Enterprise Manager Cloud Control

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Enterprise Manager Cloud Control
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Enterprise Manager Cloud Control
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Executive Summary
Seit mehr als einem Jahr steht nun die neue Version des
Oracle Enterprise Managers unter dem Namen Cloud
Control 12c zur Verfügung. Seit Herbst 2012 mittlerweile sogar das neue Release 2 (12.1.0.2), welches hauptsächlich Bugfixes und Performance-Verbesserungen
enthält. Anlass, über erste Projekterfahrungen zu berichten sowie die Arbeit mit der gestalteten Oberfläche
sowie deren neue Struktur zu würdigen.
Was sind aus unserer Sicht zentrale Features des Enterprise Manager Cloud Control 12c? Wie der Name bereits sagt, handelt es sich hier erstmals um ein Werkzeug zum vollständigen Management einer Oracle
Cloud. Hierzu gehören umfangreiche Funktionen zum
Lifecycle-Management (Patch- und Release-Management). Weitere wichtige Funktionen werden über separat zu lizensierende Erweiterungs-Packs bereitgestellt.
Einige wollen wir hier genauer vorstellen:
•
Cloud Management Pack
•
Lifecycle Management Pack
•
Diagnostics Pack (Event und Incident
Management)
2
Arbeiten mit Cloud Control
Cloud Control hat eine vollkommen neue Benutzeroberfläche und basiert auf einer neuen Menüführung. Nutzer älterer Versionen werden sich aber sehr schnell zurechtfinden und die Vorteile der neuen Struktur
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schätzen lernen. Vieles wirkt in der Benutzung jetzt
stringenter, gerade komplexere und seltener durchgeführte Aufgaben lassen sich jetzt intuitiver ausführen. Zusätzlich zu den globalen Menüpunkten existieren Target-spezifisches Menüs, die die Aufteilung der Funktionen für die einzelnen Targets wie Hosts oder Datenbanken übernehmen. Durch die Möglichkeit, eine eigene
Homepage zu definieren, kann jeder Administrator seine Arbeitsumgebung zusätzlich individuell anpassen.
Zum Konzept von Cloud Control gehört die Skalierbarkeit durch sogenannte Management Packs. Welche aktuell für welche Systeme aktiviert sind und welche Packs
lizensiert sind, kann über die Konsole eingesehen werden. Packs lassen sich jetzt zentral für jedes Einzelsystem aktivieren oder deaktivieren. Ein automatisches
Aktivieren bei der Installation von Neusystemen unterstützt das Ausrollen von Standards und verhindert eine
ungewollte Nutzung nicht lizenzierter Packs.
Die Installation ist im Vergleich zu Grid Control 11g vereinfacht. Die gesamte von Cloud Control genutzte
Middleware wird automatisch mitinstalliert. Einzig die
Repository-Datenbank muss vor der Installation oder
dem Upgrade von Cloud Control 12c bereits existieren.
Ein direktes Upgrade von Grid Control nach Cloud Control ist für Grid Control 11.1 oder 10.2.0.5 möglich. Dies
beinhaltet auch die Aktualisierung aller Agenten auf
den Zielsystemen, da die Agenten von Grid Control nicht
mit Cloud Control zusammenarbeiten können.
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Folgende Methoden stehen zur Wahl:
1-System-Upgrade
Das alte System wird auf der bislang benutzten
Maschine aktualisiert und ist während des gesamten Vorgangs nicht verfügbar.
2-System-Upgrade
Das bisherige Repository wird auf eine neue Maschine kopiert. Dort wird dann Cloud Control installiert und die Repository-Kopie als neues Repository genutzt. Die Zielsysteme werden sukzessive
in das neue System integriert. Ein Parallelbetieb
von 11er- und 12er-Agenten auf einem Server ist
hierbei problemlos möglich.
Ist diese Integration abgeschlossen, können Monitoring-Daten, die während der Parallelnutzung
der beiden Systeme aufgezeichnet wurden, in das
neue Repository übertragen werden. Diese Methode ist zwar aufwändiger, beinhaltet aber kaum
Downtime-Zeiten.
2.1
Das Basissystem
Mit dem Basissystem kann ein umfangreiches Monitoring und Event-Management aufgebaut werden. Wichtig ist hierbei eine detaillierte Konzepterstellung über
die erforderlichen administrativen Gruppen und Rollen, die vor dem eigentlichen Onboarden der Targets
erfolgen sollte. Durch eine vordefinierte Gliederung
der Targets zu den Target Properties kann das Onboarden erheblich vereinfacht und automatisiert werden
(automatische Rollen- und Metrikzuweisung).
2.2
Die Sicherheit
Entscheidend für eine langfristig erfolgreiche Nutzung
von Oracle Enterprise Manager Cloud Control ist das
Implementierungskonzept. Ein wesentlicher Bestandteil ist das Rollen- und Rechtekonzept. Das Basiskonzept sieht verschiedene Userarten mit Zuordnung unterschiedlicher Rollen und Privilegien vor. Eine Vielzahl
von definierten Privilegien, unterteilt in Target- und
Ressourcentypen, können „out of the box“ genutzt
werden.
