Stadtverband Amberg der Kleingärtner e.V. Dekan-Hirtreiter-Str. 5, 92224 Amberg; Gartenfachberater: Dipl. Ing FH Werner Huber Gartentelefon: 09621/786730 Dienstags von 19-20 Uhr email: [email protected] Schaderreger im Nutzgarten Bohnenfliege Schadbild: In den Bohnensamen sind Löcher zu erkennen, die von den Maden gebohrt wurden, sodass diese zum Teil nicht auflaufen können. Auch sind Fraßspuren an den Blättern von Keimlingen und am Wurzelhals zu sehen. Bei kühlem Wetter sind die Schäden besonders hoch, da die Aussaaten dann nicht schnell genug wachsen und dann im Wachstum stecken bleiben. Bei gutem Wetter werden die Fraßstellen besser weggesteckt Pflanzenbauliche Maßnahmen z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Anbau bei genügend erwärmten Boden (nicht unter 10°C und nicht vor Mitte Mai) ● Eventuell Vorkultur in Töpfen Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Vliesauflage (evtl. Netz) bis zum Auflaufen Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: ●Spinat und Kartoffeln als Vorkultur vermeiden. ●nicht auf frisch gemisteten Beeten aussäen. (Mist lockt Fliegen an) Schwarze Bohnenlaus Schadbild: Charakteristisch ist das Einrollen der Blätter und Verkrümmung der Triebspitzen. Auf dem durch die Läuse abgegebenen Honigtau können sich Schwärzepilze ansiedeln Pflanzenbauliche Maßnahmen: z.B. Standort, Düngung, Sorte: Keine Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Bei Befallsbeginn Neudosan Neu (31.12.07) ● Nützlinge schonen und fördern! Abwehrmaßnahmen mi1 nicht gesicherter Wirkung: Keine Kohlhernie Schadbild: Ungesteuertes Wachstum der Zellen führt im Wurzelbereich zu knollenartigen, knotig verdickten Gallen. Diese Gallen führen zur Beeinträchtigung bzw. zur Zerstörung der 1 Wurzel- und Leitgefäße. Es kommt zu einer Störung der Nährstoff- und Wasserversorgung (Welke der Blätter), welche die Pflanze so schwächt, dass sie unter dem Einfluss von Stressfaktoren wie hohe Verdunstung bei höheren Temperaturen und damit verbundenem Wassermangel häufig absterben Pflanzenbauliche Maßnahmen z.B. Standort, Düngung, Sorte ● pH-Wert (auf schweren Boden um pH 7,0) ● Kein Anbau von Chinakohl ● Fruchtwechsel ● Gründüngung: keine Kreuzblütler, aber Futterlupine, Getreide abfrierend. ● Eventuell Pflanzungen Ende Juli von Broccoli und Kohlrabi ● Vorkultur Porree (lockert den Boden und Wurzelausscheidungen) ● Anbaupausen von mindestens 7 Jahren Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Tauchen der Jungpflanzen in Algenkalkbrühe (Alganin) Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Vor Anbau mit Kalkstickstoff düngen Erdflöhe Schadbild: Erdflöhe verursachen im Garten große Schäden. Es handelt sich um bis zu 4 Millimeter große Käfer, von denen es verschiedene Arten gibt. Am weitesten verbreitet sind die sogenannten "Kohlspezialisten", blauschwarz-glänzend gefärbte, länglich-ovale Käfer Die Anzeichen für einen Erdflohbefall zeigen sich an den Blättern, die kleine, ein bis zwei Millimeter große, meist rundliche Löcher aufweisen, bei denen die obere und untere Blatthaut erhalten bleibt (sog. Fensterfraß). Oft ist nur das Blattgewebe abgeschabt. Wenn Kälte oder Trockenheit das Wachstum der Jungpflanzen verlangsamen, fressen die Erdflöhe oft so viel Blattfläche, dass die Saat eingeht. Die an Kohlgewächsen auftretenden Arten überwintern als Käfer in der Mulchschicht von Hecken und in Stein- oder Holzhaufen. Bereits während der ersten warmen Frühjahrstage kommen sie aus ihren Winterquartieren hervor und suchen nach etwas Genießbarem. Sie fallen dann über die frischen Keimblättchen der früh gesäten Rettiche, Radieserl oder Kohlsetzlinge her. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Boden feucht halten, stäuben mit Gesteinsmehl, Boden, lockern Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Erdflohnetz Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung ● Erdflöhe lieben trockene und warme Erde. Regelmäßiges Harken und Gießen vertreibt die Käfer. Mulchen ist nicht geeignet, da dadurch der Boden feucht bleibt. ● Mischkulturen mit Schnittsalat, Kopfsalat und Spinat sind günstig. ● Eine Bodenspritzung mit Pflanzenjauche wirkt vorbeugend. ● Regelmäßiges Lockern (Harken) des Bodens haben ebenfalls eine vorbeugende Wirkung. ● Bei Kälte die Beete mit Vlies abdecken. ● Als erste Hilfe bei der Bekämpfung von Erdflöhen kann mit einem Besen im Beet öfter für "Chaos" gesorgt werden, d. h. durch leichtes Überkehren springen die Flöhe weg und finden größtenteils nicht mehr zurück. 