Übung zu Mikro II (WS 04/05) Tri Vi Dang Handout zu Übung 1 Vorbemerkung: Hinweise auf Fehler sind willkommen. Keine Gewähr für die vollständige Richtigkeit der Ausführungen. Aufgabe (ai) Diskutieren Sie den Zusammenhang zwischen dem Grenznutzen eines Gutes für einen Konsumenten und dessen Nachfrage nach dem Gut. Frage 1 Was versteht man unter den Grenznutzen eines Gutes X? Antwort 1 Frage 2 Ist die Annahme von abnehmenden Grenznutzen plausibel und was ist die ökonomische Intuition? Antwort 2 1 U U(x) “U’(1)“ “U’(0)“ Menge Frage 3 Was ist der Zusammenhang zwischen Grenznutzen und Zahlungsbereitschaft? Antwort 3 Hamburger-Beispiel Preis, U’ p 2 1.75 1.5 D=MB 1 2 3 Menge Bemerkung: In Aufgabe 2d auf Blatt 2 wird eine fallende Nachfragekurve formal hergeleitet. 2 Q Frage 4 Warum nimmt man stetige Nutzenfunktionen an, obwohl Güter nicht beliebig teilbar sind? Antwort 4 Aufgabe (aii) Diskutieren Sie den Zusammenhang zwischen Grenzkosten eines Gutes für den Produzenten und dessen Angebot von dem Gut. Frage 5 Was ist der Zusammenhang zwischen Grenzkosten und individueller Angebotskurve? Antwort 5 Beispiel für steigende MC (Pizza Herstellung innerhalb 10 Minuten) Preis p S=MC 8 7 6 1 2 3 Menge 3 Q Eine blöde story: Bemerkung: In Aufgabe 3d auf Blatt 2 wird eine steigende Angebotskurve formal hergeleitet. Aufgabe (aii) Diskutieren Sie den Zusammenhang zwischen individueller Nachfrage und Marktnachfrage Lit: PR 4.3 (S.117f.) Frage 6 Wie kommt man von den individuellen Nachfragefunktionen zur Marktnachfrage? Antwort 6 Q1 Q2 QM 10 190 70 260 P 20 180 60 240 30 170 50 220 4 Aufgabe (aiv) Diskutieren Sie den Zusammenhang zwischen individuellem Angebot und Marktangebot. Lit: PR 8.6 (S.207f.) Frage 7 Wie kommt man von den individuellen Angebotsfunktionen zum Marktangebot? Antwort 7 10 40 40 80 Q1 Q2 QM P 20 50 50 100 30 100 60 160 Aufgabe (bi) Frage 8 Auf welche Annahmen basiert das Konstrukt “vollkommener Wettbewerb“? Lit: PR 8.1 (S.252f.) Antwort 8 Basic Annahmen dieses "Konstrukt" - viele Anbieter und Nachfrager. - Einzelne Konsumenten und Produzenten sind "klein" relativ zum Gesamtmarkt - Sie haben keinen Einfluß auf Marktpreis - Betrachten Marktpreis als exogene Größe - Konsumenten und Produzenten können zum Marktpreis beliebig viel kaufen bzw,, verkaufen. 5 Alle Firmen auf diesem Markt produzieren das gleiche Gut (keinerlei Unterschiede in Qualität, Funktionalität, usw.) Aufgabe (bii) Frage 9 Wie ist ein Markt-GG definiert? Antwort 9 Frage 10 Wie bestimmt man ein Markt-Gleichgewicht? Antwort 10 Hier : D(Q)=P=280−2Q und S(Q)=P=40+4Q 40+4Q =280−2Q Æ Q*= 40 Æ P*=40+4*40= 200 6 Graphische Darstellung Preis 280 S P* 40 D Menge Q* 140 Aufgabe (biii) Frage 11 Warum kann man p* und Q* als GG-Preis und GG-Menge interpretieren? Lit: PR 2.2 (S.23f.) Antwort 11 Verbale Argumentation Fall 1: p>p* Fall2 p<p* Preis p S S p p D QD < QS D Menge Überangebot Produzenten unterbieten sich Preise fallen Weniger Produktion Mehr Nachfrage QS < QD Q Übernachfrage Konsumenten überbieten sich Preis steigt Mehr Produktion Weniger Nachfrage 7 Aufgabe (biv) Berechnen und Interpretieren Sie die Konsumenten-, und Produzentenrente sowie die soziale Wohlfahrt. Lit: 4.4 (S. 123f.) Frage 12 Was besagt die Konsumentenrente? Antwort 12 Preis, MB 2 1.75 1.5 1 p 1 2 3 Menge Rente der 1. Einheit= ZB−p=2−1=1 Rente der 2. Einheit=ZB−p=1.75−1 Rente der 3. Einheit=ZB−p=1.5−1 Rente=2.25 8 Preis 280 KS S 240 40 D Menge Q* 140 Frage 13 Wie berechnet man die Konsumentenrente? Antwort 13 Hier: Q* 40 KS = ∫ (280 − 2Q − p * )dQ = ∫ (280 − 2Q −200)dQ * 0 = [80Q − Q ² ] = 1600 0 40 0 Frage 14 Was ist die Produzentenrente und