Das neue Konzept, Berechtigungsinformationen für Benutzer („credential information“) zentral abzuspeichern und
global nutzbar zu machen, führt zu einer starken Vereinfachung der Verwaltung. „Credential information“ können
nun benannt werden - die sogenannten “Named Credentials”, so dass die Nutzung ohne Kenntnis des Passworts
möglich ist. Named Credential werden in einem zentralen Repository abgespeichert und können außer Username/
Passwort auch SSH Key Pairs, Kerberos Tickets bzw. PKI Zertifkate enthalten.
2.3
Die Erweiterbarkeit: Plug-ins, SelfUpdate
Oracle Enterprise Manager 12c verwaltet sehr unterschiedliche Systeme, die ihrerseits eigenen Versionszyklen
unterliegen. In den alten Versionen von Enterprise Manager wurde die Unterstützung neuer Systeme bzw. neuer
Versionen von Zielsystemen per Patchset oder gar einer neuen Version von Grid Control realisiert. In Cloud Control
12c dagegen wurden viele Funktionsbereiche modularisiert. Wiwwr sprechen hier von sogenannten Plug-ins, die
nicht mit den bereits aus Grid Control 11g bekannten Monitoring Plug-ins zu verwechseln sind. Die Plug-ins implementieren die Verwaltung von Zielsystemen sowie generelle Funktionsbereiche wie die schon erwähnten Cloud
Services.
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Dieses Verfahren hat zahlreiche Vorteile: Die zentrale Konsole kann sehr leicht für das Management neuer Versionen durch Austausch bzw. Ergänzung dieser Plug-ins erweitert werden. Gibt es eine neue Version der Oracle Datenbank, muß nur ein neues „Oracle Datenbank Plug-in“ erstellt und in Cloud Control importiert werden. Die Adaption auf neue Versionen wird also stark beschleunigt.
Die von Oracle gelieferten Module für Oracle Enterprise Manager Cloud Control 12c können direkt aus der Cloud
Control Console geladen werden. Dieser Vorgang wird „SelfUpdate“ genannt.
Dabei gibt es zwei Betriebsarten:
Online-Modus
Offline-Modus
Der OMS ist direkt mit Oracle Support verbunden
und kann Aktualisierungen direkt suchen und herunterladen (Software Library).
Der OMS ist nicht mit Oracle Support verbunden.
Aktualisierungen müssen daher auf einem anderen Wege heruntergeladen und dann in die Cloud
Control Umgebung „importiert“ werden.
Die Funktionalität des SelfUpdates ist in der Basisfunktionalität von Cloud Control enthalten. Für ihre Nutzung ist
keine Lizenz eines Management Packs notwendig. Die einzelnen Module, wie zum Beispiel einzelne Plug-ins, können jedoch Bestandteil eines Management Packs sein.
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Wichtige Management Packs
3.1
Cloud Management Pack
Der Name ist Programm. Das Cloud Management Pack ist eine zentrale
Komponente für das Aufsetzen und den Betrieb einer Oracle Private Cloud.
Hierzu gehören Self-Service-Funktionen für Anwender sowie Module, die
eine verursachergerechte Kostenverrechnung von Cloud Ressourcen ermöglichen. Ab Release 2 von Cloud Control können jetzt auch Java-Anwendungen als Service in einer privaten Cloud angeboten werden (Java as a
Service).
3.1.1 Self-Service
Anwendern kann eine Art Self-Service angeboten werden. Virtuelle Maschinen (OEL) sowie Datenbanken können auf der Basis vordefinierter
Parameter mit wenigen Schritten direkt von Anwendern eingerichtet und
dann genutzt werden. Ab Release 2 wird die Verwaltung von Oracle VM
(x86) 3.1.1 voll unterstützt.
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3.1.2 Chargeback
Die Nutzungskosten für CPU, Memory, Storage, I/O sowie andere Kosten (Lizenzen, DBA, SA) lassen sich im System
definieren. Nutzer werden dann Kostenstellen zugewiesen und nutzungsabhängige Kosten lassen sich anhand der
Ressourcennutzung für die einzelnen Benutzer (mit zugewiesenen Kostenstellen) berechnet. Auch kann jetzt eine
RAC-Datenbank als sogenannte „Shared Datenbank“ abgerechnet werden. Dabei kann auf der Basis einzelner DB
Services die Abrechnung erfolgen. Die Abrechnungsdaten liegen in einer eigenen Tabelle und können dort mithilfe
von SQL ausgelesen werden.
3.1.3 Consolidation Planner
Consolidation Planner ist ein Werkzeug, das Sie bei
einer optimalen Ressourcennutzung der Cloud unterstützen kann. Aufgezeichnete Performance-Metriken
lassen sich automatisch mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen abgleichen. Unterschiedliche Konfigurationsansätze stehen zur Wahl:
Cloud Control bietet eine grafische Übersicht sowohl
zur Auslastung einzelner Systeme als auch zum konsolidierten Gesamtsystem.
3.2
Konservativ: Es werden die
Maximalwerte von jeweils 24
Stunden addiert.
