Ausgewählte Kapitel der Wärmelehre Praktikum am 10.01.2001 Von: Ursula Feischl Mtr.: 9855029 Inhanltsangabe: Inhaltsangabe 1 Allgemeines zum Protokoll 1 Arten von Wärmetransport Allgemeines 2,3,4 Versuch1: „Metall und Plastiklöffel“ 5 Versuch2:“Metall und Plastikmünze“ 6 Versuch3: „Kochendes Eis“ 7 Versuch4: „Das Löffelwunder“ 8 Versuch5: „Windrad“ 9 Versuch6: „Rauchfang“ 10 Versuch7: „Absorption von Wärmestrahlung“ 11 Versuch8: „Der Glashauseffekt“ 12 Arbeitsblatt 1: Aufbau einer Thermosflasche 13,15 Arbeitsblatt2: Wärmetransport 14,15,16 Änderung des Aggregatzustandes Allgemeines 17,18 Versuch1: „Schmelztemperatur von Schnee“ 19 Versuch2: Schmelztemperatur von Schnee/Salz 20 Versuch3: Schmelzwärme 21,22 Versuch4: Siedetemperatur 23,24 Versuch5: Destillation 23,25,26 Allgemeines zum Protokoll: Die Wärmelehre ist ein umfangreiches Gebiet. Bei der Behandlung habe ich mich vorwiegend auf zwei Themen beschränkt, Wärmetransport und Wechsel von Aggregatzuständen. Die Bearbeitung ist für die 3.Klasse Unterstufe gedacht. Lernziele waren, die möglichen Arten des Wärmetransport aufzuzeigen und die Vorgänge beim Wechsel von fest auf flüssig und von flüssig auf gasförmig, anschaulich klarzumachen. Arten von Wärmetransport: In der folgenden Aufbereitung ist dieses Kapitel vor allem für die Unterstufe gedacht. Ausgehen kann man von folgender Frage: Welche Möglichkeiten gibt es Wärme von einem Ort zum anderen zu transportieren? Das wesentliche Ziel bei der Beantwortung dieser Frage ist, den Schülern klarzumachen, daß Wärme auf unterschiedliche Arten von einem Ort zum anderen gelangen kann. Auch der Unterschied zwischen den einzelnen Möglichkeiten sollte klar werden und ihre Bedeutung in der Praxis erkannt und verstanden werden. Ø Wärmeleitung: Den Zugang zu diesem Thema kann man zum Beispiel durch VERSUCH 1: „Metall und Plastiklöffel“ oder den analogen VERSUCH 2 „ Metall und Plastikmünze“ finden. Als Ergebnis beider Versuche ergibt sich, daß Wärme über einen festen Leiter von einem Punkt zum anderen gelangen kann. Wie schnell und wie stark sich die Wärme in ihnen fortpflanzt hängt vom Material des Leiters ab. Dieses Konzept läßt sich von festen auch auf flüssige und gasförmige Leiter erweitern. Wärmeleitung kann man sich so vorstellen: An der Erwärmungsstelle beginnen die Teilchen stärker zu schwingen. Dadurch regen sie die Nachbarteilchen zu Schwingungen an. Die Temperatur im Nachbarbereich steigt, die Teilchen dort regen wieder neue Teilchen an und so geht es weiter. Den Wärmetransport erfolgt von Stoffteilchen zu Stoffteilchen, ohne daß diese ihre Plätze verlassen. Die Teilchen aus denen Materialien bestehen, lassen sich unterschiedlich schwer von Nachbaratomen zur Schwingung anregen. Man kann gute, schlechte und sehr schlechte Wärmeleiter unterscheiden: Gute Wärmeleiter sind Metalle: Silber, Gold, Kupfer, Aluminium Schlechte Wärmeleiter sind: Quecksilber, Graphit, Eis, Stahlbeton, Glas, Wasser Sehr schlechte Wärmeleiter sind: Luft, Gase, Holz, Kunststoff, Textilien, Stein v Gut wärmeleitende Stoffe werden verwendet, wenn rasche Wärmeabgabe und Wärmeausbreitung beabsichtigt ist. Heizkörper, Kochgeschirrböden, Kühler und Kühlrippen werden deshalb aus sehr gut wärmeleitenden Metallen gefertigt v Wärmeisolatoren oder Wärmedämmstoffe, also Stoffe mit schlechter Wärmeleitfähigkeit, werden überall dort eingesetzt, wo ein Wärmeaustausch