12-4 Elektrisches Feld i - Berufsschule, BOS und FOS Kelheim

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LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
1
7.0 Elektrisches Feld
7.1 Kraftwirkung zwischen elektrisch geladenen Körpern
7.1.1 Grundbegriffe der Elektrizitätslehre
7.1.1.1 Grundlagen
Ladungsarten
Es wird zwischen positiven und negativen Ladungen unterschieden.
Positiv geladen ist ein Körper mit Elektronenmangel. Negativ geladen ist ein Körper
mit Elektronenüberschuss.
Ladungstrennung Ladungen können voneinander getrennt werden. Dazu muss Arbeit
verrichtet werden (Reibung,...). Nach der Ladungstrennung liegt dann ein Überschuss
an positiven bzw. negativen Ladungsträgern (Elektronen, Ionen) vor.
Kraftwirkung
Gleichartig bzw. ungleichartig elektrisch geladene Körper können in
Wechselwirkung treten. Elektrisch gleichartig geladene Körper stoßen sich ab.
Elektrisch ungleichartig geladene Körper ziehen sich an.
Ladungsmessung ▪ Elektroskop:
- statische Messung, kein Stromfluss
▪ Ladungsmessverstärker: - elektronisches Messgerät („Black Box“)
mit empfindlichem Strommesser; geeicht in Coulomb
Ladungsausgleich Werden zwei unterschiedlich (gleich groß) geladene Körper leitend
verbunden, so erfolgt ein Ladungsausgleich. „Es fließen Ladungen.“ Diese gerichtete
Bewegung von Ladungsträgern nennt man elektrischer Strom.
Die Richtung des Stromflusses erfolgt
physikalisch: von MINUS nach PLUS
technisch:
von PLUS nach MINUS
Leiter besitzen frei bewegliche Elektronen (meist Metalle).
Nichtleiter besitzen keine frei bewegliche Elektronen (Isolatoren).
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
2
7.1.1.2 Definition der elektrischen Stromstärke I und der elektrischen Ladung Q
Der elektrische Strom ist die gerichtete Bewegung freier Ladungsträger (Elektronen oder
Ionen). Die elektrische Stromstärke I gibt an wie viel Ladungen Q pro Zeitintervall Δt durch
einen Leiter fließen.
▪ physikalische Basisgröße
bzw. allgemein:
I
Q
;
t
Q ... Ladung
Einheit: [ I ] = 1A ... Ampere
Q
 (t)
 Q( t )  Q
t 0 t
I  lim
Elektrische Ladung Q (lat. quantum: wie viel, wie groß)
e  1,6022·1019 C
- Ladung eines Elektrons = Elementarladung
- allgemein gilt:
Q=n·e
mit n = 1,2,3... (vgl. MILIKAN-Versuch)
Fließt ein konstanter Strom (I = konst.), dann gilt:
I
Q
bzw. Q  I  t
t
[ Q ] = 1A·1s = 1As = 1C ... Coulomb
I
I
Q
Q
t
Q  It
t1
t2
t
t2
Q   I( t )  dt
t1
aus AP 2006/III
2.0
Ein Kondensator C = 40µF und ein ohmscher Widerstand R = 100 kΩ sind in Reihe geschaltet
und werden zur Zeit t = 0 an eine Gleichspannungsquelle der Spannung U0 = 2,00 kV
angeschlossen. Der zeitliche Verlauf wird experimentell überprüft. Es ergeben sich folgende
Werte:
t in s
2,0
4,0
8,0
12,0
16,0
20,0
I in mA
12,0
7,4
2,7
1,0
0,4
0,1
2.1
Zeichnen Sie eine Schaltskizze zu diesem Versuch.
2.2
Berechnen Sie die Aufladestromstärke I0 und zeichnen Sie das t-I-Diagramm.
Maßstab: 2,0s 1cm; 2,0mA 1cm
2.3
Berechnen Sie die Spannung UC(t1) die zum Zeitpunkt t1 = 8,0 s am Kondensator anliegt.
2.4
Bis zum Zeitpunkt t1 = 8,0s fließt auf den Kondensator die Ladung Q(t1) .
Kennzeichnen Sie Q(t1) im t-I-Diagramm von 2.2 und bestimmen Sie anhand des Diagramms
einen Näherungswert für die Ladung Q(t1) .
Hinweis: Es genügt, mit einer graphischen Methode einen Näherungswert für Q(t1) zu
bestimmen.
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3
7.1.1.3 Elektrische Spannung und elektrische Arbeit W
Die elektrische Spannung U (lat. urgere: drängen, treiben, drücken) gibt an, wie stark der
Antrieb der elektrischen Ladung ist (Arbeitsvermögen der Ladung – vgl. elektrisches
Potential).
[U] = 1 V
- Volt (benannt nach Alessandro Volta)
Wird ein Widerstand R an eine Spannungsquelle der Spannung U angeschlossen, so fließt im
geschlossenen Stromkreis ein elektrischer Strom der Stromstärke I. Dabei wird elektrische
Arbeit verrichtet – Elektronen werden durch eine Kraft angetrieben.
Es gilt:
W=U·I·t
U: Spannung
[W] = 1 VAs = 1J
I: Stromstärke
t: Zeit, in der ein Strom fließt
mit U = R · I
W = R · I2 · t
U
mit I 
R
U2
W
t
R
aus AP 2007/I
Der zeitliche Verlauf einer Spannung Ui
(Induktionsspannung)
im
[0s; 10,0s]
ergab
sich
nebenstehender Abbildung:
Zeitintervall
entsprechend
Im Stromkreis tritt ein ohmscher Widerstand
von R = 60 Ω auf.
Berechnen Sie die elektrische Energie Wel, die im Zeitintervall [0s; 10,0s] im ohmschen
Widerstand R umgesetzt wird.
[5,2·10-6 J]
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4
7.1.2 Das Coulomb’sche Gesetz
7.1.2.1 Betrachtungen am Wasserstoffatom:
Nach dem bohrschen Atommodell für das Wasserstoffatom
umläuft das Elektron (me = 9,11·10-31 kg) den Atomkern,
der aus einem Proton (me = 1,67·10-27 kg) besteht, auf einer
Kreisbahn mit dem Radius r = 5,30·10-11 m. Die Bahngeschwindigkeit des Elektrons auf dieser Bahn beträgt
ve = 2,19·106 ms-1.
1.
2.
3.
e
p
Berechnen Sie den Betrag der Fliehkraft FF des
Elektrons auf seiner Bahn um das Proton.
Berechnen Sie den Betrag der Gravitationskraft FG zwischen Elektron und Proton.
Kann die Gravitationskraft das Elektron auf der Bahn halten? Berechnen Sie das
Verhältnis von FG und FF.
2
zu 1.
FF  m e
zu 2.
FG  G
zu 3.
FF

