Informationsblatt Refluxkrankheit

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Patienteninformation Refluxkrankheit
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
die bei Ihnen durchgeführte Diagnostik ergab, dass Sie unter der sogenannten
Refluxkrankheit leiden.
Dabei handelt es sich um einen krankhaft gesteigerten Rückfluss von saurem
Magensaft in die Speiseröhre aufgrund eines „undichten“ Mageneingangs, d.h.
einer gestörten Funktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen.
Da der Mageneingang von außen vom Zwerchfell umschlossen wird, spricht
man im Volksmund auch von einem Zwerchfellbruch, obwohl tatsächlich kein
Bruch vorliegt.
Typische Symptome sind, neben saurem Aufstoßen, Sodbrennen und
Mundgeruch auch Völlegefühl nach dem Essen, Schmerzen beim Schlucken, ein
Fremd-körpergefühl in der Speiseröhre sowie chronischer Reizhusten, ja
gelegentlich sogar Asthma.
Begünstigt wird der Säurereflux durch verschiedene Nahrungs- und
Genussmittel (s. unten), Medikamente, beengende Kleidung und eine Erhöhung
des Druckes im Bauchraum, wie sie bei starkem Übergewicht und
Schwangerschaft auftreten kann.
Die Folge dieses Säurereizes ist oftmals eine akute oder chronische Schädigung
der empfindlichen Speiseröhrenschleimhaut mit mehr oder minder
ausgeprägter Entzün-dung, bis hin zum Speiseröhrengeschwür.
Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Entzündungen kann sich, neben
narbigen Verengungen, auch eine als Barrett - Schleimhaut bezeichnete
Zellschicht in der unteren Speiseröhre entwickeln, die im Laufe von etwa 10
Jahren ein Entartung-srisiko zum Speiseröhrenkrebs von 0,5 – 1 % in sich
birgt.
Deshalb ist es wichtig, bei entsprechenden Symptomen eine SpeiseröhrenMagen-spiegelung durchzuführen und Gewebsproben aus den verdächtigen
Schleimhaut-arealen zu entnehmen. Sofern dabei eine Barrett - Veränderung
nachgewiesen wird, sollten Kontrolluntersuchungen, je nach Ausprägungsgrad,
in 1 – 3 jährigen Abstän-den erfolgen.
Eine Reflux bedingte Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis) lässt sich
durch zeitlich begrenzte Einnahme sogenannter Protonenpumpeninhibitoren
(PPI), Medika-menten, die die Säureproduktion im Magen hemmen, heute
hervorragend behan-deln.
Bei chronisch wiederkehrenden Beschwerden sind diese Medikamente auch zur
Dauerbehandlung geeignet und in der Regel gut verträglich, oft reicht auch
eine sogenannte bedarfsgesteuerte Intervallbehandlung.
Bei einer geringen Zahl der Betroffenen ist eine dauerhafte Beschwerdefreiheit
durch PPI nicht zu erreichen. Für diese Patienten und solche, die nicht
längerfristig Medikamente einnehmen möchten (insgesamt weniger als 10 %
aller Reflux-patienten), stehen heute auch minimal-invasive chirurgische und
endoskopische Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, über die wir Sie auf
Wunsch gerne detailliert beraten werden.
Was Sie selbst tun können:
-
Meiden Sie fette und scharf gewürzte Speisen, Süßwaren, Alkohol,
Kaffe, schwarzen Tee, Cola, Zitrusfrüchte und Tomatenprodukte,
verzichten Sie auf das Rauchen und üppige Mahlzeiten besonders zu
später Stunde,
versuchen Sie eventuelles Übergewicht zu reduzieren,
unternehmen Sie nach dem Essen anstelle des Verdauungsschlafes
lieber einen Verdauungsspaziergang,
scheuen Sie sich nicht, umgehend mit Ihrem Arzt zu sprechen, wenn
Sie Beschwerden haben !
Sofern Sie noch Fragen haben – wir beantworten sie gerne !
Ihr
Dr. Poszler und das Team der Praxis für internistische Diagnostik
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