möglichst vermieden werden soll. So werden sie zum Beispiel beim Hausbau als Isoliermaterial verwendet, hier soll die Heizwärme im Winter im Haus bleiben und im Sommer die Hitze draußen bleiben. Häufig macht man in diesen Materialien von der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Luft Gebrauch: Doppel- und Dreifachfenster, Lochziegel, Sägespäne, Stroh, Schilfrohr, Wolle, Glaswolle und Schaumstoffe enthalten luftgefüllte Zwischenräume. Die Luft wärmt auch Menschen und Tiere. Zwischen den Textilfasern der Kleidung, in den Fellen und im Federkleid der Tiere ist sie eingeschlossen und behindert die Wärmeabgabe an die Umgebung. Weitere Versuche zur Wärmeleitung: VERSUCH 3 „Kochendes Eis“ VERSUCH 4 „Das Löffelwunder“ Ø Konvektion: Betrachtet man eine brennende Kerze, so befindet sich Luft über und neben dem brennenden Docht. Obwohl die Wärmeleitfähigkeit in allen Richtungen gleich gut ist spürt man über der Flamme mehr Wärme als neben ihr. Aus welchem Grund ist das so? Warme Luft dehnt sich aus. Bei gleichem Volumen ist sie leichter als kalte, sie steigt also nach oben. Dabei nehmen die Luftteilchen die Wärme mit. Warme Luft erfährt also in kälterer Umgebung einen Auftrieb. Kalte Luft strömt nach und es kommt zu einem Wärmetransport, den man Wärmeströmung („Konvektion) nennt. Genau das Gleiche geschieht auch in Flüssigkeiten. Wärme wird mit den Luft oder Flüssigkeitsteilchen von einem Ort zum anderen gebracht. Durch die Wärmeströmung erwärmt sich die Luft in einem geschlossenen Zimmer vom warmen Heizkörper aus, steigen Heißluftballons, ziehen Schornsteine, lassen sich Vögel und Segelflieger in den Himmel tragen. Versuche zur Konvektion: VERSUCH 5: „Windrad“ VERSUCH 6: „ Rauchfang“ Ø Wärmestrahlung: Die Sonne liefert Licht und Wärme für das Leben auf der Erde. Sie ist die größte natürliche Wärmequelle ( im Inneren: 20 Mill. °C; an der Oberfläche: ca. 600°C) . Ohne sie wäre eine Existenz in der bestehenden Form undenkbar. Obwohl sie 150 Mill. km von der Erde entfernt ist und der Raum dazwischen praktische leer ist, also keine Teilchen für Wärmeleitung und Wärmeströmung vorhanden sind, ist ein Wärmetransport möglich. Dieser erfolgt durch Wärmestrahlung: Die Wärmestrahlung ist eine Infrarot-Strahlung. Wie das Licht und die Röntgenstrahlung gehört sie zur Familie der elekromagnetischen Wellen. Sie breitet sich geradlinig und mit Lichtgeschwindigkeit aus. Wärmestrahlen könne wie Lichtstrahlen umgelenkt, zurückgeworfen oder gebündelt werden. Wärmestrahlen benötigen zu ihrer Ausbreitung genau wie die Lichtstrahlen keine Teilchen. Die Strahlung selbst ist weder kalt noch warm, erst durch die Aufnahme der Strahlung („Absorption“) erwärmt sich ein Körper. Jeder Körper sendet nicht nur Strahlung aus, er nimmt auch jederzeit Strahlung auf. Schwarze, matte Körper nehme mehr Strahlung als blanke, glänzende Körper auf, geben aber auch mehr Strahlung ab. Siehe VERSUCH 7: „Absorption von Wärmestrahlung“ Diese Tatsachen finden praktische Anwendung: § weiße Lackierung von Kühlwägen § mattschwarze Ausführung von Sonnenkollektoren § helle Hausanstriche in wärmeren Gegenden § verspiegelte Thermosflaschen. Die Wärmestrahlung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Daß sie abnimmt läßt sich leicht am Beispiel einer Glühlampe erkennen. Nahe bei ihr ist die abgestrahlte Wärme groß, weiter weg ist sie kaum noch spürbar. Die Wärmestrahlung