35 15. internationales forum des jungen films berlin 1985 DZIKOW STARY Filme: 1978 Land Produktion Regie 35. internationale filmfestspiele berlin Niederlande 1984 T h e bus to A l t a m i r a 1980 I n the name of our R o l f Orthel, F i l m p r o d . mij. de 1981 T h e wandering nieuwe unie 1983 T i e r r a del fuego 1984 DZIKOW parents jew and the pilgrims to the holy land (sechs Fernsehprogramme) STARY Hans Fels In Vorbereitung: M a r t e und Alexander, Kamera Hans Fels Musik K o n r a d Boehmer Ton Verschiedene Text, Sprecher Hans Fels Schnitt Wim Louwrier Produktionsassistenz Pavel M a l k o , Roelf J a n Wcntholt Uraufführung September 1984, Holländische Filmtage, Utrecht Format 16 m m , Farbe Länge 53 M i n u t e n Z u diesem F i l m D Z I K O W S T A R Y ist der Name eines kleinen polnischen Dorfes, wo der Großvater des Regisseurs ursprünglich herstammt. Eines Tages, es war das Jahr 1938, ging der G r o ß v a t e r von Holland zurück i n dieses Dorf, i n dem er geboren wurde. E r wollte seine Familie, die in D z i k o w geblieben war, vor der dunklen Zukunft warnen, wollte, d a ß sie ebenfalls nach Holland kamen — i n das Land, i n dem er i n den Augen der armen jüdischen Bauern von D z i k o w Stary z u m reichen M a n n geworden war. Während seines Aufenthaltes i n D z i k o w organisierte er eine Party und machte von allen Anwesenden, Freunden u n d Familienangehörigen, ein Photo. Diese Photos ü b e r d a u e r t e n den Krieg — u n d Hans Fels benutzte sie als Führer für seine Reise i n jenes entlegene D o r f und z u jenen wenigen Familienangehörigen, die heute i n Kanada, den U S A , Israel und Frankreich leben. Eine Suche mit dem Ziel, Vergangenheit u n d Zukunft wieder miteinander zu verknüpfen, ein filmischer Essay. Biofilmographie Hans Fels, geb. 16. 9. 1948 i n Amsterdam. Studium der Geschiehte an der Amsterdamer Universität, wandte sich nach dem Examen (1977) dem F i l m z u . Mitarbeiter von R o l f Orthel (Assistent, Cutter, usw.) bei mehreren F i l m e n , darunter den preisgekrönten Dokumentarfilmen Skadow of doubt und D r . W i r t h s , Standortarzt Auschwitz (1975). E r drehte eine Reihe von kurzen Spielund Dokumentarfilmen für verschiedene Organisationen sowie holländische Fernsehsender, aber auch zahlreiche Fernsehprogramme für Spanien, Ä g y p t e n , Zimbabwe, K u b a u.a. Spielfilm BREAKING THE SILENCE: THE GENERATION AFTER THE HOLOCAUST DasSjchweigen brechen: Die Generation nach dem Holocaust Land USA Produktion Documentaries for Learning Massachusetts Mental Health Center; Ko-Produzenten: Edward A . Mason, Eva Fogelman 1984 Regie Edward A . Mason Buch Eva Fogelman Kamera Ben Achtenberg Musik Rosalie Gerut Ton Tom Hill Erzähler Edie Wieder Titelgestaltung Harry S. Arpardi Schnitt Ben Achtenberg Mischung Steve Izzi Scriptassistenz Mary Stibal Associatc producer Henry Grunebaum Produktionsassistenz Rob McCausland, Mark Wuerthner Photos: Leo Baeck Institute, Betty Blogier, Frances Epstein, Eva Fogelman, Sybil M i l t o n , Menachem Z . Rosensaft, U.S. A r m y , Universal News, Roman Vishniac Uraufführung Format Länge 29. A p r i l 1984, Channel 67 17. Sept. 1984, Margaret Mead F i l m Festival, New Y o r k 16 m m , Farbe 58 Minuten Z u diesem F i l m Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen schätzungsweise 200.000 Überlebende des Holocaust in die Vereinigten Staaten. Viele von ihnen weigerten sich, ihre Kriegserlebnisse mit ihren Kindern z u