Vorlesung 36 - Physik (Uni Würzburg)

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Einführung in die Physik II
für Studierende der Naturwissenschaften
und Zahnheilkunde
Sommersemester 2007
VL #36 am 29.06.2007
Vladimir Dyakonov
Leitungsmechanismen
• Ladungstransport in Festkörpern
– Ladungsträger und Beweglichkeit in verschiedenen Stoffen
– Temperaturabhängigkeit des Widerstands
– Fotoleitung
• Ladungstransport in Flüssigkeiten
– Elektrolyse
– Ionenbeweglichkeit
• Ladungstransport in Gasen
– Ionisation
– Unselbständige Gasentladung
– Selbständige Gasentladung
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Stoßionisation
Wkin
Atom+ bzw. Ion
Atom
Ladungsträger (Elektronen, Ionen) werden im Feld beschleunigt
Inelastischer Stoß mit Neutralteilchen
Elektronen werden herausgeschlagen (Wkin > Wion)
Atom wird ionisiert
Unselbständige Gasentladung
Ladungsträger für Stromfluss in Gas durch äußere Einwirkung erzeugt
Einfallende ionisierende Strahlung
(N Teilchen) erzeugt Np Ladungsträger
Widerstand
R
Ionisierende
Strahlung
Spannung wird angelegt und verändert
Was passiert?
Wie ändert sich der Strom mit der Spannung?
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Spannungsabhängigkeit
Ladungen werden im E-Feld zu Elektroden beschleunigt
Ohmscher Bereich -Rekombinationsbereich:
geringe Spannung: kleine Beschleunigung
Ladungsträger langsam, rekombinieren bevor
sie zur Leitung beitragen
Sättigungsbereich:
Beschleunigung stärker, alle erzeugten
Ladungsträger tragen zu Leitung bei
N/Np
1
Was passiert bei noch höheren Spannungen?
Ohmscher
Bereich
N/Np > 1 mehr Ladungsträger gemessen
als erzeugt
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Unselbständige Gasentladung
Was passiert im Auslösebereich?
Spannung ist sehr groß, Elektronen werden stark beschleunigt
hohe Elektronenenergie Stoßionisation: Lawineneffekt
Strom wird unabhängig von Zahl der durch Ionisation generierten
Ladungsträger
Geiger-Müller Zählrohr
Metallrohr mit Gas gefüllt
Ladungsträgergeneration durch ionisierende Teilchen
Feldstärke im Bereich des Drahtes hoch: Stoßionisation
Lawinendurchbruch
Stromimpuls Lautsprecher
Stromimpuls unabhängig von der Art der Ionisation
Einmal „Tick“ ein ionisierendes Teilchen, oftmals „Tick“ viele
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Selbständige Gasentladung
Gasentladung kann ohne äußere Einwirkungen selbst unterhalten werden,
keine externe Ionisierungsquelle, thermische Quelle, ....
Jeder Ladungsträger sorgt für seinen eigenen Ersatz
Wie machen sie das?
• Ionen prallen auf Kathode und schlagen Elektronen heraus
• Energetische Elektronen ionisieren Neutralteilchen durch Stoßionisation
Voraussetzung
Teilchen müssen hohe kinetische Energie haben
d.h. sie müssen schnell sein
d.h. sie müssen durch hohe Spannung beschleunigt werden
Glimmentladung Geißlersche Röhre
Wieso bewirkt Stromfluss in Gas Emission von Licht?
Wieso hängt die Entladung vom Gasdruck ab und warum leuchtet
es in der Röhre?
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Licht bei der Entladung
1)
hν
Elektron und Ion rekombinieren
Photon wird emittiert: Umgekehrter
Prozess zu Photoionisation
hν hängt von Atom und
Anfangsbedingungen ab
2)
hν
Angeregte Zustände (Stoßanregung)
geben Anregungsenergie ab:
Emission eines Photons hν
hν = ∆E (atomspezifisch)
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Gasdruckabhängigkeit
Experiment:
Hoher Druck kein Stromfluss
mittlerer Druck Stromfluss mit Leuchten
kleiner Druck kein Stromfluss
Erinnerung:
Druck in einem Gas, Maß für Anzahl der Teilchen pro Volumeneinheit
Stoßionisation
Teilchen muss eine Mindestgeschwindigkeit v haben
v =
Beschleunigung x Zeit = a T
=
Kraft/Masse x Zeit= F/m T
=
Feldstärke x Ladung x Zeit/Masse = e E T /m
e, m Konstante
E: angelegte Spannung durch Länge der Röhre
Aber was ist T?
T Zeit zwischen zwei Kollisionen:
groß wenn wenig Teilchen, klein bei vielen Teilchen
Druckabhängigkeit
Hoher Druck: viele Stöße, kleine v ⇒ kein selbständige Entladung
Mittlerer Druck: v gut, genug Teilchen
Kleiner Druck: hohe v, aber keine Stöße mehr, weil keine Teilchen
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Glimmentladung
Stromfluss in Gasröhre: Leuchten Glimmentladung
Zonen unterschiedlicher Helligkeit
Erklärung kompliziert
größter Teil positive Säule: gleichmäßig diffuses Licht
Leuchtstoffröhre
Leuchtstofflampe gefüllt
mit Quecksilberdampf
Glimmentladung
Quecksilber emittiert
hauptsächlich im UV
Umwandlung in sichtbares Licht
in Beschichtung (Phosphor)
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Leuchtstoffröhre
Neonröhren
Neonröhren sind reine
Entladungslampen
Zum Betrieb ist Hochspannung
notwendig 2000...15.000V!!
Füllgas Leuchtfarbe
Neon
rot
Argon gelb, grün, blau
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Bogenentladungen
Treten bei hohen Drücken und hohen Strömen auf
Strom erwärmt Elektroden, dass Elektronen austreten
Ladungsträger müssen nicht mehr durch Ionisation erzeugt werden
Kohlenbogenentladung
Intensive Lichtquelle für
Projektoren
Stromtransport in Gasen
• Damit in einem Gas ein Strom fließen kann müssen Ladungsträger durch
Ionisation erzeugt werden
• Ionisation erfolgt über ionisierende Strahlung, Stoßionisation oder
thermische Ionisation
• Werden Ladungsträger erzeugt so kommt es zur unselbständigen
Gasentladung, d.h. zur Aufrechterhaltung ist eine externe Ionisation
notwendig
• Unselbständige Gasentladung wird zur Detektion und Charakterisierung
von ionisierender (radioaktiver) Strahlung eingesetzt, z.B. Geiger-Müller
Zählrohr
• Selbständige Gasentladung läuft ohne äußere Einwirkungen ab, erfordert
aber eine höhere Spannung und definierte Druckverhältnisse
• Bei unselbständigen Gasentladung Leuchterscheinungen durch Relaxation
von angeregten Zuständen und Rekombination
• Glimmentladung bei moderaten Drücken und Spannungen
• Bogenentladung und Funkenentladungen bei hohen Drücken und Strömen
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