FG
ve

r
me m P

r2
[FF = 8,20·10-8 N; FG = 3,61·10-47 N;
FF
 2,27 1039 ;]
FG
Schlussfolgerung:
Die Kraft, die das Elektron auf der Bahn hält ist die elektrische Anziehungskraft Fe.
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5
7.1.2.2 Das Gesetz von Coulomb - Torsionsdrehwaage
Das Gesetz zur Berechnung der elektrischen Kraft zwischen zwei punktförmigen Ladungen
wurde zuerst von Coulomb (1785) aufgrund von genauen Messungen gefunden.
Versuchsaufbau:
Drei Metallkugeln mit je 3cm Durchmesser.
Kugel 1 ( K1 ) ist am Torsionsfaden drehbar gelagert. Als Gegengewicht dient ein
Metallflügel (in Wasser) zur Dämpfung der Bewegung.
Kugel 2 ( K2 ) ist isoliert auf dem Abstandslineal befestigt.
Kugel 3 ( K3 ) ist isoliert auf einem Holzstiel befestigt - „elektrischer Löffel“
Versuchsbeschreibung:
1. K1 und K2 (gleiche Höhe) sind ungeladen und werden in Berührung gebracht - auf dem
Lineal wird der Abstand 3 cm eingestellt. Nullmarke der Lichtzeigereinrichtung markieren.
2. K3 - „elektrischer Löffel“ wird aufgeladen und mit ihm die beiden Kugeln K1 und K2
berührt. Alle drei Kugeln haben nun gleiche Ladung. Der Ladungswert wird, durch
Messung der Ladung von K3 mit dem Messverstärker, bestimmt.
3. K1 und K2 sind gleichnamig geladen und stoßen sich ab. Der Lichtzeiger bewegt sich.
4.1. Beliebigen Abstand r von K1 zu K2 einstellen. Den Torsionsfaden solange durch
Verdrehung spannen, bis der Lichtzeiger auf die Nullmarke zurückgeht. Anschließend
die Drillkraft FDrill ablesen. Es gilt FDrill = Fe .
4.2. Bei gleichem Abstand r die Ladungen auf K1 oder K2 verändern, z.B. Halbierung durch
Berührung mit ungeladener Kugel K3 .
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6
Auswertung der Messreihen:
Die elektrische Kraft Fe ist abhängig von der Ladung der beiden Kugeln und ihrem Abstand.
Fe  f (Q1; Q2 ; r )
D.h. es müssen drei Versuche gemacht werden. Für jeden Versuch müssen zwei freie Variable
konstant gehalten werden. Es wird die Abhängigkeit der elektrischen Kraft von jeweils nur
einer Variablen untersucht.
Messtabelle:
Versuch
1
2
3
4
5
6
7
8
Q1
6,5  10 8 C
Q2
6,5  10 8 C
1,00
1,00
1,00
0,500
0,250
1,00
1,00
1,00
1,00
0,500
0,250
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
r
m
0,100
0,100
0,100
0,100
0,100
0,140
0,170
0,200
F
1,3  10 4 N
30,0
15,0
7,60
15,0
7,50
15,0
10,0
7,60
r 2
m 2
1. Auswertung: Fe  f (Q1 ) ; Q2 und r sind konstant; Versuche Nr.: 1 - 4 - 5
F
10 4 N
40
30
20
10
0
1
2
3
4
5
6
Folgerung aus der Wertetabelle:
Fe

Q1

Folgerung aus dem Graph:
UHG

Q1
10 8 C
7
Fe

LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
7
2. Auswertung: Fe  f (Q2 ) ; Q1 und r sind konstant; Versuche Nr.: 1 - 2 - 3
F
10 4 N
40
30
20
10
0
1
2
3
4
5
6
Folgerung aus der Wertetabelle:
Fe

Q2

Folgerung aus dem Graph:
UHG

Q2
10 8 C
7

Fe
2
3. Auswertung: Fe  f (r ) ; Q1 und Q2 sind konstant; Versuche Nr.: 1 - 6 - 7 – 8
F
10 4 N
40
30
20
10
0
10
20
30
Folgerung aus der Wertetabelle:
40
Fe
r
Folgerung aus dem Graph:
2
50

UHG
60
70
80


Fe

90
100
r 2
m 2
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
8
Zusammenfassung:
Fe

 Fe 


Fe
Q1  Q2
Q Q
 Fe  k  1 2 2
2
r
r
 Fe ~
Bestimmung der Konstanten k mit den Messdaten aus Versuch Nr. 5:
Fe  r 2
k=
k
Q1  Q2
[k ] 
=
=
=
=
genauer Laborwert: k  8,9875 109
Vm
As
Aus Zweckmäßigkeitsgründen (s. später beim radialsymmetrisches elektrischen Feld) wird
diese Konstante anders dargestellt:
k
1
4   0
 0 
1
4   k
;  0  8,8542  1012
Fe  FC 
Übung:
1
4    0

As
Vm
 0 ... elektrische Feldkonstante
Q1  Q2
r2
Berechnen Sie beim Wasserstoffatom die elektrische Kraft und vergleichen Sie
diese mit der Fliehkraft! - Folgerung?
7.1.2.3 Analogie zwischen dem Gravitationsgesetz und dem Coulombgesetz
m m
Q Q
1
FG  G  1 2 2
FC 
 12 2
r
4  0
r
Kraftwirkung:
anziehend

anziehend
Q1  Q2  0 


F12
F21
m1
F21
m2
F12
Q1
r
Q2
r
abstoßend

F21
Q1  Q2  0
Q1

F12
Q2
r
Für beide gilt das „Abstandsgesetz“ : F ~ 1 ... Graph ist Hyperbel 2. Ordnung
r2
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9
7.1.2.3 Additivität der Coulombkräfte
Definition der Probeladung q: q  Q1Q2 ; q  0 , d.h. immer positiv angenommen.
Die Probeladung dient zur Untersuchung von Feldern und soll den Feldraum nicht
beinflussen.

