Das logische Paradigma einer gemäßigten globalen Erwärmung

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Das logische Paradigma einer gemäßigten globalen Erwärmung
Patrick J. Michaels
Institut für Umweltwissenschaften
Universität Virginia
Charlottesville, Virginia USA 22904
und
Cato Institute
Washington DC USA 20001
Paul C. Knappenberger
New Hope Environmental Services
New Hope, Virginia USA 24469
Robert E. Davis
Institut für Umweltwissenschaften
Universität Virginia
Charlottesville, Virginia USA 22904
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Einleitung
Das Problem der Prognostiker des zukünftigen Klimas lässt sich mit einem allgemeinen
Problem der täglichen Wettervorhersage vergleichen: Was macht man, wenn
verschiedene Modelle verschiedene Zukünfte vorhersagen?
Und wie findet man
insbesondere heraus, welches der Modelle am ehesten richtig ist.
Meteorologen bringt man bei, in diesem Falle buchstäblich “aus dem Fenster zu
schauen”, indem sie feststellen, welches der vielen divergierenden Vorhersagemodelle
die jüngsten Veränderungen am besten erfasst hat. Sofern keine zwingenden Gegenargumente vorliegen, wird dieses Modell zum Algorithmus der Wahl für die Wettervorhersage des jeweiligen Tages.
Bringt die Natur uns im Hinblick auf die Klimaprognose in eine ähnliche Situation? Das
hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens muss eine nachweisbare Reaktion auf den vom
Menschen verursachten Antrieb (forcing) vorliegen. Zweitens muss diese Reaktion mit
der grundlegenden Physik des modellierten Prozesses übereinstimmen. Drittens und
letztens sollte es überzeugende Belege dafür geben, dass das beobachtete Klimaverhalten
nicht
weitgehend
von
Einflussfaktoren
dominiert
wird,
welche
in
den
Vorhersagemodellen nicht berücksichtigt wurden. Wenn alle diese Bedingungen erfüllt
sind, kann man zukünftige Klimaänderungen zuverlässiger prognostizieren, zumindest im
Hinblick auf die erwartete Änderung der mittleren Oberflächentemperatur.
In dieser Abhandlung weisen wir zunächst nach, dass die Temperaturreaktion in der Atmosphäre während der letzten Dekaden tatsächlich der Physik eines verstärkten Treibhauseffekts entspricht. Dadurch können wir uns zwischen den verschiedenen Modellreihen und Zukunftsszenarien entscheiden. Wir gelangen zu dem Schluss, dass das in sich
schlüssigste Argument jenes ist, demzufolge die Oberflächenerwärmung im kommenden
2
Jahrhundert wahrscheinlich der niedrigsten Grenze der Prognosen des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change –
IPCC) von ca. 1,5 °C nahe kommen wird. Da die Erwärmung pro Jahrhundert der
Gleichgewichtsempfindlichkeit gegen Kohlendioxidverdopplung im allgemeinen sehr
nahe kommt, impliziert dies, dass die Gesamtempfindlichkeit gewöhnlich um etwa 40 %
überschätzt wird. Eine Implikation ist die, dass das Kyoto-Protokoll, sollte es von allen
Unterzeichnerstaaten einschließlich der Vereinigten Staaten erfüllt werden, eine geringe
bis gar keine mit den heutigen Messtechniken erfassbare Auswirkung auf die Oberflächentemperatur der Erde hätte.
Theoretische Überlegungen
Der Anstieg der Oberflächentemperatur war in der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts
geprägt von starken saisonalen und regionalen Erwärmungstrends (Balling et al., 1998),
wobei die starke Erwärmung im Winterhalbjahr in Sibirien sowie im Nordwesten Nordamerikas das dominante Signal darstellte.
Handelt es sich hierbei im wesentlichen um eine „Treibhaus“-Erwärmung? Ein Anstieg
der Kohlendioxide in der Atmosphäre bewirkt eine Erwärmung der Oberfläche durch
sowohl direkte Effekte als auch indirekte Mechanismen (Ramanathan, 1981). Bei dem
direkten Effekt geht es größtenteils um die durch die verstärkte Konzentration von
Infrarot
absorbierenden/emittierenden
Spurengasen
verursachte
Zunahme
der
eindringenden Infrarot- (IR) Strahlung, sowie die durch zunehmende Absorption von
Oberflächen- und Wolkenstrahlung bedingte Erhitzung, wodurch sich wiederum die
Oberfläche erwärmt. Bei dem indirekten Prozess handelt es sich im wesentlichen um die
Wasserdampf-Rückkopplung, bei der es aufgrund einer wärmeren Oberfläche zu höheren
Wasserdampfdrücken
und
erhöhter
Verdampfung
kommt,
wodurch
mehr
IR
absorbierender/emittierender Wasserdampf in die Atmosphäre gelangt.
Diese Kombination von Prozessen tritt nicht gleichmäßig überall auf der Erde auf. Der
direkte Beitrag von Kohlendioxid zum Gesamt-Emissionsvermögen der Atmosphäre ist
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am größten, wenn der atmosphärische Wassergehalt am geringsten ist. Mit Anstieg der
spezifischen Feuchtigkeit nimmt die Überlappung im IR-Strahlungs-Emissionsvermögen
zwischen Kohlendioxid und Wasserdampf zu, wodurch der Gesamtbeitrag des Kohlendioxids zum gesamten atmosphärischen Emissionsvermögen merklich abnimmt (Staley
und Jurica, 1970, 1972). Mittels eines einfachen Modells wiesen Staley und Jurica (1972)
nach, dass die Hinzufügung von Wasserdampf zur Atmosphäre die stärkste Zunahme des
Emissionsvermögens an sehr trockenen Standorten bewirkt und somit die größte Erwärmung verursacht.
Infolgedessen dürfte aufgrund sowohl direkter Strahlungseffekte als auch indirekter Wasserdampf-Rückkopplungs-Effekte eine durch den Anstieg von atmosphärischem Kohlendioxid bedingte Erwärmung in Luftmassen, welche grundsätzlich kein Wasser enthalten,
am ausgeprägtesten sein.
In den Regionen, für die ausreichend Temperaturdaten seit 1950 vorliegen (siehe Abbildung 1) sind die Bereiche mit den niedrigsten Oberflächen-Taupunkten (und somit Gesamt-Wasserdampf) die kontinentalen Regionen hoher Breiten von Eurasien (hauptsächlich Sibirien) sowie Kanada und Alaska in Nordamerika (Abbildung 2). Somit ist es
möglich, eine klare Hypothese aufzustellen:
Eine Kohlendioxid-bedingte Treibhaus-
erwärmung dürfte proportional zu der Menge trockener Luft nahe der Oberfläche sein.
Im Winterhalbjahr dürften diese Regionen maximaler Erwärmung, sofern Daten vorliegen, daher den kalten und flachen Oberflächen-Antizyklonen von Sibirien und Nordamerika entsprechen. Das allgemeine Vorherrschen von Oberflächenfeuchte im Sommer (im
Vergleich zum Winter) spricht dafür, dass die Erwärmung im Sommer generell sehr viel
geringer sein wird als die im Winter beobachtete.
