Blut Aufgaben: - Transport (O2, Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Wärme, Botenstoffe) Abwehr Blutstillung Zusammensetzung - - Erythrozyten 4,6-5,9 Mio/ul Leukozyten 4300-10.000/ul o Granulozyten o Monozyten o Lymphozyten Thrombozyten 140.000-440.000/ul Leukämie Verlauf: - Chronisch - Akut - Lymphatisch - Myeloisch - Lymphatisch Chronisch Myeloische Leukämie (CML) Alle Leukämiezellen stammen von einer transformierten Stammzelle ab, die trotz genetischer Veränderung ihre Fähigkeit zur Differenzierung behält. In 95% der Fälle mit Philadelphia-Chromosom. Also: - Chronische Leukämie - Maligne Erkrankung - Entartung einer(!) pluripotenten Stammzelle - Tumorzellen sind funktionsfähig und differenziert - Verlauf in 3 Phasen 3 Phasen (eingeteilt nach Blasten-Anteil) - Chron. Phase o Klinisch stabil - - o Keine wesentlichen Beschwerden o Leukozytose, Splenomegaliie, weniger als 10% Blasten Akzeleration o Zunehmende Vermehrung von Blasten o Dauer 6-12 Monate o Zunehmende Beschwerden o Symptome: Fatigue, Gewichtsverlust, Völlegefühl, abd. Druckgefühl, Tastbare Milzvergrößerung Blastenkrise o Terminale Phase o 3-6 Monate o Akute Leukämie, Anämie, Infekte, Blutungen Symptome: (oft asymptomatisch) - Unspez. Beschwerden: Leistungsknick, Belastungsdyspnoe, Hämatomneigung Abdominelle Druckgefühl (Splenomegalie!) In der Blastenkrise: Symptome des KM-Versagens: Infekte, Blutungen, Schwäche, Dyspnoe Pathogenese: - Translokation = Philadelphiachromosom Bildung eines Fusionsgens, das o Dauerhaft aktiv ist o Eine Vielzahl von Signalwegen steuert o Die Apoptose inhibiert, die Proliferation steigert, die Adhäsion ändert Diagnostik: - BB, Diff, alk Leukozytenphosphatase, Zytogenetik, Molekular, Abdomen-Sono Prognose: - Unbehandelt in 3-8 Jahren tödlicher Verlauf Unter Imatinib ca. 90% ach 5 Jahren bei CML-CP INF-Therapie (low-risk) 40%, (high-risk) 20% SCT overall-survival 55& (-75%) Langzeitremission Therapie - Einsatz von Inhibitoren der vom Fusionsgen gebildeten Kinase - Zuvor Chemotherapie und/oder Interferon - Einziges kuratives Verfahren = Stammzelltransplantation Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) Niedrig malignes Non-Hodgkin Lymphom aus reifen B-Zellen - Häufigste Leukämie d. Erwachsenen 25% aller Leukämien Ätiologie: - Apoptose-Stng. Nicht assoziiert mit ionisierender Strahlung o. Chemikalien Erhöhte 5-10% Inzidenz von CLL u. anderen Tumoren bei Verwandten von CCL-Patienten, z.T. um 10-20a früherer Krankheitsbeginn bei Kindern von Patienten Symptome: - 50% asymptomatisch, Leukozytose als Zufallsbefund Lymphadenopathie Splenomegalie Hepatomegalie (Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Müdigkeit) Anämie, Thrombopenie, Neutropenie Pruritur, Ekzem, Blutungen, Hautinfektionen Infektneigung (v.a. Pneumonien, Mykosen, Zoster, Herpes simplex, Toxoplasmose,…) Diagnostik Knochenmark und pB - - - KM-Zytologie o Lymphatische o Granulopoese o Erythropoese KM-Histologie o Fortgeschrittenen diffuse Infiltration durch kleine reife Lymphozyten mit runden z.T. gekerbten Kernen zu ca. 80-85% der kernhaltigen Zellen - agyrophile Fasern, ausgeprägte Verdrängung der Hämatopoese CLL, Rai II, Binet B, später durchgeführte Zytogenetik: DEL 13q & 17p Diagnostischer Kanon Anamnese/Status - LK-Status B-Symptomatik? Spleno- /Hepatomegalie? Infektzeichen? Mundhöhle Petechien Ikterus Pruritus Labor - BB Diff.