diskutieren, i n dem Wunsch, ihre Nachkommen vor dem Wissen um eine solch brutale und schreckliche Realität zu schützen. Die Kinder wuchsen somit i n dem Glauben auf, d a ß sie keine Fragen stellen durften, wollten sie ihren Eltern keinen K u m m e r bereiten. Ungewollt entstand daraus eine V e r s c h w ö r u n g des Schweigens, die Eltern und Kinder einander entfremdete u n d Generationskonflikte hervorrief. Heute fragen diese inzwischen erwachsenen K i n d e r der HolocaustUberlebenden nach der Vergangenheit ihrer Eltern. Zahlreiche Kinder von Uberlebenden, die sogenannte zweite Generation also, haben sich zu Diskussionsgruppen zusammengefunden, u m gemeinsam über diese Dinge zu reden; B R E A K I N G T H E S I L E N C E handelt von solch einer Gruppe, z u der neun junge J u d e n g e h ö r e n , die am Beginn ihrer Laufbahn stehen und offen über die Auswirkungen des Holocaust auf ihr Leben reden u n d das Bedürfnis artikulieren, mit ihren Eltern zu kommunizieren. Der F i l m ist A u genzeuge des Moments, in dem sie den M u t aufbringen, ihre E l tern auf ein bisher tabuisiertes Thema anzusprechen und zeigt die emotionsgeladcnen Diskussionen unter den Angehörigen von vier Familien, die sich diesen heiklen Themen z u m ersten M a l i n ihrem Leben direkt stellen. • Eingebaut i n den F i l m sind die Kommentare mehrerer Experten, darunter von dem Psychiater u n d A u t o r Robert J . Lifton, der über die Oberlebenden von Hiroshima und V i e t n a m schrieb; Helen Epstein, A u t o r i n des Bestsellers 'Kinder des Holocaust*; Menachem Z . Rosensaft, Gründer u n d Vorsitzender des 'International Network of Jewish Holocaust Survivors' sowie von dem Historiker Moshe Waldoks (die letzten drei sind selbst K i n d e r von Holocaust-Uberlebenden). Eine jüdische Elterngruppe und eine Diskussion i n einer 8. Schulklasse sind ebenso i m F i l m enthalten. Kritik Die Mauer des Schweigens zwischen H o l o c a u s t - Ü b e r l e b e n d e n und ihren erwachsenen Kindern — weil die Eltern nicht bereit sind, über ihre KZ-Erlebnisse z u sprechen u n d die Kinder nicht danach zu fragen wagen — wird i n diesem bemerkenswert ehrlichen, cinstündigen Dokumentarfilm durchbrochen. D e n Schmerz, Z o r n u n d Schrecken der Beteiligten macht dieser bewegende und erhellende F i l m sichtbar. Dazwischengeschnitten sind Aussagen und Stellungnahmen von Psychotherapeuten, Historikern u n d Sozialwissenschaftlern. Der F i l m ist eine packende und enthüllende Studie über die Folgen des Holocaust u n d wurde von Menschen gemacht, die mit diesen Folgen leben. A u s : Hadassah Magazine, Dezember 1984 ... Ohne Klischees v o m Holocaust befaßt sich der F i l m mit dem universellen Problem der K o m m u n i k a t i o n zwischen den Generationen u n d sondiert die Notwendigkeit der K i n d e r , mit den Erfahrungen ihrer Eltern fertigzuwerden. Susan Wexner, i n : Baitimor Jewish Times, 27. 4. 1984 Die Personen: Edward A . Mason, für seine Filme mehrfach ausgezeichnet, ist Leiter der Dokumentarfilmabteilung für Unterrichtszwecke an der Harvard Medical School. Eva Fogelman ist Psychotherapeutin mit A b s c h l u ß an der City University of New Y o r k . D r . Henry Grunebaum ist Leiter der Gruppen- u n d Familientherapic am Cambridge Hospital i n Cambridge, Massachusetts. herausgeber: internationales forum des jungen films / freunde der deutschen kinemathek, berlin 30, welserstraße 25 (kino arsenal) druck: b . wollandt, berlin 31