kann auch, wie Licht, Glas durchdringen. Siehe VERSUCH 8: „Der Glashauseffekt“ VERSUCH 7 und Versuch 8 können von den Schülern als „Hausübung“ durchgeführt werden, es reicht aber sicherlich auch mit den bereits vorhandenen Vorstellungen über ihren Ausgang weiterarbeiten. Anschließend die besprochenen Versuche und mögliche Arbeitsblätter: VERSUCH 1: „Metall und Plastiklöffel“ Ziel: verschiedene Materialien leiten Wärme unterschiedlich gut. Es ist möglich, Wärme über einen festen Körper von einem Punkt zu einem anderen zu transportieren. Material: Teelöffel aus verschiedenen Stoffen 1 Gefäß etwas Butter oder Wachs Erbsen heißes Wasser Versuchsdurchführung: Die Erbsen werden Mithilfe der Butter oder des Wachses in gleicher Höhe an den Löffelenden befestigt. Die Löffel werden in das Gefäß gestellt und heißes Wasser wird nachgefüllt. Beschreibung: Die Erbsen fallen zuerst von den Metallöffeln, dann erst von den Holz oder Plastiklöffeln. Erkenntnis: Festkörper können Wärme von einem Punkt zum anderen leiten. Einige Stoffe (z.B.: Metalle) leiten Wärme sehr gut, andere wie Holz oder Kunststoff schlecht. Bemerkung: v Anstatt das Herunterfallen der Erbsen, also das Schmelzen der Butter zu beobachten kann man auch einfach die Löffel an den Enden angreifen und ihre Temperatur so feststellen. Problematische wird das ganze, wenn die Temperaturunterschiede so gering sind, daß sie durch die Fingerwärme wieder verwischt werden oder wenn die Löffel schon alleine durch das viele Angreifen erwärmt werden. VERSUCH 2: „Metall und Plastikmünze“ Ziel: Verschiedene Metalle leiten Wärme unterschiedlich gut Material: Kerze verschiedene Metallmünzen Versuchsdurchführung: Jeweils zwei Münzen werden gleich weit über die Flammen gehalten. Die Münze, die zuerst zu heiß zum Angreifen wird, wird zur Seite gelegt. Auf diese Art und Weise kann man die Metalle der Münzen nach ihrer Leitfähigkeit ordnen. Erkenntnis: Metalle besitzen unterschiedliche Leitfähigkeit. Die größte Leitfähigkeit besitzt Silber Bemerkung: v Dieser Versuch kann gut von verschiedenen Schülern gleichzeitig durchgeführt werden. Man könnte etwa Kerzen und einige Münzen verteilen und die Schüler auffordern, sie der Leitfähigkeit nach zu ordnen. VERSUCH 3: „Kochendes Eis“ Ziel: Zu zeigen, daß Wasser ein schlechter Wärmeleiter ist Material: Reagenzglas, Reagenzglashalter Kerze Eiswürfel Schraubenmuttern oder etwas Drahtwolle Versuchsdurchführung: Die Eiswürfel werden zerkleinert und einige Eisstücke werden ins Reagenzglas eingefüllt und mit den Schraubenmuttern beschwert oder mit der Drahtwolle auf dem Boden des Reagenzglases gehalten. Das Reagenzglas wird mit kaltem Wasser aufgefüllt. Das Wasser am oberen Ende des Reagenzglases wird über der Kerzenflamme zum Sieden gebracht. Dabei wird das Eis beobachtet. Beschreibung: Das Wasser kocht nach einiger Zeit und das Eis schmilzt trotzdem nicht. Erkenntnis: Die Wärme des kochenden Wassers gelangt nicht zum Eis. Wasser ist ein schlechter Wärmeleiter. Bemerkung: v Ein weiterer möglicher Versuch ist es, die Eisstückchen nicht zu beschweren und das Reagenzglas von unten zu erhitzen. An die Schüler könnte die Frage gestellt werden: „Warum schmilzt das Eis jetzt?