IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte Mario Lackner JKU Linz Einheit 5, SoSe 2016 Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 1 / 19 ... gesichertes Wissen Figure 1: Die optimale Konsumentscheidung M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 2 / 19 es folgt ... Einkommensänderung: Wie verändert sich die optimale Konsumentscheidung bei einer Veränderung des Einkommens? Preisänderung: Wie verändert sich die optimale Konsumentscheidung bei einer Veränderung eines Preises? Marktnachfrage: Wie kommen wir von der individuellen Nachfragekurve zur Marktnachfrage? Preisänderung im Detail: Was passiert bei einer Preisänderung im Detail? M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 3 / 19 Einuss einer Einkommensänderung I Das Einkommen eines Konsumenten steigt: I idR nimmt die Nachfrage nach einem Gut zu! Inferiore Güter (z.B. Hamburger, Wein aus Tetrapack) I Ausnahme: M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 4 / 19 Einuss einer Einkommensänderung II Figure 2: Einkommensanstieg für zwei normale Güter M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 5 / 19 Einuss einer Einkommensänderung III Figure 3: Einkommensanstieg für ein normales und ein inferiores Gut M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 6 / 19 Einkommens-Konsum-Kurve und Engelkurve I Figure 4: Der Zusammenhang von Einkommen und Nachfragemenge (normales Gut) M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 7 / 19 Einkommens-Konsum-Kurve und Engelkurve II Die Einkommens-Konsum-Kurve (EKK) ist die Verbindung aller Haushaltsoptima bei konstanten Preisen und alternativen Einkommen. Die Engelkurve zeigt den Zusammenhang zwischen der Nachfrage nach einem Gut und der Höhe des Einkommens. Sie wird aus der EKK abgeleitet und kann als Summe der optimalen Konsumentscheidungen interpretiert werden. I I I positiver Zusammenhang: normales Gut negativer Zusammenhang: inferiores Gut Das erreichbare Nutzenniveau variiert entlang der Engelkurve! M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 8 / 19 Normale und inferiore Güter Normale Güter: I I I Nachfrage steigt mit steigendem Einkommen Positiv geneigte Einkommens-Konsum-Kurve und Engelkurve Positive Einkommenselastizität der Nachfrage Inferiore Güter: I I I Nachfrage sinkt mit steigendem Einkommen Negativ geneigte Einkommens-Konsum-Kurve und Engelkurve Negative Einkommenselastizität der Nachfrage M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 9 / 19 Einuss einer Preisänderung Figure 5: Preisrückgang M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 10 / 19 Preis-Konsum-Kurve und individuelle Nachfragekurve I Figure 6: Der Zusammenhang von Preis und Nachfragemenge M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 11 / 19 Preis-Konsum-Kurve und individuelle Nachfragekurve II Die Preis-Konsum-Kurve (PKK) ist die Verbindung aller Haushaltsoptima bei konstanten Einkommen und alternativen Preisen eines Gutes. Die individuelle Nachfragefunktion wird aus der PKK gewonnen. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen der, von einer einzelnen Konsumentin, nachgefragten Menge eines Gutes und dem Preis des Gutes. I I I negativer Zusammenhang: gewöhnliches Gut positiver Zusammenhang: Gien Gut Das erreichbare Nutzenniveau variiert entlang der individuellen Nachfragefunktion! M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 12 / 19 Von der individuellen Nachfrage zur Marktnachfrage Figure 7: Durch die horizontale Addition aller individuellen Nachfragekurven erhalten wir die Marktnachfragekurve. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen dem Preis eines Gutes und der von allen Konsumentinnen konsumierten Menge dieses Gutes. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 13 / 19 Eine Preisänderung im Detail Der Einuss einer Preissenkung von Gut y kann in zwei Teileekte zerlegt werden (zwei normale, gewöhnliche Güter): Substitutionseekt: wenn der Preis von Gut y sinkt, wird Gut y relativ (im Vergleich zu Gut x) billiger. Gut x wird daher durch Gut y substituiert (Bewegung auf der Indierenzkurve, Nutzen bleibt gleich) =⇒ x ↓, y ↑ Einkommenseekt: Durch den Preisrückgang steigt die reale Kaufkraft für beide Güter. Die gleiche Menge kann nun für weniger Geld erworben erwerben, und es bleiben Mittel für zusätzliche Käufe. Der Konsum beider Güter steigt (Bewegung zu einer höheren Indierenzkurve, Nutzen steigt) =⇒ x ↑, y ↑ Gesamteekt: Konsum von Gut y steigt und der Konsum von Gut x ist davon abhängig welcher Eekt überwiegt =⇒ x?, y ↑ M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 14 / 19 Einkommens- und Substitutionseekt (graphisch) Figure 8: Einkommens- und Substitutionseekt für zwei gewöhnliche Güter M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 15 / 19 Einuss einer Preisänderung - Beispiel Beispiel Ein Haushalt verfügt über ein Einkommen von e 100. Die Preise der beiden Güter x und y betragen je e 10. Im Haushaltsoptimum konsumiert dieser Haushalt 4 Einheiten von Gut x. Nun verdoppelt sich der Preis von Gut y und die optimale Konsummenge von Gut x steigt auf 5 Einheiten. Eine (hypothetische) Parallelverschiebung der neuen Budgetgeraden in Richtung der ursprünglichen Indierenzkurve bis zu jenem Punkt, in dem sie sich tangieren, zeigt, dass der Tangentialpunkt bei x=6 und y =4,5 liegt. Wie hoch sind der Substitutionseekt und der Einkommenseekt bei Gut y durch die Verdopplung seines Preises? M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 16 / 19 Einkommens- und Substitutionseekt Der Substitutionseekt (nach Hicks) ist die durch die Preisänderung hervorgerufene Nachfrageänderung bei konstantem Nutzenniveau. =⇒ Graphisch: Bewegung auf der Indierenzkurve. =⇒ Der Substitutionseekt ist beim relative teurer gewordenen Gut immer negativ! Der Einkommenseekt ist die durch die Veränderung der Kaufkraft hervorgerufene Nachfrageänderung bei konstanten Preisen. =⇒ Graphisch: Bewegung auf eine andere Indierenzkurve. =⇒ Bei einer Preissenkung des Gutes kann der Einkommenseekt positiv (normales Gut) aber auch negativ (inferiores Gut) sein. Bei einer Preissteigerung des Gutes kann der Einkommenseekt negativ (normales Gut) aber auch positiv (inferiores Gut) sein. Der Gesamteekt einer Preisänderung ist die Summe aus Einkommensund Substitutionseekt. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 17 / 19 Das Gien Gut I Ein Gien-Gut: . . . ist ein Gut, von dem bei steigendem Preis mehr nachgefragt wird, d.h. das Gesetz der Nachfrage hält nicht. . . . ist ein inferiores Gut, bei dem der Einkommenseekt den Substitutionseekt überwiegt. (Erklärung: Kartoeln werden relativ teurer - SE senkt Konsum aber Budget wird real weniger wert und der EE dominiert positive den negativen SE) =⇒ Die Nachfragekurve eines Gien-Gutes verläuft, nicht wie bei einem gewöhnlichen Gut fallend, sondern steigend. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 18 / 19 Das Gien Gut II Figure 9: Einkommens- und Substitutionseekt bei einem Gien-Gut M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E5, SoSe 2016 19 / 19