Q1

F2
q
Q2

F

  
vektorielle Addition: F  F1  F2

F1
7.1.2.4 Technische Anwendungen






Messgeräte der Atomphysik (Anlage 1, 2)
Luftfilter (Anlage 3)
Kopiergerät - Xerographie (Anlage 4)
Elektrostatischer Farbauftrag
Hochspannungstechnik
usw.
7.1.2.5 Aufgaben
1.0
1.1
2.0
2.1
3.0
3.1
3.2
4.0
4.1
Gegeben sind zwei positive Ladungen Q1 = +8,5 nC und Q2 = +5,5 nC. Auf der
Verbindungslinie der beiden Ladungen befindet sich eine Probeladung
q = +1,0·10-10 C. Der Abstand der beiden Ladungen Q1 und Q2 beträgt 18 cm.
Berechnen Sie die Lage eines Punktes P zu den beiden Ladungen, an welcher die
resultierende Kraft auf die Probeladung Null ist.
(10cm; 8cm)
Zwei gleiche Kugeln mit der Gewichtskraft von je 0,50cN sind an je zwei 1,00m
langen Fäden am gleichen Punkt aufgehängt. Sie tragen gleiche Ladungen. Es kommt
zu einer Abstoßung der Ladungen. Ihr Abstand beträgt r = 20cm.
Berechnen Sie den Betrag der Ladungen der beiden Kugeln.
(47nC)
Zwei Ladungen Q1 und Q2 = 4·Q1 befinden sich im Abstand r = 50cm voneinander.
Berechnen Sie die resultierende Kraftwirkung auf eine Probeladung q   Q1; Q2 in
der Mitte des Abstandes.
(Fres
=
3·Fel)
Berechnen Sie die Lage eines Punktes P zu den beiden Ladungen, an welcher die
resultierende Kraft auf die Probeladung Null ist. Beachten Sie die zwei
mathematischen Lösungen! Analogie zu Erde-Mond!
( r1  13 r; r2  23 r )
Drei Ladungen Q1 = 2,0 µC; Q2 = 3,0 µC und Q3 = 4,0 µC befinden sich an den
Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks auf gleicher Höhe. Die Seitenlänge beträgt
10cm.
Berechnen Sie die resultierende Kraft auf die Ladung Q3.
(16N)
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AP 1996/III
AP 2007/II
10
Coloumbkrraft
Feldstärke
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
11
7.1.3 Das elektrische Feld
7.1.3.1 Definition - Feldbegriff - Feldlinien
Elektrisches Feld: Der Raum um einen elektrisch geladenen Körper, in dem auf andere
geladene Körper Kraftwirkungen nachweisbar sind, heißt elektrisches Feld.
Elektrisches Feldlinienbild: Die Kraftwirkungen auf eine Probeladung erfolgt immer auf
Linien, die radial vom Mittelpunkt des felderzeugenden Körpers ausgehen. Ein solches
Feld nennt man radialsymmetrisches elektrisches Feld. Diese „gedachten“ Linien
werden Feldlinien genannt. Die Richtung der Feldlinien ist die gleiche Richtung wie
die Kraftrichtung auf eine Probeladung.
Negative felderzeugende Ladung Q
Positive felderzeugende Ladung Q 
Diese felderzeugende Ladung
wird Senke genannt
Diese felderzeugende Ladung
wird Quelle genannt
Modellversuche zur Veranschaulichung der Feldlinien:
Zwei Elektroden werden in eine flache Schale, die mit Öl gefüllt ist, eingetaucht. Grieskörner
werden gleichmäßig in diese Flüssigkeit gestreut. An den Elektroden werden Ladungen
aufgebracht (Spannung angelegt). Je nach Ladungsart werden sich die Grieskörner zu Linien
formieren (Feldlinien).
! http://www.eng.buffalo.edu/Courses/ee240/otherapplets/electrostatic/indexe.html
Bild 1: Feldlinienbild zweier ungleichnamig geladenen Kugeln
Bild 2: Feldlinienbild einer kugelförmigen Einzelladung (radialsymmetrisches Feld)
Bild 3: Feldlinienbild zweier ungleichnamig geladenen parallelen Platten (homogenes Feld)
Bild 4: Feldlinienbild zweier gleichnamig geladenen Kugeln
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Wie man aus den Bildern 1, 3 und 4 ersieht, kommt es zu einer Überlagerung zweier Felder
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12
7.1.3.2 Die elektrische Feldstärke E
Die elektrische Feldstärke E ist gleich dem Quotienten aus der auf eine Probeladung wirkende
Kraft F und der Probeladung q.
Definition:
E
Fe
q
[E] 
1N
1Nm
1Ws
1VAs
1V
V




1
1C 1As  m 1As  m 1As  m 1m
m
Damit erhält man für die Kraft auf eine Probeladung q:
F = q·E
Die elektrische Feldstärke ermöglicht zudem eine von der Probeladung q unabhängige
Aussage über die Stärke des elektrischen Feldes an einer Position r.
E (r ) 
Q
1
 2
4   0 r
Q ... felderzeugende Ladung
Die Richtung der Feldstärke ist immer die gleiche Richtung wie die Feldlinienrichtung .
Die Richtung der Feldstärke ist immer die gleiche Richtung wie die Kraftwirkung auf eine
positive Probeladung. Wird die Probeladung negativ genommen, so ist die Richtung der
Kraft auf diese Ladung entgegen der Feldstärkerichtung.
Analogievergleich: Gravitationsfeld - elektrisches Feld
M und Q ... felderzeugender Körper; mp und q ... Probekörper
Feld
Gravitationsfeld
elektr. Feld
1
1
1
Kraft
FG  G  M  m p  2
Fe 
Qq  2
4  0
r
Fe
1
1
E  ; E
Q 2
q
4  0
r
Fe  q  E

 *
Fe  q  E )
r
Feldstärke
1
F
g  G ; g GM  2
r
mp
FG  m p  g


FG  m p  g
Kraft auf
Probekörper

) Die Richtung des Kraftvektors Fe ergibt sich durch Einsetzen der Ladung q mit dem
entsprechendem Vorzeichen!
*
Untersuchung des radialsymmetrischen Feldes einer geladenen Kugel (Q = konst.)
mit dem Elektrofeldmeter (EFM). EFM ... Gerät zur Messung der elektrischen Feldstärke E.
r
Versuchsanordnung:
Q
EFM
HSQ
Hochspannungs
quelle
Isolator
veränderbarer Abstand r
V
m
E
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13
Versuchsdurchführung und –auswertung:
Die Kugel wird aufgeladen und mit EFM bei veränderten Abständen die Feldstärke gemessen.
Messwerttabelle:
r
m
E
kV  m 1
r 2
m 2
E
r 2
kV  m
0,15
0,20
0,25
0,30
0,35
0,40
0,45
0,50
0,55
0,60
46
26
18
13
9,5
7,0
5,4
3,8
3,1
2,5
44
3,3
2,8
1,0
0,94
0,89
Hinweis zur Auswertung: E 
Q
1
1
 2  k 2
4  0 r
r
Folgerung aus der rechnerischen Auswertung:
r 2  E  Diagramm:
Maßstab: 5 kVm-1 ... 1 cm; 5 m-2 ... 1 cm
Folgerung aus der zeichnerischen Auswertung:
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14
7.2 Verschiebungsarbeit und Potential
7.2.1 Verschiebungsarbeit im radialsymmetrischen elektrischen Feld
Betrachte wird die Verschiebungsarbeit an der Ladung von Position 1 zu Position 2.
1. Fall
Anziehung
Q
2. Fall
Q·q  0
r2  r1

