Lebensmittel- unverträglichkeiten und -allergien

Werbung
DAS ERNÄHRUNGSMAGAZIN DER NESTLÉ SCHWEIZ
Lebensmittelunverträglichkeiten
und -allergien
Essenslust oder Essensfrust?
NR. 54 2 / 06
INHALT
EDITORIAL
THEMA
3
Lebensmittelunverträglichkeiten
und -allergien –
Essenslust oder Essensfrust?
Lebensmittelallergien
4
Essen und sich wohl fühlen.
Oder doch nicht?
6
Good Food – Good Life
Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien –
Essenslust oder Essensfrust?
Allergieprävention:
Die ersten Lebensmonate zählen
10
Liebe Leserinnen und Leser
SERIE TEIL II
11
Wir freuen uns, Ihnen die neue Nutritio-Ausgabe zum Thema Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien präsentieren zu dürfen. Wir
möchten Ihnen einen kleinen Ein- und Überblick über das komplexe
Thema geben.
Durch Industrialisierung und Globalisierung ist das Angebot an Nahrungsmitteln extrem gewachsen. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche
Ernährung ist absolut empfehlenswert, aber müssen es auch exotische
Lebensmittel aus fernen Ländern sein?
Wir können zu jeder Jahreszeit sämtliche Früchte, Gemüse, Kräuter,
Fische und Fleischarten aus aller Welt essen. Für unser Immunsystem
ist es eine grosse Herausforderung, bei so viel Abwechslung und vor
allem Fremdstoffen (-proteinen) zwischen «Freund» und «Feind» zu
unterscheiden. Daher nehmen auch die Unverträglichkeiten gegenüber
exotischen Früchten und Lebensmitteln zu.
Ursachen für Allergien sind immer bestimmte Proteine, aber warum
Lebensmittel bei manchen eine Allergie auslösen und bei anderen nicht,
ist nicht vollends geklärt. Ausschlaggebend, manchmal kann man das
wörtlich nehmen, ist immer das Immunsystem, vor allem in unserem
Darm. Als Ursachen gelten zum einen zu hygienische Lebensbedingungen und zum anderen eine im Vergleich zu früher anders zusammengesetzte Darmflora. Das Immunsystem wird zu wenig «trainiert» und
reagiert sensibler. Äussere Einflüsse wie z.B. Stress, Smog, Umweltbelastungen und -gifte setzen unserem Darm schwer zu; sie bringen unser
hochkomplexs Immunsystem aus dem Takt und sorgen so manches Mal
für ein kleines Stoffwechsel-Chaos.
Sekundäre Pflanzenstoffe:
Polyphenole
INFOTHEK
14
Lebensmittelkennzeichnung:
Fortschritt für Allergiker/innen?
NESTLÉ SCHWEIZ
16
BEBA H.A.
MAGGI Mix&Fresh
Impressum
Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé Schweiz
Zeitschrift für Fachpersonen im Gesundheitswesen
Herausgeber Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A.,
CH-1800 Vevey, Tel. 021/924 53 63, Fax 021/924 51 13
Internet www.nestle.ch
E-Mail service.nutrition @ ch.nestle.com
Redaktion Corinna Roick, Chefredakteurin,
Ernährungswissenschaftlerin
Text Dr. Margit Bölts, Bonn, und
Wolfram Trautmann, Hösbach
Gestaltung heusser.biz, Zürich
Druck Birkhäuser + GBC AG, Reinach
Ich hoffe, dass für Sie Essen Lust und Genuss ist und kein Frust.
Geniessen Sie diese Lektüre!
Herzliche Grüsse
Ihr Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A.
Auflage 68000 Exemplare, deutsch und
französisch, Nutritio erscheint zweimal jährlich
Übernahme einzelner Textteile, des ganzen
Textes oder von Abbildungen nur nach
vorheriger Absprache mit der Nestlé Schweiz
und nur mit folgender Quellenangabe:
«Nutritio – Das Ernährungsmagazin
der Nestlé Schweiz»
2
54 – 2/06
Corinna Roick
Redakteurin Nutritio
THEMA
Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien –
Essenslust oder Essensfrust?
Immer mehr Menschen leiden an Allergien und
Unverträglichkeiten. Im Gegensatz zu den häufig auftretenden Pollenallergien sind Allergien gegen bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelinhaltsstoffe
noch recht selten, jedoch im Ansteigen begriffen.
Zu unterscheiden ist dabei zwischen Lebensmittelallergien, die eine Reaktion des Immunsystems
verursachen, und Lebensmittelunverträglichkeiten,
bei denen dies nicht erfolgt. Letztere sind weiter
verbreitet (bis zu 30 % der Bevölkerung sind davon
betroffen) und bleiben oft unerkannt. Leider
sind es hauptsächlich Grundnahrungsmittel wie
Milch, Eier, Fisch, einige Obst- und Gemüsesorten,
Getreide sowie Nüsse, die diese Allergien auslösen.
Lebensmittelallergien: Reiz und Reaktion
Bei einer Allergie bildet das Immunsystem
Antikörper (siehe Nutritio «Probiotika») gegen
einen an sich harmlosen Stoff, meist ein
Protein, weil es nicht mehr zwischen «Freund»
und «Feind» unterscheiden kann. Dabei
reagiert es auf ganz bestimmte Stoffe, so genannte Allergene, die es als Fremdkörper
wahrnimmt. Allergene können sowohl Lebensmittel als auch Lebensmittelbestandteile
sein. Lebensmittelallergien sind somit Erkrankungen auf Basis einer Antigen-AntikörperReaktion, die ganz unterschiedliche Symptome aufweisen. Sie reichen von einer einfachen
Hautirritation bis zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Die häufigsten Beschwerden sind bereits kurz nach dem
Verzehr spürbar in Form von Hautausschlag,
Juckreiz oder Schwellungen in Mund oder
Hals. Manchmal kommt es zu allergischen
Reaktionen im Magen-Darm-Trakt wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung.
Schock-Reaktionen sind sehr selten, müssen
aber sofort ärztlich behandelt werden, um
nicht lebensbedrohlich zu werden. (24, 36)
Genaue Daten zur Häufigkeit von Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten sind derzeit nicht verfügbar. Während rund 20 –40 %
der Erwachsenen glauben, eine Lebensmittelallergie zu haben, gehen wissenschaftliche Studien von einer Prävalenz von nur 1,5–7,5 %
aus. (37)
Schwer zu verdauen: nicht allergische
Überempfindlichkeiten
Hier ist das Immunsystem nicht beteiligt, da
es sich nicht um eine allergische Reaktion handelt, sondern der Körper kann ein bestimmtes
Lebensmittel oder einen bestimmten Inhaltsstoff des Lebensmittels nicht verwerten. Es
gibt zahlreiche nicht allergische Überempfindlichkeitsreaktionen (auch als Lebensmittelintoleranzen bezeichnet), die bei den betroffenen Personen unterschiedlichste Symptome
hervorrufen. Ein Beispiel: Das notwendige
Enzym zum Abbau eines Nährstoffes fehlt
oder ist inaktiv. Die Folge ist ein gestörtes
Stoffwechselgeschehen, da der Körper die
Nahrungsbestandteile nicht oder nicht vollständig verdauen kann. Oft kommt es deshalb
zu Blähungen, Schmerzen im Magen-DarmTrakt, Verstopfung und Durchfall. Eine Intoleranz muss nicht vollständig sein, so dass geringe Mengen des Lebensmittels weiter
verzehrt werden können.
Meidet oder reduziert man die betroffenen
Lebensmittel oder Lebensmittelinhaltsstoffe,
verschwinden die Symptome in der Regel
schnell und ein beschwerdefreies Leben ist
möglich. Bei Lebensmittelallergien ist dagegen
ein lebenslanger Verzicht auf dieses Lebensmittel zwingend notwendig. Um möglichen
Mangelerscheinungen vorzubeugen, empfiehlt
sich in diesem Fall der Besuch einer Ernährungsberatung oder eines Arztes. (37, 13)
Lebensmittelintoleranz: Ursache ist meist ein
angeborener oder erworbener Enzymdefekt
oder -mangel. Dadurch ist das Stoffwechselgeschehen gestört, Nahrungsbestandteile
können nicht richtig abgebaut werden.
Lebensmittelallergie: Das Immunsystem reagiert auf bestimmte allergieauslösende Stoffe
(Allergene), die als Fremdkörper wahrgenommen werden.
Einteilung der Lebensmittelunverträglichkeiten
Lebensmittelunverträglichkeitsreaktionen
Psychosomatische Reaktionen
Aversionen
Toxische Reaktionen: Lebensmittelvergiftungen
Überempfindlichkeitsreaktionen
Allergische Überempfindlichkeit
IgE-vermittelte
Lebensmittelallergie
z. B.
Urticaria (Nesselsucht),
Ödeme,
Milcheiweissallergie
Nicht IgE-vermittelte
Lebensmittelallergie
z.B.
Verschlimmerung
von Ekzemen,
Zöliakie
Lebensmittelpseudoallergie: Der Körper reagiert auf bestimmte in Nahrungsmitteln enthaltene Stoffe in Abhängigkeit von der Dosis. Die
Symptome sind ähnlich wie bei Allergien, aber
das Immunsystem ist nicht beteiligt.
Nicht allergische Überempfindlichkeit
Undefinierte
Lebensmittelintoleranzen
(Pseudoallergien)
Pharmakologische
Reaktionen auf
biogene Amine
z.B.
Histamin
Toxische Reaktionen: Vergiftungserscheinungen
auf bestimmte in Nahrungsmitteln enthaltene
Stoffe wie Schimmelpilz-, Pflanzen- oder Umweltgifte.
