Basisinformation Jodmangel und Schilddrüse

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Basisinformation
Jodmangel und Schilddrüse
Wegen der Jodarmut unserer Böden enthalten auch unser
Trinkwasser und unsere Nahrung nur sehr geringe Mengen an Jod.
Meerwasser ist das große Jodreservoir unserer Erde. Deshalb
enthalten Meeresfische, andere Meerestiere und -pflanzen (z.B.
Algen, Tang) Jod in nennenswerten Mengen. Eine optimale
Jodversorgung über „normale“ pflanzliche und tierische
Lebensmittel ist daher in Deutschland nur sehr schwer möglich.
Be i a n h a l te n d e m Jo d ma n g e l w e rd e n zu w e n i g e
Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper versucht, die
mangelnde Produktion auszugleichen, indem er das Hormon
bildende Gewebe vermehrt und die Schilddrüse sich somit zum
Kropf vergrößert. Früher war der Kropf (medizinisch: Struma) noch
ein alltäglicher Anblick in vielen Gebieten in Deutschland. Eine so
vergrößerte Schilddrüse ist nicht nur unschön, sie ist Vorbote
ernster, gesundheitlicher Probleme. Ein unbehandelter Kropf kann
zu Funktionsstörungen der Schilddrüse führen. Dies hat
weitreichende Folgen für unseren gesamten Stoffwechsel. So kann
sich bei Säuglingen und Kindern bis zum Schulalter durch einen
ausgeprägten Jodmangel sogar die geistige und körperliche
Reifung verzögern. Da diese Folgen besonders gravierend und
nicht mehr rückgängig zu machen sind, sollten Schwangere und
Stillende von Anfang an die Jodversorgung des Kindes mit der
Einnahme von täglich 100 - 200 Mikrogramm Jod in Form von
Tabletten sicherstellen.
Keine Entwarnung
Inzwischen verwenden viele Menschen Jodsalz, essen mehr
Seefisch oder nehmen gezielt Jodtabletten ein. Dadurch ist die
Häufigkeit von Kropfbildungen, vor allem bei jüngeren Menschen,
zurückgegangen. Dennoch gibt es keine Entwarnung in Sachen
Jodprophylaxe: Nach Schätzungen der Experten nehmen die
Deutschen noch immer im Durchschnitt 50-100 Mikrogramm Jod
weniger auf, als wünschenswert wäre. Eine optimale JodVersorgung ist längst noch nicht in allen Lebensphasen gesichert.
Bei Experten erregen die Befunde der Schilddrüsen-Initiative
Papillon besondere Besorgnis: In dieser bundesweiten ScreeningUntersuchung wurde bei fast der Hälfte aller Frauen über 45 Jahren
ohne Vorbehandlung eine Schilddrüsenstörung gefunden. Von den
Männern über 45 Jahren waren 41,4 Prozent von einer
vergrößerten Schilddrüse betroffen. Besonders alarmierend: Bei
jedem Dritten wurden Knoten festgestellt, also eine ernsthafte
Veränderung der Schilddrüse.
Jodprophylaxe
Eine optimale Jodversorgung leistet einen wichtigen Beitrag, um
Schilddrüsen-Erkrankungen zu verhindern. Der Jodbedarf ist für die
verschiedenen Lebensabschnitte unterschiedlich. Hier die
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für
die tägliche Jodzufuhr:
Säuglinge bis 4. Monat
Säuglinge 5.–11.Monat
Kinder 1-9 Jahre
Kinder ab 10 Jahre,
Jugendliche, Erwachsene bis
50 Jahre
Erwachsene über 50 Jahre
Schwangere und Stillende
40 Mikrogramm
50-80 Mikrogramm
100-140 Mikrogramm
180-200 Mikrogramm
180 Mikrogramm
230-260 Mikrogramm
Tipps zur Jodversorgung
Über die Nahrung kann der tägliche Jodbedarf weitgehend gedeckt
werden, wenn regelmäßig jodhaltige Lebensmittel verzehrt und
zugleich Jodsalz im Haushalt verwendet wird. Wichtige Tipps für
den Alltag:
Verzehren Sie ein bis zwei Mal pro Woche Seefisch oder
Meeresfrüchte.
Verwenden Sie grundsätzlich jodiertes Speisesalz.
Bevorzugen Sie beim Einkauf Lebensmittel, die mit jodiertem
Speisesalz hergestellt sind.
Bei Jodmangel oder einem erhöhten Jodbedarf wie z.B. in Zeiten
hormoneller Umstellung (Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit und
Wechseljahre) kann diese Basisversorgung ergänzt werden durch
Jodidtabletten (100-200 Mikrogramm).
Auch Patienten mit einer Neigung zu oder einer bereits
festgestellten Überfunktion der Schilddrüse können Jodsalz
verwenden.
Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten
Herausgeber:
Forum Schilddrüse e.V.
[email protected]
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