Diese Hypothese lässt sich durch Vergleich des Betrages der Erwärmung mit dem der
verfügbaren trockenen Luft überprüfen.
4
Die Reaktion der Temperatur auf einen Anstieg der Absorbanz bei irgendeiner InfrarotWellenlänge ist gewöhnlich logarithmisch. Allgemeine Zirkulationsmodelle (General
climate circulation models - GCMs) in den Klimamodell-Vergleichsstudien (Climate
Model Intercomparison Studies - CMIP 1 und CMIP 2) werden mit einem Anstieg der
atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration von 1 %/Jahr angetrieben - ein niedriger
Exponent, der die Änderung des Strahlungsantriebs (radiative forcing) um einen Faktor
von nahezu zwei zu hoch einschätzt (siehe unten).
Die Kombination der logarithmischen Temperaturreaktion und der schwachen exponentiellen Zunahme des Antriebs ergibt eine zentrale Tendenz in den CMIP-Modellen,
bei der es sich um eine konstante Erwärmungsrate handelt; dies wird besonders deutlich
in der Studie CMIP 1 (Abbildung 3), welche vom Beginn der anthroprogenen Erwärmung an rein linear ist; die Studie CMIP 2 enthält zwar einen eindeutigen exponentiellen
Ausreißer, das japanische CCSR-Modell, die zentrale Tendenz bleibt jedoch etwa 15
Jahre nach Beginn linear (Abbildung 4).
Eine weitere Treibhauserwärmungs-Hypothese besteht somit darin, dass die Residuen aus
einer linearen Erwärmung eine insignifikante serielle Korrelation aufweisen dürften.
Daten
Zur Untersuchung unserer ersten Hypothese bezogen wir zwei Datensätze in unsere
Analyse ein: Die Temperaturgeschichte vom IPCC mit dem Raster 5 ° Breite mal 5 °
Länge (Houghton et al., 1996), den monatlichen Meeresspiegeldruck der Nördlichen
Hemisphäre sowie die von Jenne (1974) entwickelte und vom US-Amerikanischen Zentrum für Atmosphären-Forschung (U.S. National Center for Atmospheric Research –
NCAR) erhaltene Taupunkttemperatur-Klimatologie.
Bei dem IPCC-Datensatz handelt es sich um eine Kombination aus LandoberflächenLufttemperaturdaten (Jones, 1994) sowie Meerestemperaturdaten (Folland und Parker,
1995). Diese Temperaturaufzeichnungen reichen zwar bis in die Mitte des neunzehnten
5
Jahrhunderts zurück, die Datenverfügbarkeit aus dem ersten Teil der Aufzeichnungen ist
jedoch äußerst begrenzt. Wir entschieden uns dazu, unsere Analyse mit dem Jahr 1946 zu
beginnen. Es liegt nahe an dem Zeitraum, in dem die räumliche Abdeckung relativ konstant war und annähernd dem heutigen Niveau entsprach, wenngleich die Anzahl der
Stationen in den letzten Jahren etwas zurückgegangen ist. Nach dem zweiten IPCC-Bericht von 1996 (Houghton et al., 1996) fanden etwa zwei Drittel der Änderungen des gesamten, durch menschliche Aktivitäten verursachten Strahlungsantriebs seit dem 2. Weltkrieg statt. Für den Bereich südlich 45 °S in der Südlichen Hemisphäre - einer Region, in
der die Hauptgebiete der kalten Antizyklonbildung dieser Hemisphäre liegen - gibt es
kaum Daten. In dieser Studie beschränken wir unsere Analyse daher auf die Nördliche
Hemisphäre.
Der
NCAR-Datensatz
klimatologischen
enthält
Monatsmittel
(neben
von
einer
Reihe
anderer
Meeresspiegeldruck
und
Parameter)
die
Oberflächen-
Taupunkttemperatur für Rasterzellen von 5 ° Breite mal 5 ° Länge über die Nördliche
Hemisphäre für den Zeitraum 1950 bis 1964, abgeleitet aus RadiosondenAufzeichnungen. Trotz des Alters dieser Aufzeichnungen gelten die Klimatologien als
sehr robust.
Für jedes Kalenderjahr und für jede Rasterzelle von 5 ° Breite mal 5 ° Länge mit 90 Prozent kompletten Daten für den Zeitraum 1946 bis 1995 werden die mittleren „Winter-“
(kaltes Halbjahr: Oktober bis März) und die mittleren „Sommer-“ (warmes Halbjahr:
April bis September) Temperaturanomalien bestimmt. Eine die Temperaturveränderung
(°C/Dekade) darstellende Kleinstquadrat-Regressionsgerade wird dann durch die saisonalen Zeitreihen in jeder Rasterzelle angeglichen.
Die Wintererwärmung (Abbildung 1a) beschränkt sich primär auf Sibirien und den
Nordwesten Nordamerikas. Der Trend der Wintererwärmung in dem betrachteten Bereich
(gewichtet nach Rasterzellenfläche) beträgt insgesamt netto 0,071 °C pro Dekade. Der
Sommertrend (Abbildung 1b) ist diffuser, mit einem mittleren Wert von netto 0,032 °C
pro Dekade. Kombiniert man die beiden Jahreszeiten, so ergibt sich ein Jahrestrend von
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netto 0,051 °C pro Dekade. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts beträgt
das Verhältnis Winter-zu-Sommer-Erwärmung 2,2 : 1. Die ausgeprägte Differenz in den
saisonalen Trends liefert erste Beweise für unsere Hypothese.
Zur Untersuchung des relativen Betrages der in trockenen Luftmassen auftretenden
Erwärmung schichteten wir die Rasterzellen zunächst auf Basis ihrer mittleren saisonalen
Taupunkttemperaturen (Abbildung 2). Trockene Rasterzellen wurden definiert als solche
mit mittleren saisonalen Taupunkttemperaturen von kleiner oder gleich 0 °C. Flächengewichtet machten diese „trockenen“ Rasterzellen 25,6 Prozent der Fläche der verfügbaren
Rasterzellen während der Winterzeit in der Nördlichen Hemisphäre sowie 2,2 Prozent im
Sommer aus. Bedingt durch die relativ geringe Anzahl trockener Rasterzellen im Sommer
untersuchten wir danach lediglich das Winterhalbjahr. In diesem Zeitraum beträgt der
Erwärmungstrend in den trockenen Rasterzellen (flächengewichtet) im Mittel
0,214 °C/Dekade. Dies entspricht 78 Prozent der gesamten hemisphärischen Wintererwärmung. Flächengewichtet beträgt die Veränderung über die restlichen 74,4 Prozent der
Hemisphäre lediglich 0,021 °C/Dekade. Die Erwärmungsrate in Zellen mit mittleren
Taupunkttemperaturen unter 0 °C ist somit zehnmal größer als die in Zellen mit Taupunkten über dem Gefrierpunkt beobachtete.