“ Dies wäre unter anderem ein möglicher Übergang zur Wärmeströmung. VERSUCH 4: „Das Löffelwunder“ Ziel: Einprägsam klarzumachen, daß Silber ein ausgezeichneter Wärmeleiter ist. Material: Silberlöffel Baumwolltuch brennende Zigarette Versuchsdurchführung: Ein Stück Baumwolltuch wird über einen Silberlöffel gespannt. Nun berührt man mit einer glühenden Zigarette das Tuch. Die anhaftende Asche wird weggeblasen und das Tuch einer genauen Betrachtung unterzogen. Beschreibung: Im Tuch befindet sich kein Loch. Das Gewebe ist intakt, höchstens Rußspuren sind zu erkennen. Erkenntnis: Die Wärme der Zigarettenglut wird durch den Silberlöffel abgeleitet. Die Brenntemperatur des Tuches wurde nicht erreicht. Silber ist ein ausgezeichneter Wärmeleiter Bemerkungen: v Statt eines Silberlöffels kann auch eine Silbermünze, eventuell auch eine Kupfermünze verwendet werden. v Der Versuch funktionierte zu meiner Überraschung tatsächlich einwandfrei. Trotzdem würde ich davon abraten besonders wertvolle Gewebe oder Kleidungsstücke dafür zu verwenden. v Außerdem ist zu beachten, daß bei Kunstfasern sehr wohl die Brenntemperatur erreicht werden kann. VERSUCH 5: „Windrad“ Ziel: Zu zeigen, daß warme Luft aufsteigt und außerdem die Funktionsweise der bekannten Weihnachtspyramiden zu erklären. Material: Papierblatt und Schere Stecknadel, Holzstab Kerze Versuchsdurchführung: Eine Papierscheibe wird ausgeschnitten, eingeschnitten und wie aus dem Bild erkennbar zurechtgebogen. Die Scheibe wird mit der Stecknadel von unten an dem Holzstück so befestigt, daß sie noch leicht drehbar ist. Die Scheibe wird jetzt über die Kerzenflamme gehalten. Beschreibung: Die Scheibe beginnt sich zu drehen, sobald sie sich über der Kerze befindet. Erkenntnis: Warme Luft steigt nach oben. Während sie sich einen Weg am Rad vorbei sucht, setzt sie es in Bewegung. Bemerkung: v Man ist leicht versucht die Scheibe an einem dünnen Faden zu befestigen. Wenn dessen Drallrichtung mit dem Drehsinn der Scheibe übereinstimmt wird sich die Scheibe auch ohne Kerze ständig, wenn auch nur leicht bewegen. Dadurch wird das eigentliche Versuchsergebnis unklar. v Eine andere Möglichkeit der Versuchsdurchführung ist, die Scheibe an einer Plastikschnur zu befestigen, oder wie auf dem Bild zu sehen ist, ein Stativ zu verwenden. v Auch einen stärkeren Faden der in die Gegenrichtung verdrillt ist zu verwenden ist eine Möglichkeit. Ein Problem dabei ist, daß er die Scheibe stark in ihrer Beweglichkeit einschränken kann. VERSUCH 6: „Rauchfang“ Ziel: Funktionsweise eines Rauchfangs erklären Material: weite Glasröhre brennende Kerze Rauch (Zigarette, glosendes Papierstück,...) Versuchsdurchführung: Wie auf dem Bild zu erkennen ist wird eine weite Glasröhre so über die brennende Kerze gestülpt, daß von unter Luft zuströmen kann. Rauch wird von unten dazugeblasen. (Auslöschen einer anderen Kerze, Zigarettenrauch,...) Beschreibung: Der Rauch wird nach oben davongezogen. Erkenntnis: Die Warme Luft steigt nach oben, die kalte strömt von unten nach. Der Rauch wird wie in einem Kamin mit nach oben getragen. Versuch 7: „Absorption von Wärmestrahlung“ Ziel: Dunkle Körper absorbieren bedeuten mehr Strahlung als helle Spiegel reflektieren Wärmestrahlen Großteils. Material: Ein weißes und ein schwarzes Stück Karton ebener Spiegel Versuchsdurchführung: Beide Kartonstücke und der Spiegel werden in die Sonne gelegt oder mit einer Lampe bestrahlt. Nach einiger Zeit wird ihre Temperatur durch Berührung überprüft. Beschreibung: Das schwarze Kartonstück ist bedeutend wärmer als das weiße, beim Spiegel stellt