Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 7. Klasse Geometrie 1. Geometrische Grundbegriffe Strecke [AB] mit den Endpunkten A und B und der Streckenlänge AB A AB = 3cm B Gerade AB A B Halbgerade (Strahl) [AB mit Anfangspunkt A A B 2. Winkel Zwei sich schneidende Geraden bilden 4 Winkel. Nebeneinander liegende Winkel heißen Nebenwinkel, sie ergeben zusammen stets 180°. Gegenüberliegende Winkel heißen Scheitelwinkel. Sie sind gleich groß. Die Winkelpaare α1 und α2, β1 und β2, γ1 und γ2 sowie δ1 und δ2 heißen Stufenwinkel. α1 und γ2, β1 und δ2, γ1 und α2 sowie δ1 und β2 heißen Wechselwinkel. α1 und δ2 sowie β1 und γ2 heißen Nachbarwinkel. Stufen- und Wechselwinkel sind genau dann gleich groß, wenn die Geraden g und h parallel sind. Nachbarwinkel ergänzen sich genau dann zu 180°, wenn g und h parallel sind. α + β = 180° β α α β δ1 g α1 δ2 α2 h γ2 γ1 β1 β2 In jedem Dreieck beträgt die Summe der Innenwinkel 180°, in jedem Viereck 360°. In jedem n-Eck beträgt die Summe der Innenwin- z.B. regelmäßiges Fünfeck: kel (n – 2) · 180°. Summe der Innenwinkel: 540°, jeder Innenwinkel misst 108°. 108° 3. Spiegelungen und Symmetrie Achsenspiegelung: Abbildungsvorschrift der Achsenspiegelung Sa: Bei gegebener Achse a wir jedem Punkt P der Ebene ein Bildpunkt P´ auf folgende Weise zugeordnet: • Falls P ∉ a, liegt der Bildpunkt P’ so, dass [PP’] von der Achse a rechtwinklig halbiert wird. • Falls P ∈ a ist, gilt P = P’. a C A C´ B=B´ A´ Nur die Achsenpunkte sind Fixpunkte. Die Spiegelachse und alle senkrecht zu ihr verlaufenden Geraden sind Fixgeraden. Achsenspiegelungen sind geraden-, längenund winkeltreu. Der Umlaufsinn ändert sich. Seite 1 von 3 Januar 2004 Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 7. Klasse Geometrie Punktspiegelung: Abbildungsvorschrift der Punktspiegelung SZ: Bei gegebenem Zentrum Z wird jedem Punkt P der Ebene ein Bildpunkt P’ so zugeordnet: • Für P ≠ Z wird die Verbindungsstrecke zwischen P und P´ vom Zentrum Z halbiert. • Z wird auf sich selbst abgebildet. C B Z Z ist der einzige Fixpunkt der Punktspiegelung. Alle Geraden durch Z sind Fixgeraden. Punktspiegelungen sind geraden-, längen- und winkeltreu. Der Umlaufsinn bleibt erhalten. Jede Punktspiegelung kann durch zwei Achsenspiegelungen an zueinander senkrechten Geraden mit Schnittpunkt Z ersetzt werden. A A´ B´ C´ 4. Dreiecke Das gleichschenklige Dreieck: Ein Dreieck mit zwei gleich langen Seiten (Schenkel) heißt gleichschenklig. Die dritte Seite heißt Basis. a Jede der folgenden Aussagen ist gleichwertig: • Das Dreieck ist gleichschenklig. • Das Dreieck ist achsensymmetrisch. • Das Dreieck besitzt zwei gleich große Winkel (Basiswinkel). a c Das gleichseitige Dreieck: Ein Dreieck mit drei gleich langen Seiten heißt gleichseitig. Seine Winkel betragen jeweils 600. Alle drei Mittelsenkrechten sind Symmetrieachsen. a a a Das rechtwinklige Dreieck Ein Dreieck ABC hat genau dann bei C einen rechten Winkel, wenn C auf dem Halbkreis über [AB] liegt. (Thaleskreis) C B A 5. Kongruenz Verschiebung: Eine Verschiebung entsteht durch Zweifachspiegelung an zwei parallelen Geraden g und h, wobei der Verschiebungspfeil doppelt so lang ist wie der Achsenabstand Verschiebungen sind geraden-, längen- und winkeltreu. Der Umlaufsinn bleibt erhalten. Seite 2 von 3 A A B h B g Januar 2004 Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 7. Klasse Geometrie Drehung: Eine Drehung um Z entsteht durch Zweifachspiegelung an zwei sich in Z schneidenden Geraden g und h. Der Umlaufsinn bleibt erhalten. Drehungen sind geraden-, längen- und winkeltreu. Kongruenzabbildung: Kongruenzsätze für Dreiecke: Achsenspiegelungen und Verkettungen von Ach- SSS: Dreiecke sind kongruent, wenn sie in senspiegelungen nennt man Kongruenzabbildrei Seiten übereinstimmen. dungen. SWS: Dreiecke sind kongruent, wenn sie in Zwei Figuren F und G, die durch eine Konzwei Seiten und dem eingeschlossenen gruenzabbildung aufeinander abgebildet werden Winkel übereinstimmen. können, heißen kongruent (deckungsgleich). In WSW bzw. SWW: Dreiecke sind kongruent, Zeichen: F ≅ G. wenn sie in einer Seite und zwei gleichliegenden Winkeln übereinC ∆ABC ≅ ∆PQR stimmen. R P SsW: Dreiecke sind kongruent, wenn sie in zwei Seiten und dem Gegenwinkel der größeren Seite übereinstimmen. B Q In jedem Dreieck liegt der größeren Seite der größere Winkel gegenüber. A 6. Dreieckstransversalen Jedes Dreieck besitzt einen Umkreis. Sein Mittelpunkt ist der gemeinsame Schnittpunkt U der drei Mittelsenkrechten zu den Dreiecksseiten. Jedes Dreieck besitzt einen Inkreis. Sein Mittelpunkt ist der gemeinsame Schnittpunkt U der drei Winkelhalbierenden. In jedem Dreieck schneiden sich die drei Höhen in genau einem Punkt, dem Höhenschnittpunkt. Verbindet man in einem Dreieck einen Eckpunkt mit der gegenüberliegenden Seitenmitte, so entsteht eine Seitenhalbierende. In jedem Dreieck schneiden sich drei Seitenhalbierenden in genau einem Punkt, dem Schwerpunkt des Dreiecks. Seite 3 von 3 Januar 2004