Welt-COPD-Tag findet dieses Jahr am 14. November statt Der Welt-COPD-Tag wurde im November 2002 von der "Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Diseases (GOLD)" ins Leben gerufen und findet seitdem jedes Jahr Mitte November statt. GOLD wurde 1997 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vom National Institute of Health (NH) gegründet, um die Diagnose und Behandlung von COPD weltweit zu optimieren. Genauso wichtig ist auch die Vermeidung der Krankheit, dessen Hauptursache das Rauchen ist. Die Versorgungsleitlinien für COPD, die unter anderem auch die Einteilung der Schweregrade bestimmen, wurden ebenfalls von GOLD festgeschrieben und sind eine große Hilfe für Ärzte und Patienten. Das Motto des diesjährigen Welt-COPD-Tages lautet: "Es ist nicht zu spät“ Diese seit der Gründung im Jahr 2002 jährlich stattfindende Veranstaltung wird von GOLD in Zusammenarbeit mit Medizinern, Angehörigen der Gesundheitsberufe sowie Gesundheits- und Patientenorganisationen in mehr als 50 Ländern auf der Welt durchgeführt. Ziel dieser öffentlichen Aufklärungskampagne ist es, über die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), also chronisch-obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem weltweit zu informieren und das Bewusstsein für diese Erkrankungen zu wecken und zu stärken. Auch die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland nimmt den Welt-COPD-Tag jedes Jahr zum Anlass, über COPD zu informieren: Die COPD ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, die aufgrund dauerhafter Entzündungen je nach Stadium zu einer leichten bis sehr starken Verengung der Atemwege und somit im fortgeschrittenen Stadium zu massiver Atemnot führt. In ca. 90 % der Fälle ist die Hauptursache für das Entstehen einer COPD das Rauchen. Zigarettenrauch enthält ungefähr 4.000 giftige chemische Substanzen. Durch Oxidantien, Radikale und Teer werden die Lungenbläschen (Alveolen) des Atemwegssystems verklebt und dauerhaft geschädigt. Die kleinsten Atemwege und die Lymphleiter der Lunge werden angegriffen und das Reinigungssystem der Lunge dauerhaft zerstört. In der Folge kommt es zu Entzündungsreaktionen in der Bronchialwand und ihrer Schleimhaut, die Abwehrzellen der Lungenbläschen werden gehemmt. Selbst wenn diese Prozesse über Jahre anhalten, wird die Erkrankung oft erst spät erkannt. Beim Lungenemphysem handelt es sich um eine nicht umkehrbare (irreversible) Überblähung der kleinsten Strukturen der Lunge. Die kleinsten Bronchien und Lungenbläschen sind dauerhaft erweitert (überbläht). Dazu kommt die Zerstörung der Lungenstruktur. Weitaus seltenere Auslöser für COPD können z.B. ein angeborener Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, eine verschleppte Tuberkulose, Luftverschmutzung oder eingeatmete Giftstoffe sein. Die COPD ist mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden - aktuell steht sie an vierter Stelle der krankheitsbedingten Todesursachen weltweit. Bereits für das Jahr 2020 wird erwartet, dass diese Erkrankung auf Platz drei der Todesursachen weltweit vorrückt. Ziel der am 06. November 2001 von Jens Lingemann (selbst COPD-Betroffener) gegründeten Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland ist die umfangreiche Aufklärung über Hilfestellungen, wichtige Kontakte und den Umgang mit der Krankheit. Diese Selbsthilfeorganisation ist Ansprechpartner für Betroffene und deren Angehörige, informiert über Operationsverfahren wie Lungentransplantation (LTX) und bronchologische Lungenvolumenreduktion ebenso wie über gerätetechnische Innovationen und die für viele Betroffene überaus wichtige LangzeitSauerstofftherapie und Nicht-invasive Beatmung. Die Schwerpunkte der Beratung liegen bei den Lungenerkrankungen COPD, Lungenemphysem, Alpha-1-Antitrypsinmangel, Lungenfibrose und Bronchiektasen. Die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland stellt Kontakte her zu Ärzten aus Kliniken und Praxen sowie zu Reha-Kliniken und Transplantationszentren. Sie will unterstützend bei Maßnahmen mithelfen, die den Patienten aber auch ihren Angehörigen, die ihre erkrankten Familienmitglieder begleiten und pflegen, Erleichterungen bringen können, mit dieser Krankheit zu leben. Für Teilnehmer der kostenlosen Mailingliste gibt es darüber hinaus Hilfestellung im Umgang mit Behörden und Krankenkassen. Es bestehen seit vielen Jahren Kontakte zur Presse, Rundfunk und Fernsehen, was eine