Angst im Alter Teil I - Akademie Franz-Hitze-Haus

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LWL-Klinik Münster
Angst im Alter
Leicht übersehen und oftmals verkannt
Dr. Tilman Fey
Akademie Franz Hitze Haus, Münster
Montag, 5. Mai 2014
LWL-Klinik Münster
Quelle: Aufgesang Public Relations, senicuraltenpflege.de
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Resilienz
(von lateinisch resilire = „zurückspringen, abprallen“)
• Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche
und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern
• Stärke eines Menschen, Lebenskrisen wie schwere
Krankheiten, lange Arbeitslosigkeit, Verlust von
nahestehenden Menschen oder ähnliches ohne
anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen
• Ein eng verwandter Begriff ist die Selbstregulation
• Anschauliches Beispiel für Resilienz im engeren
Sinn ist das „Stehaufmännchen“
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„Kriegskinder“
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Angststörungen
Häufigste psychische Störung in der Population Europas
Aus: Psychenet, Hamburger Netz psychische Gesundheit. Integrierte-versorgung.psychenet.de
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Abbildung 1.2.8: Monatsprävalenz von Angststörungen (in Prozent) aus
Gesundheitsberichterstattung des Bundes 02.11.2013
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Angststörungen
Als Erkankung oft nicht erkannt
Aus: Psychenet, Hamburger Netz psychische Gesundheit. Integrierte-versorgung.psychenet.de
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Angststörungen
Häufig zu später Behandlungsbeginn
Aus: Psychenet, Hamburger Netz psychische Gesundheit. Integrierte-versorgung.psychenet.de
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Besonderheiten von Angststörungen im Alter
• Polymorbidität erschwert die Diagnosestellung
• Häufigere organische Ursachen
• Psychogene Faktoren im Alter oft nicht mehr so
prägnant
• Die meisten Angststörungsformen deutlich seltener
als bei Jüngeren
• Ausnahme die Generalisierte Angststörung, die im
Alter häufiger auftritt
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Häufigkeit von Angststörungen im Alter
Epidemiologische Daten aus Reviews
• Prävalenz Angststörungen 1,2 – 15%,
Angstsymptome 15 – 52,3%
(Reidel-Heller et al. 2006, Bryant et al. 2008, Wittchen et al. 2011)
• Frauen etwa doppelt so häufig betroffen
wie Männer
• Generalisierte Angststörung
- mit 3,4 – 10,8% am häufigsten
- doppelt so häufig wie bei Jüngeren
(Wittchen et al. 2011)
• Phobien 3,1 – 12%,
Frauen 3x häufiger betroffen als Männer
• Agoraphobie 7,9%
• Soziale Phobie 0,6 – 1,2%
• Panikstörung bis 1,2%
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Angstsymptome
Interindividuell sehr variabel
• Psychische Symptome
- Schwindel, Unsicherheit, Schwäche, Benommenheit
- Derealisation (Gefühl, Objekte seien unwirklich)
Depersonalisation (Gefühl, man sei nicht wirklich hier)
- Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden
- Angst zu sterben
• Vegetative Symptome
- Palpitationen, Herzklopfen, erhöhte Herzfrequenz
- Tremor
- Mundtrockenheit
- Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Kälteschauer
- Übelkeit, Durchfälle
• Symptome, die den Thorax betreffen
- Atembeschwerden
- Beklemmungsgefühl
- Thoraxschmerzen, oder –missempfindungen
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Angst
Neurobiologische Hypothese
Aus Bandelow B.: Panik und Agoraphobie, Spinger Verlag 2001
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Angst
Neurobiologische Hypothese
Aus Bandelow B.: Panik und Agoraphobie, Spinger Verlag 2001
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Neurobiologische Hypothese
Aus Bandelow B.: Panik und Agoraphobie, Spinger Verlag 2001
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Angst
Neurobiologische Hypothese
Aus Bandelow B.: Panik und Agoraphobie, Spinger Verlag 2001
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Phobien allgemein F 40.Kriterien nach ICD 10
• Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst
ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig
definierte, eigentlich ungefährliche Situationen
hervorgerufen wird.
• In der Folge werden diese Situationen typischerweise
vermieden oder mit Furcht ertragen.
• Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl,
häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem
Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig
zu werden.
• Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation
eintreten könnte, erzeugt meist schon
Erwartungsangst.
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Agoraphobie mit Panikstörung F40.0
Kriterien nach ICD 10
• Furcht vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, allein
Reisen, Reisen in weite Entfernung von Zuhause
• In den gefürchteten Situationen Auftreten von
• Vegetativen Symptomen (Herzklopfen, Schweißausbrüche,
Tremor, Mundtrockenheit)
• Symptome Thoxax/Abdomen betreffend (Atembeschwerden,
Beklemmungsgefühl, Thoraxschmerzen, Übelkeit)
• Psychische Symptome
- Schwindel, Schwäche, Benommenheit
- Angst vor Kontrollverlust, „verrückt zu werden“
- Derealisation / Depersonalisation
- Angst zu sterben
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Spezifische Phobie F40.2
Kriterien nach ICD 10
• Furcht, die sich auf eng umschriebene Situationen
beschränken, z.B. bestimmte Tiere, Höhe, Donner,
Dunkelheit, Fliegen, geschlossene Räume, Urinieren oder
Defäkieren auf öffentlichen Toiletten, Genuss bestimmter
Speisen, Zahnarztbesuch oder den Anblick von Blut oder
Verletzungen
• Symptome können sich bis zu Panikattacken steigern.
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Soziale Phobie F40.1
Kriterien nach ICD 10
• Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen,
die zu Vermeidung sozialer Situationen führt.
• In der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor
Kritik verbunden.
• Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang
zum Wasserlassen.
• Symptome können sich bis zu Panikattacken steigern.
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Generalisierte Angststörung F41.1
Kriterien nach ICD 10
• Angst ist generalisiert und anhaltend
• Nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt,
"frei flottierend"
• Symptome variabel: Ständige Nervosität, Zittern,
Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen,
Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden
• Häufig Befürchtung, der Patient selbst oder ein Angehöriger
könnten demnächst erkranken oder einen Unfall haben
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