Mikroökonomie I Heute: Wiederholung Die Gewinnmaximierung

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Mikroökonomie I
Prof. Dr. Dennis Alexis Valin Dittrich
Universität Erfurt
Wintersemester 08/09
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
Winter
1 / 36
Winter
2 / 36
Winter
3 / 36
Heute: Wiederholung
Die Gewinnmaximierung
Vollkommene Wettbewerbsmärkte
Marktgleichgewicht
Wohlfahrt
Monopol
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Die Gewinnmaximierung
Eine Firma mit
den Inputs x1 , . . . , xm und Inputpreisen w1 , . . . , wm
den Outputs y1 , . . . , yn und Inputpreisen p1 , . . . , pn
hat den Erlös:
R = p1 y1 + · · · + pn yn
und die Kosten:
C = w1 x1 + · · · + wn xn
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Die Gewinnmaximierung
Annahmen:
Fest Input- und Outputpreise
Für jedes Outputniveau y1 , . . . , yn wird das kostenminimale
Inputbündel verwendet.
Die Firma maximiert ihren Gewinn durch die richtige Wahl der
Outputniveaus y1 , . . . , yn
Gewinn (Π) = Erlös - Kosten
Folglich gilt:
Π=R −C
Π = p1 y1 + · · · + pn yn − w1 x1 − · · · − wn xn
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Die Gewinnmaximierung
Preis
Kosten
Gewinn
Q*
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Maximierung des Gewinns:
→ marginaler Gewinn = 0
→ marginaler Erös - marginale
Kosten = 0
→ marginaler Erös = marginale
Kosten
R
Menge
MΠ = MR − MC = 0
→ MR = MC
Winter
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Kurzfristige und langfristige Gewinnmaximierung
Aufgrund fixer Kosten ist es möglich, dass eine Firma kurzfristig
Verluste nicht vermeiden kann.
Langfristig gibt es nur variable Kosten.
Durch Einstellung der Produktion können die Kosten auf Null
reduziert und Verluste vermieden werden.
Bei langfristiger Gewinnmaximierung entspricht für jeden Input
der marginale Erös den marginalen Kosten.
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Winter
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Eigenschaften vollkommener Wettbewerbsmärkte
viele Firmen
Freier Markteintritt und -austritt
Produkthomogenität; die Konsumenten betrachten die Produkte
als identisch (Substitute)
jede Firma produziert nur einen geringen Teil des Marktoutputs
Preisnehmerverhalten; eine Firma kann durch ihre alleinige
Entscheidung die Marktpreise nicht verändern.
Beispiel: US Apfelmarkt
keine der mehr als 40.000 US Apfelproduzenten kann durch
seine alleinige Entscheidung
I
I
den Apfelpreis
die Preise für Samen, Düngemittel, etc.
beeinflussen.
Andere Beispiele: Milch, Eier
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Vollkommener Wettbewerb
Die Firma verkauft ihren
Output zum Marktpreis p
→ Erlös R = py bildet
eine Gerade
Im Gewinnmaximum
gilt
→ marginaler Erlös
MR = p
→ marginale Kosten
MC = p
Mikroökonomie 1: 1. Wiederholung
Prof. Dr. Bettina Rockenbach
10
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Winter
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Gewinnmaximierung bei vollkommenem
Wettbewerb
Marktgleichgewicht
Für jede gewinnmaximierende Firma im vollkommenen
Wettbewerb gilt: Sie produziert gerade so viel Output, dass ihre
• Ein Markt
ist im Gleichgewicht, wenn die
Grenzkosten dem Marktpreis entsprechen (MC = p).
Marktnachfrage
gleich dem Marktangebot
Da die Produktionskosten bereits die Opportunitätskosten des
ist. Kapitals (marktübliche Rendite) enthalten, erwirtschaften die
Firmen trotz ökonomischen Null-Gewinn eine Rendite.
