Ufer-Tamariske im Gesäuse

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P R E S S E M I T T E I L U NG, 07. Juli 2014
Artenschutzprojekt Tamariske im Nationalpark Gesäuse
Die Ufer-Tamariske, auch Rispelstrauch genannt, ist aus der heimischen Flora beinahe
gänzlich verschwunden. Ein Artenschutzprojekt im Nationalpark Gesäuse soll dieser stark
gefährdeten Art wieder neuen Lebensraum verschaffen.
Im Vergleich zu den meist bekannten Weiden-Gebüschen ist dieses Pioniergehölz hingegen
meist wenig bekannt. Es erstaunt nicht, denn diese historisch im Ostalpenraum weit
verbreitete Art hat in den vergangenen 150 Jahren einen drastischen Rückgang erfahren. Bis
auf wenige Fließgewässer bzw. Fließgewässersysteme ist die Ufer-Tamariske in Österreich
inzwischen sehr selten geworden und inzwischen in vielen Regionen ausgestorben.
Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen und andere flussbauliche Maßnahmen führen dazu,
dass es in Österreich kaum noch Schotterbänke und natürliche Flussufer gibt. Mit ihrem
Lebensraum verschwand auch die Ufer-Tamariske von den heimischen Gewässern.
Nennenswerte Populationen findet man in Tirol an den Flüssen Isel und Lech und ihren
Zubringern. Durch den dramatischen Rückgang der Populationen steht die Ufer-Tamariske
nun auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und gilt in Österreich als „vom Aussterben
bedroht“.
Erkennen kann man Tamarisken leicht. Es sind Sträucher die an Schotterbänken und entlang
von Ufern der Alpen- und Voralpenflüsse wachsen. Die Pflanze wird 50 bis 200cm hoch und
hat eine starke basale Verzweigung mit rutenförmigen Ästen. Die 2-3mm langen, blaugrünen
Blätter sind schuppenförmig und meist dachziegelartig an den Ästen ausgebildet. Am Ende
der langen Äste sitzen weiße bis hellrosa Blüten in traubigen Blütenständen.
Im Nationalpark Gesäuse fließt die Enns noch über mehrere Kilometer unreguliert und kaum
verbaut. Trotz geeigneter Habitate ist die Tamariske auch hier ausgestorben. Im Zuge eines
Projektes wird versucht die Ufer-Tamariske im Nationalpark Gesäuse an der Enns und am
Johnsbach wieder anzusiedeln. Ein Pflanzengarten in Gstatterboden dient zur Vermehrung
und Aufzucht von Stecklingen. Diese sollen zu einem späteren Zeitpunkt an geeigneten
Standorten ausgebracht werden. Zusätzlich werden die Samen der blühenden Tamarisken im
Pflanzengarten abgesammelt und im Rahmen von Keimversuchen herangezogen. Die
Aufzucht der Stecklinge funktioniert sehr gut, da Tamarisken durch ihren sehr dynamischen
Lebensraum in hohem Maße ausschlagefreudig sind und auch kleine Aststücke neu
anwurzeln.
Nähere Informationen zur Ufer-Tamariske und dem Artenschutzprojekt im Nationalpark
Gesäuse finden Sie auf der Nationalpark Homepage:
http://nationalpark.co.at/de/management/gewaessermanagement/39gewaessermanagement.
Ufer-Tamariske an ihrem natürlichen Standort.
Blütenstand einer Tamarsike.
© Nationalpark Gesäuse GmbH, Herfried Marek
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