Fe
q+
r1
r2
1
Abstoßung
Q·q > 0
r2  r1

Fe
Q
2
Arbeit wird frei
3. Fall
4. Fall
Q
Q·q  0
r1 > r2

Fe
q+ r
r2
1
2
Abstoßung
2
W12 < 0
Q·q > 0
r1 > r2

Fe
Q
q–
r2
1
Arbeit wird aufgewendet W12  0
r2
1
Arbeit wird aufgewendet W12  0
Energie der Ladung nimmt ab
Anziehung
q–
r1
r1
2
1
W12  0
Arbeit wird frei
Unter Berücksichtigung des Vorzeichens der Ladung und der sich ergebenden zu
verrichtenden Arbeit lautet die Formel:
1 1
1
W12  
 Q  q    
4  0
 r1 r2 

Fe
Wegunabhängigkeit der Verschiebungsarbeit:
Verschiebungsarbeit wird nur verrichtet, wenn die
Verschiebungskraft gegen die Feldkraft gerichtet ist und
mit dem Verschiebungsweg auf einer Wirkungslinie liegen.
W12 = WAB = WCF = WGH
WDE = 0
Q
2
2
2
 1  1 
1 1
1
1
1
1
1
1
1
 1
 Q  q  2  dr  
 Q  q   2  dr  
 Q  q     
 Q  q        
 Q  q    
4




4




4




r
4




r
r
4




r
r


1
0
0
0
0
0
 r1 r2 
1
1
 2  1 
2
W12    Fe  dr   
1
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
15
7.2.2 Potentielle Energie
Bei Angaben der potentiellen Energie ist immer die Angabe einer Bezugsebene erforderlich!
Q
1 1
E pot21  W12  
 Q  q    
4  0
 r1 r2 
1
Wird die Bezugsebene r1 ins Unendliche gelegt r1   (
E pot (r ) 
1
4  0
Qq 
1
r
1
 0 ; r2 = r ), so gilt:
r1
beachten Sie beim Einsetzen das Vorzeichen der
felderzeugenden Ladung Q!
7.2.3 Potential im radialsymmetrischen elektrischen Feld
7.2.3.1 Definitionen
 (r ) ... ist eine skalare Größe zur Beschreibung des elektr. Feldes,
das Bezugssystem liegt i.A. im Undendlichen
(bei elektrischen Anlagen meist das Gehäuse bzw. der Erdboden - Nullpotential)
 (r ) ... Potential im Abstand r von der felderzeugenden Ladung Q
 (r ) 
E pot (r )
q

1
4   0
Q
1
r
beachten Sie das Vorzeichen von Q!
 (r )
 (r ) ~
Abstoßungspotential r2  r1
Q  0
 2  1
Q
Q
1
r
r
Anziehungspotential r2  r1
Q  0
 2  1
Äquipotentialflächen/-linien sind konzentrische Kugelflächen/Kreise mit Q als Mittelpunkt,
bei denen das gleiche Potential vorliegt. Sie verlaufen überall senkrecht zu den Feldlinien.
Merke:
Die genannten Beziehungen für Feldstärke und Potential sind auch für eine
geladene Kugel mit dem Radius R gültig, sofern r ≥ R; denn:
Eine elektrisch geladene Kugel wirkt für einen außerhalb oder auf ihrer Oberfläche liegenden
Punkt so, als sei die gesamte Ladung in ihrem Mittelpunkt vereinigt.
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16
7.2.3.2 Potentialdifferenz
Die Potentialdifferenz 2 - 1 nennt man Spannung zwischen den Punkten P1 und P2 des
Feldes.
Δφ = φ2 - φ1 = U21 bzw. U12 = φ1 – φ2 FS.S.34
negative felderzeugende Ladung Q 
Beispiel:
  2  1 
E
1 1 W
1
1
1
1
1
Q  
Q   
 Q      12  pot21  U 21
4  0
r2 4     0
r1
4  0
q
q
 r1 r2 
   q  W12
[Δ  ] 
Bedeutung:
bzw.
E = Q·U
1J 1VAs

 1V ... Volt - Spannungseinheit
1C 1As
Wird ein Elektron mit der Elementarladung e = 1,602·10-19C aus der Ruhe im
elektrischen Feld durch eine Potentialdifferenz (Spannung) von 1 Volt
beschleunigt, so hat es anschließend eine kinetische Energie von 1 eV.
1 eV = 1· 1,602·10-19C · 1V = 1,602·10-19CV = 1,602·10-19AsV = 1,602·10-19Ws
= 1,602·10-19J
7.2.3.3 Experiment mit der Flammensonde:
Messung der Potentialdifferenz - Eine Platte ist geerdet – Potential: 0 Volt
Vgl. Messung im homogenen elektrischen Feld
Übung: LB. S. 280f / 2 - 6
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 2006/I
17
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 2002/I
18
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 1984/II
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
19
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
BOS AP 1991/II
20
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
21
7.3 Homogenes elektrisches Feld
7.3.1 Plattenkondensator - elektrische Feldstärke
Eine parallele Metallplattenanordnung an die eine Spannung angelegt werden kann wird
Plattenkondensator genannt.
Das Feld zwischen diesen Platten ist homogen, d.h. E = konstant
Symbol für den Plattenkondensator:
d
Versuche mit dem Elektrofeldmeter (EFM) zeigen:
1
E  U  E~
d
U
 E  k
[k] = 1  k = 1
d
U
E

d


U
2

E

Fe
7.3.2 Verschiebungsarbeit und Potentialverlauf im homogenen Feld
Verschiebungsarbeit:
Wird im Feld des Plattenkondensators eine Ladung gegen die
Feldkraft verschoben, so ist Arbeit aufzuwenden (W > 0).