Unsere Hypothese ist, dass die Intensität der kalten Antizyklone, d. h. der Betrag der
verfügbaren trockenen Luft, mit der Erwärmungsrate positiv korrelieren dürfte. Abbildung 5 zeigt, dass die Standorte der mittleren Meeresspiegeldruck-Maxima von Oktober
bis März gut mit den Bereichen der Wintererwärmung in Abbildung 1 übereinstimmen.
Eine Regressionsanalyse zwischen Temperaturänderung und mittlerem Druck durch diese
Rasterfelder zeigt die Einzelheiten dieser Beziehung (Abbildung 6). Die Korrelation
zwischen Druck und Erwärmung in den trockenen Rasterzellen ist ausgeprägt (r=0,73)
und höchst signifikant (p<0,001), während es in den übrigen Zellen keine statistisch
signifikante Beziehung zwischen Erwärmung und Druck gibt. Um festzustellen, ob die
wahren Freiheitsgrade in diesen Ergebnissen durch räumliche Autokorrelation verringert
wurden, wandten wir einen Monte Carlo-Ansatz an, bei dem wir die Probengröße
variierten und die für den Erhalt statistischer Signifikanz erforderliche Mindestanzahl an
7
Rasterzellen schätzten.
Diese Analyse bestätigte, dass die Anzahl der Rasterzellen
15fach reduziert werden und dennoch eine positive, bei einem Alphawert von 0,05
signifikante Beziehung zwischen Temperaturtrend und Druck in trockenen Rasterzellen
erzeugen konnte. Die räumliche Autokorrelation und Überschätzung der wahren
Freiheitsgrade scheinen demnach in unseren Ergebnissen keinen signifikanten Faktor
darzustellen.
Zur Prüfung unserer zweiten Hypothese – dass die im Treibhauszeitalter beobachtete
globale Erwärmung tatsächlich linear ist – wenden wir eine Durbin-Watson-Statistik auf
die aus einer linearen Trendbeseitigung des Zeitraums kürzlicher Erwärmung verbliebenen Residuen an, welche global betrachtet mit der Großen Pazifischen Klimaverschiebung von 1976 beginnt. Bei dem Durbin-Watson-Wert von 1,98 hierfür handelt es sich
um eines der ungewöhnlichen Beispiele für eine Autokorrelation von faktisch null. Seit
die zweite Erwärmung der Oberflächentemperatur vor etwa drei Dekaden einsetzte, ist
der Temperaturanstieg rein linear, wie dies von nahezu jedem GCM und der allgemeinen
Tendenz sämtlicher GCMs, wie in den CMIP-Studien angegeben, angenommen wird.
(Meehl et al., 2000).
Diskussion
Nachdem wir die beiden Hypothesen zur Definition einer Treibhauserwärmung aufgestellt
haben –
vorzugsweise
Erwärmung
trockener
Luft
sowie
eine
lineare
Gesamtänderung der globalen Temperatur – ist es nunmehr recht einfach, sich auf genau
die Weise für das Modell der Wahl zu entscheiden, wie dies die Meteorologen tun, wenn
sie mit divergierenden Modellen konfrontiert werden.
In Abbildung 7 ist die beobachtete Temperaturgeschichte über die CMIP 2-Modellreihen
gelegt. Zu beachten ist, dass das japanische MR12-Modell (Noda et al., 2001) am ehesten der Erwärmungsprognose entspricht, die das Ergebnis physikalischer Argumente ist.
Bemerkenswert ist, dass bei diesem Modell das dominante Signal die Wintererwärmung
in hohen Breiten ist (Abbildung 8).
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Weitere Belege für eine gemäßigte Erwärmung: Anpassung von Strahlungsantrieb,
Kohlenstoffkreislauf sowie Emissionsmengen
Es gibt schlagkräftige Argumente gegen die vom IPCC in seinem dritten Bericht (Third
Assessment Report – TAR) angeführte mittlere Erwärmung (Abbildung 9). Als Beispiel
ist ebenfalls in Abbildung 9 die durchschnittliche Erwärmung aus den CMIP-Studien
enthalten, welche eindeutig unter der mittleren IPCC-Prognose liegt. Bemerkenswert ist,
dass die CMIP-Modelle selbst alle von einem Anstieg des atmosphärischen
Kohlendioxids von 1 %/Jahr ausgehen.
Auch dies ist eindeutig falsch. Hansen et al. (2001) sowie Sun und Hansen (2003) führen
an, dass der beobachtete Wert näher an 0,4 %/Jahr liegt. Selbst dieser leicht exponentielle
Anstieg ist zweifelhaft.
Das von 1958 bis 2000 in Mauna Loa gemessene (Keeling und Whorf, 2002) zeitliche
Verhalten der historischen Reihe der jährlichen atmosphärischen CO2 Konzentration wird
am besten mit einem quadratischen Modell einschließlich sowohl eines linearen als auch
eines quadratischen Terms angeglichen. Werden jedoch aufeinanderfolgende Jahre seit
Beginn der Aufzeichnungen aus der Analyse herausgenommen, so stellt sich heraus, dass
der quadratische Term von 1975 an insignifikant wird (zu erkennen an seinem p-Wert in
der Regressionsgleichung). Dies impliziert, dass der nicht-lineare Term keine statistisch
signifikanten Informationen für die Zeit nach 1974 enthält und die beobachteten Änderungen der Kohlendioxidkonzentration im letzten Vierteljahrhundert am besten durch ein
einfaches lineares Modell mit einem Trend von 1,54 ppm/Jahr angeglichen wird. In Tabelle 1 sind die Ergebnisse des quadratischen Modells mit zwei Parametern und des linearen Modells mit einem Parameter für den Zeitraum 1975–2000 zusammen gefasst. In
Abbildung 10a ist die Stabilisierung der Wachstumsrate (ppm/Jahr) des atmosphärischen
CO2 grafisch dargestellt.
Diese Stabilisierung fand trotz eines anhaltenden Anstiegs der Jahresrate der globalen
CO2-Emissionen statt (Abbildung 10b) (Marland et al., 2001). Von 1975 bis 1998 stiegen
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die globalen CO2-Emissionen zwar um 42 Prozent an, die Wachstumsrate der atmosphärischen CO2-Belastung blieb jedoch stabil. Die Gründe für eine konstante CO2Wachstumsrate vor dem Hintergrund ständig steigender Emissionen lassen sich nicht
vollständig erklären, setzen jedoch eine verstärkte CO2-Aufnahme durch Land bzw. Meer
voraus. Es gibt zwar viele Modelle für den Kohlenstoffkreislauf, die dieses Verhalten zu
erklären versuchen; sie alle beinhalten jedoch verschiedene Unsicherheitsgrade für jeden
Aspekt der Modelle einschließlich aber nicht beschränkt auf die Auswirkungen von klimatischen Wechselwirkungen, CO2-Düngung, Landnutzungsänderungen, Produktivität
der Ozeane sowie Änderungen in der Chemie. Die Beobachtungen beinhalten jedoch
keine solche Unsicherheit. Sie sind perfekte Integratoren sämtlicher derzeit aktiven Prozesse. Zahlreiche Vermutungen gehen zwar dahin, dass die niedrige CO2-Wachstumsrate
der vergangenen 25 Jahre nicht aufrecht erhalten werden kann (z.B. IPPC 2001; Hansen
2001), es gibt aber keinen Hinweis darauf, dass die momentanen Trends zusammen brechen. Eine Extrapolation der beobachteten Trends dürfte daher ein vernünftiges, wenn
nicht zu bevorzugendes Szenario der zukünftigen CO2-Konzentrationen darstellen.
