Theraphosa blondi Wissenschaftlicher Name: Theraphosa blondi (Latreille, 1804 Erstbeschreibung: Latreille, P.A. 1804. Histoire naturelle générale et particulière des Crustacés et des Insectes. Paris, 7: 144-305. [p. 159]. Herkunft: Brasilien, Französisch Guyana, Venezuela Natürliches Habitat/Lebensweise: Bodenbewohner - Das Habitat von Theraphosa blondi bildet der feuchtwarme, tropische Regenwald; ihr Verbreitungsgebiet erstreckt von Französisch Guayana über Venezuela sowie den Norden Brasiliens. Man findet sie dort überwiegend in der Nähe von Gewässern in tiefen, stabilen –meist selbst gegrabenen- Höhlen, im Schutze vor direkter Sonnenbestrahlung. Zu erwartende Körperlänge: Ca. 10 cm, wobei einige Tiere im Alter sogar 11 cm erreicht haben sollen (ich persönlich habe allerdings noch kein Tier mit dieser KL gesehen). Beachtlich sind Beinspannweite von bis zu 30 cm und Chelizerenlänge von bis zu 2,5 cm. Tiere dieser Art wachsen sehr schnell – Weibchen sind mit einer KL von ca. 7-8 cm und Männchen mit ca. 5-6 cm adult. Aussehen: Die Körpergrundfärbung ist einheitlich braun und reicht von grau- graubraun, kastanienbraun bis fast schwarz (nach der Häutung). Die Brennhaare erscheinen rötlich. Weibchen Geschlechtsreifes Männchen Verhalten: Sie ist nachtaktiv und defensiv, bombardiert schon bei kleinsten Störungen im Terrarium und scheut sich nicht zuzubeißen, wobei die größte Gefahr beim Zubeißen nicht vom Gift ausgeht sondern von einer möglichen Infektion der großen Wunde, welche das enorme Beißwerkzeug dieser Art hinterlässt. Auch der Brennhaartyp ist deutlich intensiver als von anderen Bombardierspinnen (z.B. Brachypelma spp.) , von daher sollte man beim Handtieren im Terrarium unbedingt Handschuhe tragen., denn diese Art kleidet besonders den Wohnbereich stark mit Brennhaaren als Schutz vor Fressfeinden. Informationen und Erfahrungen zur Terrarienhaltung und -pflege Temperatur Tag: 22°C – 25°C Temperatur Nacht: Ca. 20°C Luftfeuchtigkeit: 75-85° - Regenzeitsimulationen empfehlenswert. Licht- und/oder Wärmequellen: Eine Licht-/Wärmequelle ist bei durchschnittlicher Raumtemperatur nicht zwingend notwendig. Bei uns steht sie jedoch in einem Regal mit 20W-Spotbeleuchtung und wird ausschließlich in den Wintermonaten beleuchtet. Im Terri werden dann Temperaturen um die 25°C erreicht. Information zum Terrarium: Aufgrund der anspruchsvollen Bedingungen und der zu erwartenden Größe von T. blondi sollte das doppeltbelüftete Terrarium Mindestmaße von 40x40 x30 cm aufweisen. Bodengrund (Art + Tiefe): Walderde oder Walderde-Terrarienhumus-Gemisch, welche/s stets leicht feucht gehalten wird. Der Bodengrund sollte min. 15 cm tief sein (z.b. Höhe nach hinten ansteigend). Man kann den Bodengrund auch gerne mit Laub bedecken, was auch optisch sehr schön aussieht. Pflanzen: alle Pflanzen die ein feuchtes Klima bevorzugen sind geeignet. Verpaarung und Zucht: Siehe Theraphosa apophysis Kokon Prälarven kurz vor der Häutung Larven Larven kurz vor der Häutung Nymphe 1 Aufzucht von Spiderlingen: Spiderlinge von T. blondi reagieren sehr empfindlich auf Staunässe, aber auch auf zu trocknene Haltung - leider die häufigsten Anfängerfehler bei der Aufzucht von T. blondi. Bei der Aufzucht muss man dringend darauf achten, das die Nymphen stets leicht feucht gehalten werden, aber immer noch so dass keine Staunässe (wenn sich Kondenswasser innerhalb des Aufzuchtsbehälters bildet) entsteht. Bei korrekter Haltung lassen sie die Nymphen sehr gut und einfach aufziehen. Da sie wie die adulten Tiere stets verfressen sind, ist darauf zu achten, dass sie nicht überfüttert werden Verhältnis