Fa  Fel
Beispiel:
Verschiebung einer positiven
Ladung q von P1 zu P2
P3
+5V
q
-5V
P1
W12   Fa  x  cos  mit  = 0°
mit Fa  Fel und Fel  q  E

W12  q  E  x mit x  x2  x1
bzw.
W12  q  E  ( x1  x2 ) FS.S.47
P2

E
x
Δx
d
auch hier gilt: W12 = W13 und W23 = 0
(Wegunabhängigkeit der Arbeit)
Ist Δx = d, dann gilt: W  q  E  d  qU
Potentialverlauf: Mit x1 = 0 (linke Platte des Kondensators = Bezugsniveau) und x2 = x
(beliebige Position im Kondensator) folgt aus W12   q  E  x  W0 x  q  E  x
  ( x) 
W0 x
 E  x
q
Das Potential nimmt linear
in Richtung der Feldstärke ab.
Übung: LB. S. 281/ 7

V
5
1
1
5
d
2
d
x
m
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
22
AP FOS 1989/III
AP FOS 2005/I
zu 2.4.1
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
23
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 1999/I
24
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
25
7.3.3 Influenz und Flächenladungsdichte
Influenz: In Folge der elektrostatischen Kräfte im Feld eines Kondensators erfolgt auf der
Oberfläche von ungeladenen elektrischen Leitern (z.B. Metallplatte) eine
Ladungstrennung, so dass der Leiter polarisiert wird. Bei Isolatoren erfolgt eine
Orientierungspolarisation der Moleküle, welches eine Abschwächung des elektrischen
Feldes in diesem Stoff bewirkt. (Dielektrikum in Kondensatoren)

E

E
A
A
A
A
Ai
Ai
Q
Q

Qi
Qi
Qi
Qi
Q
Q
Q
Q
Werden die Metallplatten noch im elektrischen Feld getrennt
und so aus diesem herausgeführt, so lässt sich die auf den
Platten vorhandene Ladung nachweisen. Die elektrische
Feldstärke zwischen den Platten ist gleicher der elektrischen
Feldstärke des Kondensators.

E
Elektrische Flächenladungsdichte σ (auch Ladungsbedeckung): Experimente zeigen, dass
Q
der Quotient i konstant ist. Damit lässt sich die elektrische Flächenladungsdichte
Ai
Q
definieren mit   .
A
Elektrische Flussdichte D (auch Verschiebungsdichte): Da in jeder Ladung eine Feldlinie
entspringt bzw. endet, stellt die Ladung Q ein Maß für den die Fläche durchsetzenden
Fluss Ψ (Anzahl der Feldlinien) dar. Es wird häufig Ψ = Q gesetzt. Damit gilt:
D  
Q
A
Q ... Ladung einer Kondensatorplatte
A ... Fläche einer Kondensatorplatte
Versuche zeigen, dass D von der Größe der elektrischen Feldstärke E abhängt: D ~ E
D  0  E
bzw.


D  0  E


d.h. D und E sind gleichgerichtet
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
26
AP BOS 1981/II
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP BOS 1981/II
26
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
27
7.3.4 Kapazität eines Kondensators
7.3.4.1 Zusammenhang zwischen der Spannung U und der Ladung Q
Versuchsanordnung
Kondensator
U
MV
V
C
Ladung Q
Umschalter
1
2
Stellung
U ... veränderbare Spannung ; MV ... Messverstärker zur Ladungsmessung
Versuchsbeschreibung im „Telegrammstil“:
1. ..................................................................................................................................
2. .................................................................................................................................
3. ................................................................................................................................
Q
Messwerttabelle und Auswertung
7
10  C
U
V
50
100
150
200
Q
10 7  C
0,52
1,05
1,55
2,10
Q
U
10 9  C  V 1
U
V
Folgerung aus der rechnerischen Auswertung:
Folgerung aus der zeichnerischen Auswertung:
Definition: k1  k2  C ... Kapazität des Kondensators
Kapazität des Kondensators:
C
Q
U
[C ] 
1C
 1F ... Farad
1V
Mit Hilfe dieser Formel kann man die Kapazität eines Kondensators messtechnisch ermitteln.
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
28
7.3.4.2 Zusammenhang zwischen Plattenabstand und Plattenfläche
Versuche zeigen, dass die Kapazität eines Plattenkondensators vom Plattenabstand und der
Plattenfläche abhängt.
C = f(A;d)
1
d
C~A
1. Versuch: A = konstant ; C = f(d) 
C~
2. Versuch: d = konstant ; C = f(A) 
Zusammenfassung:
C~
A

d
die Auswertung zeigt:
k
C d
A
C k
mit C 
A
d
Q
Qd
 k
UA
U
k   0 ... elektrische Feldkonstante; für Vakuum, bzw. Luft zwischen den Platten
[ 0 ] 
F  m As  m
F
As

1 1
2
2
m
V m
m
Vm

C  0 
A
d
7.3.4.3 Materie im elektrischen Feld zwischen den Platten
Gibt man zwischen die Platten eines geladenen und von der Spannungsquelle getrennten
Kondensators einen Isolator (Dielektrikum: z.B. Papier, Glas, Kunststoff), so sinkt die
Spannung U0 am Kondensator auf den Wert UI. Wird der Isolator entfernt, so steigt die
Spannung wieder an.
Q
und Q = konstant muss sich die Kapazität C0 bei Anwesenheit des Isolators auf CD
U
vergrößert haben.
CD > C0
Da C 
Es gilt:
r 
CD
C0
εr : (Dielektrizitätskonstante, Permittivität)
Für einen Kondensator mit einem Dielektrikum gilt mit CD = εr ·C0 :
C D  r   0 
A
d
Begründung für die Erhöhung der Kapazität - siehe Influenz!
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
29
7.3.4.4 Technische Bauart von Kondensatoren
 Wickelkondensatoren - fester Wert
 veränderbare Kapazitäten: Drehkondensator, Trimmer
 unvermeidbare Kapazitäten: Kabel, Freileitungen - Hochspannungstechnik
Beispiele von εr:
εr
1
1
5
AP 2003/I
Medium
Vakuum
Luft
Glimmer
εr
20
1000
bis 10.000
Medium
Oxyde
Tantal
keram. Werkstoffe
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
30
7.3.5 Reihen- und Parallelschaltung von Kondensatoren
7.3.5.1 Reihenschaltung
Q1
+
Q1
Q2
Q2
C1
C2
U1
U2
–
Q
U
2. U = U1 + U 2
1. C 
3.  Q1  =  Q1  =  Q2  =  Q2 
U
U 
1
1
1