Neben dem offensichtlichen Fehler in der Spezifizierung von Kohlendioxid gibt es seit
der Veröffentlichung von IPCC TAR mehrere bemerkenswerte wissenschaftliche
Entwicklungen zur tropischen Temperaturkompensation, dem Kohlenstoffkreislauf sowie
den Strahlungseigenschaften anthropogener Emissionen. Im folgenden passen wir die
eigenen Modelle des IPCC für alle diese Faktoren an.
Als Instrument zur Untersuchung der Auswirkungen einer Änderung der Klimaparameter
und Emissionsszenarios auf die globalen Durchschnittstemperaturen für die nächsten 100
Jahre wandten wir das Modell zur Einschätzung des durch Treibhausgase verursachten
Klimawandels (Model for the Assessment of Greenhouse-gas Induced Climate Change –
MAGICC) an, ein simples, auf aufsteigender Diffusion/Energiebilanz (upwelling diffusion/energy balance UD/ED) basierendes Modell (Wigley und Raper, 1987; Raper et al.,
1996). MAGICC benutzt als Input Spurengas-Emissionsszenarien (wie die aus TAR
SRES) und liefert als Output globale Durchschnittstemperaturen für benutzerdefinierte
Zeitschritte. IPCC verwendet ein simples UD/EB-Modell zur Emulation globaler Tempe-
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raturergebnisse
integrierter
allgemeiner
Atmosphäre-Ozean-Zirkulationsmodelle
(Atmosphere-Ocean General Circulation Models - A/OGCMs) standardmäßig zur Simulation der Auswirkungen vieler unterschiedlicher Modellparameter- und Emissionsszenario-Kombinationen ohne die Kosten (materiell und zeitlich) der Durchführung vollständiger A/OGCMs.
IPCC TAR schätzt die Bandbreite der Erwärmung aus dem ganzen Satz von 35 Entwicklungsszenarien und der MAGICC-Emulation von sieben allgemeinen Zirkulationsmodellen bis zum Jahr 2100 auf 1,4 °C – 5,8 C. Um abschätzen zu können, wie sich diese
Prognosen aufgrund alternativer Bestimmungen der Klimaempfindlichkeit und zukünftiger Emissionsszenarien möglicherweise ändern, haben wir die Eingabedaten und Parameter des MAGICC-Modells angepasst, um folgenden Aspekten Rechnung zu tragen:
1) Die Erkenntnis von Jacobson (2001), dass der direkte Erwärmungseffekt von Carbon
Black-(Ruß-) Aerosolen in einer Größenordnung von 0,55 Wm-2 liegt, einem Wert der
größer ist als der in den TAR-Prognosen angesetzte,
2) die von Lindzen et al. (2001) berechnete Reduzierung der Schätzung der Klimaempfindlichkeit gegenüber einer Kohlendioxid-Verdopplung,
3) Anpassung der positiven Rückkopplung zwischen globalen Temperaturen und Kohlendioxid-Emissionen auf Basis der Erkenntnisse von Luo et al. (2001), sowie
4)
Anpassung zwecks Berücksichtigung der beobachteten Quasi-Linearität der
Emissionszunahmen.
Dass wir uns auf diese vier Aspekte des Klimawandels konzentrieren, heißt nicht, dass
andere Klima- und Klimamodell-Parameter besser ausgewählt sind: In der Tat sind viele
es nicht. So ist der Unsicherheitsgrad der Auswirkungen anderer Antriebsfaktoren, z. B.
Sulfataerosole, sehr viel höher als der für Carbon Black, zumindest im Rahmen der aktuellen Bestimmungen dieser Unsicherheitsgrade (IPPC, 2001). Unsere Arbeit soll keine
ausführliche Empfindlichkeitsanalyse der Unsicherheiten bezüglich jedes Klima- und
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Klimamodellierungsaspektes sein; wir untersuchen vielmehr den Effekt von Verfeinerungen des Verständnisses verschiedener Schlüsselparameter – Verfeinerungen, die seit der
TAR-Veröffentlichung erfolgt sind und möglicherweise signifikante Auswirkungen auf
die TAR-Erkenntnisse haben.
Anpassung an den durch die Auswirkung von Carbon Black-Aerosolen verursachten Strahlungsantrieb
Jacobson (2001) stellte fest, dass der mittlere globale direkte Strahlungsantrieb von Carbon Black-Aerosolen größer ist als alle vorherigen Schätzungen, einschließlich des in den
TAR-Modellen verwendeten Mittelwerts (0,55 Wm-2 vs. 0,40 Wm-2). Es gibt zwei primäre anthropogene Quellen von Carbon Black-Aerosolen ungefähr gleicher Bedeutung –
die unvollständige Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie die Verbrennung von Biomasse. Während Carbon Black-Emissionspfade in den SRES-Szenarien nicht ausdrücklich definiert sind, enthält TAR MAGICC die Annahme, dass der Beitrag der Verbrennung fossiler Brennstoffe zu den gesamten Carbon Black-Emissionen linear mit den
Schwefeldioxid-Emissionen skaliert ist, während die Biomassenverbrennungs-Komponente mit der Brutto-Entwaldung (IPCC, 2001) skaliert ist. Für die Verbrennung fossiler
Brennstoffe kann der direkte Effekt der Carbon Black-Emissionen mit dem direkten Effekt der Emissionen von organischen Kohlenstoffen und Sulfataerosolen kombiniert werden, um einen „effektiven“ direkten Sulfatantrieb zu erhalten – einen Wert in MAGICC,
der vom Benutzer konfiguriert werden kann. Der in TAR für diese Summe eingesetzte
Bezugswert für 1990 beträgt –0,3 Wm-2, (–0,4 Wm-2 von Sulfat, –0,1 Wm-2 von organischem Kohlenstoff sowie +0,2 Wm-2 von Carbon Black). Wenden wir die TAR-Annahme
an, dass sich der Antrieb durch Carbon Black zu gleichen Teilen auf Quellen von Biomasse und fossilen Brennstoffen aufteilt, so sollte der TAR-Wert von +0,2 Wm-2 gemäß
den Ergebnissen von Jacobson (2001) auf +0,275 erhöht werden, wodurch sich der effektive Sulfatantriebs-Bezugswert auf –0,225 Wm-2 ändert. Diese Anpassung wurde in der
hier angewandten Version von MAGICC ausdrücklich vorgenommen.
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2.2 Anpassung an die durch den Iris-Effekt bedingte Klimaempfindlichkeit
Lindzen et al. (2001) führten Beweise für eine „anpassungsfähige Infrarot-Iris“ an, welche als negative Rückkopplung zur Steuerung globaler Temperaturschwankungen wirkt.