-BB Grumprecht`sche Kernschatten CRP LFP, Hämolyseparameter Coombstest - Serum-Elektrophorese FACS: slG, CD 5, CD 20, CD 23, CD 79b, FCM7 Bildgebung - Thorax-Röntgen: Mediastinale/hiläre Lymphome Sono: abdominelle Lymphome CT KMP - Infiltrationstyp (diffus/nicht diffus) Prognose Hämophilie Klinik: - Großflächige Blutungen Muskelblutungen Gelenksblutungen sekundäre Atrophie Blutungen im Mundbodenbereich (Erstickungsgefahr) Nachblutungen Psoasblutungen (DD = Appendizitis) Begleiterscheinungen der Blutung (Fieber, BSG, Leukozytose) Arten: - - Hämophilie A o 85% o Mutation Faktor VIII Hämophilie B o 15% o Mutation Faktor IX Genetik 50% spontane Mutationen, 50% X-chromosomale rezessive Vererbung Diagnose - Familienanamnese Blutungstyp Normale Blutungszeit, aPPt verlängert, Quick normal Faktor VIII, IX bestimmen Schweregrad: - Restaktivität o 100.75% normal, 16-50% symptomfrei o 6-15% leichte Hämophilie o 1-5% mittelschwere Hämophilie o <1% schwere Hämophilie Therapie - Prophylaxe von Einblutungen (keine i.m. Injektionen, …..) Sorgfältige Blutstillung Substitution von Faktoren Desmopressin (bei leichter Hämophilie A) Infektionsrisiko: - Soll bei hochgereinigten und virus-inaktivierten Produkten nicht bestehen Ist bei rekombinant hergestellten Faktorenpräparaten ausgeschlossen Hep.B Impfung trotzdem empfohlen Lymphödem Schwellung durch Anstau von Lymphflüssigkeit durch: Zerstörung, Kompression oder Entwicklungsstörung der Lymphgefäßen Primäres Lymphöden - Entwicklungsstörung der Lymphgefäße 10% aller Lymphödeme, 85% Frauen Ausbreitung von distal nach proximal Sekundäres Lymphödem - >90% aller Fälle Zerstörung, Kompression von Lymphgefäßen durch Tumore, OPs, Trauma, Infektionen, venösem Rückstau, Bestrahlung,… Ausbreitung von proximal nach distal Klinik 1. Lymphödem vs. Venöses Ödem: beim Lymphödem sind Zehen mitbetroffen 2. Dorsalseite der Zehenhaut = rau/warzig 3. Über den Zehen lässt sich keine Hautfalte anheben 4. Elephantiasis: massive Zunahme des Umfangs, Gewebsumbau, nicht eindrückbar, rau Verlauf 0) 1) 2) 3) Ohne Schwellung Weiche Schwellung, kein Gewebsumbau, voll reversibel Beginnende Fibrosierung, teilweise Rückbildung, Ödem kann ausgeschwemmt werden Elephantiasis, irreversibel, verdickte derbe Haut Therapie - - Konservativ: NUR im Stadium 1 möglich o Hochlagern o Entstauungstherapie Hautpflege Lymphdrainage Kompressionstherapie Entstauende Bewegungstherapie o Kompressionsstrümpfe erst NACH vollständiger Reduktion o Nicht bei Entzündungen, Lymphom, PAVK Operativ o Ableitende Resektionsmethoden, autologe Lymphgefäßtransplantation Lymphangitis Entzündung der Lymphgefäße durch - Übergreifen einer benachbarten Gewebsentzündung In die Lymphbahn eingeschwemmte Erreger Klinik Streifenförmige Rötung, druckschmerzhafte Lymphknoten, (Fieber) Komplikation: Abszess, Sepsis Agranulozytose Medikamentös bedingte Granulozytopenie, Zerstörung aller Granulozyten (z.T. auch der Vorstufen), Granulozytenzahlen <500/ul Medikamente+Plasmaproteine bilden Antigene: - Werden vom Immunsystem erkannt Antikörperbildung Anlagerung von Antigen +Antikörper auf der Membranoberfläche Komlement bedingte Zerstörung der Antigen-Antikörper-Komplex tragenden Zellen Klinik Akutes Auftreten, Fieber (Schüttelfrost), Angina tonsillaris, Stomatitis aphthosa, Sepsis Verlauf Erholung nach Absetzen und etwa 1 Woche Hapten-Karenz Reifungshemmung im KM, normale Erythro- und Thrombopoese Therapie - Absetzen aller Medikamente Isolation Antibiose bei Fieber G-CSF Gabe DIC = Disseminierte Intravasale Koagulopathie - - Gerinnungsstörung, kommt zu hämmorhagischen Diatese (Gewebseinblutung) können mehrere kleine Mikrothromben entstehen Ischämie bis zur Amputation von Extremitäten Mikrozirkulationsstörung Organversagen (Niere, Lunge,..) Durch Fibrinolyse werden Gerinnungsfaktoren durch Proteolyse gespalten Hoher Verbrauch von Gerinnungsfaktoren, weshalb es dadurch zu Blutungen kommt Therapie: - Heparin (wegen Thrombose) - Blutplasma - Schock vorbeugen