C C1 C2
Q Q
Q
Q
;
= 1 + 2
C
C2
C
C1
mit 3. 
1
1
1
1


 ...  ; n  IN
C C1 C2
Cn
7.3.5.2 Parallelschaltung
Q1
Q1
Q
U
2. Q = Q1 + Q2
3. U = U 1 = U 2
1. C 
C1
Q2
Q2
C2
Q  C U ; C U  C1 U1  C2 U 2 mit 3. 
–
+
C  C1  C2
C  C1  C2  ...  Cn ; n  IN
U
7.3.6 Energieinhalt eines Kondensators
Ein Kondensator kann elektrische Energie speichern
Q
(Ladungen). Mit C 
U
Q
Bedeutung der Fläche unterhalb des Graphen ?
[Q·U] = 1As·1V = 1VAs = 1Ws = 1J
 Fläche bedeutet Energieinhalt des Kondensators
Q
1
 Q U
mit C 
U
2
1
1 Q2
W   C U 2 bzw. W  
FS.S.51
2
2 C
W
U

Herleitung: Ein Kondensator speichert Ladungen, die durch eine anliegende Spannung verschoben wurden (vgl. 7.3.2). Es wurde Arbeit W durch die
Spannung U an den Ladungen q verrichtet W  U  q ,
Q
Q
Q
Q
q
1
1 1 
1 Q2
W   U  dq    dq   q  dq   q 2   
so dass sich eine Gesamtladung Q auf den Kondensatorplatten befindet.
C
C0
C  2 0 2 C
0
0
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
31
Aufgabenbeispiel:
Ein Kondensator mit der Kapazität C0 wird an einer Spannungsquelle U0 aufgeladen.
Anschließend wird der Abstand der Kondensatorplatten verdreifacht d1 = 3·d0.
Untersuchen Sie, wie sich diese Änderung auf die Kapazität, Ladung, Spannung, elektrische
Feldstärke und den Energieinhalt auswirkt, wenn
I)
der Kondensator während der Änderung an
der Spannungsquelle angeschlossen bleibt.
Es gilt: U = konstant
1.
2.
3.
4.
5.
A
A
1
A 1

      C0
d1
3  d0 3
d0 3
1
1
Q1  C1  U   C1  U   Q0
3
3
U1 = U0
U
U
1
E1  1  0   E 0
d1 3  d 0 3
1
1 1
1
Eelek ,1   Q1  U1    Q0  U0   Eelek ,0
2
2 3
3
II) der Kondensator vor der Änderung von der
Spannungsquelle getrennt wurde.
Es gilt: Q = konstant (Ladung kann nicht
nachfließen)
C1   
Übung:
AP 2007/II
LB. S. 282 / 8 – 15
A
A
1
A 1
 
      C0
d1
3  d0 3
d0 3
1.
C1   
2.
Q1 = Q0
Q 3 Q
U1 
 
 3  U0
C1 1 C0
U 3  U0
E1  1 
 E0
d1 3  d 0
1
1
E elek ,1   Q1  U1   Q0  3  U 0  3  E elek ,0
2
2
3.
4.
5.
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 2004/I
32
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 2000/I
AP 1997/I
33
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 1993/II
AP 2006/III
34
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
35
7.4 Bestimmung der Elementarladung nach Millikan
Die Kraftwirkung des elektrischen Feldes auf eine Ladung wurde 1910 von MILLIKAN
(1868-1953, Nobelpreis 1923) zur Bestimmung der Elementarladung e ausgenutzt.
In das homogene elektrische Feld eines
Plattenkondensators werden kleine
Öltröpfchen gebracht, die durch Zerstäubung elektrisch geladen werden.
Durch ein Mikroskop lässt sich die
Bewegung der einzelnen Tröpfchen
beobachten. Durch Regelung der
Spannung U am Kondensator können
einzelne Tröpfchen zum Schweben
gebracht werden:
+ U
Mikroskop
Q

Fe

Fg

E
d
–
Schwebefall:
Q
Fe  Fg  E  Q  m  g 
m g d
U
Das Ergebnis einer Vielzahl von Untersuchungen lässt sich in einem Diagramm darstellen.
Q
Die Auswertung zeigt, dass sich die
4e
10 19 C
auftretenden Tröpfchenladungen bei
ganzzahligen Vielfachen einer Ladung
5
3e
q = 1,602·10-19 C
häufen.
Diese
4
kleinste Ladung bezeichnet man als
2e
3
Elementarladung e.
2
1e
1
Q  ne
0
0
5
10
15
20 Nummer des Versuchs
; n  IN
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP FOS 2008/II
siehe STARK-Buch - zum Selbststudium
36
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
37
7.5 Homogenes elektrisches Längs- und Querfeld
7.5.1 Elektrisches Längsfeld - „Elektronenkanone“
7.5.1.1 Glühemission – glühelektrischer Effekt
Ein von einem Strom durchflossener und zum Glühen gebrachter Metalldraht sendet
Elektronen aus. (Emission = Aussenden). Sie bilden um diesen Metalldraht eine negative
Ladungswolke aus.
Katode
Anode
evakuierte Röhre
A
7.5.1.2 Bewegung im elektrischen Längsfeld
Die aus der Heizwendel emittierten Elektronen gelangen nun in ein elektrisches Feld. Die auf
die Elektronen wirkende Kraft führt zu einer Beschleunigung längs der Feldlinien.
UA
–

E
Katode
UH
+
Anode
Heizspirale

Fe
e  ; me
Glaskolben
d
U H ... Heizspannung; U A ... Anodenspannung zwischen Anode und Kathode
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
Beschleunigung
Endgeschwindigkeit
Die beschleunigende Kraft Fa ist die
elektrische Feldkraft Fe.
Fe  Fa
Q  E  me  a  E 
Q
UA
 me  a
d
Q U A
a
me  d
38
UA
d
Die elektrische Arbeit Welektr , die an der
Ladung durch das Feld verrichtet wird, wird
zur Erhöhung der kinetische Energie Ekin
genutzt.
Welektr  Ekin
m
Q  U A  e  (v 2  v02 ) mit v0  0
2
2  Q U A
2
v 
me
v  2
Q
U A
me
alternativ: v 2  v02  2  a  d
Angabe der Energie von bewegten Ladungen ... in Elektronenvolt.
[E] = 1e·1V = 1eV = 1,6022  1019C  V  1,6022  1019 J
„Elektronenkanone“
Befindet sich in der Anode ein Loch, so fliegen die auf die Endgeschwindigkeit v
beschleunigten Elektronen durch dieses Loch. Sie fliegen danach mit konstanter
Geschwindigkeit geradlinig weiter und stehen für Experimente und Anwendungen zur
Verfügung.
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
39
7.5.2 Elektrisches Querfeld - Prinzip des Oszilloskopes – Braunsches Rohr
Bewegte Ladungsträger (Elektronen) gelangen aus der Elektronenkanone kommend mit der
Anfangsgeschwindigkeit v0  2 
Q
U A
me
in ein elektrisches Feld, dessen Feldlinien


