Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels 1. Bezeichnung des Arzneimittels Targocid 400 mg Trockenstechampullen mit Lösungsmittel 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 1 Durchstechflasche enthält 484 mg Trockensubstanz mit 460 mg Teicoplanin. Nach Auflösen mit 3,2 ml Lösungsmittel können 400 mg Teicoplanin/3,0 ml entnommen werden. Sonstiger Bestandteil: 10,1 mg Natrium. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung oder Infusionslösung bzw. zur Herstellung einer oralen Lösung. Weißes homogenes Lyophilisat. Nach Rekonstitution: Klare gelbliche Lösung; pH-Wert zwischen 7,2 und 7,8; Osmolarität: 0,27 Osm/l. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Zur Behandlung von: durch grampositive Erreger verursachte mittelschwere und schwere Infektionen – des Herzens (z.B. Endokarditis) – der Knochen und Gelenke (z.B. Osteomyelitis) – der Atemwege – der Haut und des Weichteilgewebes – der Nieren und der ableitenden Harnwege – des Magen-Darm-Traktes (z.B. pseudomembranöse Enterocolitis) – Peritonitis im Verlauf einer chronischen, ambulanten Peritonealdialysebehandlung (Continuous ambulatory peritoneal dialysis; CAPD) – Sepsis, Septikämie. Zur perioperativen Prophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch grampositive Infektionen. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Targocid steht in den Stärken 100, 200 und 400 mg zur Verfügung. Dosierung Targocid wird im Allgemeinen einmal pro Tag verabreicht (bei oraler Anwendung zweimal täglich). Im Allgemeinen gelten folgende Dosierungsempfehlungen: Erwachsene: 24.02.2012 Bei mittelschweren Infektionen empfiehlt sich am ersten Tag der Behandlung mit Targocid eine Initialdosis von 400 mg Teicoplanin (ungefähr 6 mg/kg Körpergewicht). An den darauffolgenden Tagen sollte die Dosis 400 mg (ungefähr 6 mg/kg Körpergewicht) oder 200 mg (ungefähr 3 mg/kg Körpergewicht) betragen. Bei schweren Infektionen (z.B. Sepsis, Endokarditis, Osteomyelitis und Infektionen bei immungeschwächten Patienten) empfiehlt sich eine höhere Dosierung und die intravenöse Behandlung: Am ersten Tag können als Initialdosis 800 mg (ungefähr 12 mg/kg Körpergewicht) verabreicht werden, die auch in Einzelgaben von 400 mg (ungefähr 6 mg/kg Körpergewicht) im Intervall von 12 Stunden gegeben werden können. An den nachfolgenden Behandlungstagen empfiehlt sich eine Dosierung von 1mal täglich 400 mg (ungefähr 6 mg/kg Körpergewicht) Targocid. Im Falle von lebensbedrohlichen Infektionen kann zum raschen Erreichen von hohen Serumspiegeln die erhöhte Initialdosis von 800 mg pro Tag bis zum 4. Tag gegeben werden. Ältere Patienten: Grundsätzlich gelten für ältere Patienten mit normaler Nierenfunktion die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind die entsprechenden Dosierungsempfehlungen zu beachten (siehe bei „Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“). Neugeborene und Säuglinge bis zu 2 Monaten: Am ersten Tag der Behandlung von Infektionen durch grampositive Keime empfiehlt sich eine Initialdosis von 16 mg/kg Körpergewicht. An den darauffolgenden Tagen sollte die Dosis 8 mg/kg Körpergewicht betragen. Bei Neugeborenen darf nur die Infusionsmethode angewendet werden. Die i.v. Dosis muss über 30 Minuten infundiert werden. Säuglinge ab 2 Monaten und Kinder bis zu 12 Jahren: Teicoplanin wird schneller ausgeschieden als bei Erwachsenen. Es empfiehlt sich eine Initialbehandlung mit 3 Dosen zu je 10 mg/kg Körpergewicht im Abstand von 12 Stunden bei schweren Infektionen. Bei schweren Infektionen oder neutropenischen Kindern sollte die Erhaltungsdosis an den folgenden Tagen 10 mg/kg Körpergewicht betragen. Bei weniger schweren Infektionen kann die Erhaltungsdosis an den folgenden Tagen auf 6 mg/kg Körpergewicht reduziert werden. Kontrolle der Plasmakonzentration: Werden bei schweren Infektionen Kontrollen der Teicoplanin-Serumspiegel durchgeführt, so sollten die Serumtalspiegel (unmittelbar vor der nächsten Dosis gemessen) bei mindestens 10 mg/l liegen. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: 24.02.2012 Allgemein ist es nicht notwendig die Dosis bis zum 3. Behandlungstag zu reduzieren. Somit gilt danach weiterführend: Bei einer mäßig eingeschränkten Niereninsuffizienz, mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 40 und 60 ml/min, muss die Dosis von Teicoplanin um die Hälfte reduziert werden, entweder wird die volle Dosis alle 2 Tage verabreicht oder die Hälfte der Dosis wird jeden Tag verabreicht. Im Fall einer schweren Niereninsuffizienz, mit einer Kreatinin-Clearance unter 40 ml/min, muss auf ein Drittel der Dosis von Teicoplanin reduziert werden, entweder wird die volle Dosis alle drei Tage verabreicht, oder ein Drittel der Dosis wird jeden Tag verabreicht. Alternativ kann bei stärker eingeschränkter Nierenfunktion (KreatininClearance < 40 ml/min) die Targocid-Erhaltungsdosis auf Basis der nachfolgenden Formel abgeschätzt werden: D* = Clcr* ----------------- x D Clcr (normal) Clcr* = Kreatinin-Clearance bei eingeschränkter Nierenfunktion D = Normaldosis D* = Folgedosis bei eingeschränkter Nierenfunktion. Dosierung bei Hämodialyse: Bei Hämodialyse-Patienten (Dialyse mit konventionellen Membranen) empfiehlt sich am ersten Tag der Behandlung eine Initialdosis von 800 mg, gefolgt von 400 mg 1mal pro Woche (am 8. und 15. Tag). Bei lebensbedrohlichen Infektionen kann das Dosierungsintervall verkürzt werden. Nach der Initialdosis von 800 mg können 400 mg am Tag 2,3,5,12, und, falls erforderlich, anschließend einmal wöchentlich verabreicht werden. Teicoplanin ist nicht dialysierbar. Dosierung bei Peritonitis im Rahmen einer Peritonealdialyse (CAPD) Im Rahmen der Behandlung einer Peritonitis wurde Targocid auch bei PeritonealdialysePatienten eingesetzt. Die empfohlene Dosis in der ersten Behandlungswoche beträgt 20 mg Teicoplanin pro Liter Dialyseflüssigkeit pro Dialysebeutel. Bei Patienten mit Fieber wird eine intravenöse Initialdosis von 400 mg empfohlen. Falls erforderlich, kann die Dosis von 20 mg/l Dialyseflüssigkeit pro Dialysebeutel eine Woche lang beibehalten werden. In der zweiten Woche sollte diese Dosis (20 mg pro Liter) nur jedem 2. Dialysebeutel zugesetzt werden und dann in der dritten Woche nur über Nacht dem Dialysebeutel zugesetzt werden. Die Elimination von Teicoplanin aus der Peritonealflüssigkeit erfolgt langsam. Kombinierte Behandlung Es wird empfohlen, dass die Behandlung in Kombination mit einem entsprechenden antibakteriellen Arzneimittel durchgeführt wird, wenn die Infektion eine maximale antibakterielle Wirksamkeit erfordert (z.B. durch Staphylokokken hervorgerufene 24.02.2012 Endokarditis) und wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um eine Mischinfektion mit gram-negativen Keimen handelt (z.B. empirische Behandlung des Fiebers bei neutropenischen Patienten). Dosierung zur perioperativen Prophylaxe Bei orthopädischen Eingriffen sowie zur Endokarditis-Prophylaxe bei Risikopatienten mit zahnchirurgischen Eingriffen sollte bei