2 Mehlige Kohlblattlaus Schadbild: Bei starkem Befall ist ein Totalausfall möglich. Bei Besiedelung der jüngsten Blätter entstehen im weiteren Wachstumsverlauf starke Verkrüppelungen. Durch massive Saugtätigigkeit am Vegetationspunkt ist auch Herzlosigkeit möglich. Die Tiere saugen zunächst blattoberseits, später meist blattunterseits zwischen den äußeren Blattlagen. Als Schadsymptome kann man Blattaufhellungen, Verkrüppelungen, Einrollen der Blätter, Anthozyanfärbung, starke Verschmutzung durch Honigtau erkennen. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Abspritzen mit scharfem Wasserstrahl (kaltes Wasser) ● Verminderung durch Netzauflage ● Nützlinge fördern und schützen Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ●Rapsöl Schädlingsfrei Naturen Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung ● Keine Raupen (Weißlinge, Eulen) Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte: Keine Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Netzauflage ● Vernichten der Eigelege ●Absammeln der Raupen ●Bacillus thuringiensis - Präparate Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Kohlfliege Schadbild: Junge Kohlpflanzen, besonders empfindlich ist Blumenkohl, entwickeln sich nicht richtig und beginnen bei starkem Befall mit der Kohlfliege zu welken. Nimmt man die Pflanzen aus der Erde, sind die Wurzeln zerfressen. Oft findet man in ihnen auch noch die cremefarbenen Larven der Kohlfliege. Außer dem Wurzelfraß kommt es vor allem im Hochund Spätsommer an Chinakohl, aber auch an Kopf-, Blumen- und Rosenkohl zu oberirdischem Befall in Form von Fraßgängen in Blattrippen und Röschen Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Anhäufeln ●Netzauflage (3 Wochen) Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Keine Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung ● Gesteinsmehl Weiße Fliege (Kohlmottenschildlaus) Schadbild: Die Tiere sowie deren Eier und Larven befinden sich auf der Blattunterseite, wo sie den Saft saugen. Überschüssige Zucker werden als Honigtau wieder ausgeschieden, was zu einem klebrigen Belag führt, auf dem sich wiederum schwarze Rußtaupilze ansiedeln. Bei starkem Befall führt die Saugtätigkeit außerdem zu Verkrüppelungen und Wuchsdepressionen. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte 3 ● Nützlinge fördern und schützen Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ●Rapsöl (Blattunterseite treffen), z.B. Schädlingsfrei Hortex Schädlingsfrei Naturen ● Netzauflage Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Möhrenfliege Schadbild: Die ersten Symptome sind etwa 15 Tage nach Flughöhepunkt zu finden. Dann sind rostbraune Wurzelspitzen der feinen Seitenwurzeln zu finden, die durch das erste Larvenstadium verursacht werden. Werden schon die Keimlinge befallen, sterben sie ab. Dieser Befall wird auch als Frühbefall bezeichnet. Beim Reifefraß scheiden die Maden den Kot direkt in die ausgefressenen Gänge hinter sich aus, was zu einer rostroten Färbung führt. Dies wird auch „Eisenmadigkeit“ genannt. Gleichzeitig kann sich durch die verminderte Wasserführung der Wurzel das Kraut der befallenen Pflanze welken, sich gelb bis rötlich färben und bei sehr starkem Befall absterben. Werden die Wurzeln nach der Ernte bei milderen Temperaturen gelagert, setzen die Maden die Fraßtätigkeit fort. Die zweite, im Juli schlüpfende Generation schädigt am stärksten. Befallen wird vor allem das untere Drittel der Hauptwurzel.[1] Bei Sellerie bewirken die Fraßgänge violette Verfärbungen in der sonst weißen Wurzel und Knolle. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Mehrere Saattermine einplanen (gestaffelter Anbau) ● Lagermöhren nicht vor Anfang Juni anbauen ●Keine organischen Substanzen (z.B. Stallmist, Kompost) vor der Kultur ausbringen ●Anbau toleranter Sorten (Flyaway, Ingot) Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ●Netzauflage, besser Netztunnel (geringere Gefahr von Pilzbefall) ● Netz zum Unkrautjäten nur am zeitigen Morgen abnehmen ● Keine Löcher im Netz dulden Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Rost an Porree / Zwiebel / Schnittlauch Schadbild: Auf den Blättern zeigen sich meist im Spätsommer und Herbst längs-ovale, rotorangefarbene Pusteln, die aus dem Blatt hervorquellen. Die Blattoberhaut ist an der Befallsstelle in Längsrichtung aufgerissen. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Tolerante Sorten ●Schnittlauch: bei Erstbefall bodennah abschneiden Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Keine Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Mehltau an Porree / Zwiebel / Schnittlauch Schadbild: Das Zwiebellaub zeigt vor allem während feuchter Witterungsphasen längliche, ovale grünbraune Flecken und ebenso gefärbte Blattspitzen. Zum Teil ist auf diesen Stellen ein violettgrauer Sporenrasen zu finden. Das Zwiebellaub kann bei stärkerem Befall ganz absterben. Gelegentlich wird auch Schnittlauch von diesem Krankheitserreger befallen. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Weitgestellte Fruchtfolge beachten 4 ● Bei sehr starkem Befall über mehrere Jahre, bei Zwiebelanbau mindestens 6 Jahre aussetzen, Befallene Zwiebeln nicht kompostieren ● Nicht zu dicht pflanzen Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Keine Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Lauchmotte Schadbild: Fraßstellen an den Spitzen junger Porreeblätter. Im Inneren fressen sich grüngelbe Raupen bis zum Herzen der Lauchpflanze vor und verursachen eine Fäulnis. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte: Keine Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Netzauflage, Netztunnel Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Zwiebelfliege Schadbild: Kurz nach dem Auflaufen der Zwiebel und Porreepflanzen beginnen diese in der Saatreihe fortschreitend zu welken. Die jungen Pflänzchen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Unten sind sie weich und faulig. In größeren Pflanzen findet man die Maden der Zwiebelfliege Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Frühen Anbau mit Steckzwiebeln bevorzugen Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Netzauflage Abwehrmalnahmen mit nicht gesicherter Wirkung ● Mischkultur (?) Fäulen, z.B. Grauschimmel, Sclerotinia am Salat Schadbild: Junge Salatpflanzen sterben meist direkt ab, während bei älteren die Infektion von den äußeren Blättern her nach innen wandert. Die betroffenen Blätter werden von einem grauen Pilzrasen überzogen, der Stängel weist Einschnürungen auf und fault. Die Pflanze ist meist nicht mehr zu verwerten. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Dammkultur ● Hoch pflanzen (Salat muss flattern) ●Gießen nur morgens mit 10-15 l/m² pro Gießvorgang Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Mulchen mit verschiedenen Materialien (Papier, Folie, Rinde, Sägemehl). ● Ausgewogene Düngung, regelmäßiges Entfernen abgestorbener und kranker Blätter ● Restloses Abernten der Beete, tief umgraben Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Falscher Mehltau am Salat Schadbild: An den Blättern entstehen gelbe, meist durch Blattadern begrenzte Flecken, die später braun werden. Auf den Blattunterseiten zeigen diese Flecken einen weißen bis braunen Sporenrasen. Die Krankheit tritt unter feuchten Witterungsbedingungen stärker auf. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Sorten (tolerant oder resistent), Jungpflanzen kaufen. Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen 5 ● Keine Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung: Keine Blattläuse am Salat Schadbild: Im Salatkopf befinden sich viele kleine rötliche, gelbliche, schwarze oder grüne Tiere. Auch dann, wenn der Befall gering ist, sind Blattläuse im zubereiteten Salat recht unappetitlich. Bei starkem Befall zeigen die Innenblätter braune Stellen und beginnen schnell zu faulen. Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Unterschiedliche Arten (Kopfsalat, Lollo, Eichblatt, Romana) in Farben mischen ● Viele kleine Sätze ● Früher Erntebeginn ● Direktsaat und verschiedene Arten mischen. ● Blattlausresistente Sorten, z.B. Dynamit verwenden. Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Keine Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung ● Anbau unter Netztunnel (Voraussetzung blattlausfreie Jungpflanzen). ● Einsatz von Blattlausgegenspielern (Florfliegenlarven, Marienkäferlarven, Schwebfliegenlarven). Kraut- und Braunfäule an Tomaten Pflanzenbauliche Maßnahmen, z.B. Standort, Düngung, Sorte ● Nicht über die Pflanze gießen, sondern nur auf den Boden (Tröpfchenbewässerung wäre ideal); Gießtöpfe nicht ebenerdig eingraben, da Laufkäfer darin gefangen werden. ● Pflanzabstand nicht unter 50 cm. ●Boden mulchen. ● Bei Erntebeginn Blätter bis zur untersten Traube entfernen, befallene Blätter abschneiden. ●Bei Anbau in Kleingewächshäusern reichlich lüften. ●Anbau von Frühkartoffeln im Hausgarten und Kartoffeldurchwuchs auf Komposthaufen vermeiden. ● Anbau in Gefäßen ( 10 - 15 l Behälter, Balkonkästen usw.), Aufstellen der Gefäße an regengeschützten Bereichen des Gartens. ● Verwendung von veredelten Tomatenpflanzen. Kräftiges Wachstum, länger widerstandsfähig. Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen ● Tomatendach anbringen (Laub muss trocken gehalten werden), Folie an der Wetterseite tiefer ziehen. ● Keine Tomatenhauben aus Folie im Spätsommer und Herbst verwenden, da sie die Feuchtigkeit an den Pflanzen erhöhen und Kraut- und Braunfäule fördern. ●Neudo-vital (vorbeugend und regelmäßig). * MYCOSIN (Stärkungsmittel auf Kräuter- und Steinmehlbasis). Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung ● Öko-Fluid P (Pflanzenstärkungsmittel) * Elot-vis 6 7