Enzymdefekte
z.B.
Laktasemangel
Quelle: modifiziert nach Reese 2003 und Wüthrich 2002
54 – 2/06
3
THEMA
Lebensmittelallergien
Das Immunsystem von Kindern reagiert meist allergisch auf Milch und Eier,
während die Hauptallergene bei Jugendlichen und Erwachsenen aus pollenassoziierten Lebensmitteln stammen. Erdnüsse, Früchte, Milch, Ei, Soja, Fisch,
Krustentiere, Weizen, Sellerie, Senf, Sesam und Nüsse sind verantwortlich
für über 90 % der allergischen Reaktionen. Hinzu kommen noch die Sulfite.
Kennzeichen und Symptome einer Lebensmittelallergie
Kennzeichen
Beispiele für Kreuzreaktionen
Atopische, normalerweise IgE-vermittelte
Erkrankung mit Sofortreaktion. Nach der
Sensibilisierungsphase (Bildung von Antikörpern) tritt eine Allergie frühestens beim
zweiten Kontakt auf.
– Birke, Hasel, Erle mit Stein- und Kernobst, z. B. Apfel, Zwetschge, Kirsche,
Pfirsich, Litschi, Kiwi, Maracuja
– Mandel, Wal-, Haselnuss, Avocado, Sellerie, Gewürze, Gräser- und Getreidepollen mit Hülsenfrüchten (z. B. Bohnen, Erbsen, Erdnuss, Soja)
– Kräuterpollen, Brennnessel, Beifuss mit
Gewürzen, Sellerie, Paprika, Tomaten,
Karotten, Artischocke, Kamille,Wermut,
Löwenzahn, Ingwer, Melone, Gurke
Ausnahme: Kreuzreaktionen
Es fehlt die Sensibilisierung auf das entsprechende Nahrungsmittel. Die IgE-Bindung erfolgt über Ähnlichkeiten in der
Aminosäuresequenz oder über eine Strukturverwandtschaft. Sie können zu Nahrungsmitteln bei Pollen- oder Latexsensibilisierungen oder zwischen verschiedenen
Lebensmitteln auftreten.
Weizen
Auslöser sind unterschiedliche Proteine
(Weizen-Albumin, Globulin und Klebereiweiss). Über eine spezifische «Provokation»
muss die individuelle Toleranzschwelle
bestimmt werden. Neben Getreideprodukten enthalten z. B. folgende Produkte
Bestandteile von Weizen: Puddingpulver,
Joghurt mit Kleie, Schokoriegel mit Keks,
Bonbons, Kaugummi, Weizenbier, Fertigsuppen und -saucen, Saucenbinder, Speiseund Suppenwürze, diätetische Produkte.
Sojanudeln oder Hirseteigwaren können
ebenfalls Weizen enthalten.
Symptome
Folgende Symptome finden sich bei fast allen Allergien:
Atemwege
Niesen, Asthma,
Atemnot, Husten,
keuchender Atem,
Atemschwierigkeiten
4
Haut
Schwellungen von
Lippen, Mund, Zunge,
Gesicht und/oder Hals
(Angiödem), Nesselausschlag (Urticaria),
Hautausschläge oder
Rötungen, Juckreiz
(Pruritus), Ekzeme
Magen / Darm
Unterleibskrämpfe,
Durchfälle, Brechreiz,
Erbrechen, Koliken,
Blähungen
Systemisch
Anaphylaktischer
Schock (schwere
Reaktion, Zusammenbrechen mit Kreislaufversagen, kann
tödlich enden)
Früchte
Auslöser: rohe, ungeschälte Äpfel, Pfirsiche, Kirschen, Pflaumen und Aprikosen.
Tipps:
In Abhängigkeit von der Stärke der allergischen Reaktionen können Betroffene in
Absprache mit dem Arzt Folgendes probieren:
– bei einer Apfelallergie Äpfel schälen, da
unter der Schale viele Allergene verborgen sind
– Obst Luftsauerstoff aussetzen, dies verringert das allergene Potenzial
– verarbeitete Äpfel z. B. in Gelee, Saft
oder Kuchen verwenden, sie sind oft
besser verträglich
Die Allergiehäufigkeit gegen exotische
Früchte (Kiwi, Mango, Litschi und Maracuja), die ebenfalls Kreuzreaktionen mit
Birkenpollen zeigen, steigt.
54 – 2/06
Fischallergie
Milch
Besonders häufig bei Säuglingen und
Kleinkindern.
Tipp:
Verwendung hypoallergener Milchpräparate.
Eiallergie
Einige Allergie-Auslöser werden durch
Hitze zerstört, andere sind dagegen hitzestabil. Neben Eierspeisen finden sich Eier
oder Eibestandteile als:
– Bindemittel in Teig- und Backwaren,
Panaden, Mehl- und Kartoffelklössen
– Emulgator in Saucen, Cremes, Mayonnaise und Eierlikör
– Lockerungsmittel in Süssspeisen
– Treibmittel in Backwaren und Soufflés
– Klärmittel in Brühe und Aspik
– Bestandteil von Fertigsalaten, panierten
Gerichten, Zwieback, Gemüse-Fertiggerichten, Saucen, Nudelgerichten, Speiseeis, Lebkuchen, Schokoküssen, Zuckerwatte, Hefezopf, Semmelknödeln und
Frikadellen
Erdnussallergie
Beginnt schon in frühester Kindheit und
kann tödlich sein. Erd- und Baumnüsse
(z. B. Mandeln, Para-, Hasel-, Walnüsse)
können schon durch geringen Kontakt
über die unversehrte Haut oder durch
Einatmen Allergien auslösen. Adrenalin
kann den schweren allergischen Reaktionen entgegenwirken.
Besteht meist nur gegen bestimmte Fischarten. Oft zeigen Allergiker eine unbemerkte Sensibilisierung gegenüber anderen Fischarten, entwickeln jedoch keine
sichtbaren Symptome. Folgende Fischarten enthalten verwandte Allergene: Kabeljau, Seehecht, Seelachs, Dorsch, Makrele,
Schellfisch, Thunfisch, Schwertfisch, Zander, Hecht, Sardine, Hering, Forelle,
Weissfisch, Lachs, Anchovis, Scholle, Seezunge, Flunder und verschiedene Butt-Arten, Karpfen, Schleie, Barbe und Torauge.
Krustentiere
Langusten, Hummer oder Garnelen können sehr starke allergische Reaktionen hervorrufen und müssen gemieden werden.
Sellerie
Auslöser: verschiedene Bestandteile des
Selleries, die eine unterschiedliche Hitzestabilität aufweisen. Da es ein beliebtes
Gewürz ist, Vorsicht bei Gewürzmitteln
und fertig gewürzten Speisen. Oft vertragen Birkenpollenallergiker gekochten Sellerie, Beifusspollenallergiker reagieren dagegen sehr stark auf diese Allergene.
Senfallergie
Die Hauptallergene sind stabil gegenüber
Hitze und anderen Verarbeitungsverfahren. Senfhaltige Produkte finden sich teilweise in Fertigprodukten und -gerichten.
Sesamallergie
Sojaallergie
Tritt oft zusätzlich zu einer Kuhmilchallergie bei Kindern auf. Sojaprodukte finden
sich als:
– Sojamehl in Brot- und Backwaren, wie
z. B. in Mürbeteig-, Blätterteiggebäck,
Biskuit- und Rührmassen
– Sojamehl in Fertigsuppen zur Konsistenzverbesserung
– Sojalecithin als Emulgator in Eis, Schokolade und Pralinen
– Sojaprotein in Fertigcremes und Cremepulvern
– Bestandteil von Fetten, Einlagen oder
Fleischersatz, in Wurst und Wurstwaren
Bereits wenige Milligramm Sesamprotein
können allergische Symptome hervorrufen. Sie finden sich in vielen verarbeiteten
Lebensmitteln.
Sulfite
Sie dienen als Lebensmittelzusatzstoffe
z. B. in Trockenobst und -gemüse, Kartoffelerzeugnissen und Wein. Ab einem SO2Gehalt von 10 mg pro kg oder Liter müssen Lebensmittel mit Ausnahme von Wein
als «geschwefelt» gekennzeichnet werden.
54 – 2/06
5
THEMA
Essen und sich wohl fühlen. Oder doch nicht?
Lebensmittelunverträglichkeiten
Bei einigen Menschen rebelliert der Körper gegen bestimmte Lebensmittel oder ihre Bestandteile.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Symptome von Lebensmittelunverträglichkeiten zu beseitigen und
trotz Einschränkungen in der Lebensmittelauswahl ein genussvolles Leben zu führen.
Wenn Getreide krank macht:
Zöliakie
Was steckt dahinter?
Dünndarm
Das Wort Zöliakie stammt vom griechischen
Wort «koliliakos» (aufgetriebener Bauch) ab
und weist auf ein typisches Krankheitssymptom bei Kindern hin. Der Begriff «einheimische Sprue» bezeichnete früher diese Erkrankung bei Erwachsenen. Für die Schweiz geht
man bei dieser nicht IgE-vermittelten, allergischen Lebensmittelunverträglichkeit von einer
Krankheitshäufigkeit von 1:100 aus.
Auslöser der Zöliakie ist das Getreideeiweiss
Gluten (Klebereiweiss) aus bestimmten Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste u.a.
(s. Box1). Es führt zur Schädigung der Dünndarmschleimhaut mit unterschiedlich stark
ausgeprägter Rückbildung der Zotten (s. Grafik 1). Da diese für die Nährstoffaufnahme
notwendig sind, ist eine ungenügende Nahrungsausnutzung und damit das Auftreten
von Mangelerscheinungen (Malabsorptionssyndrom) die Folge.