Mikroökonomie 1: 1. Wiederholung
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Prof. Dr. Bettina Rockenbach
12
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Q1 Q*
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Q2
D
Überschuss
Q*
P*
P1
P*
D
Marktgleichgewicht
Die Marktnachfrage
q = D(p)
Das Marktangebot
q = S(p)
Preis
Preis
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D
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
S
Menge
Menge
Winter
Winter
Winter
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Marktgleichgewicht
Preis
S
Ein Markt ist im Gleichgewicht,
wenn die Marktnachfrage gleich
dem Marktangebot ist.
Das Marktgleichgewicht
D(p ? ) = S(p ? )
Menge
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Marktgleichgewicht
Preis
S
Überschußangebot
D(p1 ) < S(p1 )
mehr Angebot als Nachfrage
Der Marktpreis muß auf p ?
fallen.
Menge
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Q*
D
Q2
Q*
Knappheit
Q1
P*
P1
P*
Marktgleichgewicht
Preis
S
D
S
Überschußnachfrage
D(p1 ) > S(p1 )
mehr Nachfrage als Angebot
Der Marktpreis muß auf p ?
steigen.
Menge
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Winter
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a − bp ? = c + dp ?
Aufgelöst nach p ?
a−c
p? =
b+d
?
p eingesetzt
q ? = D(p ? ) = S(p ? ) =
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Marktgleichgewicht
Preis
Beispiel zur Berechnung des
Marktgleichgewichts bei linearen
Angebots- und
Nachfragefunktionen
Welche Werte haben
p ? und q ? ?
D(p) = a − bp
S(p) = c + dp
Menge
Marktgleichgewicht
Welche Werte haben p ? und q ? ?
D(p) = a − bp
S(p) = c + dp
Am Gleichgewichtspreis p ? ist D(p ? ) = S(p ? ):
ad + bc
b+d
Winter
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Winter
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Q*
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S
D
S
D
PS
CS
P*
P*
Konsumenten- und Produzentenrente
Die Konsumentenrente ist der Gesamtnutzen bzw. Gesamtwert,
den die Konsumenten über den Betrag hinaus erzielen, den sie
für das Gut zahlen.
Die Konsumentenrente ist der Handelsvorteil der Konsumenten.
Die Produzentenrente ist der Gesamtnutzen bzw. Gesamtwert,
den die Produzenten über die Kosten der Produktion eines Gutes
hinaus erzielen.
Die Produzentenrente ist der Handelsvorteil der Produzenten.
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Q*
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Konsumenten- und Produzentenrente
Preis
Konsumentenrente (CS)
Differenz zwischen der
Zahlungsbereitschaft und der
tatsächlichen Zahlung
Zwischen 0 und Q ? erzielen
die Konsumenten einen
Nettogewinn aus dem Kauf
des Produktes – die
Konsumentenrente.
Menge
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Konsumenten- und Produzentenrente
Preis
Produzentenrente (PS)
Differenz zwischen dem
Reservationspreis und der
tatsächlichen Zahlung
Zwischen 0 und Q ? erzielen
die Produzenten einen
Nettogewinn aus dem
Verkauf des Produktes – die
Produzentenrente.
Menge
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Q1
Q*
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S
D
S
D
E
C
D
B
A
PS
CS
P*
P1
P*
Wohlfahrt
Preis
Q*
Preis
Handelsvorteil (Wohlfahrt)
Summe aus
Konsumentenrente und
Produzentenrente
W = CS + PS
Menge
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Wohlfahrt
Die Konsumenten- und Produzentenrente werden
gleichgewichtet.
Sie sind gleich wichtig für die gesellschaftliche Wohlfahrt.
“Gerechtigkeit” der Verteilung spielt keine Rolle.
Eine Allokation ist effizient, wenn sie die Wohlfahrt einer
Gesellschaft maximiert.
Wettbewerb maximiert die Wohlfahrt.
Vollkommene Wettbewerbsmärkte sind effizient.
Sowohl eine geringere als auch eine höhere Produktion als die
Gleichgewichtsmenge reduziert die Wohlfahrt.
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Wohlfahrt
Wohlfahrtsverlust durch zu geringe Produktion
Bei Q ? gilt:
CS = A + B + C
PS = D + E
W =A+B+C +D+E
Bei Q1 gilt:
CS = A
PS = B + D
W =A+B+D
Menge
Wohlfahrtsverlust: C + E
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Monopol
In einem Monopol gibt es nur einen Anbieter eines Gutes, der
den ganzen Markt bedient.
