ALLGEMEINMEDIZIN Refluxkrankheit Unter Refluxkrankheit oder genauer gastroösophagealer Refluxkrankheit (Abkürzung GERD anhand der englischen Bezeichnung) versteht man einen Rückfluss von Mageninhalt vom Magen in die Speiseröhre, also in umgekehrter Richtung. Da die Speiseröhre nicht für den sauren Mageninhalt geschaffen ist, kann es durch den Reflux zu einer Schädigung und Entzündung der Schleimhaut der Speiseröhre kommen, wobei es hier unterschiedliche Schweregrade gibt. Bei etwa 60% der Patienten mit Reflux sieht man endoskopisch, also mittels einer Magenspiegelung, keine Schleimhautveränderungen in der Speiseröhre, bei den restlichen 40% können Veränderungen nachgewiesen werden. Verlagerter Magenanteil Zwölffingerdarm Der Hauptgrund für einen Reflux liegt in einem gestörten Verschlussmechanismus des unteren Ösophagussphinkters. Dieser unterste Teil der Speiseröhre bildet normalerweise eine Druckbarriere zwischen Magen und Speiseröhre und verhindert so den Rückfluss von Mageninhalt nach oben. Begünstigt werden kann ein Reflux durch einen Zwerchfellbruch, eine sogenannte axiale Hiatushernie, bei Speiseröhre welcher der Mageneingang oberhalb des Zwerchfells zu liegen kommt. Allerdings leidet nur eine sehr kleine Mageneingang Minderheit der Menschen mit einer Hiatushernie unter Zwerchfell Refluxbeschwerden. Weitere Mechanismen, die quasi zu einem physiologischen, also normalen Ausgeweiteter Reflux führen, sind Schwangerschaft Hiatus (besondersMagen in den letzten Monaten), Zustände nach gewissen MagenOperationen oder besonders üppige Abb. 1: Axiale Gleithernie oder Hiatushernie fettreiche Mahlzeiten verbunden mit Alkoholkonsum. Das Hauptsymptom einer Refluxkrankheit ist Magenbrennen, auch Sodbrennen genannt, ein brennendes Gefühl resp. eine Art Schmerz hinter dem Brustbein, besonders im Liegen oder nach dem Essen. Besonders ungünstig sind in der Regel fette Speisen, Schokolade, Kaffee, alkoholische Getränke, Rauchen und säurehaltige Fruchtsäfte. Solche Schmerzen im Brustbereich führen verständlicherweise häufig zur Sorge, es könnte sich um Herzschmerzen handeln. Daneben kann sich eine Refluxkrankheit auf vielfältige andere Weise manifestieren: Aufstossen von Luft oder Säure, Blähungen, häufige Flatulenz (Ablassen von Luft), Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, chronischer Reizhusten, Heiserkeit oder Verschlimmerung von asthmatischen Beschwerden. Der gastroösophageale Reflux ist etwas sehr Häufiges, in den Industrieländern leiden etwa 20% der Menschen mehr oder weniger darunter. Während der Schwangerschaft ist es noch häufiger, rund die Hälfte der Schwangeren leidet darunter. Was kann man dagegen tun? In erster Linie sind nichtmedikamentöse Massnahmen sinnvoll und bei einer leichten Refluxkrankheit oft auch ausreichend: Man sollte die auslösenden Faktoren meiden, also z.B. insbesondere am Abend nicht eine grosse fetthaltige Mahlzeit zu sich nehmen, den Kaffee-, Alkohol- und Nikotinkonsum entsprechend einstellen oder wenigstens reduzieren, auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten, sich nach dem Essen nicht sofort hinlegen und wenn möglich das Kopfende des Bettes etwas erhöhen (indem man z.B. Holzklötze unter die Bettpfosten legt). Bei häufigen Beschwerden oder nachgewiesener Entzündung in der Speiseröhre sind Medikamente angezeigt, insbesondere sogenannte Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die die Magensäureproduktion hemmen. Beispiele dafür sind Pantoprazol (das weitaus günstigste!), Omeprazol oder Esomep (identisch mit Nexium, aber viel günstiger). Weitergehende Massnahmen wie sogar eine operative Korrektur sind sehr selten notwendig. Ein Sonderfall ist die Refluxkrankheit bei Schwangeren. Sie tritt hier oft ohne andere auslösende Faktoren auf und kann die Schwangere bereits in der frühen Schwangerschaft beeinträchtigen. Hier helfen manchmal alte „Hausmittel“ wie das langsame Kauen von einigen ungesalzenen Mandeln oder ein Kaffeelöffel Senf! Ist SpeiseröhreErfolg diesen Massnahmen kein beschieden, können lokal wirksame Säurehemmer wie Alucol, Andursil, Rennie und ähnliche eingesetzt Mageneingang werden. Ein Tipp, diese Medikamente Verlagerter werden oft in flüssiger Form und als Magenanteil Zwerchfell Kautabletten angeboten. Kautabletten sind immer und überall einsetzbar (nachts im Bett, unterwegs im Auto, im Büro…) und die Schwangere muss nicht ständig eine Flasche mit Ausgeweiteter Löffel Hiatus mit sich transportieren. Sollten auch Magen Zwölffingerdarm diese Medikamente zu wenig nützen, darf auch eine Schwangere PPI benützen. Claudia Khov-Schild, im August 2011 Abb. 1: Axiale Gleithernie oder Hiatushernie