man kaum eine Erwärmung fest. Erkenntnis: Dunkle, rauhe Körper absorbieren bedeutend mehr Wärmestrahlung als helle, spiegelnde. Versuch 8: „Der Glashauseffekt“ Ziel: Zeige, daß sich Wärmestrahlung und Licht teilweise ähnlich verhalten Material: Wärmelampe dünne Glasplatte Mappe oder Holzbrettchen Versuchsdurchführung: Auf die eine Seite der Glasplatte stellt man die Wärmelampe und auf die andere hält man die Hand. Dieser Versuch wird statt der Glasplatte mit einer Mappe oder einem Holzbrett wiederholt. Beschreibung: Hinter der Glasplatte ist die Wärme fühlbar. Durch die anderen Stoffe geht sie nicht durch. Erkenntnis: Wärmestrahlung kann durch Glas teilweise dringen, nicht jedoch durch Holz oder Plastik. Bemerkung: v Auch in Glashäusern, Glasveranden usw. nützt man aus, daß die Wärmestrahlung teilweise das Glas durchdringen und so zu einer Erwärmung des Innenraumes beiträgt. v Glas ist bei weitem nicht so gut durchlässig für Wärmestrahlung wie für Lichtstrahlung. Arbeitsblatt 1: Aufbau einer Thermosflasche In Thermosflaschen können Flüssigkeiten lange Zeit warm oder kalt gehalten werden. Dies erreicht man durch Vermeidung von Wärmetransport. Die Innen- und die Außenseite des Gefäßes das die Flüssigkeit enthält, sind verspiegelt. Dazwischen befindet sich ein Vakuum. Das eigentliche Gefäß wird in einigem Abstand von einem Plastikgehäuse umschlossen, dazwischen befindet sich Luft. Das Glasgefäß liegt auf einem Korkstück auf. Bestandteile einer Thermosflasche schematischer Aufbau einer Thermosflasche a. Wie vermeidet man hier Wärmestrahlung? ................................................................................................................. ................................................................................................................. ................................................................................................................. b. Wie vermeidet man hier Wärmeströmung? ................................................................................................................. c. Wie vermeidet man hier Wärmeleitung? ................................................................................................................. ................................................................................................................. d. Was ändert sich, wenn das Glasgefäß z.B.: nur zu ¼ mit heißer Flüssigkeit gefüllt wird? ................................................................................................................. ................................................................................................................. ................................................................................................................. Arbeitsblatt 2: Wärmetransport 1. Wie kommt die Wärme des Feuers zu mir? Physi steht vor einem Lagerfeuer und stellt sich einige Fragen. Kannst du sie ihm beantworten? a. Wieso kann ich meine Hand ½ m neben die Flammen halten ohne mich zu verbrennen, aber nicht ½ Meter darüber? ................................................................................................................. ................................................................................................................. b. Physi steht 2 m vom Feuer entfernt. Wieso ist es dort noch immer relativ warm? Luft ist doch ein schlechter