Helianthus tuberosus / Topinambur

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DIE PFLANZE
DES
M O N AT S
Dieser Bericht stellt den Start einer
neuen Serie im «Pöschtli» dar.
Der Thusner Drogist Manuel Schneider
wird darin ein Mal pro Monat über
eine Heilpflanze schreiben. Beschrieben
wird neben den Merkmalen der
Pflanze auch ihre Heilwirkung,
wo sie wächst usw.
Topinambur (Helianthus tuberosus)
Als Indianerknolle, Jerusalem Artischocke
bzw. Topinambur wurde die Knollen bildende Sonnenblumenpflanze der Art Helianthus L. in Reiseberichten bei der Kolonisierung von Nordamerika seit 1590 beschrieben. Um 1600 kam diese Pflanze
nach Europa und wurde zuerst in den königlichen Gärten Ludwig XIII. in Frankreich
angepflanzt. Diese bis zu vier Meter hoch
wachsende Pflanze, von der alle Teile verwertet wurden, verbreitete sich über die
Küsten von Europa durch Seeleute und
den Adel. Den Blüten, Blättern und Knollen wurden die unterschiedlichsten Heil-
wirkungen zugeschrieben. Noch heute ist
sie im Verzeichnis der Heilpflanzen enthalten.
Wintergemüse für Diabetiker
An den europäischen Höfen, aber auch im
Volk wurde Topinambur als Wintergemüse zwischen Oktober und April gern gespeist. Regional gibt es die Knollen bis
heute in der Küche, insbesondere für kalorienreduzierte Kost, bei Diabetikern auf
Grund der Insulin-Unabhängigkeit des Reservekohlenhydrats Inulin, welches anstelle von Stärke eingelagert ist. Bei Verzehr
von Topinambur passiert Inulin Magen
und Dünndarm praktisch unversehrt. Erst
im Dickdarm können bestimmte Bifidobakterien und Laktobazillen es weiter in
kürzere Moleküle zerlegen, so-dass es einen Ballaststoffcharakter mit positiver
Wirkung auf die Darmflora besitzt. To p inambur hat deshalb die Eigenschaft von
«Functional Food». Die aus der Homöopathie beobachtete Beeinflussung des Hungergefühls durch Helianthus tuberosus –
Tropfen beruht auf dem Verzicht des Lockens von Insulin durch das Inulin. Diese
das Hungergefühl unterdrückende Eigenschaft verbleibt in Extrakten sowie Pulvern, die aus der Topinamburknolle unter
schonenden Bedingungen gewonnen
werden.
Selen und Zink für das Immunsystem
Die ernährungsphysiologische Bedeutung
von Topinambur ist jedoch umfassender:
Die Knolle speichert Mineralstoffe, insbesondere die Elemente Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen sowie die Spurenelemente Selen und Zink. Letztere wurden in jüngerer Zeit als wichtige Aktivatoren von Enzymsystemen des Körpers erkannt, welche auf das Immunsystem, auf
den Abbau freier Radikale und Stressfaktoren günstig wirken. Bekannt sind seit
langem die Senkung des Cholesterinspiegels durch Topinambur sowie eine Stabilisierung sowohl des Blutzucker- als auch
des Harnsäurespiegels.
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