Hafereiweiss löst nach neueren Studien bei
Zufuhr von bis zu 70g täglich wahrscheinlich
keine Zöliakie aus. Weitere Studien müssen
dies aber noch untermauern. (30, 17, 21,10,11)
Beispiele für glutenhaltige Lebensmittel
Alle aus Weizen, Roggen, Gerste, Tritikale, Dinkel
(Grünkern), Emmer (Zweikorn), Einkorn und Kamut
hergestellten Produkte, z.B.:
Kaffeeersatz, Malzgetränke,
Biere
Malzbonbons
Bratheringe (paniert)
Kartoffelfertigprodukte
Breie
Kuchen
Brot
Nudeln
Cornflakes
Paniermehle
Eiscremes, -torten
Panierte Speisen
Feinkostsalate
Puddingpulver
Fertiggerichte
Remouladensaucen
Fischkonserven
Salatdressings
Fruchtjoghurts
Schokoartikel
Gebäck
Senf, Ketchup
Gewürzmischungen
Tiefkühlgemüse
Griess
Joghurtmüesli
Box 1
6
Zottenatrophie des Dünndarms bei der Zöliakie
Quelle: Leiß 2003; Hofmann 2006
54 – 2/06
Zotte
Falte
Dünndarm
Grafik 1
1. Reihe:
Proportionen der gesunden Falten und Zotten
2. Reihe:
Proportionen der atrophischen
Falten und Zotten
Wie verläuft sie?
Mögliche Symptome der Zöliakie
Im Kindesalter entsteht die Erkrankung meistens zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr, die ersten Symptome zeigen sich aber oft
erst nach drei bis vier Monaten. Im Frühstadium verlieren die Kinder den Appetit, sind
leicht reizbar, es treten Durchfälle (Steatorrhöe) und Blähbäuche auf. Im weiteren Verlauf
kommt es aufgrund der ungenügenden Nährstoffaufnahme zu Gewichtsverlusten, Entwicklungsverzögerungen und Wachstumsstillstand.
Oft haben die Kinder auch Hautausschläge
und sind anfälliger gegenüber Infekten. Während bei Kleinkindern die Symptome relativ
eindeutig sind, gilt dies für grössere Kinder,
Jugendliche und Erwachsene nicht in dieser
Eindeutigkeit (s. Box 2). (30, 21, 10, 11)
Im Kindesalter
Wachstumsstörungen
Aufgeblähter Bauch
Vermindertes Körpergewicht
Durchfall, glänzende, übel
riechende Stühle
Appetitlosigkeit
Blässe
Missmut
Erbrechen
Muskelschwäche
Ödeme
Zahnentwicklungsstörungen
Verhaltensauffälligkeiten
Mangel an Eiweiss, Folsäure,
Vitamin K und D, Kalzium,
Magnesium, Phosphat, Eisen
und Zink
Box 2
Bei Erwachsenen
Müdigkeit
Gewichtsverlust
Appetitlosigkeit
Ständiger Hunger
Schwäche
Durchfall, Blähungen,
Bauchkrämpfe, Übelkeit
Aphten
Nervosität, Ängstlichkeit,
Schlafstörungen
Zyklusunregelmässigkeiten
Rückenschmerzen
Osteoporose
Hautprobleme,
-veränderungen
Quelle: Leiß 2003; Kasper 2004
Wie kann man sie erkennen?
Da die Symptome zum Teil sehr unspezifisch
sind, ist die Diagnose oft schwierig. Schätzungen gehen davon aus, dass auf eine diagnostizierte Person zwei Personen mit unerkannter
Zöliakie kommen. Eindeutig lässt sich die
Zöliakie mit einem Antikörper-Bluttest (Antikörper gegen Gliadin) und einer Dünndarmbiopsie, die die Veränderungen der Dünndarmschleimhaut zeigt, nachweisen. Weitere
Beispiele für erlaubte, glutenfreie
Nahrungsmittel
Kartoffeln, Reis, Mais, Buchweizen, Amaranth, Quinoa,
Hirse, Sesam, Hülsenfrüchte und die daraus hergestellten
Mehle, sofern sie rein sind
Kastanienmehl
Soja
Alle Fleischsorten, Fisch, Geflügel, Eier; bei Wurstwaren
Zutaten erfragen!
Milch und Milchprodukte, Käse; bei Joghurt- und (Frisch-)
Käsezubereitungen Zutatenliste beachten!
Alle Fette
Alle Gemüse, Salate und Früchte, wenn sie nicht mit
mehlhaltigen Saucen versetzt sind
Wein, Kognak
Salz, Pfeffer, Gewürze
Tee, Säfte
Quelle: Hofmann 2006
Box 3
Indikatoren können Fettstuhl, Blutarmut sowie Zink-, Calcium- und Magnesiummangel
sein. Es gibt aber auch Patienten, die keine
deutlichen Veränderungen der Darmschleimhaut zeigen, deren Beschwerden sich bei glutenfreier Ernährung aber normalisieren. Man
spricht dann von einer latenten oder stillen
Zöliakie. (29, 17, 13, 10, 11)
Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Da die Beschwerden nur durch eine lebenslange glutenfreie Ernährung zu verhindern sind,
müssen alle glutenhaltigen Lebensmittel aus
dem Speiseplan verbannt werden (s. Box 1). In
der Regel klingen die Symptome dann innerhalb von acht Wochen ab.
Zu Beginn der Therapie gilt es oft aufgrund der
gestörten Fett- und Laktoseabsorption Fett zu
reduzieren und Milchzucker sowie oxalsäurereiche Obst- und Gemüsesorten (z.B.Rhabarber, Spinat, Sellerie, Mangold, Lauch) zu vermeiden. Verzögert sich die Heilung des
Malabsorptionssyndroms, können
Nahrungsfette durch MCT-Fette (medium-chain triglycerides) ersetzt werden. Dieses
rein industrielle Erzeugnis besteht hauptsächlich aus Kokosfett und
Palmkernöl. MCT-Fette können aufgrund
ihrer besseren Wasserlöslichkeit und kleineren
Molekülgrösse ohne Gallensäuren (Emulgation) im Dünndarm leichter resorbiert werden.
Zur besseren Verträglichkeit ist es ratsam, mit
kleinen Mengen des Fettes zu beginnen und
die Dosis langsam zu steigern.
Besonders vorsichtig müssen Zöliakieerkrankte bei verarbeiteten Produkten (s. Box 1) und
Medikamenten sein, denn eine Vielzahl dieser
Produkte enthält Gluten als Hilfsstoff. Eine
Orientierung bieten die Zutatenliste und die
mittlerweile für Europa vorgeschriebene Deklaration von Gluten. Ferner helfen beim Einkauf die verschiedenen Logos für glutenfreie
Lebensmittel.
Auf den ersten Blick bedeutet die Diagnose
Zöliakie sicher Verzicht. Natürlich können
Betroffene nicht so sorglos mit Lebensmitteln
umgehen wie gesunde Menschen, aber mittlerweile gibt es viele glutenfreie Lebensmittel
und Fertigprodukte ohne Gluten, die entsprechend gekennzeichnet sind (s. Box 3). Weitere
Hilfestellung bei der Lebensmittelauswahl und
dem Umgang mit dieser Erkrankung erhält
man bei speziellen Institutionen. (11, 30, 10)
manchen Kindern bleibt die Kuhmilchprotein-Allergie allerdings lebenslang bestehen.
(15, 6)
Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Milch und Milchprodukte sind bei dieser Allergie konsequent zu meiden. Für alle anderen
Lebensmittel bestehen keine Einschränkungen. Ferner ist auch hier auf die Zutatenliste
zu achten, da Milcheiweiss in Form von Molke, Casein, Magermilchpulver oder Rahm bei
der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln oft zugesetzt wird.
Neben dem Verzicht auf diese Produkte ist der
mögliche Nährstoffmangel besonders gravierend. Milch ist nicht nur der wichtigste Calciumlieferant, er versorgt den Körper auch mit
tierischem Eiweiss, Vitamin B2, B12 und Jod.
Zur Deckung des Calciumbedarfs kann man
Wenn Milch krank macht –
Milcheiweissallergie
Was steckt dahinter?
Bei einer Milcheiweissallergie reagiert das Immunsystem primär auf das Casein und die
Molkeeiweisse (besonders das Beta-Laktoglobulin) in der Milch. Das heisst, es handelt sich
hierbei um eine IgE-vermittelte Lebensmittelallergie. Die auftretenden Symptome können
Magen-Darm-Beschwerden, Ekzeme, Juckreiz,
Atemnot oder Kreislaufprobleme sein. (15)
Wie verläuft sie?
Beim Säugling beginnt sie meistens in den ersten drei Lebensmonaten. Erste Symptome sind
eine akute Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis), gefolgt von chronischer Diarrhöe, verbunden mit Gewichtsabnahme. Hinzu können kolikartige Bauchschmerzen und
Erbrechen kommen. Die Beschwerden verschwinden, wenn die kuhmilchproteinhaltige
Nahrung abgesetzt wird. Führt ein erneuter
Verzehr von Milch innerhalb von 48 Stunden
wiederum zur Diarrhöe, gilt dies als Nachweis
für die Erkrankung. Die Prognose der Krankheit ist in der Regel gut, da sie normalerweise
im zweiten Lebensjahr von selbst abklingt. Bei
alternativ auf calciumhaltiges Mineralwasser und auf einige Gemüsearten, wie
z. B. Broccoli oder Hülsenfrüchte, zurückgreifen. Für den Eiweissbedarf bieten sich mageres Fleisch, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und
Getreideprodukte oder die Kombination aus
pflanzlichen Nahrungsmitteln (Hülsenfrüchte mit Mais oder Getreide) an. Vitamin B2 ist
ausser in Milch auch in Muskelfleisch, Vollkornprodukten, Gemüse (Broccoli, Erbsen,
Rosenkohl, Mais, Grünkohl, Fenchel, Endivien usw.), Kartoffeln und Weizenkeimlingen
enthalten. Frischer Seefisch liefert ausreichend
Jod. (28)
54 – 2/06
7
Wenn Kohlenhydrate
krank machen – Kohlenhydratunverträglichkeit
Eine Kohlenhydratmalabsorption oder -intoleranz liegt vor, wenn der Körper durch eine
angeborene oder erworbene Störung (Enzymdefekt oder gestörter Transportmechanismus)
Kohlenhydrate nur unvollständig (Malabsorption) oder nicht (Intoleranz) verdaut. Bei
ihnen handelt es sich um nicht allergische Lebensmittelunverträglichkeiten. Am häufigsten
treten die Laktose- und die Fruktoseintoleranz auf.