Wärmeleiter. ................................................................................................................. c. Geht Physi weiter vom Feuer fort, so wird es schnell kälter. Warum ist das so? Auch wenn er hinter einem Zelt steht, das nahe am Feuer aufgebaut ist, spürt er nichts mehr von der Wärme des Feuers. Warum? ................................................................................................................. ................................................................................................................. ................................................................................................................. 2. Doppelglasfenster Zur Wärmeisolation werden statt einer einzigen Glasscheibe mehrere verwendet. Zwischen ihnen befindet sich ein Luftpolster. Die schlecht leitende Luft soll die Wärmeleitung von innen nach außen vermindern. Alte Doppelfenster hatten oft einen großen Abstand zwischen den Glasscheiben. Unbeabsichtigt trat so Wärmeströmung ein. Beschreibe anhand der Skizze den Vorgang und seine Auswirkungen: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... Neuere Dreifachfenster: Heute werden die einzelnen Glasschichten nur noch durch dünne Luftschichten getrennt. Aufgrund der geringen Breite des Luftspalts ist hier Konvektion nicht mehr möglich. Auflösung der gestellten Fragen: v Arbeitsblatt 1: Aufbau einer Thermosflasche: a. Wie vermeidet man hier Wärmestrahlung? Es kann weder Strahlung von innen nach außen noch von außen nach innen gelangen, da beide Seiten des Glasgefäßes verspiegelt sind. Strahlen von außen werden zusätzlich durch das Plastikgehäuse abgeschirmt. b. Wie vermeidet man hier Wärmeströmung? Durch den Vakuummantel der zwischen den beiden verspiegelten Glasschichten liegt c. Wie vermeidet man hier Wärmeleitung? Durch Verwendung von schlecht leitenden Stoffen wie Glas, Luft und Kork. Außerdem durch den Vakuummantel des inneren Gehäuses d. Was ändert sich, wenn das Glasgefäß z.B.: nur zu ¼ mit heißer Flüssigkeit gefüllt wird? Die gesamte Wärme im Inneren bleibt erhalten. Da aber Flüssigkeit und Luft in Kontakt sind gibt die Flüssigkeit einen Teil ihrer Wärme an die Luft ab und kühlt sich dabei ab. v Arbeitsblatt 2: Wie kommt die Wärme vom Feuer zu mir? a. Wieso kann ich meine Hand ½ m neben die Flammen halten ohne mich zu verbrennen, aber nicht ½ Meter darüber? Aufgrund der Wärmeströmung steigt die heiße Luft auf. Daher ist es über der Flamme wesentlich wärmer als neben ihr. b. Physi steht 2 m vom Feuer entfernt. Wieso ist es dort noch immer relativ warm? Luft ist doch ein schlechter Wärmeleiter. Der Wärmetransport erfolgt nicht über Wärmeleitung, sondern über Wärmestrahlung c. Geht Physi weiter vom Feuer fort, so wird es schnell kälter. Warum ist das so? Auch wenn er hinter einem Zelt steht, das nahe am Feuer aufgebaut ist, spürt er nichts mehr von der Wärme des Feuers. Warum? Wärmestrahlen nehmen mit dem Quadrat der Entfernung von der Quelle ab. Außerdem können sie wie Licht nur wenige Stoffe gut durchdringen wie z.B.: Luft, Glas. „Doppelglasfenster“ An der Innenseite des Doppelfensters erwärmt sich die Luft und steigt auf. An der Außenseite des Fensters kühlt die Luft sich ab und sinkt nach unten. So entsteht ein Luftstrom (Konvektion), der zu einer zusätzlichen Wärmeströmung von innen nach außen führt. Die Konvektion macht den Effekt der