Zu Aufgabe 1) Bei vollkommener Konkurrenz wird angenommen, dass jeder einzelne Anbieter den Preis als gegeben hinnimmt. Gewinn = Erlös − Kosten ⇒ πn = Pqn − cqn Einsetzen von c = 6 ⇒ πn = Pqn − 6q n Gewinnmaximierung führt dann zu max πn ⇒ qn ! dπn = P − 6 = 0 Annahme: Symmetrie der Anbieter ( Q = Nqn ) dqn ⇒ 18 = 0.5Nqn ⇔ q *n = 36 36 =0 ⇒ Q* = Nqn* = 36 ⇒ P* = 24 − 0.5 ⋅ 36 = 6 = c ⇒ πn* = (6 − 6) ⋅ N N Vorbereitend auf Aufgabe 2) Wohlfahrt (W) = Produzentenrente (PR) + Konsumentenrente (KR) Bei vollkommener Konkurrenz (VK) gilt im Gleichgewicht: PRVK = Nπn* ⇒ PRVK = 0 KRVK = (24 − P* ) Q* ( 24 − 6) ⋅ 18 ⇒ KRVK = = 324 2 2 ⇒ WVK = PRVK + KRVK = 324 Zu Aufgabe 2) Im Gegensatz zur vollkommenen Konkurrenz nimmt der Monopolist den Preis nicht hin, sondern bestimmt ihn selbst über die Ausbringungsmenge. Gewinn = Erlös − Kosten ⇒ πM = PM QM − cQM Einsetzen von c = 6 und PM = 24 − 0.5QM ⇒ πM = ( 24 − 0.5QM )QM − 6QM max πM QM ⇒ ! dπM = 18 − QM = 0 Im Gegensatz zur VK wird hier also auch PM dQM mittelbar mit abgeleitet. ⇔ QM* =18 ⇒ P* = 24 − 0.5 ⋅ 18 = 15 ≠ c ⇒ πM* =(15 − 6) ⋅ 18 = 162 Da die Wohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz am größten ist, wird die Effizienz bei Monopol an ihr gemessen: Effizienz bei Monopol ( EffM ) = Wohlfahrt im Monopol (M)/ Wohlfahrt bei VK Ausgedrückt in Prozent haben wir dann EffM (%) = PRM = π*M ⇒ PRM = 162 KRM = ( 24 − PM* )QM* ( 24 − 15) ⋅ 18 ⇒ KRM = = 81 2 2 WM = PRM + KRM ⇒ WM = 162 + 81 = 243 ⇒ EffM (%) = 243 ⋅ 100 = 75 324 WM ⋅ 100 . WVK Zu Aufgabe 3) Im Gegensatz zur vollkommenen Konkurrenz beeinflussen im Cournot-Duopol beide Anbieter den Preis signifikant durch ihre Ausbringungsmengen. Anders als im Monopol “beschränken” sie sich dabei aber gegenseitig. Gewinn = Erlös − Kosten ⇒ πn = PC qn − cqn , n = 1,2 Einsetzen von c = 6 und PC = 24 − 0.5( q1 + q2 ) ⇒ πn = [ 24 − 0.5(q n + q −n )]qn − 6qn , n ≠ − n Gewinnmaximierung führt dann zu max πn qn ⇒ ! dπn = 18 − qn − 0.5q −n = 0 dqn ⇒ qn = 18 − 0.5q− n Dies ist die Reaktionskurve von Anbieter n . Aufgrund der Symmetrie beider Anbieter ist q −n = 18 − 0.5qn die Reaktionskurve des Anbieters − n . Man kann nun in die Reaktionskurven die jeweilige Reaktionskurve des anderen Anbieters einsetzen und erhält dann ⇒ qn = 18 − 0.5[18 − 0.5qn ] ◊ ⇔ qn = 9 + 0.25qn ⇔ q *n = 12 , n = 1,2 ⇒ QC* = q1* + q*2 = 24 ⇒ PC* = 24 − 0.5 ⋅ 24 = 12 ⇒ πn* = (12 − 6) ⋅ 12 = 72 , n = 1,2 ◊ Dies ist der ausführliche Weg, den man bei Nicht-Symmetrie der Anbieter gehen muss. Bei Symmetrie, wie in unserer Aufgabe, kann man