Laktosemalabsorption und -intoleranz
Was steckt dahinter?
Das Enzym Laktase spaltet im Dünndarm den
Milchzucker Laktose. Fehlt es, ist es nicht in
Drucks, zum Einströmen von Wasser in den
Darm und somit zu Durchfall führt. Weitere
Beschwerden können z. B. Flatulenz und
krampfartige Bauchschmerzen sein und man
spricht dann von einer Laktoseintoleranz.
Weltweit sind fast 90 % der Bevölkerung von
einer Laktoseintoleranz betroffen, in Europa
und bei Amerikanern weisser Hautfarbe zwischen 5 und 15 %. (13, 21)
Wie verläuft sie?
Ein Laktasemangel kann auftreten als:
– primärer (angeborener) Laktasemangel
– erworbener Laktasemangel
– sekundärer Laktasemangel
Beim primären Laktasemangel fehlt das
Enzym bereits von der Geburt an, was beim
Säugling zu Durchfällen führt.
Bei dem erworbenen Laktasemangel sinkt
die Aktivität der Laktase auf etwa 10 % des
Ursprungswertes. Betroffen sind Jugendliche
und Erwachsene, wobei die Ursachen noch
unbekannt sind. Derzeit in der Diskussion ist
eine Schädigung der Darmschleimhaut durch
Virusinfektionen. Die Laktaseaktivität nimmt
mit geringem Verzehr von Milchprodukten
und mit steigendem Alter ab.
Der sekundäre Laktasemangel folgt häufig einer Erkrankung des Dünndarms (z. B. Zöliakie), verschwindet aber nach der erfolgreichen
Therapie der Krankheit. Oft tritt ein Laktasemangel auch nach einer Magenresektion auf.
Die Standardmethode zur Diagnose eines
Laktasemangels ist die Bestimmung des Anstiegs des Wasserstoffgehalts im Atem. (13)
Welche Lebensmittel sind erlaubt?
ausreichender Menge vorhanden oder inaktiv,
baut der Dünndarm die Laktose nicht vollständig ab (Laktosemalabsorption) und sie gelangt in den Dickdarm. Dort erfolgt der Abbau durch die Darmbakterien zu Milch- und
Essigsäure sowie zu Wasserstoff und Kohlendioxid, was u. a. zum Anstieg des osmotischen
Produkte, die Laktose enthalten können
Abgepackte Wurstwaren
und Schinken
Paniermehl
Barbecue-, Grillsaucen
Panierte Speisen
Dressings
Pfannkuchen
Fertiggerichte, -saucen
Schokolade
Ketchup, Senf, Mayonnaisen
Box 4
8
Quelle: Leiß 2005
54 – 2/06
Je nach Schwere der Erkrankung müssen die
Betroffenen auf laktosehaltige Lebensmittel
ganz oder teilweise verzichten (s. Boxen 4 und
5). Ob ein kompletter Verzicht auf Milch und
Milchprodukte – die Hauptquellen von Laktose – notwendig ist, kann jeder durch die
Verkostung kleiner Mengen unter ärztlicher
Aufsicht selbst feststellen. Nur selten treten
bereits bei geringen Mengen (1–3 g) Symptome auf. Meistens ist die Aufnahme von bis zu
Gehalt an Milchzucker in g/100 g
in Milch und Milchprodukten
Milch
Joghurt mit Magermilchpulver
Magerquark
Naturjoghurt
Rahmfrischkäse
Schmelzkäse
Weich-, Schnitt-, Hartkäse
Box 5
4,8
5,3
4,1
4,0
3,4
8,9
0,0
Quelle: Kasper 2004
10 g beschwerdefrei. Zusätzlich empfiehlt es
sich, fermentierte Milchprodukte (s. auch
Nutritio «Probiotika») zu essen, um der Gefahr
einer Osteoporose vorzubeugen. Eventuell ist
auch die Substitution mit einem Calciumpräparat notwendig.
Vorsicht ist bei verarbeiteten Produkten geboten. Laktose wird z. B. bei der Herstellung von
Wurst- und Backwaren, Fertiggerichten, Gemüsekonserven, Süssigkeiten sowie der Tablettenherstellung verwendet. Notwendig ist daher, die Zutatenliste genau zu studieren. (19,
13, 21)
Fruktosemalabsorption und -intoleranz
Was steckt dahinter?
Bei der Fruktosemalabsorption kann der
Dünndarm die Fruktose nicht ausreichend
absorbieren, da ihm das notwendige Transportprotein (GLUT5, GLUT2) nur bedingt
zur Verfügung steht. Die Fruktose tritt in den
Dickdarm über, was zu Blähungen, Krämpfen, Koliken und Durchfällen führt. Die
Diagnose erfolgt über den Wasserstoffabatmungstest.
Die hereditäre Fruktoseintoleranz beruht auf
einer zu geringen Aktivität oder dem Fehlen
eines Enzyms (Aldolase B). Dadurch kommt es
in der Darmwand, der Leber und in den Nieren zu Ablagerungen (Fruktose-1-Phosphat),
die toxisch wirken. In Abhängigkeit von der
zugeführten Fruktose bedingt dies Erbrechen,
Hypoglykämie, Dystrophie, Hepatomegalie,
Durchfall und Schock. Die Diagnose erfolgt
über den Nachweis des Enzymmangels in
Biopsiematerial aus Leber, Nieren oder Dünndarm. (13, 23)
Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Ziel der Ernährungstherapie bei der Fruktosemalabsorption ist es, die Fruktosemenge auf
eine individuell gut verträgliche Menge zu
reduzieren. Das Problem: Fruktose kommt in
vielen Obst- und Gemüsesorten sowie Fruchtsäften vor (s. Box 6). Zudem ist es Hauptbestandteil des Haushaltszuckers und findet oft
Verwendung als Süssungsmittel, z.B. in zuckerreduzierten Lebensmitteln wie Konfitüren,
Getränken, Diabetikerprodukten, zuckerfreien Süssigkeiten und Zahnpasta. Am Anfang
sollte man daher Fruktose- und sorbithaltige
Lebensmittel (Sorbit verwandelt der Körper in
Fruktose) sowie schwer Verdauliches meiden
bzw. reduzieren, bis die individuelle Toleranzschwelle ermittelt ist.
Noch einige Tipps:
– Gegartes Gemüse ist oft gut verträglich
– Bei gleichzeitiger Laktoseunverträglichkeit
helfen probiotische Produkte den Darm zu
sanieren
– Glukose steigert die Verträglichkeit fruktosehaltiger Lebensmittel
In verarbeiteten Produkten kommt Fruktose
ebenfalls oft vor. Auf Zutatenlisten erscheint
sie unter den Namen Fruchtzucker, Inulin,
Zuckeraustauschstoff, Zuckerart, Maissirup,
Fruktooligosaccharid, Oligofruktose oder Zuckeralkohol. Ebenso ist Vorsicht bei Produkten geboten, die die E-Nummern 420 (Sorbit),
421 (Mannit), 953 (Isomalt), 965 (Maltit),
966 (Laktit) und 967 (Xylit) enthalten, da der
Körper diese Substanzen in Fruktose umwandelt. Allerdings sind Maltit und Xylit oft relativ gut verträglich.
Vielfach ist mit der Fruktosemalabsorption eine Laktoseintoleranz verbunden, was die Verwendung von Milchprodukten einschränkt.
Ebenfalls auftreten kann eine Histaminunverträglichkeit. Histamin findet sich u. a. in Rotwein, Käse, Sauerkraut, Fisch und Hefe. Stellt
sich ein Reizdarmsyndrom ein, sollte man zu-
dem auf fettige, schwer verdauliche und blähende Speisen verzichten. Auch das Auftreten
von Depressionen wurde beobachtet.
An hereditärer Fruktoseintoleranz Erkrankte
müssen ganz auf fruktosehaltige Lebensmittel
verzichten. Betroffene Säuglinge können gestillt oder mit nur laktosehaltiger Milch und
selbst hergestellten Breien gefüttert werden.
Beispiele für fruktosehaltige Lebensmittel
Essig
Süssigkeiten
Honig
Süssspeisen
Konfitüren
Wein
Liköre
Wurstwaren
Obst und Gemüse
Limonaden
Backwaren, Backmischungen
Produkte mit Zuckeraustauschstoffen
Bier
Säfte
Box 6
Quelle: Biesalski et al. 2004
Während des ersten Lebensjahres dürfen sie
kein Obst und Gemüse essen, Vitamine sind
evtl. zu substituieren. Erlaubt sind nach dem
ersten Lebensjahr u.a. grüne Bohnen, Blumenkohl, Erbsen, Gurken, Kopf- und Feldsalat,
Pilze, Radieschen, Rhabarber, Spinat, Tomaten und Zitronen. (3, 13, 22)
Schema: Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie
1
Nahrungsmittelaufnahme
B-Lymphocyt
Allergen
Zum Beispiel können
erste Reaktionen teilweise
bereits im Mund und
Rachenraum entstehen
(Erdbeerallergie).