Wärmedämmung durch die schlecht leitende Luft zwischen den Fensterscheiben zum großen Teil wieder zunichte. Bemerkungen zu den Arbeitsblättern: v Mein Ziel war es, die Arbeitsblätter so zu gestalten, daß das bereits Gelernte im täglichen Leben wiedergefunden und erkannt wird. v Beide Arbeitsblätter sind erst für die Zeit NACH der Behandlung des Stoffes der Wärmeleitung geeignet, da sie auf den dort erlernten Begriffen aufbauen und diese nochmals zu festigen suchen. v Sie können den Schülern als „Hausübung“, als Einzel oder Gruppenarbeit gestellt werden, sie können aber auch gemeinsam mit dem Lehrer durchbesprochen und behandelt werden. Änderung der Aggregatzustände: Auch die Behandlung dieses Stoffes ist wieder für die Unterstufe gedacht. Einige Teilbereiche wie etwa die Anomalie des Wassers wurden ausgelassen, auch auf die praktischen Anwendungen wird hier nicht eingegangen. v Schmelztemperatur und Schmelzwärme In einem Festkörper liegen die Teilchen wie in einem Gitter dich beieinander. Sie können ihren Platz nicht verlassen, sich aber ein bißchen bewegen. Bei Erwärmung geraten sie in immer stärkere Bewegung, ihre Abstände untereinander vergrößern sich, ihr Zusammenhalt wird schwächer. Ab einer bestimmten Temperatur, der Schmelztemperatur, ist diese Bewegung so stark, daß die Teilchen den Zusammenhalt teilweise verlieren. Der Stoff beginnt zu schmelzen. Führt man einem kalten Festkörper langsam Wärme zu, so nimmt zuerst seine Temperatur mit der Zeit zu, bis die Schmelztemperatur erreicht ist. Trotz weiterer Energiezufuhr bleibt die Temperatur jetzt gleich der Schmelztemperatur bis das gesamte Eis geschmolzen ist. Während dieser Zeit geht die ganze Wärme, also die ganze Energie in das Lösen der Teilchenbindungen. Erst nachdem der gesamte Festkörper geschmolzen ist steigt die Temperatur wieder. Die im Schmelzvorgang zugeführte Wärmemenge, die notwendig ist, um einen Körper vom festen Zustand in den flüssigen überzuführen, heißt Schmelzwärme. Ein Beispiel: Holt man z.B.: an einem kalten Tag Schnee von draußen in die Wohnung und läßt ihn dort in einem Glas stehen, so wird ihm durch die Umgebungstemperatur ständig Wärme zugeführt. Mißt man seine Temperatur ständig, so erhält man in etwa folgendes Diagram: Daraus läßt sich leicht ablesen, daß der Schmelzpunkt von Eis bei 0° C liegt. Versuche dazu: Versuch 1 : „Schmelztemperatur von Schnee“ Versuch 2 : „Schmelztemperatur von Schnee/Salz Gemisch“ Versuch 3 : „Bestimmung der Schmelzwärme von Schnee“ v Siedetemperatur und Verdampfungswärme Bei weiterer Temperaturerhöhung wird die Bewegung der Teilchen noch stärker, sie verlieren ab einer gewissen Temperatur vollständig den Zusammenhalt und werden gasförmig. Bei ständiger Wärmezufuhr wird die Temperatur bis zum Siedepunkt steigen, hier beginnt die Flüssigkeit zu kochen. Die Temperatur bleibt dabei gleich, bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Es ist unmöglich eine Flüssigkeit über die Siedetemperatur zu erhitzen. (Bemerkung: Diese Aussage gilt natürlich nur für Normaldruck) Versuche dazu: Versuch 4 : „Siedetemperatur Versuch 5 : „Destillation“ Versuch 1: Schmelztemperatur von Schnee Ziel: Die Schmelztemperatur des Schnees soll ermittelt werden, außerdem soll der Temperaturverlauf beim Schmelzen nochmals klargemacht werden. Material: Gefäß mit Schnee Thermometer Versuchsdurchführung: Das Gefäß wird an einen warmen