senkrecht (quer) zu der Bewegungsrichtung der Ladungsträger verlaufen ( v0  E ). Die
Q UQ
Ladungsträger werden durch die Feldkraft längs der Feldlinien mit a 
beschleunigt.
me  dQ
l
L
l
–
2

v0
Schirm

E

Fe
e
x
y1

a
dQ
y2
y
+ UQ
Flugbahn
Gleichung der Flugbahn:
x-Richtung:
x  v0  t  t 
y-Richtung:
y
mit a 

Q U Q
me  dQ
y
a 2
t
2
 v0  2 
UQ
4  U A  dQ
 x2
x 
2
a x
a x2

v0 


 y      2
2  v0 
2 v0



Q
1 Q U Q
1
U A  y  

 x2
me
2 me  dQ 2  Q U
A
me
...Parabelgleichung
Beachte Analogie zum waagerechten Wurf!
y ~ x 2 mit
UQ
4  U A  dQ
 konstant
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
40
Berechnungen zum Querfeld:
Für die maximale Ablenkung y1 nach dem Durchlaufen des Querfeldes gilt: x = l und
damit:
UQ
y
 l2
4  U A  dQ
Für den Ablenkungswinkel nach Verlassen des Querfeldes gilt:
 UQ

UQ
 = arctan 
y 
l
 l  mit

2  U A  dQ
 2  U A  dQ 
oder
v 
 = arctan  y 
 v0 
tan = m = y’(l) und damit:
Für die Ablenkung y2 auf dem Schirm gilt:
y2  y1  L  tan 
y2  y1  L 




y2

y1
UQ
l
2  U A  dQ
2
y1  L  y1 
l
y1  l  L  y1  2
l
l

2  y1    L 
2

l
l

y1    L 
2


l
2
l
L
Beachte:
2
l
2
l
L
2
α
y1
α
Gleichung muss vor Verwendung
hergeleitet werden!
UQ
l