Medium: Es wird von jedem
System pro 24 Stunden 80%
vom Maximum verwendet.
Aggressiv: Es wird von jedem
System pro 24 Stunden der
Durchschnittswert verwendet.
Lifecycle Management Pack
Das Lifecycle Management Pack ist ein neues, separat zu lizenzierendes Management Pack und umfasst jetzt das
Configuration Management (bisher Application Configuration Console (ACC), sowie Configuration Change Console
(CCC)), das Provisioning- und Patch Management sowie das Change Management. Die oben genannten Management Packs sind einzeln nicht mehr lizenzierbar.
Damit können nun auch Konfigurationseinstellungen, die in entsprechenden Dateien getroffen werden (z.B. listener.ora), überwacht und aufgezeichnet werden, Release-Stände eingesetzter Software (inkl. Patch-Level) grafisch
übersichtlich dargestellt und Trendanalysen zu eingesetzten Versionen erstellt werden. Änderungen an Konfigurationen (Konfigurationsdateien) lassen sich jetzt einfacher und umfangreicher protokollieren.
Database Provisioning und Patch-Management sind überarbeitet worden und es lassen sich mitgelieferte Deployment-Prozeduren nutzen und für eigenen Zwecke anpassen. Neu ist, dass die Zuständigkeit zur Vorbereitung und
Durchführung eines Provisioniervorgangs jetzt sauber getrennt werden kann. Für Standard-Deployments lassen
sich nun zentral unveränderbare Parameter definieren, wodurch langfristig ein hoher Standardisierungsgrad erzielt wird. Nach Aussagen von Oracle lassen sich mit dem Lifecycle Management Pack nicht nur Patches ausrollen,
sondern auch Release Upgrades durchführen. Derzeit wird dabei das Upgrade von DB10.2.0.x sowie DB11.1.0.x
nach DB11.2.0.x unterstützt.
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3.3
Diagnostic Pack: Erweiterungen für das Event Management und Incident
Management
3.3.1 Event Management
Durch die Zusammenfassung von
Ereignissen zu Incidents sind Monitoring und Verwaltung von Events
trotz Erweiterung deutlich vereinfacht. Die Verwaltung erfolgt in einer eigenen zentralen Konsole und
in den jeweiligen zugehörigen Targets. Dabei werden Business-Prioritäten und der gesamte Lifecycle
von Incidents berücksichtigt. Incidents basieren auf einem einzelnen
Event (z.B. target down) oder einer
Kombination von in Beziehung stehenden Events und können manuell oder automatisch via “incident
rules” erzeugt werden. Die Integration mit My Oracle Support kann
eine Unterstützung über eine Kontext Diagnose und die entsprechenden Links liefern.
3.3.2 Metric Extensions
Nutzerdefinierte Metriken (userdefined metrics) sind nun durch
Metric Extension implementiert.
Diese vollwertigen Metriken unterstützen viele Oracle Targets wie
beispielsweise Fusion Applications,
Oracle Exadata, Siebel sowie Oracle
Business Intelligence-Komponenten aber auch IBM Websphere. Die
Metric Extensions sind in einer Metric Extension Library gebündelt,
lassen sich bearbeiten oder auch
als Bestandteil von Monitoring
Templates anwenden. Als neue
Funktionalität existiert ein einfacher Workflow zum Testen, Veröffentlichen (publish) und Anwenden
(deploy) der Metric Extensions.
3.3.3 Database Performance
Management
Das Database Performance Management ist erweitert und bietet
in Cloud Control einen vollständigen Überblick zu allen relevanten
Ressourcen wie CPU, Memory, Active Sessions by wait Classes. Speziell
im Performance und Tuning Bereich sind einige Neuerungen in die
Konsole aufgenommen worden. Da
bei geht es um verbesserte Übersichten, bessere Vergleichsmöglich
keiten bei Performance-Engpässen
und zusätzliche Verbindungsmöglichkeiten im Emergency Mode.
Speziell für das Monitoring im ASH
(Active Session History) und Real-Time ADDM Umfeld wurden weitere Features eingeführt, die zuvor
nur im Real Application Testing Umfeld verwendet wurden.
3.3.4 Exadata Management
Wie an anderen Stellen bereits beschrieben, ist das Management von
Exadata vollständig in Enterprise
Manager Cloud Control integriert.
Wird eine Exadata Database Machine integriert, wird nicht mehr jedes
Target einzeln und unabhängig
überwacht, sondern die DB Machine als eigenständiges Target im
Cloud Control erfasst. Dabei wird
eine Gesamtsicht auf alle Komponenten (Hard- und Software) geboten, wobei die Hardware-Sicht neben Zellen und Compute Nodes
auch InifiniBand Switches einschließt. Die Software-Sicht bietet
die Möglichkeit, unterschiedliche
Ressourcen zu monitoren und die
Performance zu überwachen sowie
ein Drill-Down zu den einzelnen
Targets.
Impressum
Datum: März 2013
Autor:
Dirk Marhan
Kontakt:
[email protected]
www.avato-consulting.com
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