Durch Überprüfung von Wolkenbeobachtungen, die vom japanischen Geostationary
Meteorological Satellite-5 über Teilen des westlichen Pazifiks vorgenommen wurden,
stellten Lindzen et al. (2001) fest, dass das relative Verhältnis von Zirrus- zu KumulusWolkenbedeckung mit der Meeresoberflächentemperatur (sea surface temperature – SST)
variiert. Höhere SSTs führten zu weniger Zirruswolken, während niedrigere SSTs mit
einem größeren Anteil Zirruswolken in Zusammenhang gebracht wurden. Da Zirruswolken netto einen positiven Strahlungsantrieb haben, führt dies insofern zu einer negativen Rückkopplung, als bei weniger Zirruswolken mehr Infrarot-Strahlung von der wärmeren Oberfläche, die danach abkühlt, austreten kann, was zu einer Zunahme der
Zirruswolkendecke und einem Schließen des atmosphärischen Infrarot-Fensters führt.
Lindzen et al. (2001) stellen fest, dass diese negative Rückkopplung, falls sie für die ganzen Tropen gilt, eine Größenordnung haben würde, die - wenn auch mit anderem Vorzeichen - der Größenordnung der Summe sämtlicher anderen, in der momentanen Klimamodellgeneration enthaltenen positiven Rückkopplungen entspricht. Lindzen et al. (2001)
berechnen außerdem, dass der Iris-Effekt die Klimaempfindlichkeit in aktuellen GCMs
um ca. 60 Prozent verringern würde. Mehrere später erstellte Studien (Harrison, 2002;
Fue et al., 2001, 2002; Lin et al., 2002; Hartmann und Michelsen, 2002) haben die Ergebnisse von Lindzen et al. (2001) angezweifelt; im Rahmen vorsichtiger Stellungnahmen zu diesen Zweifeln (Bell et al., 2002; Chou et al., 2001a; Chou et al., 2001b; Chou et
al., 2002; Chou und Lindzen, 2002; Lindzen et al., 2002) wurden die Ergebnisse von
Lindzen et al., (2001) jedoch wieder bestätigt. In der Reihe von Reaktionen auf die Kritiken wurde vermutet, dass der Effekt der Iris auf die globale Temperaturempfindlichkeit
in den ersten Schätzungen möglicherweise um 15 bis 20 Prozent überschätzt wurde.
Entsprechend dieser neuen Ergebnisse gehen wir somit von einer Reduzierung der in der
aktuellen GCM-Generation verwendeten Temperaturempfindlichkeits-Werte von 50 Prozent aus - einem Wert, der etwa 17 Prozent niedriger als der ursprünglich von Lindzen et
al. (2001) vorgeschlagene ist.
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Diese Reduzierung der aktuellen Darlegungen zur Klimaempfindlichkeit, wie sie in den
Klimamodellen generiert werden, mag zwar relativ stark erscheinen, sie entspringt jedoch
der Möglichkeit, dass aktuelle Klimamodelle die tropischen Wolken- und FeuchtigkeitsProzesse nicht ausreichend behandeln. Lindzen et al. (2001) fanden heraus, dass bei einer
kleinen Auswahl von durch beobachtete SSTs angetriebenen Klimamodellsimulationen
der beobachtete Iris-Effekt nicht enthalten war. Darüber hinaus haben Chen et al. (2002),
Wielicki et al. (2002) sowie Wang et al. (2002) vor kurzem über mit dem adaptiven
Infrarot-Iris-Mechanismus übereinstimmende Erkenntnisse berichtet, die sie im Rahmen
von Trendanalysen der Lang- und Kurzwellenstrahlung in den Tropen erzielt haben;
diese Analysen erfolgten auf Basis von Daten der satellitengestützten Instrumente einer
Reihe von Experimenten zur Untersuchung der Erdstrahlungsbilanz, wie z. B. dem
zweiten Stratosphärischen Aeorosol- und Gas-Experiment (Stratospheric Aerosol and
Gas Experiment – SAGE II), dem Erdstrahlungshaushalts-Experiment (Earth Radiation
Budget Experiment – ERBE) sowie dem Wolken- und Erd-Strahlungsenergie-System (the
Clouds‘ and the Earth’s Radiant Energy System – CERES). Diese Forscher entdeckten
positive Trends bei ausgehender Langwellenstrahlung und negative Trends bei reflektierter Kurzwellenstrahlung im Zeitraum Mitte der 80er Jahre bis Ende der 90er Jahre.
Man fand heraus, dass die beobachteten Trends unter anderem verursacht werden durch
eine Umverteilung der Bewölkung und Feuchtigkeit in den Tropen, einschließlich abnehmender hoher Wolken und Feuchtigkeit sowie zunehmender niedriger Wolken. Weiterhin fanden Wielicki et al. (2002) heraus, dass eine Reihe aktueller Klimamodelle die
beobachteten Daten nicht nachbilden konnte - nicht einmal, wenn sie mit den beobachteten SSTs angetrieben wurden; dies deutet möglicherweise auf ein Problem bei der Reaktion der Wolken auf den SST-Antrieb in den Modellen hin, wie es von Lindzen et al.
(2001) impliziert wurde. Mit einem einfachen Energiebilanz-Klimamodell zeigte Harvey
(2000), dass eine nach unten gerichtete vertikale Umverteilung der Feuchtigkeit in den
Tropen zu einer Abnahme der Temperaturempfindlichkeit von etwa 15 Prozent führen
könnte – ein Effekt, der von komplexeren Klimamodellen nicht nachgebildet wird und
unabhängig von momentanen Wolkeneigenschaften ist. Gaffen et al. (2000) berichten,
dass Temperaturtrends, die aus durch Mikrowellensensoren erfassten Daten abgeleitet
wurden, belegen, dass die Temperaturen in der unteren Troposphäre in den Tropen seit
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1979 zurückgegangen sind, während die von oberflächenbasierten Instrumenten
aufgezeichneten Temperaturdaten für den gleichen Zeitraum einen Erwärmungstrend
aufweisen. Unabhängige Daten aus Radiosonden-Beobachtungen bestätigen diese
Trendunterschiede. Diese verschiedenartigen Temperaturtrends haben zu einer Zunahme
des vertikalen Temperaturgefälles in den Tropen geführt (Gaffen et al., 2000). Gaffen et
al. (2000) stellen fest, dass dieses Verhalten in den drei untersuchten Klimamodellen
nicht berücksichtigt wurde. Hegerl und Wallace (2002) bestätigen außerdem die
Erkenntnis, dass die Temperaturtrends aus der unteren Troposphäre seit Ende der 70er
Jahre weniger positiv sind als die von der Oberfläche und bemerken ferner, dass dieser
Trendunterschied im Zeitraum 1964-1981 umgekehrt war. Sie konnten das beobachtete
Verhalten mit der neuesten Version des Klimamodells des Max-Planck-Instituts für
Meteorologie weder in einem Kontroll- noch in einem Übergangs-Lauf nachbilden und
vermuten, dass dieser Mangel sich nicht nur auf dieses Modell beschränkt.
