UniversitätsKlinikum Heidelberg Ihre Krankenhaushygiene informiert HIV - Infektion / AIDS Stand Juni 2006 Hygiene-Institut Sektion Krankenhaus- und Umwelthygiene Im Neuenheimer Feld 324 69120 Heidelberg Telefon 06221-56 8208 Mobil 06221-56 39999 Fax 06221-56 5627 www.klinikum.uni-heidelberg.de/hygiene Erreger: Humanes Immunodefizienz Virus (Retroviren) Erregerhaltiges Material: Blut, Sperma, Vaginalsekret, aber auch andere Körperflüssigkeiten, wie z.B. Muttermilch oder Lochialsekret gelten als infektiös. Übertragung: Von Mensch zu Mensch, auf direktem Weg durch Blutkontakt oder anderen Körperflüssigkeiten. Schutzmaßnahmen: Impfung ist derzeit nicht möglich. Bei Aufnahme von erregerhaltigem Material (besonders durch Nadelstichverletzung) sind unverzüglich Maßnahmen, mit dem Ziel das potentiell infektiöse Material aus der Eintrittsstelle zu entfernen, einzuleiten (siehe Merkblatt Nadelstich-/Schnittverletzung des Betriebsärztlichen Dienstes unter www.krz.uniheidelberg.de/betrarzt/merkblatt/Nadelstich_1.pdf ). Um eine Risikoeinschätzung vorzunehmen und zu entscheiden ob eine Postexpositionsprophylaxe durchgeführt werden muss, ist unverzüglich der Betriebsarzt aufzusuchen. Außerhalb dessen Dienstzeiten die chirurgische Ambulanz oder die HIV-Ambulanz der Hautklinik. Hygienemaßnahmen Patientenbezogen: Einzelzimmerisolierung ist in der Regel nicht erforderlich. Nur bei erhöhter Infektionsgefahr (z.B. große Wunden), oder wenn zu erwarten ist, dass Hygienemaßnahmen von Patienten nicht eingehalten werden können. Im Stadium AIDS liegen häufig andere Infektionserkrankungen vor, z.B. Tbc, für die dann die entsprechenden Isolierungsmaßnahmen zu treffen sind. Personalbezogen: ♦Hygienische Händedesinfektion unter Beachtung der präparatebezogenen Einwirkzeit, vor und nach Patientenkontakt, nach Kontakt mit erregerhaltigem Material und nach Ablegen der Handschuhe. ♦Bei zu erwartendem Kontakt mit erregerhaltigem oder kontaminiertem Material Einmalhandschuhe und flüssigkeitsdichte Schutzkleidung (z.B. Einmalplastikschürze) tragen. Augen- sowie Mund-Nasenschutz sind erforderlich, wenn mit Aerosolbildung oder Verspritzen von Blut oder Sekreten zu rechnen ist. ♦Bei operativen Eingriffen sollte ein zweites Paar Handschuhe übergezogen werden. Desinfektionsmaßnahmen: ♦Flächendesinfektion erfolgt als routinemäßige Scheuer-Wisch-Desinfektion. ♦Sichtbare Verunreinigungen von Geräten, Flächen etc. mit erregerhaltigem Material müssen desinfizierend gereinigt werden. ♦Bei manueller Instrumentendesinfektion die Instrumente nicht vorspülen, sondern direkt in die Instrumenten-Desinfektionsmittellösung einlegen. Erst nach der Einwirkzeit weiterbearbeiten. ♦Geschirr kann wie üblich mit dem Container in die Zentralküche. ♦Wäsche in den Wäschesack geben und wie üblich entsorgen.