allerdings auch einfach q −n = qn setzen, so dass nur q n = 18 − 0.5qn berechnet werden muss. Effizienz des Cournot-Duopols ( EffC ) = Wohlfahrt im Cournot-Duopol (C)/ Wohlfahrt bei VK Ausgedrückt in Prozent haben wir dann: ⇒ EffC (%) = WC ⋅100 WVK PRC = π1* + π*2 ⇒ PRC = 72 + 72 = 144 KRC = ( 24 − PC* )QC* ( 24 − 12) ⋅ 24 ⇒ KRC = = 144 2 2 WC = PRC + KRC ⇒ WM = 144 + 144 = 288 ⇒ EffC (%) = 288 ⋅ 100 = 88.89 324 Zu Aufgabe 4) Wie auch im Cournot-Duopol beeinflussen beide Anbieter den Preis durch ihre Ausbringungsme ngen und, im Gegensatz zum Monopol, “beschränken” sie sich dabei gegenseitig. Dadurch, dass im Stackelberg-Duopol der Stackelberg-Führer (Anbieter A) zuerst über die Ausbringungsmenge entscheidet, hat er eine größere Machtstellung gegenüber dem Stackelberg-Folger (Anbieter B), der die Entscheidung des Anbieters A beobachten kann. Man kann beide Anbieter also nicht mehr als symmetrisch betrachten. Um dieses sequentielle Spiel zu lösen, beginnt man bei der Gleichgewichtsbestimmung von hinten (Stufe 2), bevor man zur Stufe 1 kommt (backwards induction). Stufe 2: Die Reaktionskurve des Anbieters B ist dieselbe wie im Cournot-Duopol: ⇒ qB = 18 − 0.5q A Stufe 1: Anbieter A antizipiert die Reaktionskurve von Anbieter B und berücksichtigt diese bei der Gewinnmaximierung. Gewinn = Erlös − Kosten ⇒ πA = PS q A − cq A ⇒ πA = [ 24 − 0.5( q A + qB )]q A − 6 q A Einsetzen von c = 6 und PS = 24 − 0.5( q A + qB ) ⇔ πA = 18q A − 0.5q A2 − 0.5q A q B Einsetzen der Reaktionskurve von Anbieter B ⇒ πA = 18q A − 0.5q 2A − 0.5q A (18 − 0.5q A ) ⇔ πA = 9 q A − 0.25q 2A Gewinnmaximierung führt dann zu max πA qA ⇒ ! dπA = 9 − 0.5q A = 0 dq A ⇔ q *A =18 ⇒ q *B = 18 − 0.5 ⋅ 18 = 9 ⇒ QS* = q *A + q*B = 27 ⇒ PS* = 24 − 0.5 ⋅ 27 = 10.5 ⇒ π *A = (10.5 − 6) ⋅18 = 81 ⇒ πB* = (10.5 − 6) ⋅ 9 = 40.5 Effizienz des Stackelberg-Duopols ( EffS ) = Wohlfahrt im Stackelberg-Duopol (S)/ Wohlfahrt bei VK Ausgedrückt in Prozent haben wir dann: ⇒ EffS (%) = WS ⋅ 100 WVK PRS = π *A + π*B ⇒ PRS = 81 + 40.5 = 121.5 KRS = ( 24 − PS* ) QS* ( 24 − 10.5) ⋅ 27 ⇒ KRS = = 182.25 2 2 WS = PRS + KRS ⇒ WS = 121.5 + 182.25 = 303.75 ⇒ EffS (%) = 303.75 ⋅100 = 93.75 324 Zu Aufgabe 5) Auch im Cournot-Oligopol beeinflussen Anbieter durch ihre Ausbringungsmengen den Preis und “beschränken” sich dabei gegenseitig. Allerdings nimmt der Einfluss des Einzelnen mit zunehmender der Anzahl der Anbieter ab. Gewinn = Erlös − Kosten ⇒ πn = Pqn − cqn , n = 1,2,..., N Einsetzen von c = 6 und PC = 24 − 0.5( q1 + ... + qn + ... + q N ) ⇒ πn = [24 − 0.5(q1 + ... + qn + ... + q N )] qn − 6q n Gewinnmaximierung führt dann zu max πn qn ⇒ ! dπn = 18 − qn − 0.5( N − 1) q−n = 0 , n ≠ − n dqn ⇒ qn = 18 − 0.5( N − 1) q−n Dies ist die Reaktionskurve von Anbieter n Aufgrund der Symmetrie aller Anbieter ist q −n = 18 − 0.5( N − 1)q n die Reaktionskurve von Anbieter − n und man kann q n = q− n setzen [siehe auch Aufgabe 3]. ⇒ qn = 18 − 0.5( N − 1) qn ⇔ (N + 1) q n = 18 2 ⇔ q *n = 36 36 N , n = 1,2,..., N ⇒ QC* = ⇒ N +1 N +1 PC* = 24 − 0.5 ⋅ 36 N 6 N + 24 = N +1 N +1 6 N + 24 6 36 ⇒ πn* = − ⋅ , n = 1,2,..., N N +1 N +1 (Bemerkung: Wenn sie N = 2 setzen, so sehen Sie, dass das Cournot-Duopol aus Aufgabe 3 ein Spezialfall des Cournot-Oligopols ist.) Für N → ∞ : lim QC* = lim N→∞ N→∞ 36 N = 36 ⇒ lim PC* = 24 − 0.5 ⋅ 36 = 6 ⇒ lim πn* =( 6 − 6) ⋅ 0 = 0 , N→∞ N →∞ N +1 n = 1,2,..., N Man kann sehen, dass sich mit steigender Anzahl an Anbieter die Lösung an die bei vollkommener Konkurrenz angleicht. Effizienz des Cournot-Oligopols ( EffC ) = Wohlfahrt im Cournot-Oligopol (C)/ Wohlfahrt bei VK ⇒ EffC (%) = WC ⋅100 W* Beispiel 1: N → ∞ : N PRC = ∑ πn* ⇒ lim PRC = 0 n =1 KRC = N→∞ ( 24 − PC* )QC* ( 24 − 12) ⋅ 24 ⇒ KRC = = 144 2 2 WC = PRC + KRC ⇒ WM = 144 + 144 = 288 EffC (%) = ⇒ Nlim →∞ Beispiel 2: N = 6 : 324 ⋅ 100 = 100 324 PRC = 6 ⋅ 13.22 = 79.32 KRC = ( 24 − 8.57 ) ⋅ 30.86 = 238.08 2 WC = PRC + KRC ⇒ WM = 79.32 + 238.08 = 317.40 ⇒ EffC (%) = 317.40 ⋅ 100 = 97.96 324 Zu Aufgabe 6) Im Bertrand-Duopol konkurrieren beide Anbieter unmittelbar mit dem Preis und nicht wie im Cournot-Duopol unmittelbar mit der Ausbringungsmenge. Im Gegensatz zum Monopol [siehe Aufgabe 2], führt dies zu anderen Ergebnissen. Unter der Annahme, dass im Falle gleicher Preise die Nachfrage geteilt wird, ist der Gleichgewichtspreis PB* = p *B ,1 = p *B , 2 = GK = 6 . Läge er darüber, so würde der Anbieter mit dem niedrigeren Preis die ganze Nachfrage auf sich ziehen. Der Anbieter mit dem höheren Preis hat dann aber den Anreiz seinen Preis unterhalb des Preises des anderen Anbieters zu wählen, aber zumindest gleich zu setzen. Dieser Prozess dauert solange an, bis die Preise beider Anbieter gleich den Grenzkosten sind. Das gleiche Ergebnis gilt übrigens auch bei mehr als 2 Anbietern. Es zeigt sich also, wenn zumindest 2 Anbieter sich im Preiswettbewerb befinden, entsprechen die Gleichgewichtspreise im Bertrand-Duopol bzw. – Oligopol dem Gleichgewichtspreis bei vollkommener Konkurrenz. Das bedeutet aber auch, dass im Gleichgewicht die Effizienz im Bertrand-Duopol bzw. Oligopol 100% beträgt.