umfangreiche Aufklärungsarbeit ermöglicht. Alle 10-14 Tage wird ein medizinischer Newsletter herausgegeben. Zudem stehen eine große Anzahl ausführlicher Patientenratgeber, Fachzeitschriften und mehrere DVDs zur Verfügung um sich dezidiert zu informieren. An dieser Stelle sei auch auf das im nächsten Jahr bereits zum sechsten Mal stattfindende „Symposium – Lunge“ am 12. Oktober 2013 in Hattingen an der Ruhr hingewiesen. Der Kongress dient Atemwegs- und Lungenerkrankten und deren Angehörigen zur Information durch Ärzte, Fachpersonal und gleichfalls Betroffene. In den Jahren 2011 und 2012 kamen jeweils mehr als 2100 Besucher aus ganz Deutschland nach Hattingen. Warum gehen die meisten Betroffenen erst dann zum Lungenfacharzt, wenn die Erkrankung schon weit vorangeschritten ist? Zu Beginn der Erkrankung glauben die meisten Menschen, es sei nur ein harmloser Raucherhusten oder eine hartnäckige Erkältung. Wenn dann später das Treppensteigen immer schwerer fällt, man öfter und schneller atemlos wird, dann denkt man oft noch nicht an eine folgenschwere COPD. Unbehandelt kann diese aber binnen weniger Jahre zur Invalidität und schlimmstenfalls zum Tod führen. Im Jahr 2006 starben mehr als 20.000 Menschen in Deutschland an dieser Erkrankung. Da die chronische Entzündung nicht nur die Lunge dauerhaft belastet, sondern auch negative Auswirkungen auf das Herz, die Muskulatur und den Stoffwechsel hat, ist eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie äußerst wichtig. Alles fängt scheinbar harmlos an, manifestiert sich unbehandelt aber schnell in Form der so genannten „AHA-Symptomatik“, die für Auswurf, Husten und Atemnot steht. Jeder, der solche Anzeichen bemerkt, sollte schnellstmöglich einen Lungenfacharzt aufsuchen, um sich gründlich untersuchen zu lassen. Bei rechtzeitiger Diagnose und frühzeitig begonnener Therapie können viele Patienten noch lange ein normales Leben führen, ihren Beruf ausüben, weiterhin ihre Freizeit aktiv gestalten, sich mit Freunden treffen, maßvollen Sport treiben und so trotz ihrer Erkrankung ein erfülltes Leben führen. Lungenerkrankungen und Sport, geht das überhaupt? Ganz wichtig ist es, sich nicht aller Hoffnungen beraubt zu Hause auf die Couch zu setzen und mit dem eigenen Schicksal zu hadern, sondern weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen. Je nach Stadium der Erkrankung kann neben den bereits aufgeführten Punkten gerade auch Lungensport den weiteren Verlauf der Erkrankung verlangsamen und somit positiv beeinflussen. Das heißt viel Bewegung im Rahmen der persönlichen Leistungsfähigkeit. Lungensport ist kein Leistungssport, denn Patienten mit COPD benötigen eine ganz spezielle Sport- und Bewegungstherapie. Sie passt sich der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des jeweiligen Patienten an, sie überfordert nicht. Durch regelmäßigen Lungensport können die Patienten eine verbesserte Belastbarkeit und eine spürbare Ausdauerverbesserung erlangen, was zu mehr Mobilität und somit zu mehr Lebensqualität führt. Mittlerweile wird von allen ärztlichen Fachgesellschaften empfohlen, den Lungensport bereits bei leichter Erkrankung zu beginnen. Die dadurch wiedergewonnene Fitness, neues Selbstvertrauen, Mut und eine größere Beweglichkeit sind die Belohnung. So kann Lungensport die lungenfachärztliche Behandlung, die in jedem Fall unbedingt notwendig ist, sinnvoll ergänzen Abschließend sei noch darauf hingewiesen, wie wichtig bei allen genannten Lungenerkrankungen Früherkennung, eine zielgerichtete medikamentöse und physikalische Therapie, Maßnahmen der Vorbeugung (Prävention) und eine umfangreiche Aufklärung der Patienten über ihre Erkrankung sind. Betroffene sollten auch im eigenen Interesse einen verbesserten Umgang mit der Erkrankung erlernen. Besonders wichtig für den weiteren Verlauf der Erkrankung ist die sogenannte Compliance die Bereitschaft des Patienten, bei den verordneten therapeutischen Maßnahmen aktiv mitzuwirken. Therapietreue, die konsequente Einhaltung der Verordnungsvorschriften und eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Patienten sind die besten Voraussetzungen, trotz Krankheit und all den damit einhergehenden Einschränkungen im Alltag gut zurecht zu kommen und so weit wie möglich ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Quelle: Jens Lingemann Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland [email protected] www.lungenemphysem-copd.de