2
Histaminfreisetzung
IgE-Antikörper
3
Phagocyt
(Makrophag)
Mastzelle
Botenstoffe
Übergang der Nährstoffe
und Allergene ins Blut
Zum Beispiel im Darmepithel
entstandene Allergie (Zöliakie),
nicht IgE-vermittelt.
Nach der Aufnahme der Nahrung werden
nur in seltenen Fällen Allergene bereits
im Mund, Rachenraum und Dünndarm
(Ausnahme Zöliakie) aktiv. Die meisten
Lebensmittelbestandteile, die eine Allergie
auslösen, gelangen als Spaltprodukte
via Darm ins Blut.
4
T-Zelle
Im Blut angekommen,
Bei Allergien reagiert vor allem das spezifische Abwehrsystem:
provozieren diese Allergene Die Lymphocyten werden zu T- und B-Lymphoblasten umgeformt, aus denen T-Gedächtdas Immunsystem.
niszellen und Zellen, die Lymphokinine (makrophagenaktivierende Stoffe) herstellen,
entstehen. Die Makrophagen «fressen» die eindringenden Stoffe (Phagocytose). Die
B-Lymphoblasten produzieren neben Gedächtniszellen (B-Gedächtniszellen) auch Immunglobuline (Antikörper), die auf ein Antigen spezialisiert sind, dieses erkennen und durch
Anlagerung neutralisieren. Beim Erstkontakt werden Antikörper gebildet, so dass der
Körper bei einem zweiten Kontakt das Antigen sofort erkennt.
Die T-Zellen schütten also Lymphokinine aus und es entsteht Immunglobulin E (IgE). Die
IgE-Antikörper lagern sich an den Oberflächen der Mastzellen an, die hochaktive
Abwehrstoffe (z.B. Histamin) enthalten. Die Mastzellen platzen, geben die Abwehrstoffe
an die Umgebung ab und es kommt zu den typischen Allergieanzeichen.
1. Erweiterte Blutgefässe
(Rötungen, Entzündungen)
2. Erhöhte Sekretion
(Schleimbildung)
3. Muskeln ziehen sich
zusammen (Verkrampfungen)
4. Nerven werden gereizt
(Juckreiz, nervöse Reaktionen)
THEMA
Allergieprävention: Die ersten Lebensmonate zählen
Die Anzahl allergischer Erkrankungen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Aufgrund
des Fehlens kausaler Therapieansätze, der Annahme weiter steigender Krankheitszahlen
und der möglichen Sensibilisierung schon im Mutterleib gewinnt die Allergieprävention
immer mehr an Bedeutung.
Allergierisiko eines Neugeborenen
Allergierisiko in Prozent
Familiäre Vorbelastung
1 Eltern ohne Allergie
2 Geschwisterkind mit Allergie
3 Vater oder Mutter mit Allergie
4 Vater und Mutter mit Allergie
Die Ursachen allergischer Erkrankungen sind
nach wie vor weitestgehend ungeklärt. Bekannt ist allerdings, dass bei einer Allergie
innerhalb einer Familie das Risiko für Neugeborene, ebenfalls eine Allergie zu entwickeln,
steigt (s. Grafik). Da kausale Therapieansätze,
das heisst Ursachen-Wirkungs-Therapien, derzeit weitestgehend fehlen, sollte eine Allergievorbeugung so früh wie möglich beginnen.
Bei der Primärprävention handelt es sich um
Vorbeugemassnahmen für Kinder, die noch
nicht sensibilisiert sind; die Sekundärprävention richtet sich an Kinder, die schon allergische
Reaktionen zeigen. Auf der Basis systematischer und umfangreicher Literaturrecherchen entwickelte die Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland evidenzbasierte Leitlinien zur Primär- und Sekundärprävention
von allergischen Erkrankungen. Für die Ernährungspraxis gelten drei Aspekte: Stillen,
mütterliche Ernährung und Beikost (s.Box).
Ferner sind Empfehlungen zum Umgang mit
Haustieren, häuslichem Umfeld, Rauchverhalten der Mutter, Umweltbelastungen allgemein und Immunstimulationen vorhanden.
Bezogen auf Impfungen wird darauf hingewiesen, dass auch bei allergiegefährdeten Kindern das Allergierisiko durch eine Impfung
nicht steigt. (26, 22, 25)
10
54 – 2/06
5 Vater und Mutter allergisch,
dabei gleiche Allergie
5
60–80%
80
70
60
50
40
30
20
10
0
4
50–60%
2
25–35%
3
20–40%
1
15%
Grafik
Quelle: Körner & Flothkötter 2003
Prävention allergischer Erkrankungen
Ja
Familiäre Vorbelastung
Risikokind
Nein
Kein Risikokind
Stillen
– Ausschliessliches Stillen von mind. 4 Monaten
– Ist dies nicht möglich: hypoallergene Säuglingsnahrung
(HA-Nahrung) bis zum Ende des 6. Monats
– Ausschliessliches Stillen von mind. 4 Monaten
– Ist dies nicht möglich: übliche Säuglingsmilchnahrung
(Anfangsnahrung)
Mütterliche Ernährung
– Keine Belege für die Empfehlung zu einer diätetischen
Restriktion während der Schwangerschaft
– Vermeidung potenter Lebensmittelallergene während
der Stillzeit (Effekt auf atopisches Ekzem und bei hohem
Allergierisiko möglich) nur nach Abwägung der Gefahr
einer Mangelernährung vertretbar
– Keine Belege für die Empfehlung zu einer diätetischen
Restriktion während der Schwangerschaft und der Stillzeit
Beikost
– Beikost frühestens ab dem 5. Lebensmonat
– Breie nur aus gekochten Zutaten
– Sowohl selbst hergestellte als auch Fertigbreie sollten
keine Geschmackszutaten enthalten
– Beikost frühestens ab dem 5. Lebensmonat
– Breie nur aus gekochten Zutaten
– Sowohl selbst hergestellte als auch Fertigbreie sollten
keine Geschmackszutaten enthalten
Sonstiges
– Keine Empfehlung für eine allgemeine Diät zur
Allergieprävention notwendig
Box
– Keine Empfehlung für eine allgemeine Diät zur
Allergieprävention notwendig
Quelle: Schäfer et al. 2004; N.N. 2005
Anmerkung: Der vollständige Text der Leitlinie zur Allergieprävention ist nachzulesen unter www.allergo-jounal.de.
SERIE TEIL 2: POLYPHENOLE
Sekundäre Pflanzenstoffe: Polyphenole
Polyphenole ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Verbindungen, die alle mindestens
einen aromatischen Ring (Phenol) enthalten. Sie kommen praktisch in allen Pflanzen vor, doch sind nur
wenige von diesen Verbindungen so weit verbreitet, dass sie für den Menschen eine
gesundheitliche Bedeutung haben. Aufgrund ihrer Struktur unterscheidet man zwischen
den Phenolsäuren und den Flavonoiden.
Phenolsäuren
Arten, Vorkommen, Bioverfügbarkeit
Unter dem Begriff Phenolsäuren fasst man die
Hydroxyzimtsäuren und die Hydroxybenzoesäuren zusammen (s. Box 2). Die bekanntesten
Vertreter der Hydroxyzimtsäuren sind:
– Chlorogensäure, die aus Kaffeesäure und
Chinasäure besteht. Eine Tasse Kaffee enthält
z.B. 50–150mg Chlorogensäure bzw. 25–
75mg Kaffeesäure. Daneben findet sie sich
in zahlreichen Obst- und Gemüsearten, wie
z.B. Heidelbeeren, Äpfeln und Kartoffeln.
Einteilung der Polyphenole
Polyphenole
Phenolsäuren
Hydroxyzimtsäuren
Hydroxybenzoesäuren
Flavonoide
Flavonole
Flavanole
Flavanone
Flavone
Anthocyane
Isoflavonoide
Box 1
In den Pflanzen finden sich die Phenolsäuren
überwiegend in den Randschichten (s. Box 3).
So sind z.B. in der Kartoffel rund 50% der Kaffeesäure in der Schale lokalisiert. Verarbeitungsprozesse wie Schälen oder Entfernen von Blättern und Haut, das Kochen in viel Wasser sowie
eine falsche Lagerung verringern den Gehalt an
Phenolsäuren teilweise erheblich.
Die Bioverfügbarkeit der Phenolsäuren wird
auf 3–15% geschätzt. (4, 31, 2, 27, 34, 5, 9)
Gesundheitsfördernde Wirkungen
Für die Beurteilung der gesundheitlichen Wirkung der Phenolsäuren liegen hauptsächlich
Tier- und In-vitro-Studien vor. In-vivo-Ergebnisse sind derzeit nur sporadisch vorhanden.
A. Antikanzerogene Wirkung
– Ferulasäure, die besonders in Vollkorngetreide vorkommt. Während Vollkornweizenmehl ca. 500mg/kg enthält, sind in niedrig
ausgemahlenen Mehlen nur rund 50 mg/kg
enthalten. Besonders reich an Ferulasäure ist
Maismehl.
Die bekanntesten Vertreter der Hydroxybenzoesäure sind:
– Gallussäure, die hauptsächlich in Rotund Weisswein sowie Tee vorkommt.
– Ellagsäure, die aus zwei Gallussäuremolekülen besteht. Sie ist fast ausschliesslich in bestimmten Nüssen und Beeren
enthalten.