Diese Ergebnisse bestätigen die Möglichkeit, dass die momentanen Klimamodelle die in
den Tropen aktiven Wolken- und Feuchteprozesse – Prozesse, welche bei der Temperaturempfindlichkeit der Erde eine kritische Rolle spielen - nicht exakt berücksichtigen.
Diese Ergebnisse lassen ferner vermuten, dass die Modell-Ungenauigkeiten eine
Überschätzung der wahren Klimaempfindlichkeit bewirken.
Anpassung an die Klima-Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplung
Luo et al. (2001) zweifelten in ihren Ergebnissen die allgemein anerkannte Vorstellung
an, dass es eine starke positive Rückkopplung gibt zwischen mittlerer globaler Temperatur und mittlerer Biosphärenatmung - primär der Menge des vom Boden freigesetzten
Kohlendioxids. Sie fanden heraus, dass auf hohen Präriegras-Parzellen in der Mitte der
USA ein Temperaturanstieg keine Zunahme der Bodenatmung bewirkte. Diese Ergebnisse werden von anderen Langfrist-Feldstudien (Verville et al., 1998; Liski et al., 1999)
bestätigt. Da IPCC TAR von einer Klimawandel-CO2-Rückkopplung ausgeht, welche
wiederum eine positive Rückkopplung zwischen Temperatur und Bodenatmung beinhaltet (was in IPCC SAR nicht berücksichtigt wurde), implizieren die Ergebnisse von Luo et
al. (2001), dass die Kohlendioxid-Emissionspfade in TAR zu hoch eingeschätzt sind.
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Die Bodenatmung ist nicht der einzige Faktor bei der Temperatur-Biosphären-Rückkopplungsschleife, wenngleich sie auch einen wichtigen Faktor darstellt (Cox et al.,
2000; Luo et al., 2001). In MAGICC erhöht sich durch Einbeziehung einer Klima-CO2Rückkopplung das atmosphärische CO2 bis 2100 um ca. 4 Prozent im Vergleich zu einer
Version ohne Klima-CO2-Rückkopplung (der genaue Wert hängt von dem jeweiligen
SRES-Szenario ab). Wir simulieren die Auswirkung der Erkenntnisse von Luo et al.
(2001) daher dadurch, dass wir die positive Gesamt-Rückkopplung um 75 Prozent reduzieren – ein Betrag, der die weiterhin bestehende Möglichkeit einer geringen positiven
Rückkopplung aus der Bodenatmung oder anderen terrestrischen und ozeanischen Prozessen berücksichtigt. Wir setzen diese Reduzierung durch Entwicklung eines CO2
Emissionspfades um, der zu einer lediglich einprozentigen Zunahme der atmosphärischen
CO2-Gehalte führt und nicht zu den vier Prozent, die nötig wären, um Übereinstimmung
zwischen den Emissionspfaden aus SAR und TAR in MAGICC zu erzielen (wie oben in
diesem Kapitel beschrieben).
Abbildung 9 zeigt die Ergebnisse aus dem Durchlauf der sechs illustrativen SRES-Szenarien und des IS92a-Szenarios mit den Anpassungen aufgrund der Neubestimmung des
Strahlungsantriebs von Carbon Black-Aerosol, der Temperaturempfindlichkeit sowie der
Klima-CO2-Rückkopplung. Die Bandbreite der für diese Szenarien vorhergesagten Erwärmung sinkt von den 1,4 °C-4,5 °C aus TAR auf 1,1 °C-2,8 °C (eine breitere Bandbreite von 1,4 °C-5,8 °C wurde in TAR mit den GCM-Klimamodellen angegeben, welche – wie oben gezeigt – die Erwärmung weitgehend zu hoch einschätzen). Als Beispiel
„zentraler“ Szenarien sinkt die Erwärmung von 1990 bis zum Jahr 2100 in IS92a von
2,6 °C auf 1,5 °C, und das TAR-Szenario A1B nimmt von 2,9 ° auf 1,7 °C ab.
Anpassung aufgrund beobachteter Trends der Kohlendioxid-Emissionen
Als Alternative zu den in den Entwicklungs-Szenarien des IPCC-TAR beschriebenen
Kohlendioxid-Emissionspfaden und den daraus resultierenden Zeitreihen atmosphärischer CO2–Belastungen (abgeleitet aus dem jeweils angewandten Kohlenstoffkreislaufmodell) könnte man das beobachtete Verhalten der atmosphärischen Kohlendioxid-
16
konzentrationen als Gesamtintegrator technologischer, biologischer und geochemischer
Prozesse, die die atmosphärische CO2-Belastung beeinflussen, heranziehen.
In der Geschichte der Klimamodellierung einschließlich der CMIP-Studie (Meehl et al.,
2000) gehen die GCM-Klimavorhersagen aufgrund von Hintergrundbedingungen
meistens von einer Zunahme der effektiven Kohlendioxidkonzentration von einem
Prozent/Jahr aus. Diese Annahme ist eindeutig nicht wahr, da sie ausgehend von dem
vorindustriellen Hintergrund eine Verdopplung innerhalb von etwa 70 Jahren (bzw. seit
Mitte der 30er Jahre) ergeben würde, während die effektive Änderung der CO2Konzentration (bei Mitberechnung des angenommenen Antriebs durch sämtliche
Treibhausemissionen einschließlich Methan, Chlorfluorkohlenwasserstoffe, etc.) normalerweise auf 50 bis 60 Prozent über dem vorindustriellen Hintergrund geschätzt wird
(IPPC, 2001).
Die Anwendung dieser falschen Annahme führt zu einer Überschätzung der zukünftigen
Erwärmung. Außerdem nehmen die nicht mit CO2 in Zusammenhang stehenden, den
Treibhauseffekt verstärkenden Faktoren immer mehr an Bedeutung ab. Strahlungsaktive
Chlorfluorkohlenwasserstoffe sind seit dem Montreal-Protokoll wirksam verboten, und
die atmosphärischen Konzentrationen beginnen abzunehmen (Hansen und Sato, 2001).
Die Methankonzentrationen haben sich stabilisiert (Dlugokencky et al., 1998). CO2 ist
das Treibhausgas, dessen Konzentration am meisten weiter zunimmt. Diese Änderungen
spiegeln sich in gewisser Weise in den TAR-Entwicklungsszenarien wider; die meisten
dieser Szenarien kommen jedoch zu einer Aufbaugeschwindigkeit des atmosphärischen
CO2, welche die beobachteten Trends weit übersteigt.
Um die Auswirkung eines anhaltenden Anstiegs der atmosphärischen CO2-Konzentration
auf vorhergesagte Temperaturen zu untersuchen, überprüften wir diese Alternative zum
CO2-Aufbau im modifizierten MAGICC SAR-Modell. Hierzu entwickelten wir ein CO2Emissionszenario, das eine atmosphärische Wachstumskurve ergibt, welche zu der Form
der Beobachtungen passt; d. h. eine Fortsetzung des während der vergangenen 25 Jahre
beobachteten linearen Trends. Bis zum Jahr 2100 führt dies zu einer CO2-Konzentration
17
von 522 ppm. Die Bandbreite der atmosphärischen CO2-Konzentrationen, die sich aus
den sechs mit den IPCC-Kohlenstoffkreislaufmodellen gekoppelten IPCC-Entwicklungsszenarien ergeben, liegt zwischen 541 ppm und 970 ppm (Wigley, 2000). Jedes
dieser illustrativen Entwicklungszenarios sowie 33 der insgesamt 35 Szenarien ergeben
eine größere atmosphärische Kohlendioxid-Konzentration als eine einfache Extrapolation
der im letzten Vierteljahrhundert beobachteten Realität.
