Creutzfeld-Jakob-Krankheit - Landratsamt Schwarzwald-Baar

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Merkblatt
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Erreger:
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der das
Hirngewebe durch Zellverluste und Eiweißablagerungen geschädigt wird. Die Erkrankung macht
sich durch den Verlust der geistigen Fähigkeiten sowie der Koordination willkürlicher Bewegungen bemerkbar. In der Regel führt die Krankheit nach sechs Monaten zum Tode.
Reservoir:
In Deutschland wird die Erkrankung etwa einhundert Mal im Jahr diagnostiziert. Meist tritt die
Erkrankung um das sechzigste Lebensjahr auf. In Großbritannien wurde 1996 eine neue Form
der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bekannt, die sogenannt Neue Variante der Creutzfeldt-JakobKrankheit (nvCJK).
Infektionsweg:
Es gibt mehrere Arten der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die unterschiedlich ausgelöst werden.

Sporadische Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Übertragung erfolgt zumeist
durch Hirnhaut- oder Hornhauttransplantationen

Neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit: Auslöser sind sogenannte Prionen
(Eiweiße), die sich durch genetische Veränderungen oder Infektionen aus körpereigenen Eiweiße entwickeln. Das Auftreten dieser Art steht im Zusammenhang mit dem Auftreten von
BSE. Die Aufnahme dieser Eiweiße erfolgt durch infizierte Nahrungsmittel, z.B. Rinderhirn.
Der genaue Übertragungsweg kann jedoch nicht sicher bestimmt, sondern nur vermutet
werden.
Inkubationszeit:
Die Zeitspanne von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit ist bis zum heutigen Tage nicht
genau bekannt. Schätzungen gehen von fünf bis fünfzig Jahre aus.
Symptome:
Fast immer treten zu Beginn der Erkrankung psychische Symptome, wie Gedächtnisstörungen,
Konzentrationsstörungen, Merkfähigkeitsstörungen, Schlafstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Depressionen auf. Im weiteren Verlauf nimmt die
geistige Leistungsfähigkeit stark ab und es kommt zu Muskelzittern an Kopf und Extremitäten,
unkoordinierten Bewegungen, unkontrollierbaren Muskelbewegungen oder Muskelzuckungen,
Krampfanfällen sowie Lähmungen.
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Therapie:
Bis zum heutigen Tage lässt sich die Erkrankung nicht heilen. Es kann lediglich versucht werden,
die Beschwerden zu lindern. Hierzu werden Antidepressiva oder Neuroleptika verabreicht.
Erregernachweis:
Um die Creuzfeldt-Jakob-Krankheit zu diagnostizieren, stehen mehrere Mittel zur Verfügung:
 Messung der Hirnströme (EEG): Hier lassen sich bei einer Erkrankung bestimmte Muster
nachweisen
 Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit: Bei einer Erkrankung lassen sich hier bestimmt Eiweiße nachweisen
 Computertomographie (CT) und Kernspintomographie: Bei einer Erkrankung lassen sich hier
schwammartige Veränderungen im Gehirn nachweisen
Impfung:
Bislang steht gegen diese Erkrankung kein wirksamer Impfstoff zur Verfügung. Das Paul Ehrlich
Institut in Berlin arbeitet derzeit fieberhaft an einem wirksamen Impfstoff.
Meldepflicht:
Gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 d.) Infektionsschutzgesetz (IfSG) wird dem Gesundheitsamt der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an Creutzfeldt-Jakob-Krankheit namentlich gemeldet.
Hinweise für die Pflege:
Es gelten die üblichen Schutzmaßnahmen der Standardhygiene. Bei der Pflege ist durch Speichel,
Sputum, Nasensekret Tränenflüssigkeit, Urin oder Stuhl eine Übertragung nicht zu erwarten. In
der Behandlung und Pflege sollten bevorzugt Einmalprodukte eingesetzt werden, die nach Kontamination verbrannt werden sollten. Blut hat einen Sonderstatus und muss als potentiell
infektiös betrachtet werden.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis
Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin
Herdstraße 4
78050 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721 913-7190
Fax: 07721 913-8918
E-Mail: [email protected]
Stand: August 2015
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