KRC - Berufsverband der Augenärzte

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KOMMISSION REFRAKTIVE CHIRURGIE
(KRC)
Stellungnahme der KRC zu Hornhautimplantaten
Alterssichtigkeit (Presbyopiekorrektur)
zur
Behandlung
der
Einleitung:
Eine operative Korrektur der Alterssichtigkeit (Presbyopie) mit dem Ziel, die
Akkommodationsfähigkeit der Augenlinse wieder herzustellen, ist derzeit noch nicht
möglich. Daher wird eine Vielzahl von Verfahren angewandt, die die fehlende
Naheinstellungsfähigkeit der Linse simulieren sollen. Zu diesen Verfahren zählt das
Einsetzen
von
Hornhautimplantaten
zur
Behandlung
der
Alterssichtigkeit
(Presbyopiekorrektur) in die Hornhaut des Auges.
An dieser Stelle soll zu den derzeit verfügbaren Hornhautimplantaten Stellung genommen
werden.
Verfügbare
Hornhautimplantate
zur
Behandlung
der
Alterssichtigkeit
(Presbyopiekorrektur):
Derzeit stehen das Invue Implantat der Firma Biovision AG (www.biovisionag.com) sowie
das AcuFocus Implantat der Firma Acufocus Inc. (www.acufocuscom) zur Verfügung.
Beide Implantate verfügen über eine CE-Kennzeichnung und sind daher in Europa frei
verkäuflich. Allerdings wird nur das Invue Implantat aktiv vermarktet, das AcuFocus
Implantat wird nur im Rahmen einer Studie eingesetzt. Beide Implantate verfügen bisher
nicht über eine Zulassung durch die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA).
Invue Implantat: Es handelt sich um eine flexible ringförmige Linse mit einem
Durchmesser von 3,6 bis 3,8 mm, die über einen kleinen Tunnel in einer Tiefe von 0,2 bis
0,4 mm in das Zentrum der Hornhaut geschoben wird. Der Tunnel wird mit einem
mechanischen Schneidegerät präpariert. Die Linse erzeugt eine Änderung der Brechkraft
der Hornhaut in mehreren Zonen. Das Zentrum verbleibt im Idealfall wie vor dem Eingriff,
in der mittleren Peripherie (ca. 2 - 4 mm) entsteht eine ringförmige Zone höherer
Brechkraft, die das Lesen erleichtern soll, nach außen verbleibt die normale Hornhaut.
AcuFocus Implantat: Es handelt sich um einen flexiblen schwarzen Ring mit einem
Durchmesser von 3,8 mm und einer zentralen Öffnung von 1,6 mm, der unter einer 0,17
mm dicken Hornhautlamelle eingesetzt wird. Die Hornhautlamelle wird mit einem
Femtosekundenlaser erzeugt. Die Wirkung entsteht über das Prinzip einer Lochblende:
die Pupille wird enger, also steigt die Tiefenschärfe, es kann gelesen werden.
Kommission Refraktive Chirurgie der DOG und des BVA
1. Vorsitzender: Th. Neuhann
2. Vorsitzender: Th. Kohnen
Schriftführer: M.C. Knorz
Geschäftsanschrift:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) e.V., Stichwort KRC, Postfach 30 01 55, 40401 Düsseldorf
Fon 0211 - 4303700 FAX 0211 - 4303720
E-mail: [email protected]
Internet: http://www.augeninfo.de/krc
KOMMISSION REFRAKTIVE CHIRURGIE
(KRC)
Wissenschaftliche Publikationen:
Bisher gibt es zu keinem der beiden Implantate wissenschaftliche Studien, die publiziert
wurde. Es existieren lediglich Berichte in der nicht-wissenschaftlichen Literatur.
Einstufung der KRC:
Die KRC stuft die Hornhautimplantate zur Presbyopiekorrektur aufgrund der fehlenden
Studien in der wissenschaftlichen Literatur derzeit als „in Entwicklung befindlich“ ein.
Diese Tatsache bedingt einen besonders hohen Anspruch an die pr€operative Aufkl€rung
von Patienten.
Die KRC empfiehlt, Hornhautimplantate zur Behandlung der Alterssichtigkeit
(Presbyopiekorrektur) nur unter den Bedingungen einer Studie, zumindest aber einer
sorgf€ltigen studien€hnlichen Ergebniskontrolle und Dokumentation vorzunehmen.
D•sseldorf, 18.12.2007
Prof. Dr. Thomas Neuhann
Prof. Dr. Thomas Kohnen
Prof. Dr. Michael C. Knorz
Kommission Refraktive Chirurgie der DOG und des BVA
1. Vorsitzender: Th. Neuhann
2. Vorsitzender: Th. Kohnen
Schriftführer: M.C. Knorz
Geschäftsanschrift:
Berufsverband der Augen€rzte Deutschlands (BVA) e.V., Stichwort KRC, Postfach 30 01 55, 40401 D•sseldorf
Fon 0211 - 4303700 FAX 0211 - 4303720
E-mail: [email protected]
Internet: http://www.augeninfo.de/krc
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