Wir ersetzen die IPCC-CO2-Emissionspfade durch den auf der Extrapolation der Beobachtungen basierenden. Sämtliche übrigen Aspekte der IPCC-Szenarien bleiben unverändert (z. B. SO2-Emissionen, CH4-Emissionen, etc.). Wir führen sodann zwei Serien von
MAGICC-Läufen durch: die erste mit den angepassten Szenarien und der zwecks Anpassung an die TAR-Ergebnisse angeglichenen Temperaturempfindlichkeit; die zweite mit
den Anpassungen hinsichtlich Carbon Black und Iris-Effekt. Anpassungen aufgrund von
Klima-Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplung nehmen wir nicht mehr vor, da wir davon
ausgehen, dass diese in dem beobachteten Verhalten mit enthalten sind.
Ergebnisse sind dargestellt in Abbildung 11, einem Vergleich zwischen den auf den Originalszenarien basierenden Temperaturprognosen und denen mit einer linearen CO2–
Extrapolation aus dem letzten Vierteljahrhundert. In den Durchläufen mit dem linearen
Kohlendioxid liegt die Erwärmungsbandbreite bis 2100 bei 1,5 – 2,6 °C – eine Reduzierung der IPCC-Bandbreite um 25 bis 42 Prozent. Die Durchläufe mit den aufgrund der o.
g. drei Faktoren (Strahlungsänderungen, tropische Iris sowie geänderte Bodenatmungsraten) angepassten Temperaturempfindlichkeiten ergeben für 2100 eine Erwärmungsbandbreite von 1,0 – 1,6 °C, eine Reduzierung der IPCC-Bandbreite um 50 bis 64
Prozent.
Diskussion und Schlussfolgerung
Es steht außer Zweifel, dass es sich bei den mittleren IPCC-Prognosen der Erwärmung in
den kommenden 100 Jahren um völlige Überschätzungen handelt. Dies geht eindeutig
aus der Tatsache hervor, dass die durchschnittliche Erwärmung dort größer ist als das in
den CMIP-Modellen errechnete Mittel, obwohl selbst die CMIP-Modelle alle mit einem
18
offensichtlich falschen Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration von
1 %/Jahr angetrieben werden.
Geht man weiterhin davon aus, dass die zentrale Tendenz der funktionalen Form der
Erwärmung der Klimamodellfamilie korrekt ist, d. h. konstante Erwärmungsrate, so gibt
es offensichtlich andere, nicht in diesen Modellen berücksichtigte Faktoren, die zu deren
Überschätzung der Erwärmung führen. Wir untersuchten drei Faktoren – Erwärmung
durch Ruß-Aerosole, Lindzens „Tropische Iris“ sowie verringerte Bodenatmung – welche
die Erwärmung weiter reduzieren. Diese Liste ist zwar kaum vollständig, sie reicht
jedoch aus, um die angeblich bereits stattgefundene Erwärmung auf das beobachtete
Niveau herabzudrücken. Dies ist zwar kein entscheidender Beweis dafür, dass diese drei
Faktoren für die Überschätzung der Erwärmung verantwortlich sind; vielmehr bilden sie
unter zahlreichen anderen eine plausible Reihe von Erklärungen. Was wir zum Ausdruck
bringen möchten ist, dass zur Erklärung dieser Disparität dringend einige zusätzliche
Prozesse in Gang gebracht werden müssen.
Die Modelle unterscheiden sich zwar in der Größenordnung der Erwärmung, die
beobachtete Linearität der Erwärmung stimmt jedoch zweifellos mit der zentralen
Tendenz der funktionalen Form der Modelle überein. Die Tatsache, dass die Erwärmung
in kalten und trockenen Luftmassen derart konzentriert ist, spricht ferner dafür, dass die
in den letzten Dekaden beobachteten Änderungen eine starke Treibhauskomponente
aufweisen.
Das Verhalten unserer Atmosphäre gibt keinen Anlass zu bedeutsamen politischen
Maßnahmen; es ist vielmehr relativ beruhigend. Wir können in zunehmendem Maße
darauf vertrauen, dass die Erwärmung in den nächsten 100 Jahren gemäßigt sein wird –
in der in den letzten Dekaden beobachteten Größenordnung; jede Anstrengung, sie zum
Stillstand zu bringen oder maßgeblich zu begrenzen, wird daher den Aufwand nicht
lohnen.
19
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24
Tabelle 1.
Regressionsergebnisse aus dem quadratischen Modell mit zwei Parametern und dem
linearen Modell mit einem Parameter, angeglichen an die beobachtete atmosphärische
Kohlendioxidkonzentration für den Zeitraum 1975–2000.
Ergebnisse der quadratischen Regression (1975–2000)
-------------------------------------------------------N
R
R-Quadrat
Signifikanz
25
0,999
0,998
<0,0001
Quadratsumme Regression
Quadratsumme Residuen
3090,78
6,185
Koeff.
Std. Fehler
Std. Koeff.
t-Wert
Signifikanz
-------------------------------------------------------------------------------------------Achsenabschnitt -2574,5
121,2
-2574,5
-21,24
<0,0001
Linear
1,47
0,06
0,95
24,03
<0,0001
Quadratisch
0,0027
0,002
0.047
1,19
0,2463
-------------------------------------------------------------------------------------------Ergebnisse der linearen Regression (1975–2000)
-------------------------------------------------------N
R
R-Quadrat
Signifikanz
25
0,999
0,998
<0,0001
Quadratsumme Regression
Quadratsumme Residuen
3090,38
6,584
Koeff.
Std. Fehler
Std. Koeff.
t-Wert
Signifikanz
-------------------------------------------------------------------------------------------Achsenabschnitt -2714,6
29,5
-2714,6
-92,02
<0,0001
Linear
1,54
0,015
0,999
103,9
<0,0001
25
Abbildungen
Abbildung 1: a. Temperaturtrends, Winter (Oktober–März) 1946–1995 (°C pro Dekade).
b. Temperaturtrends, Sommer (April–September) 1946–1995 (°C pro Dekade).
Abbildung 2: a. Mittlere Taupunkttemperaturen (°C) im Winter (Oktober-März) 19501964. b. Mittlere Taupunkttemperaturen (°C) im Sommer (April–September) 1950-1964.
Abbildung 3: Temperaturprognosen aus einer Reihe von Klimamodellen, die alle auf
einem Anstieg der Kohlendioxidkonzentration von 1 %/Jahr basieren (aus der sich “in
Druck” befindlichen Version des Climate Model Intercomparison Project, CMIP1).