Hinterleib max. 1 1/2-fache Größe des Vorderkörpers. Literaturhinweise: Riesenvogelspinnen. Theraphosa blondi & T. apophysis Hans Werner Auer Striffler, B.F. (in press). Die Riesenvogelspinnen - Theraphosa blondi & Theraphosa apophysis. Natur und Tier - Verlag Münster. Gabriel, R. 2003. Notes on the husbandry and captive breeding of Theraphosa blondi. Journal of the British Tarantula Society 18(2): 54-57. Anfängerempfehlung? Aufgrund der anspruchsvollen Haltungsbedingungen, insbesondere bei der Aufzucht von Nymphen, eher fortgeschrittenen Haltern zu empfehlen Aktuelle Preise Zu finden bei. bei www.terraristik.com. Da sich die Nachzucht sehr schwierig gestalten soll, sind die Preise für adulte Tiere (oft WF) und Nachzuchten verhältnismäßig hoch. Adulte Weibchen liegen derzeit bei Eur 120-150,- und auch die Slings in der 1. FH fangen bei Eur 30,- an. Autor/en dieser Artbeschreibung: © by Janina Kehl; Bilder © by Mario H. Theraphosa blondi / Vogelspinne Die Riesenvogelspinne, lat. Theraphosa blondi, ist wohl die größte Vogelspinne der Welt, was ein entsprechender Eintrag im Buch der Weltrekorde von Guinness bestätigt. Die Weibchen dieser Vogelspinnen Art sind wesentlich größer und schwerer als ihre männlichen Artgenossen. So kann die ausgewachsene weibliche Spinne eine Körperlänge von bis zu 12 cm und ein Körpergewicht von bis zu 170 Gramm erreichen. Der Umfang der Beinspannlänge kann sogar bis zu 30 cm! betragen. Fast unglaublich ist, dass die Chelicere (Kieferklauen) der Theraphosa blondi bis zu 2,5 cm lang werden können. Inhalt von Theraphosa blondi 1. Theraphosa blondi 2. Haltung und Anspruch 3. Der natürliche Lebensraum Theraphosa Blondi 4. Das Aussehen der Theraphosa blondi 5. Schutzstatus 6. Lebenserwartung und Handling 7. Verhalten 8. Terrarium / Einrichtung 9. Beleuchtung / Klima 10. Reinigung 11. Ernährung / Futter 12. Steckbrief Theraphosa blondi Haltung und Anspruch Bei der Haltung der Theraphosa blondi sollte einem klar sein, dass diese Vogelspinnen-Art eine Bannspannweite von 30 cm erreichen kann, daher wird ausreichend Platz benötigt. Aus diesem Grund sollte das Terrarium mindestens eine Größe von 60x60x40 haben, nicht wie fälschlicherweise behauptet wird, eine Fläche von 40x40cm. Die Behauptung, dass die Theraphosa blondi nur in ihrer Behausung bzw. Wohnhöhle bleibt, ist genauso wenig korrekt. Meine beiden Vogelspinnen verhalten sich nämlich überhaupt nicht so. Spätestens, wenn es draußen langsam dunkel wird, verlassen beide Tiere ihre Wohnhöhle, erkunden das gesamte Terrarium und gehen auf die Jagd. Die Terrariumhaltung der Theraphosa blondi – der Bodengrund ist wichtig Damit sich die Theraphosa blondi wohlfühlt, ist der richtige Bodengrund äußerst wichtig. Als Bodengrund eignet sich für das Halten dieser Vogelspinnen Art, wie auch bei der artverwandten Brachypelma smithi, lehmhaltiger Waldboden plus ökologische Blumenerde oder auch Walderde mit Sandanteil. Wichtig ist nur, dass der Lehmanteil im Boden relativ hoch ist, da die Theraphosa blondi ganz gerne ihre Wohnhöhle selber gräbt. Wichtig: Die Erde sollte beim Einfüllen in das Terrarium recht feucht gehalten werden. Das hilft dabei, die benötigte Luftfeuchtigkeit von 80-90 % zu gewährleisten. Die Höhe der Erdschicht sollte um die 15 cm betragen. Da die Theraphosa blondi gerne auch vorhandene Wohnhöhlen einnimmt und diese ausbaut, sollte man vor dem Einsatz der Spinne eine kleine Wohnhöhle vorformen. Das Tier ist relativ pflegeleicht, man sollte nur die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten (wie oben schon erwähnt, feucht und warm halten). Tipp: Die T. blondi