Platz gestellt und der Temperaturverlauf wird über einige Zeit notiert Beschreibung: Die Temperatur des Eis-Wasser Gemisches bleibt konstant bei 0°C bis der gesamte Schnee geschmolzen ist. Erst danach steigt sie wieder. Erkenntnis: Der Schmelzpunkt des Eises liegt bei 0°C. Während des Schmelzvorgangs geht die gesamte zugeführte Energie in die Bindungstrennung. Die Temperatur steigt erst wieder, wenn der gesamte Schnee geschmolzen ist. Bemerkung: v Dieser Versuch sollte nicht als Lehrerversuch sondern von den Schülern selbst durchgeführt werden. Versuch 2: Schmelztemperatur von Schnee/Salz Ziel: Wieder soll die Schmelztemperatur des Stoffes ermittelt werden. Außerdem soll der Sinn des Salzstreuens im Winter erklärt werden. Material: Gefäß mit Schnee, Salz Thermometer Versuchsdurchführung: Das Salz wird unter den Schnee gemischt. Wieder wird der Temperaturverlauf beim Schmelzen beobachtet. Beobachtung: Das Thermometer sinkt bei der Zugabe des Salzes unter 0°C und bleibt dort, bis das gesamte Eis geschmolzen ist. Erst dann steigt die Temperatur wieder. Erkenntnis: Der Schmelzpunkt der Salzmischung ist niedriger als der des Schnees. Das Salz wird im Wasser gelöst. Dieser Lösungsvorgang benötigt Wärme, die dem Eis entzogen wird. Die Eis Schnee Mischung schmilzt also schon bei niedrigerer Temperatur. Bemerkungen: v Dieser Versuch sollte wieder von den Schülern selbst durchgeführt werden. Da unterschiedliche Mengen an Salz und unterschiedliche Art der Zugabe des Salzes (auf einmal, in kleinen Mengen,...), unterschiedlich tiefe Schmelztemperaturen bewirken, können mehrere den Versuch gleichzeitig durchführen. Dabei stellt sich sicher auch der Wettbewerbsgedanke ein: „Wer schafft die tiefste Temperatur?“ v Anschließend kann auch noch auf die Problematik des Salzstreuens eingegangen werden. Vielleicht anhand der Frage, warum Bäume und Pflanzen entlang von Straßen die mit Salz gestreut werden, im Sommer so „krank“ aussehen. Versuch 3: Schmelzwärme Versuch 4: Siedetemperatur Ziel: Zu zeigen, daß der Siedepunkt von Wasser ist nicht gleich der einer Salzlösung ist. Versuchsdurchführung: Analog zur Anleitung die auf der nächsten Seite zu finden ist. Erklärung des Phänomens: Die gelösten Salzteilchen können die Flüssigkeit nicht verlassen. Die Wasserteilchen werden mit steigender Temperatur immer schneller. Je schneller sie werden, desto größer ist ihr Chance aus der Flüssigkeit zu entweichen und in den Gasförmigen Zustand überzugehen. In der Salzlösung werden sie jetzt durch die störenden Salzteilchen zusätzlich abgebremst. Sie brauchen also höhere Geschwindigkeiten und daher nochmals eine höhere Temperatur um in den gasförmigen Zustand zu wechseln. Versuch 5: Destillation Ziel: Aufzeigen einer praktischen Anwendung der unterschiedlichen Siedepunkte von Flüssigkeiten. Versuchsbeschreibung: Siehe folgende Seiten Bemerkung: v Der Versuch wurde bei uns im Praktikum nicht durchgeführt, da er uns bereits hinreichend bekannt war. Auch wenn dieses Anwendungsgebiet eher in der Chemie zu finden ist, würde ich den Versuch trotzdem durchführen. v Anstelle von gefärbtem Wasser kann auch ein Verdünnungssaft der mit Wasser aufgespritzt wurde, verwendet werden. Die abdestillierte Flüssigkeit ist dann ebenfalls wieder farblos. Von der Verwendung einer Salzlösung würde ich eher abraten, da für den Schüler beim Hinsehen hier kein Unterschied zu erkennen ist.