Abbildung 4: Temperaturprognosen aus einer Reihe von Klimamodellen, die alle auf
einem Anstieg der Kohlendioxidkonzentration von 1 %/Jahr basieren (aus der
veröffentlichten Version des Climate Model Intercomparison Project, CMIP2).
Abbildung 5: a. Mittlerer Oberflächendruck (hPa) im Winter (Oktober-März) 19501964. b. Mittlerer Oberflächendruck (hPa) im Sommer (April-September) 1950-1964.
Abbildung 6: Beziehung zwischen durchschnittlichem Rasterzellendruck (hPa) und
Rasterzellentemperaturänderung (°C/Dekade) für die Winterzeit in der Nördlichen
Hemisphäre. Rasterzellen mit durchschnittlichen saisonalen Taupunkttemperaturen von
weniger als 0°C (trockene Rasterzellen) sind blau dargestellt, RasterzellenTaupunkttemperaturen größer als 0°C in rot.
Abbildung 7: Ergebnisse der CMIP2-Modellsimulationen überlegt mit einer Fortsetzung
des in den letzten 25 Jahren beobachteten Trends.
Abbildung 8: Mittlere Oberflächentemperatur-Differenz (2071-2100 minus 1961-1990)
für die Monate Dezember-Februar aus der MRI2 Modellsimulation für einen Anstieg der
Kohlendioxidkonzentration von 1%/Jahr.
Abbildung 9: Die IPCC SRES-Temperaturprognosen überlegt mit der mittleren Prognose
aus den CMIP-Modell-Durchläufen (gepunktete schwarze Linie).
Abbildung 10a (oben): Die historischen Beobachtungen der jährlichen Wachstumsrate
des atmosphärischen Kohlendioxids deuten darauf hin, dass die Wachstumsrate sich in
den letzten paar Dekaden stabilisiert hat. Eine quadratische Angleichung an die Daten
von 1958 bis 2000 (grau gepunktete Kurve) sowie eine lineare Angleichung seit 1975
(durchgezogene schwarze Linie) weisen beide darauf hin, dass die derzeitige
atmosphärische Wachstumsrate etwa 1,5 bis 1,6 ppm/Jahr beträgt. Abbildung 10b
(unten): Globale CO2-Emissionen pro Jahr, 1956–1998.
Abbildung 11: Die sechs illustrativen SRES-Szenarios sowie das IS92a-Szenario, angepasst zwecks Einbeziehung einer linearen Extrapolation beobachteter Wachstumsraten
der atmosphärischen CO2-Konzentration. Die schwarzen Kurven resultieren aus der An26
wendung der angeglichenen TAR-Werte der Temperaturempfindlichkeit, während die
grauen Kurven sich aus der Anwendung der angepassten Temperaturempfindlichkeiten
ergeben. Der graue Bereich stellt die Bandbreite der Temperaturprognosen aus den auf
eben diesen sieben Szenarien basierenden Original-TAR-Prognosen dar.
27
a.
b.
–0.75°C
0°C
0.75°C
Abbildung 1: a. Temperaturtrends, Winter (Oktober–März) 1946–1995 (°C pro Dekade).
b. Temperaturtrends, Sommer (April–September) 1946–1995 (°C pro Dekade).
28
–50°C
0°C
50°C
a.
b.
Abbildung 2: a. Mittlere Taupunkttemperaturen (°C) im Winter (Oktober-März) 19501964. b. Mittlere Taupunkttemperaturen (°C) im Sommer (April–September) 1950-1964.
29
Abbildung 3: Temperaturprognosen aus einer Reihe von Klimamodellen, die alle auf
einem Anstieg der Kohlendioxidkonzentration von 1 %/Jahr basieren (aus der sich “in
Druck” befindlichen Version des Climate Model Intercomparison Project, CMIP1).
30
Abbildung 4: Temperaturprognosen aus einer Reihe von Klimamodellen, die alle auf
einem Anstieg der Kohlendioxidkonzentration von 1 %/Jahr basieren (aus der
veröffentlichten Version des Climate Model Intercomparison Project, CMIP2).
31
a.
b.
1000hPa
1015 hPa
1030 hPa
Abbildung 5: a. Mittlerer Oberflächendruck (hPa) im Winter (Oktober-März) 1950–
1964. b. Mittlerer Oberflächendruck (hPa) im Sommer (April-September) 1950–1964.
32
1.0
0.8
Dry Grid Cells
Remaining Grid Cells
0.6
0.4
0.2
0.0
Š0.2
Š0.4
Š0.6
1000
1005
1010
1015
1020
1025
1030
Average Sea-level Pressure (hPa)
Abbildung 6: Beziehung zwischen durchschnittlichem Rasterzellendruck (hPa) und
Rasterzellentemperaturänderung (°C/Dekade) für die Winterzeit in der Nördlichen
Hemisphäre. Rasterzellen mit durchschnittlichen saisonalen Taupunkttemperaturen von
weniger als 0°C (trockene Rasterzellen) sind blau dargestellt, RasterzellenTaupunkttemperaturen größer als 0°C in rot.
33
Abbildung 7: Ergebnisse der CMIP2-Modellsimulationen überlegt mit einer Fortsetzung
des in den letzten 25 Jahren beobachteten Trends.
34
Abbildung 8: Mittlere Oberflächentemperatur-Differenz (2071-2100 minus 1961-1990)
für die Monate Dezember-Februar aus der MRI2 Modellsimulation für einen Anstieg der
Kohlendioxidkonzentration von 1%/Jahr.
35
Abbildung 9: Die IPCC SRES-Temperaturprognosen überlegt mit der mittleren Prognose
aus den CMIP-Modell-Durchläufen (gepunktete schwarze Linie).
36
Abbildung 10a (oben): Die historischen Beobachtungen der jährlichen Wachstumsrate
des atmosphärischen Kohlendioxids deuten darauf hin, dass die Wachstumsrate sich in
den letzten paar Dekaden stabilisiert hat. Eine quadratische Angleichung an die Daten
von 1958 bis 2000 (grau gepunktete Kurve) sowie eine lineare Angleichung seit 1975
(durchgezogene schwarze Linie) weisen beide darauf hin, dass die derzeitige
atmosphärische Wachstumsrate etwa 1,5 bis 1,6 ppm/Jahr beträgt.
Abbildung 10b (unten): Globale CO2-Emissionen pro Jahr, 1956–1998.
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Abbildung 11: Die sechs illustrativen SRES-Szenarios sowie das IS92a-Szenario,
angepasst zwecks Einbeziehung einer linearen Extrapolation beobachteter
Wachstumsraten der atmosphärischen CO2-Konzentration. Die schwarzen Kurven
resultieren aus der Anwendung der angeglichenen TAR-Werte der
Temperaturempfindlichkeit, während die grauen Kurven sich aus der Anwendung der
angepassten Temperaturempfindlichkeiten ergeben. Der graue Bereich stellt die
Bandbreite der Temperaturprognosen aus den auf eben diesen sieben Szenarien
basierenden Original-TAR-Prognosen dar.
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