– Salicylsäure, die primär in Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen vorhanden ist.
Phenolsäuren sind in der Lage, bei der Nahrungszubereitung und im Gastrointestinaltrakt
die Bildung von Stoffen, die Schädigungen des
Erbgutes (Mutagene) bzw. Krebs auslösen kön-
nen (Kanzerogene), zu hemmen. So verhindert
z.B. im Reagenzglas die Chlorogensäure aus
Tomatensaft die Bildung von Nitrosaminen
(Verbindung aus Nitrat und Aminen, die krebsfördernd sind) deutlich wirksamer als Vitamin
C. (31) Die Ferulasäure und die Cumarsäure
zeigten in vitro einen Schutz vor oxidativem
Stress und Genschädigungen durch Gifte
(Genotoxizität), so dass man
bei diesen Phenolsäuren eine
Schutzwirkung vor Dickdarmkrebs vermutet. (9) Besonders
gut untersucht ist die Ellagsäure. Sie
Einteilung der Phenolsäuren
Phenolsäuren
Hydroxybenzoesäure
Hydroxyzimtsäuren
Gallussäure
Chlorogensäure
Ellagsäure
Kaffeesäure
Salicylsäure
Chinasäure
Vanillinsäure
Ferulasäure
p-Cumarsäure
Box 2
hemmt in Tierversuchen nach oraler Zufuhr
chemisch induzierten Speiseröhrenkrebs und
Hautkrebs sowie die Krebsentstehung in der
Lunge. (34) Zudem produziert sie im Verdauungstrakt (intestinale) Entgiftungsenzyme und
verringert die Bioverfügbarkeit von Kanzerogenen im Darm, so dass sie auch wirkt, ohne absorbiert zu werden. Neuere Studien berichten
von einer reduzierten toxischen Wirkung der
Chemotherapie durch Ellagsäure. (9)
Als ein Grund für die Wirkung der Phenolsäuren gilt die Wechselwirkung mit den aktivierten
Kanzerogenen, indem diese von den Phenolsäuren gebunden und inaktiviert werden. (35)
B. Antioxidative Wirkung
Eine bedeutende Rolle beim Schutz des LDL
(Low-Density-Lipoprotein) und der menschlichen Erythrozyten vor oxidativen Schäden
scheinen Kaffeesäure und Ferulasäure zu spielen. Ellagsäure und Chlorogensäure zeigten
zudem bei In-vitro-Studien einen Schutz des
Zentralnervensystems vor oxidativem Stress.
54 – 2/06
11
SERIE TEIL 2: POLYPHENOLE
Gehalt von Phenolsäuren in Lebensmitteln
Chlorogensäure
Lebensmittel
Gehalt
(mg/kg)
Kaffee
50 –150 (mg/200ml)
Äpfel
30 – 60
Apfelsaft
0– 208
Heidelbeeren
500 – 2000
Kartoffeln
1400
Pommes frites
0
Ellagsäure
Lebensmittel
Brombeeren
Brombeermarmelade
Erdbeeren
Erdbeermarmelade
Walnüsse
Pecannüsse
Box 3
Gehalt
(mg/kg)
2010
513
405
160
7400
1980
Mandeln
Paprika, grün
Zucchini, roh
Ananas
Currypulver
Schwarzer Tee
Gehalt
(mg/100g)
3,0
1,2
1,0
2,1
218,0
3,7
Quelle: Watzl/Rechkemmer 2001; Watzl/Leitzmann 2005; Hofmann 2006
Als Ursache für diese Wirkungen gilt die Fähigkeit der Phenolsäuren, als Radikalfänger und als
Bindungspartner für Metallionen zu fungieren.
(31, 35, 9)
C. Antimikrobielle Wirkung
Für diese Wirkung liegen derzeit primär
Untersuchungen mit phenolsäurereichen
Fruchtextrakten (z. B. aus Moosbeeren, Pflaumen) vor. Dabei zeigten besonders Gallusund Chlorogensäuren antivirale Effekte. Allerdings waren die Extrakte deutlich wirksamer
als die einzelnen Phenolsäuren, so dass die
Wirkung wahrscheinlich auf ein Zusammenspiel mit anderen Polyphenolen zurückzuführen ist. (35, 9) Für die Ellagsäure konnte in
vitro eine hemmende Wirkung auf das Wachstum des Helicobacter pylori nachgewiesen
werden. (31)
D. Weitere Wirkungen
Folgende Wirkungen sind derzeit u.a. in der
Diskussion:
– Chlorogensäure könnte die Glukosetoleranz erhöhen;
– Gallussäure unterdrückt eventuell entzündliche allergische Reaktionen. (9)
Toxizität
Aus Tierversuchen liegen einige Hinweise auf
mögliche negative Wirkungen von Polyphenolen vor, die aber nur sehr bedingt auf den
Menschen zu übertragen sind. Bekannt ist,
dass mit einer hohen Zufuhr von Chlorogensäure durch Kaffee ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten einhergeht. In den
letzten Jahren treten zudem verstärkt Salicylsäureunverträglichkeiten auf, die durch Gesichtsschwellungen, Hautausschläge, Nesselsucht und asthmatische Zustände
gekennzeichnet sind. Neben salicylsäurereichen
Lebensmitteln sind dabei auch Medikamente,
die Salicylsäure enthalten,
zu meiden. (31, 9)
Flavonoide
Vorkommen, Arten, Bioverfügbarkeit
Flavonoide sind die in der Natur am
häufigsten vorkommenden Polyphenole.
Derzeit sind rund 6500 verschiedene Substanzen bekannt, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Struktur in 6 Gruppen eingeteilt werden (s. Box 4). In den Pflanzen finden sie sich
primär in den Randschichten sowie den Blättern. Das Schälen von Obst oder das Entfernen der Haut vermindert daher ihren Gehalt
erheblich. So bleiben beispielsweise bei der
Herstellung von Apfelsaft über 80 % des Flavonoidgehaltes im Pressrückstand zurück.
Weitere lebensmitteltechnologische bzw. küchentechnische Verfahren, wie z. B. das Entkoffeinieren bei Instant-Tees oder das Kochen
Gruppe
Flavonole
Flavanone
Flavone
Anthocyane
Isoflavonoide1
Box 4
54 – 2/06
Gesundheitsfördernde Wirkungen
Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass
eine hohe Aufnahme von Flavonoiden
das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen vermindern kann
(inverse Beziehung). (31, 14, 8)
A. Antikanzerogene Wirkung
In-vivo- (human) und tierexperimentelle Studien lassen auf eine
antikanzerogene Wirkung der Flavonoide bei Dickdarm-, Haut- und
Flavonoide und ihr Vorkommen
Flavanole
12
Salicylsäure
Lebensmittel
in viel Wasser, führen ebenfalls zu einem rund
50 %igen Rückgang des Flavonoidgehaltes.
Die meisten Flavonoide kommen in den
Pflanzen nicht frei, sondern gebunden an verschiedene Zuckermoleküle (Glykoside) vor.
Dies, ebenso wie die Art dieses Zuckermoleküls, beeinflusst ihre Bioverfügbarkeit. Während man bisher davon ausging, dass die
Flavonoide nur in freier Form von der Dünndarmwand passiv absorbiert werden, deuten
neuere Studien auf einen aktiven
Transport auch für bestimmte Glykoside hin. Ferner ist die Bioverfügbarkeit substanzspezifisch.
Studien belegen z. B. für Quercetin eine Absorptionsrate von
24–53 %, für Naringenin und
Hesperetin aus Grapefruitund Orangensaft hingegen
nur eine Rate von gut
15 %. Je nach Gattung
sind sie zudem
fett- bzw. wasserlöslich, so dass sie
sowohl in den Zellen (Zellflüssigkeit)
als auch in den Membranen eine Schutzwirkung entfalten. (7, 31, 26, 34, 8)
Beispiele
Quercetin
Kaempferol
Catechin
Epicatechine
Naringenin
Hesperidin
Apigenin
Chrysin
Malvidin
Cyanidin
Genistein
Daidzein
Vorkommen
Zwiebeln, grüne Bohnen, Äpfel, Kirschen
Broccoli, Endivien, Poree, Erdbeeren
Erdbeeren, Pflaumen, Rotwein
Grüner Tee, Äpfel, Kirschen, Schokolade
Grapefruit
Orangen
Sellerie, Petersilie
Fruchtschalen
Blaue Trauben
Kirschen
Sojabohnen
Sojabohnen
Eigenschaften
Hellgelbe Pigmente
Adstringierende Wirkung
(zusammenziehend wirkend)
Bitterstoffe
Hellgelbe Pigmente
Rote, violette und blaue Pigmente
Phytoöstrogene
Quelle: Watzl/Rechkemmer 2001; Watzl et al. 2002; Watzl/Leitzmann 2005; Hofmann 2006
1: werden im Kapitel Phytoöstrogene behandelt
SERIE TEIL 2: POLYPHENOLE
Brustkrebs schliessen. Diese Ergebnisse waren
aber spezies- und substanzabhängig. (27, 12,
35, 8) Die Resultate aus epidemiologischen
Studien sind dagegen widersprüchlich. Einige
weisen z.B. auf eine inverse Beziehung zwischen der Aufnahme von Äpfeln und Zwiebeln und dem Lungenkrebsrisiko hin,
während andere dies nicht bestätigten
konnten. (26, 1, 8) Ferner soll grüner
Tee vor Prostatakrebs schützen, allerdings nur bei einer täglichen
Aufnahme von 10–20 Tassen. (8) Kartnig und Buschmann kommen bei ihrer
Metaanalyse von epidemiologischen Studien zu dem Ergebnis, dass ein
höherer Obst- und Gemüseverzehr vor verschiedenen Krebsarten schützen kann. Zurückzuführen sei dies auf die kombinierte
Wirkung von Flavonoiden, Anthocyanidinen
und Phenolcarbonsäuren. (12)
B. Schutz vor kardiovaskulären
Erkrankungen
Bei den Flavonoiden werden
eine Reihe von Stoffwechselprozessen als Begründung für
die inverse Korrelation zwischen dem Sterblichkeitsrisiko
für kardiovaskuläre Erkrankungen und der Flavonoidaufnahme
herangezogen. So wirken sie antioxidativ,
indem sie u. a. die Oxidation von LDL-Partikeln, Proteinen und DNA verhindern. Zudem
hemmen sie über den Arachidonstoffwechsel die Blutgerinnung, vermindern die Verklumpung von
Thrombozyten (Thrombozytenaggregation) und weisen entzündungshemmende
sowie gefässschützende Wirkungen auf. Neuere Studien weisen ausserdem auf einen senkenden
Effekt beim Blutcholesterinspiegel und
Blutdruck hin. Die meisten dieser Wirkungen sind strukturabhängig, d. h. nicht alle
Flavonoide weisen diese Fähigkeiten auf. (32,
14, 33, 27, 12, 35, 8)
C. Antimikrobielle Wirkung
Einige Flavonoide zeigen positive Wirkungen
gegen Viren und Bakterien, so dass ihnen eine
Vorbeugung vor Infektionskrankheiten zugeschrieben wird. Quercetin war z.B. in Tierver-
suchen wirksam gegen Viren, verschiedene Flavanole aus grünem Tee zeigten protektive Wirkungen u.a. beim Befall von Influenza-Viren
und Moosbeeren- bzw. Heidelbeernektar
senkte bei regelmässiger Aufnahme das Risiko
für Harnwegserkrankungen. (12, 35, 8)
D. Weitere Wirkungen
Neuere Studien deuten auf weitere mögliche
Funktionen der Flavonoide hin:
– Catechine aus grünem Tee könnten den
Energiehaushalt und damit das Gewicht beeinflussen. Notwendig dazu ist die Aufnahme von mindestens 4–5 Tassen pro Tag.