Für das Gut gibt es kein nahes Substitut.
Der Monopolist ist kein Preisnehmer wie eine Firma im
vollkommenen Wettbewerb.
Er bestimmt den Preis des Gutes durch Preissetzung oder
Mengenwahl.
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Wodurch entstehen Monopole?
Monopole entstehen . . .
durch Gesetzgebung, z.B. Post- und Telefonmonopole
durch Patente, z.B. für neue Arzneien
durch alleinigen Zugriff auf eine Ressource, z.B.
Autobahngebühren
durch große Skalenvorteile (economies of scales, fallende
Durchschnittskosten), z.B. lokale Energieversorger, Abwasser.
Ein Markt, der am preisgünstigten von nur einem Anbieter allein
bedient werden kann, heißt natürliches Monopol.
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Monopol
Der Monopolist sieht sich einer fallenden Nachfragekurve
gegenüber, während die einzelne Firma im vollständigen
Wettbewerb mit einer horizontalen Nachfragekurve zum
Marktpreis konfrontiert ist.
Wenn der Monopolist seinen Preis erhöht, wird er Nachfrage
verlieren, aber nicht die komplette, wie es im vollständigen
Wettbewerb der Fall ist.
Auch ein Monopolist maximiert seinen Gewinn durch MR=MC
Erinnerung:
Maximierung des Gewinns
⇔ marginaler Gewinn =0
⇔ marginaler Erös = marginale Kosten (MR=MC)
Der Monopolist kann entweder durch Preis- oder durch
Mengensetzung seinen Gewinn maximieren.
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3
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P1
AR = D
A
MR
A
3
6
Marginaler Erlös
Preis
Was passiert, wenn das
Unternehmen seinen
Output um eine Einheit
erhöht?
Nachfrage
B
Q Q+1
Menge
Preis
P1
P2
C
B
Q Q+1
Vollkommener Wettbewerb
Erlös bei Output q: A
Erlös bei Output q+1:
A+B
marginaler Erlös (MR)
= B = p (Preis)
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Winter
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Marginaler Erlös
Was passiert, wenn das
Unternehmen seinen Output um
eine Einheit erhöht?
Monopol
Erlös bei Output Q:
A+C
Erlös bei Output Q+1: A + B
marginaler Erlös (MR) = B-C
= p2 -C < p2
Menge→ MR<Preis
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Grenzerlös bei linearer Nachfrage
Ein Monopolist
Preis
P(Q) = a − bQ
R(Q) = P(Q)Q
= aQ − bQ 2
MR(Q) = a − 2bQ
Der Preis muss sinken, damit
die Verkäufe zunehmen.
MR < P
6 Menge
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Die Produktionsentscheidung des Monopolisten
π(Q) = R(Q) − C (Q)
δπ
δR
δC
=
−
= 0 = MR − MC
δQ
δQ δQ
oder MC = MR
AR = D
Q2
Q1 Q*
Beim Wechsel zu
Outputniveaus unter MR = MC
ist der Rückgang des Erlöses
größer als der Rückgang der
Kosten (MR > MC).
verlorener
Gewinn
MR
MC
P2
P*
P1
Preis
6 Menge
Beim Wechsel zu
Outputniveaus über MR = MC
ist der Anstieg der Kosten
größer als der Anstieg des
Erlöses (MR < MC). Winter 28 / 36
Der Gewinn wird maximiert, wenn der Grenzerlös den Grenzkosten
entspricht:
MC = MR.des Monopolisten – Ein Beispiel
Die
Produktion
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400
R
300
C
Nachfrage = P(Q) = 40 − Q
200
Kosten
Kosten = C (Q) = 50 + Q 2
δC
MC =
= 2Q
δQ
100
Gewinn
0
5
10
15
R(Q) = P(Q)Q = 40Q − Q 2
δR
MR =
= 40 − 2Q
δQ
20
Output
MR = MC
40 − 2Q = 2Q
Q ? = 10
Wenn Q ? = 10,
Winter
P(Q ? ) = 40 − 10 = 30
Steigung Erlöstangente =
Steigung Kostentangente.
