TRISTAN UND ISOLDE Richard Wagner Uraufführung: München 1865; L.: Richard Wagner König Marke - Bass; Tristan - Tenor; Isolde - Sopran; Brangäne - Mezzosopran; Kurwenal Bariton; Melot - Tenor; Ein Steuermann - Bariton; Ein junger Seemann - Tenor; Ein Hirte Tenor; Seeleute, Ritter, Damen, Knappen. Auf Tristans Schiff, in König Markes und in Tristans Burg in der Bretagne, frühes Mittelalter. 1. Akt: Tristan, König Markes treuer Diener, der sich seine Liebe zu Isolde nicht eingestehen will, ist nach Irland gesegelt, um die irische Königstochter nach Cornwall zu bringen, wo sie Marke heiraten soll. Isolde und ihre Vertraute Brangäne, die sie begleitet, erkennen in Tristan den Ritter wieder, der einst schwer krank unter dem Namen Tantris in einem Kahn in Irland landete, wo er von Isolde und ihrer gleichnamigen, zauberkundigen Mutter gesund gepflegt wurde. Tristan war beim Zweikampf mit Morold, einem irischen Helden und früheren Bräutigam Isoldes, schwer verwundet worden, bevor er seinen Gegner, der von Cornwall Tribut einziehen wollte, erschlug. In Morolds Kopfwunde fand Isolde einen Splitter, der genau in Tantris’ Schwertscharte passte. Also musste Tantris Tristan sein, der grösste Feind Irlands. Dennoch konnten sich Isolde und ihre Mutter nicht an dem Kranken rächen, weil die Königstochter schon damals Tristan zu lieben begonnen hatte. Dass er jetzt als Brautwerber für Marke nach Irland zurückkehrt, empfindet Isolde als Schmach und will sich rächen. Sie befiehlt Brangäne, ihr und Tristan den Sühne- und Todestrank zu bringen, den zu leeren sich Tristan endlich bereit findet. Doch Brangäne reicht beiden den für Marke und Isolde bestimmten Liebestrank; statt gemeinsam zu sterben, entbrennen Tristan und Isolde in heisser Liebe. Das Schiff landet in Cornwall, Kurwenal meldet, dass der König naht. Als Brangäne Isolde die Verwechslung gesteht, sinkt diese ohnmächtig in Tristans Arme. 2. Akt: Marke hat die Ohnmacht seiner Braut den Anstrengungen der Reise zugeschrieben, doch Brangäne hatte bemerkt, dass Melot, Tristans Freund, die Situation richtig gedeutet hat. Sie vermutet, dass es Melot nicht ehrlich meint, doch Isolde schlägt alle Warnungen in den Wind und hat sich mit Tristan um Mitternacht im Park vor ihren Gemächern verabredet, während Marke und seine Begleitung angeblich jagen wollen. Mit einer Fackel in der Hand hält Brangäne Wache, bis die Jagdhörner in der Ferne verklingen. Isolde kommt aus der Burg, löscht die Fackel und gibt damit das verabredete Zeichen. Tristan und Isolde stürzen sich in die Arme, vereint in Liebe möchten sie nie mehr getrennt werden. Der Welt entrissen hören sie nicht Brangänes Ruf. Von Melot geführt, kommt der König mit seinen Begleitern. Bestürzt sieht Marke den Treuebruch seines ergebensten Dieners, der sich nicht verteidigen will. Als Tristan Isolde fragt, ob sie mit ihm in den Tod gehen wolle und auf die Stirne küsst, stürzt sich Melot auf ihn. Tristan zieht sein Schwert, als wolle er sich verteidigen, lässt sich jedoch ohne Gegenwehr in das Schwert des Verräters fallen. Verzweifelt stürzt sich Isolde über den zu Boden sinkenden, von Kurwenal gehaltenen schwer verletzten Geliebten. 3. Akt: Kurwenal hat Tristan in die halb verfallene Burg seiner Väter, Kareol in der Bretagne gebracht, wo er den Schwerverwundeten pflegt. Die Wunde heilt nicht, nur Isolde könnte Tristan retten. Kurwenal hat nach ihr geschickt. Tristan, von Ohnmachten und Wahnvorstellungen geschüttelt, erwartet sie sehnsüchtig, die ein alter Hirte mit einer fröhlichen Schalmeimelodie ankündigen soll. Endlich ertönt statt der traurigen Weise ein fröhliches Lied, das die Landung von Isoldes Schiff meldet. Tristan wankt mit letzter Kraft der Geliebten entgegen. Isolde fängt ihn auf und umarmt ihn, Tristan sinkt zu Boden und stirbt, den Namen der Geliebten auf den Lippen. Der Hirte meldet die Ankunft eines zweiten Schiffes, Kurwenal vermutet Feinde und verschliesst das Tor. Marke mit seinen Begleitern verlangt Einlass, den Kurwenal verwehrt und Melot erschlägt, als das Tor gewaltsam geöffnet wird. Kurwenal fällt im Kampf mit den Eindringlingen, Isolde stirbt vor Schmerz an Tristans Leiche. Marke, der von Brangäne zu spät von dem verhängnisvollen Trank erfahren hat und die Liebenden vereinen wollte, steht erschüttert vor den Toten. Auszug aus „DAS GROSSE BUCH DER OPER“ von Heinz Wagner ACS - REISEN AG