– Einige Flavonoide, wie z. B. Quercetin und
Anthocyanglukoside, beugen eventuell degenerativen Erkrankungen vor. (8)
Toxizität
Für flavanoidhaltige Lebensmittel gibt es
derzeit keine Hinweise auf toxische
Wirkungen. Dagegen stehen Flavonoidsupplemente im Verdacht, bei Schwangeren das
Leukämierisiko bei Kleinkindern zu erhöhen. Schwangere
sollten daher auf die Einnahme dieser Produkte verzichten.
Supplemente mit hohen Dosen
an Quercetin führten vereinzelt zu
Übelkeit, Kopfschmerzen und Kribbeln in
den Extremitäten. Ähnliches gilt für Grünteeextrakte in grossen Mengen. (32, 8)
Literatur
1. Adebamowo CA et al. Dietary flavonols and flavonol-rich foods
intake and the risk of breast cancer. Int J of Cancer. 2004;
114 (4): 628 – 633
2. Andlauer W et al. Einfluss des Garprozesses auf phenolische
Leitsubstanzen. Ernährungs-Umschau. 2002; 49 (12); 475–479
3. Biesalski HK et al. Ernährungsmedizin. Stuttgart. 3. erweiterte
Auflage. 2004
4. Bitsch R. Pflanzliche Phenole und ihre gesundheitlichen
Wirkungen. Schweiz. Zschr. GanzheitsMedizin. 2001; 13 (3):
158 –164
5. Bitsch R. Chemische und physiologische Grundlagen
der Polyphenolwirkung. Abstract Kongress Polyphenole und
Gesundheit. 25.02.2006
6. EUFIC: HYPERLINK
http://www.eufic.org/web/article.asp?cust=1&lng=de&sid=5&d
id=24&expid=10
Stand: 03.08.06
7. Großklaus R. Sekundäre Pflanzenstoffe – Was ist beim Menschen
wissenschaftlich hinreichend gesichert? Aktuel Ernähr Med.
2000; 25 (10): 227– 237
8. Hofmann L. Phenolsäuren. ernährung im fokus. 2006; 4 (6):
121–123
9. Hofmann L. Zöliakie. Ernährung im Fokus. 2006; 6 (6):158–163
10. IG Zöliakie der Deutschen Schweiz. Wenn Brot krank macht.
Basel. 2006
11. Kartnig T & Buschmann P. Wirkungen und Wirksamkeit von
Flavonoiden. Schweiz. Zschr. GanzheitsMedizin. 2005; 17 (7/8):
408–414
12. Kasper H. Ernährungsmedizin und Diätetik. 10. Auflage,
München. 2004
13. Knekt P et al. Flavonoid intake and risk of chronic diseases.
Am J Clin Nutr. 2002; 76: 560 – 568
14. Körner U. Lebensmittelallergien. aid (Hrsg.). Bonn. 2000
15. Körner U. & Flothkötter M. Allergie(-risiko) – Was darf mein Baby
essen? aid (Hrsg.). Bonn. 2006
16. Leiß O. Glutenfreie Ernährung bei Zöliakie: Ist Hafer erlaubt?
Aktuel Ernähr Med. 2003; 28: 385 – 395
17. Leiß O. Diätetische Therapie bei Kohlenhydratmalabsorption.
Aktuel Ernähr Med 2005; 30: 75– 87
18. N.N. Laktoseintoleranz. Ernährungs-Umschau. 2003; 50 (10):
408– 409
19. N.N. Begriffsbestimmung und Abgrenzung von LebensmittelUnverträglichkeiten. DGE-Info. 2004; 2: 19 –23
20. N.N. Lactosefreie Ernährung. DGE-Info. 2004; 10: 152–153
21. N.N. Allergische Erkrankungen im Verlauf des Lebens.
ZuckerReport. 2005; 3: 3–6
22. N.N. Fructosemalabsorption. DGE-Info. 2005; 12: 183 –185
23. Reese I. Lebensmittelallergien aktuell. Ernährung im Fokus.
2003; 3 (6): 162–165
24. Reese I. Allergie-Prävention. Ernährungs-Umschau. 2005;
52 (10): 416
25. Schäfer T et al. Allergieprävention. Allegro J. 2004; 13: 252–260
26. Schek A. Sekundäre Pflanzenstoffe. Ernährung/Nutrition. 2003;
27 (7/8): 304–316
27. Souci SW. et al. Die Zusammensetzung der Lebensmittel.
Nährwert-Tabellen, Stuttgart 2006
28. Tursi A & Brandimarte G. The symptomatic and histologic
response to a glutenfree diet in patients with borderline enteropatie. J Clin Gastroenterol. 2003; 36: 13–17
29. Vogelsang H. Zöliakie – die hereditäre Glutenintoleranz.
Ernährung/Nutrition. 2002; 26 (6): 249–252
30. Watzl B & Rechkemmer G. Phenolsäuren. Ernährungs-Umschau.
2001; 48 (10); 498–501
31. Watzl B & Rechkemmer G. Flavonoide. Ernährungs-Umschau.
2001; 48 (12); 413– 416
32. Watzl B et al. Anthocyane. Ernährungs-Umschau. 2002; 49 (4):
148–150
33. Watzl B & Rechkemmer G. Einfluss sekundärer Pflanzenstoffe
auf die Gesundheit. In: DGE (Hrsg.). Ernährungsbericht 2004:
325–346
34. Watzl B & Leitzmann C. Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln.
Hippokrates Verlag Stuttgart. 3. Auflage, 2005
35. WHO. International Food Safety Authorities Network (INFOSAN),
INFOSAN Information Note No. 3/2006 – Food Allergies
36. Wüthrich B. Begriffsbestimmung: Nahrungsmittelallergien und
Nahrungsmittelintoleranzen. In: Jäger L & Wüthrich B.
Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen. Urban & Fischer
Verlag. München, Jena. 2. überarbeitete Auflage 2002: 2–3
37. Wüthrich B. Prävalenz. In: Jäger L & Wüthrich B. Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen. Urban & Fischer Verlag.
München, Jena. 2. überarbeitete Auflage 2002: 3–6
54 – 2/06
13
INFOTHEK
Lebensmittelkennzeichnung:
Fortschritt für Allergiker/innen?
Seit November 2005 besteht in der EU die Pflicht vorverpackte Lebensmittel hinsichtlich der zwölf
häufigsten Allergene zu kennzeichnen. Allergiker können nun leichter erkennen, ob diese Lebensmittel
Allergene enthalten. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Menschen, die schon auf kleinste Mengen
eines Allergens ansprechen, müssen sich auch künftig bei den Herstellern erkundigen, ob nicht Spuren
des Allergieauslösers im Lebensmittel enthalten sind. Dies gilt auch für Allergiker, die auf Gewürze,
Kräuter, Sonnenblumenkerne, Knoblauch oder Zwiebeln reagieren.