Die Gewinne werden bei
10 Einheiten maximiert.
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50
Beispiel für Gewinnmaximierung
Gewinn
30
AC
20
Gewinn
10
200
Kosten
300
MC
AR
C
MR
0
100
Kosten
40
400
R
0
5
10
Output
15
20
0
5
10
15
20
Output
AC = ¤15,
Q = 10,
C = AC x Q = 150
Gewinn = R - C = ¤300 - ¤150 = ¤150 oder
Gewinn = (P − AC ) × Q = (30 − 15) × 10 = 150
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Preisbildung beim Monopol verglichen mit
Preisbildung bei vollkommenem Wettbewerb
Vollkommener Wettbewerb P = MC
Monopol P > MC
Je elastischer die Nachfrage ist, desto näher liegt der Preis an
den Grenzkosten.
Bei vollkommenem Wettbewerb wird die Marktangebotskurve
durch die Grenzkosten bestimmt.
Bei einem Monopol wird die Gütermenge durch die Grenzkosten
und den Verlauf der Nachfragekurve bestimmt.
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31 / 36
Die gesellschaftlichen Kosten der Monopolmacht
Da der Monopolist einen höheren Preis als die Grenzkosten
verlangt, konsumieren die Konsumenten weniger von diesem Gut
als im vollkommenen Wettbewerb.
Dies führt zu einem Wohlfahrtsverlust.
Qm Qc
Aufgrund des höheren
Preises, verlieren die
Konsumenten A+B
der Produzent gewinnt A-C
die Gesamtwohlfahrt wird also
um B und C reduziert
MR
B
C
MC
A
Pc
Pm
D
Preis
Menge
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Wohlfahrtseffekte von Monopolen
Ein einfaches Rechenbeispiel:
p=24-Q, MR=24-2Q,MC=2Q
vollkommener Wettbewerb
I
I
I
I
p = MC ⇒ Q = 8 und p = 16
CS = 8 × (24 − 16)/2 = 32
PS = 8 × 16/2 = 64
W = 32 + 64 = 96
Monopol
I
I
I
I
MR = MC ⇒ Q = 6 und p = 18
CS = 6 × (24 − 18)/2 = 18
PS = 6 × (24 − 2 × 6)/2 + 6 × (18 − 12) = 36 + 36 = 72
W = 18 + 72 = 90
Wohlfahrtsverlust: 96 − 90 = 6
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Winter
33 / 36
Die gesellschaftlichen Kosten der Monopolmacht
Das Streben nach Renten: Unternehmen können Geld ausgeben, um
Monopolmacht zu erlangen.
Lobbying
Werbung
Schaffung zusätzlicher Produktionskapazitäten
Der Anreiz für die Durchführung solcher Monopolpraktiken wird
durch den zu erzielenden Gewinn bestimmt.
Je größer der Rententransfer von den Verbrauchern zum
Monopolisten, desto höher sind die gesellschaftlichen Kosten des
Monopols.
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
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Natürliches Monopol
Ein natürliches Monopol entsteht, wenn eine Firma alleine die
ganze Marktnachfrage zu günstigeren Kosten abdecken kann, als
mehrere Firmen dies können (economies of scale).
Da der Staat lange Zeit öffentliche Versorgung (Post, Telefon,
Gas, Wasser, Elektrizität) für natürliche monopole gehalten hat,
hat er diese als (z.T. lokale) Monopole vergeben.
Beispiel: Wasserversorgung
Eine Firma, die die Haushalte mit Wasser versorgt, hat hohe
Fixkosten durch die Einrichtung eines Wasserwerks und des
flächendeckenden Leitungssystems.
Die marginalen Kosten der Wasserdurchleitung sind konstant.
→ Die durchschnittlichen Kosten sinken mit steigendem Output.
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35 / 36
Winter
36 / 36
Natürliches Monopol
Durchschnittskosten
Grenzkosten
Menge
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
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