l

l2   L
2  y1    L  2 
2

1
l

2
  4 U A  dQ
y2 
 2
 l    L  U Q
l
l
4 U A  dQ  2


 y2 ~ U Q
konstant
... Prinzip ein Spannungsmesser !
Übung: LB. S. 283f / 16 und 17
y2
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 2002/III
41
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
AP 2003/III
AP 1995/II
42
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
43
Notizen/Ergänzungen/Zusammenfassung:
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
44
7.6 Übungen zum elektrischen Feld
Feldstärke, Potential, Arbeit im elektrostatischen Feld
1.1
2.0
2.1
2.2
4.0
4.1
5.0
5.1
5.2
6.0
6.1
6.2
6.3
7.0
7.1
8.0
8.1
8.2
9.0
9.1
9.2
Berechnen Sie die elektrische Feldstärke E in 30 cm Abstand von der Ladung
Q1 = 5,0·10-9 C und die Kraft F auf eine Ladung Q2 = 4,0·10-10 C, die 30 cm von Q1
entfernt ist.
[5,0·102Vm-1; 2,0·107
N]
Zwei Punktladungen von +20·10-8 C und –5,0·10-8 C sind 10 cm voneinander entfernt.
Berechnen Sie Betrag und Richtung der elektrischen Feldstärke E genau in der Mitte
zwischen den beiden Ladungen und Betrag und Richtung der Kraft F auf eine
Punktladung mit +4,0·10-8 C an dieser Stelle.
Berechnen Sie Betrag und Richtung der elektrischen Feldstärke E und der Kraft F
analog 2.1, wenn die Ladung von –5,0·10-8 C durch eine Ladung von +5,0·10-8 C
ersetzt wird.
Berechnen Sie die Arbeit, die verrichtet werden muss, um eine Ladung von 5,0·10-8 C,
die 50 cm von einer Ladung von 2,0·10-6 C entfernt ist, an eine 10 cm entfernte Stelle
zu bringen.
[7,2·10-3 J]
An einer der Ecken eines Rechtecks von 3,00  4,00 cm befindet sich eine Ladung von
–20,0 pC. An den beiden angrenzenden Ecken befinden sich Ladungen von +10,0 pC.
Berechnen Sie das Potential an der vierten Ecke P.
[1,65V]
Punktladungen von +200pC und –100pC befinden sich an den Punkten A und B, die
100 cm voneinander entfernt sind.
Ermitteln Sie die Arbeit, die notwendig ist, um eine Ladung von 5,0·10-4C von einem
Ort der 80 cm von A entfernt ist, zu einem Ort D in 20 cm Abstand von A zu
verschieben. Beide Punkte liegen zwischen A und B.
[5,1·10-3J]
Welcher Punkt befindet sich auf einem höheren Potential?
[-2,25V;7,88V]
Die beiden horizontalen, parallelen Platten einer Vakuumröhre sind 2,0 cm
voneinander entfernt und haben eine Potentialdifferenz von 120V.
Bestimmen Sie die elektrische Feldstärke E und die Kraft F auf ein Elektron im Raum
zwischen den Platten.
[6,0·103Vm-1;9,6·1010
N]
Berechnen Sie die von einem Elektron gewonnene Energie W, wenn es von der
Katode zur Anode läuft.
[1,9·10-17J]
Ermitteln Sie das Verhältnis der auf ein Elektron zwischen den Platten wirkenden
elektrischen Kraft zur Gravitationskraft.
[1,1·1014]
Ein geladenen Teilchen schwebt in einem aufwärts gerichteten elektrischen Feld
zwischen zwei horizontalen, parallelen, geladenen Platten, die einen Abstand von
2,0 cm haben.
Berechnen Sie die Potentialdifferenz V zwischen den Platten. Das Teilchen hat die
Masse 4,0·10-13kg und die Ladung 2,4·10-18C.
[3,3·104V]
Zwei kleine Metallkugeln sind 3,0 cm voneinander entfernt und tragen Ladungen von
+3,0·10-9 C bzw. –12·10-9 C.
Berechnen Sie ihre gegenseitige Anziehungskraft.
[3,6·10-4N]
Berechnen Sie die Kraft zwischen den Kugeln, wenn sie sich zunächst berühren und
dann 3,0 cm voneinander entfernt werden.
[2,0·10-4N]
Bestimmen Sie die elektrische Feldstärke und das Potential für einen Punkt genau in
der Mitte zwischen zwei 6,0m voneinander entfernten Ladungen, wenn die Ladung
+1,0·10-8 und –1,0·10-8C
[20Vm-1;0V]
-8
-8
+1,0·10 und +1,0·10 C
[0Vm-1;60V]
LZ F12.4/B12.7 Elektrisches Feld
9.3
9.4
10.0
11.0
12.0
12.1
12.2
13.0
13.1
14.0
14.1
15.0
16.0
17.0
18.0
45
+1,0·10-8 und –1,0·10-9C sind.
[11Vm-1;27V]
-6
Bestimmen Sie die Kraft auf eine Ladung von 1,0·10 C, die sich genau in der Mitte
zwischen den Ladungen von 9.1 befindet.
[2,0·10-9N]
Berechnen Sie die Arbeit, um eine Ladung von 2,0·10-7C, die 30 cm von einer Ladung
von 3,0·10-6C entfernt ist, an einen anderen Ort in 12cm Abstand zu bringen.
Berechnen Sie die Arbeit, die verrichtet wird, wenn ein Elektron eine
Potentialdifferenz von 6,0 V durchläuft.
An zwei Punkten A und B mit einem Abstand von 1,0 m befinden sich zwei
Punktladungen von +2,0µC bzw. –3,0µC.
An welchem Punkt auf der Verbindungsgeraden durch A und B verschwindet
a)
das elektrische Feld,
b)
das Potential?
Bestimmen Sie die Arbeit, um eine Ladung von –5,0µC von einem von A 10cm
entfernten Punkt zu einem anderen Punkt, der 10cm von B entfernt ist, zu verschieben.
Beide Punkte befinden sich zwischen A und B. Welcher Punkt befindet sich auf dem
höheren Potential?
Eine Vakuumröhre besteht aus zwei parallelen Platten in 4,0 cm Abstand zueinander,
deren Potentialdifferenz 300V beträgt.
Bestimmen Sie die elektrische Feldstärke im Raum zwischen den Platten, die Kraft
auf ein Elektron im Feld zwischen den Platten, die von einem Elektron gewonnene
Energie, wenn es sich von der Katode zur Anode bewegt und die Geschwindigkeit mit
der es auf die Anode trifft unter der Annahme verschwindender
Anfangsgeschwindigkeit an der Katode.
Ein erhitzter Glühfaden emittiert Elektronen, die von einer 500V Potentialdifferenz
zwischen Glühfaden und Anode zur Anode hin beschleunigt werden.
Berechnen Sie die kinetische Energie und die Geschwindigkeit eines Elektrons, wenn
es auf die Anode trifft.
Berechnen Sie den Weg, den ein Elektron in einem Feld mit konstantem
Potentialgradienten von 20kVm-1 zurücklegt, um die kinetische Energie von 3,2·10-18J
zu erreichen.
Ein Elektron der Masse m kg und der Ladung e C wird mit einer
Anfangsgeschwindigkeit von v ms-1 in Achsenrichtung genau in die Mitte zwischen
zwei parallele, horizontale Platten der Länge l m hineingeschossen. Die nach unten
gerichtete Feldstärke zwischen den Platten ist E Vm-1. Ein fluoreszierender Schirm
befindet sich in d m Abstand neben den Platten.
Leiten Sie Formeln für die vertikale Auslenkung y eines Elektrons unmittelbar nach
dem es die Ablenkplatten verlässt her, den Winkel , den die Elektronenbewegung
nach dem Verlassen der Platten mit der Achse bildet und den vertikalen Abstand Y
von der Achse zu dem Punkt, an dem das Elektron auf den Schirm trifft.
Bestimmen Sie die Endgeschwindigkeit von Elektronen, die eine Potentialdifferenz
von 1500 V durchlaufen haben, wenn sie anfänglich in Ruhe waren. Ein Elektron hat
eine Masse von 9,11·10-31 kg und eine Ladung von –1,60·10-19C
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aus ABITUR – Prüfungsaufgaben mit Lösungen, Physik Berufliches Gymnasium BadenWürttemberg, Stark-Verlag, 2007
2
2.1
2.2
2.3
3
Ein Probekörper mit der Ladung
q = +5,0·10-9 C und der Masse mP = 0,10 g
wird in ein elektrisches Feld gebracht, das
von zwei verschiedenen Metallkugeln K1 und
K2 erzeugt wird (siehe nebenstehende
Skizze).
Er hängt an einem isolierenden Faden der
Länge L = 1,5 m und befindet sich im
Punkt P.
Daten:
Ladung Q1 von K1:
Q1 = - 1,0·10-8 C
Ladung Q2 von K2:
Q2 = +1,0·10-8 C
Mittelpunktabstand: x12 = 30 cm
Abstand des Punktes P von den
Kugelmittelpunkten: r = 18 cm
Dielektrikum: Luft
sx
L
P
r
r
K1
K2
x12
Skizzieren Sie das von K1 und K2 erzeugte Feldlinienbild des elektrischen Feldes.
Bestimmen Sie die resultierende Feldstärke E für den Punkt P nach Betrag und
Richtung.
[E = 4,62 kVm-1]
Der Aufhängepunkt des Fadens ist um die Strecke sx horizontal verschoben. Leiten Sie
mithilfe einer Skizze eine Gleichung zur Berechnung der Strecke sx her. Berechnen
Sie sx.
[3,5 cm]
Eine Ladung Q1 = +200nC befindet sich im Punkt A(0;0), eine Ladung Q2 = -100 nC im
Punkt B(5,0cm;0). In das elektrische Feld der Ladungen wird eine Probeladung
q = +5,0 nC gebracht.
3.1
Die Probeladung befindet sich im Punkt P(2,0cm;0). Bestimmen Sie die resultierende
Kraft des elektrischen Feldes (Betrag und Richtung) auf die Probeladung. [0,027 N]
3.2
In welchem Punkt C auf der Geraden AB hat die resultierende Kraft auf die
Probeladung den Wert 0?
3.3
[C(17cm;0)]
Die Probeladung wird nun in den Punkt D(3,0cm;4,0cm) gebracht. Bestimmen Sie den
Betrag und Richtung der resultierenden Feldstärke im Punkt D und daraus die Kraft auf
die Probeladung.
(zeichnerische und rechnerische Lösung)
[3,3·10-3N;105°]
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Lösungen
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