gilt als sehr unberechenbar und vor allem aggressiv. Wird das Tier gestört oder fühlt es sich in die Enge gedrängt, zischt die Theraphosa blondi hörbar. Daher sollte man beim Handtieren im Terrarium, wie z. B. der Reinigung oder der Fütterung, vorsichtig sein. Da eine ausgewachsene Riesen-Vogelspinne auch größere Beutetiere überwältigen kann, hält sie nichts davor zurück, auch schnell einmal eine Hand anzugreifen. Mit dem Hintergrundwissen sollte man meinen, dass ich die Theraphosa blondi nur an erfahrene Vogelspinnenhalter empfehlen würde. Aber das tue ich nicht. Die Riesenvogelspinne war eine meiner ersten Vogelspinnen. Ich hatte keine Erfahrung mit den Tieren, aber sie lebt immer noch und es geht ihr richtig gut bei mir. Der natürliche Lebensraum Theraphosa Blondi Theraphosa blondi Verbreitung Theraphosa blondi Verbreitung Die Riesenvogelspinne Theraphosa blondi ist in den tropischen Regenwäldern im Norden Brasiliens, Venezuela, Guayana und Suriname beheimatet. Bevorzugt leben sie in der Nähe von Flüssen oder dem Meer. Diese Vogelspinnen-Art bevorzugt das Übernehmen von vorhandenen Bauten, sollten keine zur Verfügung stehen gräbt sie sich selbst eine Wohnhöhle in den feuchten Urwaldboden. In der Regenzeit, zwischen Mai und November, werden die Bauten häufig überflutet. Die Theraphosa Blondi flüchtet dann auf kleinere Anhebungen oder auch auf hochgelegene Wurzeln. Sobald die Regenzeit beendet ist und die Trockenzeit beginnt kehrt die Spinne in Ihre Wohnhöhle zurück und behebt den Schaden. Dabei folgt sie dem absinkenden Grundwasserspiegel in die Tiefe. Tipp: In der natürlichen Lebensumgebung der Riesen-Vogelspinne werfen während der Trockenzeit die Bäume ihre Blätter ab, was unbedingt berücksichtigen sollte, wenn man die Theraphosa blondi in einem Terrarium hält. Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Luftfeuchtigkeit bei der Haltung der Theraphosa Blondi ca. 80 – 90 % beträgt. Wenn alles stimmt, kann die Vogelspinne in Gefangenschaft überleben zwischen ca. 11 – 12 Jahre überleben. Das Aussehen der Theraphosa blondi Farblich ist die Theraphosa blondi eher unscheinbar. Die Farbe der ausgewachsenen Vogelspinnen variiert von Kaffeebraun bis Schwarz. Die Jungtiere haben bis zur 8ten Fresshaut eine grau/grüne Färbung. Sie fallen vor allem durch Ihre recht langen Beine im Vergleich zum Körper auf. Je älter die Vogelspinne wird umso massiger werden ihre Gliedmaßen. Die Theraphosa blondi besticht eher durch ihre enorme Körperlänge von bis zu 12 cm, ihrer Beinspannweite von bis zu 30 cm und die extreme Größe der Chelizeren, von bis zu 2 cm. Natürlich sind diese Größen eher die Ausnahme. Dennoch hat die Theraphosa blondi einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft und ist somit nachweislich die größte Vogelspinne der Welt. Schutzstatus Die Theraphosa blondi unterliegt keinem Schutzstatus. Lebenserwartung und Handling Die Theraphosa blondi Männchen leben in Gefangenschaft ca 1 Jahr bis 15 Monate nach der Reifehäutung. Die Weibchen können bis zu 15 Jahre alt werden, in Gefangenschaft beträgt die Lebenserwartung jedoch nur 12 Jahre. Ob man die blondi auf die Hand nehmen soll / kann, kommt sicherlich auch immer darauf an, wie sie aufgewachsen ist. Meine Tiere werden nur „gestört“ wenn Fütterungszeit oder Reinigungszeit ist. Vogelspinnen gehören einfach nicht auf die Hand! Die Theraphosa blondi ist eine sehr aggressive Vogelspinne. Wenn man keine Brennhaaren Attacke oder sogar einen Biss riskieren will, sollte man sie einfach in Ruhe lassen. Verhalten Im Bezug auf das Verhalten gesehen, ist diese Theraphosa blondi ist nur etwas