1921-allgemeiner-bildekr-fte

Werbung
I.
Allgemeiner Bildekräfte-Leib
Der Begriff "Bildekräfte" wird im Werk Rudolf Steiner scheinbar sehr weit gefasst; dieser
Eindruck kann entstehen, weil die Bildekräfte in allen Wesensgliedern bildend wirken. Und
so verwendet Rudolf Steiner den Begriff Bildekräfte z.B. als Ursache für die
Charakterisierung der menschlichen Konstitution:
#G315-1966-SE009 – Heileurythmie, ERSTER VORTRAG, Dornach, 12. April
1921
Es ist so, daß die ätherischen Bildekräfte für den Kehlkopf tatsächlich ein Umwenden vollziehen, wenn wir
sie vergleichen mit denjenigen, die die Bildekräfte sind für die angezeigte Partie des Hinterhauptes mit dem
Brustkorb daran. Wir tragen gewissermaßen in unserer Brust, in dem Kehlkopf, wenn wir die Sache
ätherisch betrachten, einen zweiten Menschen, der allerdings in einer gewissen Weise verkümmert ist, aber
die Ansätze, das Verkümmerte doch in einer gewissen Ausbildung in sich trägt. (GA 315, 1966,
Heileurythmie, ERSTER VORTRAG, Dornach, 12. April 1921, Seite 12)
Die Bildekräfte werden hier in ihrer ätherischen Wirksamkeit charakterisiert, als ätherische
Bildekräfte. In gleicher Weise könnten Bildekräfte auch als Leibbildend oder als astrale
Bildekräfte bezeichnet werden, denn überall, wo in der Welt etwas gebildet wird, ist der
Bildekräfte-Leib am Werk.
Im Unterschied dazu finden wir die Reinform der Bildekräfte in den oben beschrieben
Wahrnehmungsbildnern,
A. Organbildung und -Wahrnehmung,
B. Lebensstrombildung und -Wahrnehmung,
C. Selbstbestimmungs-Bildung und -Wahrnehmung und
D. Wesensglieder-Bildung und -Wahrnehmung.
Die reinen Bildekräfte
Und darüber hinaus in weiteren Aspekten, die ich neben den
I.
II.
Sieben Wahrnehmungsbildern als
Sieben Unterscheidungsbildner,
III.
Neun Erkenntnis- und Karmabildner,
IV.
Zwölf Organisationsbildner,
V.
VI.
Sieben Konstitutionsbildner und
Sieben Abgrenzungsbildner bezeichnen könnte.
VII.
Dann wird zu skizzieren sein, was sich in den bestimmten und freien Kombination der
sechs Kategorien und der neunundvierzig Bildekräfte offenbart.
Was sich im Detail in diesen Kategorien verbirgt wird im Folgenden auszuführen sein und ist
die Begründung, warum ich mir die Mühe mache, das Werk Rudolf Steiners auf den
Bildekräfte-Begriff hin zu untersuchen. Was zu beweisen bleiben wird ist die These, dass das
Werk Rudolf Steiners in seiner Originalität durch diesen Bildekräfte-Begriff geprägt wird.
Dieser Begriff der Bildekräfte individualisiert das Werk Rudolf Steiners, die Anthroposophie
gegenüber der allgemeinen theosophischen Begrifflichkeit, und kennzeichnet die
Evolutionsbewegung, welche durch die Anthroposophie in die theosophische Bewegung
hinein kommt.
Die Bildekräfte-Begriffe beschreiben als Wirkungsbegriffe, was vom Bildekräfte-Leib
ausgeht. Ihre reinen Kräfte offenbaren sich dem Eingeweihten, der sie auf der
Geistesmenschstufe wahrzunehmen in der Lage ist.
Ätherische Bildekräfte
Für den Menschen, der dem Bildekräfte-Leib in der ersten Wahrnehmungsstufe begegnet,
findet diese Begegnung im Ätherischen oder auch im Astralen statt, das sich nicht immer
leicht von der ätherfokussierten Wahrnehmung abgrenzen läßt. Daher finden wir bei Rudolf
Steiner diverse Ausführungen über Betrachtungen, in denen von ätherischen Bildekräften
gesprochen wird.
Das Wirken der ätherischen Bildekräfte im Individuum (Mikrokosmos) ereignet sich analog
der Bildekräfte im Makrokosmos, denn im Makrokosmos sind dieselben Kräfte am Werke,
die auch im Mikorkosmos wirksam sind.
Aber denken Sie sich, der Mensch würde bewußt, bevor er auch nur in seinen Ätherleib eintritt. Er würde
noch im äußeren Ather, der die ganze Welt erfüllt, bewußt. Dann wird er sich dessen bewußt, was in
meiner «Geheimwissenschaft» beschrieben ist.
Wenn Sie zum Beispiel mitten in der Nacht bewußt würden, ohne in Ihren physischen Leib
zurückzukehren, so daß der physische Leib neben Ihnen auftaucht und Sie ihn sehen - denn Sie können ihn
dann sehen -, dann nehmen Sie diese Kosmologie wahr, dann nehmen Sie das wahr, was ich in meiner
«Geheimwissenschaft» beschrieben habe. Ich darf das, was ich da beschrieben habe, nennen: Bildekräfte der
Welt, oder auch Weltgedanken.
Das stellt sich so dar, daß man sagen kann, wie man sonst einzelne Gedanken im Tagesleben hat: Die Erde
ist so und so entstanden, hat früher ein Mondendasein, ein Sonnendasein, ein Saturndasein gehabt,kurz,
alles das, was ich in meiner «Geheimwissenschaft» dargestellt habe.
Bildekräfte-Wirkungen im Werk Rudolf Steiners
Es wird also notwendig sein, die Bildekräfte an ihren Wirkungen zu beschreiben. Die
Bildekräfte der Welt könnten wir im Allgemeinsten beobachten

In Rudolf Steiners Geheimwissenschaft (GA 13)

In "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten" (in GA 10 und GA 12, 17)

In der "Philosophie der Freiheit" (GA 4) (Unterscheidungsbildner)

Und in Rudolf Steiners Goetherezeption (GA 1, 2, 6) (Wahrnehmungsbildner).
Herunterladen