Was die neue
Kennzeichnung regelt …
Grundlage für die Lebensmittelkennzeichnung ist die Richtlinie 2000/
13 / EG des Europäischen Parlaments
und des Rates aus dem Jahr 2000. Aufgrund der Überarbeitung dieser Richtlinie müssen jetzt alle Einzelzutaten, die
eine Lebensmittelallergie oder -intoleranz auslösen können, auf dem Etikett
angegeben werden, unabhängig von
ihrem Anteil im Lebensmittel. Diese
Regelung gilt auch für Alkoholika,
wenn diese eine solche Zutat enthalten. Zusätzlich sind alle zusammengesetzten Zutaten
zu deklarieren. Bisher war es keine Pflicht, Bestandteile von solchen Zutaten, die weniger als
25 % des Gewichtes des Enderzeugnisses ausmachen, zu benennen («25 %-Regel»). Beispiel: Enthielt ein Joghurt eine Fruchtzubereitung, die weniger als ein Viertel des gesamten
Produktes ausmachte, dann genügte bislang
die Bezeichnung «Fruchtzubereitung». Seit
November 2005 müssen sich die Einzelbestandteile jedoch auf dem Etikett wiederfinden. Die Hersteller können sie in ihrer mengenmässigen Reihenfolge aufführen oder die
zusammengesetzten Lebensmittel mit ihrer
Verkehrsbezeichnung, z.B. Milchschokolade,
nennen und die Einzelzutaten in Klammern
setzen. Man sieht nun also, ob es sich bei dem
Lecithin in der Schokolade beispielsweise um
Sojalecithin handelt oder ob es aus Eiern
stammt und ob eine Gewürzmischung in einem Lebensmittel z. B. Sellerie enthält. Künftig soll die Liste bedenklicher Inhaltsstoffe auf
Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse regelmässig überprüft und aktualisiert werden.
14
54 – 2/06
… und was nicht
Die neue Kennzeichnung ist verpflichtend
für alle verpackten Lebensmittel, die ab dem
25. November 2005 produziert wurden. Für
vor diesem Stichtag produzierte Produkte
oder Lebensmittel gilt die Regelung nicht.
Ausnahmen gelten auch für Produkte, für die
nach der Gemeinschaftsregelung kein Zutatenverzeichnis erforderlich ist, wie z.B. Kaffee.
Ebenso sind Produkte ausgenommen, in denen die zusammengesetzte Zutat weniger als
2% des Enderzeugnisses ausmacht.
Diese Ausnahmeregelung gilt jedoch nicht für
Zusatzstoffe und für die in Anhang III a der
Richtlinie aufgeführten Zutaten. So müssen
z. B. glutenhaltiges Getreide, Erdnüsse und
daraus hergestellte Erzeugnisse oder Sellerie
auch in zusammengesetzten Zutaten angegeben werden. Sehr kleine Packungen, wie Portionspackungen für das Hotelfrühstück, brauchen kein Zutatenverzeichnis. Damit entfällt
auch die Allergenkennzeichnung.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält es für bestimmte Erzeug-
nisse für nicht oder nicht sehr wahrscheinlich, dass sie bei empfindlichen
Personen unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Sie hat deshalb diese
Erzeugnisse oder Zutaten vorläufig bis
November 2007 aus Anhang III a der
Richtlinie 2000 /13 /EG ausgeschlossen,
so dass diese Stoffe derzeit nicht kennzeichnungspflichtig sind.
Für unverpackte Lebensmittel, zum Beispiel in der Wurst- oder Käsetheke und
auf Märkten, gibt es keine Verpflichtung
zur Allergenkennzeichnung. Dasselbe
gilt für Restaurants oder Kantinen, die
ebenfalls nicht der Kennzeichnungsverordnung unterliegen.
Auch für unbeabsichtigte Beimischungen
(Rückstände) greift die Kennzeichnungspflicht nicht, denn Rückstände sind keine
regulären Zutaten. Beispielsweise können in
einem Betrieb, der Nüsse verarbeitet, versehentlich kleinste Mengen davon in nussfreie
Produkte gelangen. Deshalb enthält die Zutatenliste dann den Hinweis «kann Spuren von
Nüssen enthalten».
Literatur
RICHTLINIE 2000 /13 / EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND
DES RATES vom 20. März 2000 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Etikettierung und Aufmachung von Lebensmitteln sowie die Werbung hierfür
RICHTLINIE 2005 / 26 / EG DER KOMMISSION vom 21. März 2005
zur Erstellung eines Verzeichnisses von Lebensmittelzutaten oder
Stoffen, die vorläufig aus Anhang III a der Richtlinie 2000 /13 / EG
ausgeschlossen werden
Lebensmittelkennzeichnung; DGE-Info Beratungspraxis 09/2005
Nutrikid® – Lernspass
für 5- bis 7-Jährige
Das Thema Fehlernährung und die gesundheitlichen Folgen sind heutzutage präsenter
denn je. In den Industrienationen heisst das
Hauptproblem: Übergewicht – und das immer häufiger bereits im Kindesalter.
Es geht heute nicht mehr darum, sich zu nehmen, was man kriegen kann, sondern um die
ständige Herausforderung, in einem riesigen
Angebot die richtige Wahl zu treffen – und
dafür braucht es das nötige Wissen und einen
objektiven Überblick.
Was liegt also näher, als bereits die Kinder
mit dem Thema Ernährung vertraut zu machen, damit sie unter den gegebenen Bedingungen ein gesundes Essverhalten entwickeln
können.
Hier setzt Nutrikid® an: ein Lernprogramm
für Kinder und Jugendliche, das den Kindern
Ernährungswissen auf spielerische, altersgerechte Art und Weise näherbringt. Das Ziel
dabei ist, Fehlernährung, Übergewicht und
Essstörungen und den damit verbundenen
gesundheitlichen Folgen vorzubeugen.
Die Nutrikids sind eine Gruppe von sieben
Kindern mit ganz unterschiedlichen Charakteren, die durch die Erlebniswelt des Essens
führen und es den Lernenden ermöglichen,
sich mit ihnen zu identifizieren. So gilt es unter anderem gemeinsame Abenteuer auf dem
Bauernhof und auf dem Marktplatz zu bestehen oder sein Erinnerungsvermögen bei einem
Memory zu testen – und das alles aufgelockert
mit dem fröhlichen Nutrikid-Lied. Neben der
Ernährung werden im Programm auch die Themen Bewegung
und Entspannung eingehend
behandelt.
Neben dem neu erschienenen Modul für 5bis 7-Jährige ist bereits ein Modul für 10- bis
12-Jährige erhältlich. Jedes Modul beinhaltet
diverse Materialien und Unterlagen für die
verschiedenen Spiele, Arbeitsblätter sowie Anleitungen und Informationen für die Lehrpersonen bzw. Eltern.
Das Programm eignet sich gleichermassen für
Kindergarten, Schule und Familie. In der Anleitung finden Sie Vorschläge für die unterschiedlichen Nutzungsarten.
Nutrikid® ist ein weltweit eingetragenes und
anerkanntes Markenzeichen und garantiert
werbefrei.
Bestelladresse
NUTRIKID
Postfach 361
3052 Zollikofen
Telefon 031 919 13 06
Telefax 031 919 13 14
[email protected]
Preis CHF 69.–
54 – 2/06
15
NESTLÉ SCHWEIZ
Liebevoll umsorgen.
Für eine gesunde Zukunft.
Damit Allergie ein Fremdwort bleibt, ist die Ernährung im
ersten Lebensjahr von besonderer Bedeutung. Nestlé BEBA
H.A. mit dem neuen einzigartigen Wirkkomplex PROTECT PLUS unterstützt die natürlichen Abwehrkräfte, die
Entwicklung von Gehirn, Nerven sowie Sehvermögen und
fördert das gesunde Wachstum des Babys.
Mit BEBA H.A. mit PROTECT PLUS geniessen Sie die Gewissheit, Ihrem Kind die beste Ernährung zu geben, wenn Sie
nicht stillen. Ganz nach seinen besonderen Bedürfnissen.
Wichtig: Muttermilch ist die beste Ernährung, um Allergien
vorzubeugen.
Nestlé Baby Services:
0800-55-44-66 oder
www.nestlebaby.ch
MAGGI Mix & Fresh
MAGGI hat zehn neue Mix-&-Fresh-Sorten
auf den Markt gebracht, mit denen Gerichte
aus aller Welt ganz leicht und frisch zubereitet
werden können.
Das Praktische ist, dass man die aufgelisteten
Zutaten frisch hinzugibt und mit nur wenigen
Zubereitungsschritten leckere Gerichte schnell
und einfach zubereiten kann. Bei den Pastagratins werden die Teigwaren roh zugegeben
und mit den restlichen Zutaten in der Auflaufform überbacken, für die asiatischen Gerichte
braucht es nur eine einzige Pfanne oder einen
Wok.
Die feine Mischung aus erlesenen Kräutern,
Gemüse und Gewürzen sorgt für den typischen Geschmack des jeweiligen Gerichtes.
Mit Kreativität und ausgewählten Zutaten las-
Liebe Nutritio-Leserin,
lieber Nutritio-Leser
Wie bereits angekündigt, wird das Nutritio ab 2007 nur noch an Abonnenten
geschickt, die in diesem Jahr auf unsere Anfrage geantwortet haben.
Falls Sie kein frankiertes Versandblatt mit dem Antwortschreiben bekommen
haben, bitten wir Sie, diesen Abschnitt mit vollständigen Angaben an uns
unter folgender Adresse zu senden: Nestlé Suisse S.A., Service Nutrition,
Postfach 352, 1800 Vevey.
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
sen sich weitere feine und gesunde Rezepte
kreieren. Weitere Rezepte und Ideen finden
Sie auch im Internet unter www.maggi.ch.
Und das Beste: MAGGI hat es nun geschafft,
das Sortiment von Mix&Fresh gänzlich ohne
Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker zu realisieren, dank der speziellen Auswahl und Kombination der verwendeten Ingredienzen.
Ja, ich möchte das Magazin Nutritio weiterhin kostenlos bekommen.
Firma
Name/Vorname
Strasse/Nr.
PLZ
Ort
Privatadresse
Berufsadresse
Exemplare in Deutsch
16
54 – 2/06
Angaben zu Ihrer beruflichen Tätigkeit
Herunterladen