für erfahrene Halter. Diese Tiere sind sehr aggressiv und oft unberechenbar. Fühlt sich diese Art gestört oder bedrängt, erzeugen sowohl Männchen als auch Weibchen einen gut hörbaren Zischlaut. Hört die Störung weiterhin nicht auf, fängt die Vogelspinne mit dem Bombardieren und dem Beinschlagen an. Als letzte Instanz beißt die Vogelspinne zu. Bei der Theraphosa blondi ist das Gift nicht das Problem, sondern die tiefe Fleischwunde, die durch die bis zu 2,5 cm langen Chelizeren, verursacht wird. Diese Wunde ist nicht nur tief, sondern auch extrem schmerzhaft! Terrarium / Einrichtung Diese Vogelspinnen Art benötigt im Adult-Status eine Terrarium-Größe 60×40 in der Grundfläche. Die Höhe kann bei 30 – 40cm liegen. Will man eine Theraphosa blondi in einem Terrarium halten, eignet sich am Besten ein Vollglasaquarium. Bei normalen Terrarien, die Luftschlitze in Bodenhöhe haben, kann es vorkommen, dass sich die Tiere Gliedmaßen auf bzw. sogar abreißen. Der Bodengrund sollte mindestens 15 cm hoch sein und aus einem relativ hohen Lehmanteil bestehen, da die Theraphosa blondi gerne Wohnhöhlen gräbt bzw. vorhandene Wohnhöhlen übernimmt und weiter ausbaut. Bei der Bewässerung sollte darauf geachtet werden, dass der Bereich um die Wohnhöhle nicht zu feucht ist. Staunässe wird nicht so gut vertragen. Wichtig ist, das im Terrarium eine Luftfeuchtigkeit von 80 – 90% herrscht. Als Einrichtung eignet sich eine große Korkrinde oder auch ein großes Stück Baumrinde. Diese dient der Vogelspinne als Versteckmöglichkeit. Den Eingang überspinnt sie, damit Futtertiere lokalisiert und schnell aus dem Unterschlupf angegriffen werden können. Auch darf ein Wassergefäß im Terrarium / Aquarium nicht fehlen. Beleuchtung / Klima Bei der Beleuchtung für das Terrarium der Theraphosa blondi muss man etwas rumprobieren. Bei meinem Terrarium (60x40x40) habe ich 2 Halogenstrahler mit á 35 Watt im Einsatz. Die Temperatur liegt im Schnitt bei 22 °C. Da diese Vogelspinnen-Art eine Temperatur von 2023°C tagsüber und eine Luftfeuchtigkeit von 80-90 % benötigt, um sich wohlzufühlen, muss man mit den Strahlern etwas rumprobieren. Es kommt auch auf den Standort des Terrariums an. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht zu hoch und auch nicht zu niedrig ist. Reinigung Bei der Reinigung des Terrariums muss nichts Besonderes beachtet werden, was die Sauberkeit angeht. Am Besten mit einer langen Pinzette die Futterüberreste entfernen. Die Scheiben werden mit einem Schwamm und warmem Wasser gereinigt. Das sollte eigentlich reichen. Ansonsten gibt es auch ökologisches Reinigungsmittel. Es ist ratsam, nicht mit der Hand im Terrarium rumzufuchteln. So was sieht die Theraphosa blondi gerne als Angriff an und wehrt sich. Ernährung / Futter Als Futtertiere kommen Heuschrecken, Heimchen, Grillen, Schaben, Nacktmäuse und Nacktratten. Bei ausgewachsenen Tieren (Adult Weibchen) brauchen keine Heimchen oder Grillen gefüttert werden, die sind einfach zu klein. Große Schaben, Nachtmäuse und kleinere Nacktratten sind die optimalen Futtertiere. Steckbrief Theraphosa blondi Name / Bezeichnung Erstbeschreibung Artenschutz Herkunft Lebensweise Terrarium Größe Körperlänge Temperatur Theraphosa blondi / Theraphosa leblondi (Riesenvogelspinne / Goliath-Vogelspinne ) Pierre André Latreille 1804 Kein Schutzstatus Brasilien, Gyana, Venezuela (Südamerika) Bodenbewohner (BxL) 40x60cm bis 12 cm Tagsüber: 20-23°C Nachts: 17-18°C Luftfeuchtigkeit Vergesellschaftung Wachstum Verhalten Verteidigung Lebenserwartung 80-90% Nur Einzelhaltung relativ schnell aggressiv bombardieren, beißen, zischen bis zu 12 Jahren