wie berechnet man sie? Antwort 14 Lit: PR 8.6 (S.266f.) 9 Preis 280 PS S 240 40 D Menge 140 Produzent B Produzent B ist bereit, für 200 Euro das Gut zu verkaufen, bekommt aber 240 Euro. Er hat somit einen "Gewinn" von 40 Euro. (Gewinn=Produzentenrente−Fixkosten) Hier 40 PS = ∫ (200 − 40 − 4Q)dQ = [160Q − 2Q ² ]0 = 3200 40 * 0 Frage 15 Wie ist die soziale Wohlfahrt definiert und wie hoch ist sie in dem Beispiel? Antwort 15 TBC=CSC+PSC=4800 10 Aufgabe (ci) Frage 16 Auf welche Annahmen basiert das Konstrukt “Monopol“? Antwort 16 Lit: PR 10.1 (S.328f.) Aufgabe (cii) Frage 17 Welche Menge maximiert den Gewinn des Monopolisten? Antwort 17 Allgemeiner Ansatz Monopolist löst folgendes Maximierungsproblem Hier: p=280−2Q MC=40+4Q C=(Stammfunktion von MC)=40Q+2Q² π (Q) = (280 − 2Q) ⋅ Q − C (Q) π (Q) = (280 − 2Q) ⋅ Q − (40Q + 2Q ²) dπ (Q) = 280 − 4Q − (40 + 4Q) = 0 dQ ⇔ 280 − 4Q − 40 − 4Q = 0 1 424 3 1 424 3 MR ⇔ (Optimum: MR=MC) MC 240 − 8Q = 0 11 ⇒ QM=30 PM=280−2QM=220 Alternative Rechnung bei linearer Nachfrage Aufgabe (ciii) Vergleichen Sie Preis, Menge, Konsumenten- und Produzentenrente sowie soziale Wohlfahrt mit den Werten aus (b). Frage 18 Wie verändern sich KS, PS und Wohlfahrt (total benefit)? Antwort 18 30 KS M = ∫ (280 − 2Q −220)dQ = [60Q − Q ² ]0 = 900 < KS * 30 0 30 PS M = ∫ (220 − 40 − 4Q)dQ = [180Q − 2Q ² ]0 = 3600 > PS * 30 0 TBM=CSM+PSM=4500< TB*=4800 Definition: Wohlfahrtsverlust (Dead weight loss, DWL)= TB* − TBM DWL = 300 12 Graphische Darstellung Preis MC PM DWL MR QM D Menge Preis KS MC PM MR QM D Menge Preis PS MC PM MR M Q D Menge Aufgabe (civ) Frage 19 Gelten generell QM< Q* , PM>P*, KS* < CSC , PSM > PS* und TBM < TB*? Antwort 19 13 Preis S=MC MR D Menge Aufgabe (di) Nun wird angenommen, daß bei der Produktion Stoffe freigesetzt werden, die zu Umweltschäden führen und das Wohlbefinden der Gemeinschaft beeinträchtigen. Der (Grenz-) Schaden wird durch folgende Funktion beschrieben: MD=2Q. Frage 20 Wie hoch ist die soziale (Netto-)Wohlfahrt unter vollkommenem Wettbewerb? Antwort 20 Hier: TD(QC) =40²=1600 NBC=TBC-TDC=4800-1600=3200 14 Preis MC MD D Menge Aufgabe (di) Frage 21 Wie hoch ist die soziale (Netto-)Wohlfahrt beim Monopol? Antwort 21 NBM=TBM-TDM=4500-900=3600 Aufgabe (diii) Frage 22 Welche Menge maximiert die soziale (Netto-)Wohlfahrt und wie hoch ist die soziale Netto Wohlfahrt ? Antwort 22 <=> 280−2Q=40+4Q+2Q <=> Q*= 30 NBM=TBM-TDM=4500-900=3600 15 Alternative Rechnung [ ] NB = [280Q − Q² − pQ ]0 + [pQ − 40Q − 2Q ² ]0 − Q ² x x x 0 = 280x − x² − px + px − 40x − 2 x ² − x ² = 240x − 4x² dNB = 240 − 8x = 0 dx Optimale Menge x=30. Aufgabe (div) Frage 23 Ist es immer der Fall, daß ein Monopolist die optimale Menge produziert, wenn es bei der Produktion zu schädlichen Emissionen kommt ? Antwort 23 Beispiel: MD=4Q Æ 280−2Q=40+4Q+4Q <=> Q*= 24 Sozial optimale Menge Q*=24, Monopol produziert Q=30. Allgemeines Problem bei sog. Externalitäten ist, daß Firmen diese nicht in ihre Optimierung berücksichtigen, weil sie die sozialen Kosten nicht tragen müssen. Aber richtig ist, daß der Monopolist im allgemeinen weniger produziert und somit bei der Produktion weniger Schadstoffe emittiert. 16 Aufgabe (e) Die Regierung möchte der Umweltverschmutzung entgegenwirken und plant, eine Mengensteuer t einzuführen, d.h. auf jede verkaufte Einheit muß der Produzent eine Steuer von t bezahlen. Frage 24 Wie hoch muß die Steuer sein, damit die sozial optimale Menge als Gleichgewicht in dem Markt mit vollkommenen Wettbewerb sich etabliert ? Antwort 24 280−2Q=40+4Q+t <=>240=6Q+t Für Q=30: 240=(6+t)30 Æ t=60 Unternehmen internalisiert die Umweltkosten bei der Produktion. 17