu suchen Auch unter Wasser
suchen die Tiere ein Winterquartier. Diese Libellenlarve wird sich erst nächsten Sommer in eine
Libelle verwandeln. Über den Winter wird sie sich ins Laub verkriechen. Am kalten Boden wird sie
ganz starr werden, nicht fressen und kaum atmen. Auch die Fische halten Winterruhe. Sie bleiben
nahe am Boden. Denn hier friert das Wasser meistens nicht ein. Kalt wird es trotzdem. Aber das hilft
den Stichlingen. Sie werden davon ganz träge. Sie brauchen nichts fressen, bewegen sich kaum und
verbrauchen kaum Sauerstoff Aber damit sind sie auch schutzlos. Also suchen sie sich ein Versteck.
An Land ist der Winter eingezogen. Der Teich ist zur Ruhe gekommen. Bis der nächste Frühling
kommt.
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