Einleitung der Anästhesie eine intravenöse Injektion von 400 mg Targocid (6 mg/kg) erfolgen. Dosierung bei oraler Anwendung Bei der Behandlung eines Antibiotika-assoziierten Durchfalls aufgrund von Clostridium difficile (pseudomembranöser Enterocolitis) empfiehlt sich eine Einnahme von 200 mg Targocid, 2mal täglich. Art der Anwendung Targocid kann sowohl intravenös, intramuskulär oder oral verabreicht werden. Die intravenöse Anwendung kann als Injektion oder als Kurzinfusion erfolgen. Neugeborene dürfen nur infundiert werden. Die intraventriculäre Anwendung von Teicoplanin ist nicht angezeigt (siehe Abschnitt 4.3; 4.4; 4.8). Intravenöse Injektion: Targocid wird nach Zubereitung der gebrauchsfertigen Lösung (siehe Abschnitt 6.6 „Hinweise zur Handhabung“) direkt intravenös injiziert bzw. nach Abklemmen des Infusionsschlauches in das körpernahe Schlauchende gespritzt. Targocid kann innerhalb von 3 – 5 Minuten injiziert werden. Intramuskuläre Injektion: Targocid kann nach Zubereitung der gebrauchsfertigen Lösung (siehe Abschnitt 6.6 „Hinweise zur Handhabung“) auch intramuskulär injiziert werden. Kurzinfusion: Zur Kurzinfusion wird Targocid in 20 - 50 ml isotoner Natriumchlorid-Lösung oder Natriumlactat-Lösung gelöst und innerhalb von 20 - 30 Minuten infundiert. Geeignete Infusionslösungen zum Mischen mit Targocid sind im Abschnitt 6.6 „Hinweise zur Handhabung“ angegeben. Hinweise zur Haltbarkeit der fertig zubereiteten Lösung siehe Abschnitt 6.3 „Dauer der Haltbarkeit“ Orale Anwendung 200 mg Targocid werden in 30 ml Wasser gelöst und getrunken oder über eine bereits liegende Magensonde zugeführt. Die Lösung ist zum unmittelbaren Verbrauch bestimmt. Dauer der Anwendung: Bei durch Teicoplanin-empfindliche Erreger hervorgerufenen Infektionen zeigt sich ein Therapieerfolg in der Mehrzahl der Fälle innerhalb von 48 – 72 Stunden. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Infektion sowie nach dem 24.02.2012 klinischen und bakteriologischen Verlauf. Grundsätzlich sollte die Behandlung mindestens 3 Tage über die Entfieberung bzw. das Verschwinden klinischer Symptome hinaus konsequent fortgeführt werden. In Fällen von Endokarditis oder Osteomyelitis wird eine Behandlung über mindestens 3 Wochen empfohlen. Die Dauer der Behandlung mit Teicoplanin darf einen Zeitraum von 4 Monaten nicht überschreiten. Die orale Behandlung der pseudomembranösen Enterocolitis mit Targocid sollte über einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen erfolgen. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Targocid darf nicht in den Liquorraum appliziert werden. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber anderen Glykopeptiden (z.B. Vancomycin) sollte Teicoplanin mit Vorsicht angewendet werden, da eine Kreuzallergisierung nicht auszuschließen ist. Eine Vorgeschichte des „red man Syndroms“ aufgrund von Vancomycin stellt keine Kontraindikation für die Anwendung von Teicoplanin dar. Besondere Vorsichtsmaßnahmen müssen bei der Anwendung von Teicoplanin getroffen werden bei: Langzeitbehandlungen, Patienten mit Niereninsuffizienz; Patienten, die eine begleitende Behandlung mit ototoxischen und/oder nephrotoxischen Medikamenten benötigen und bei denen daher regelmäßige Blut-, Leber- und Nierentests angeraten werden. Besondere Vorsicht ist auch bei der Anwendung von Teicoplanin bei Patienten mit bestehender Innenohrschwerhörigkeit erforderlich. Fortlaufende auditive Funktionstests müssen unter folgenden Umständen vorgenommen werden: Anhaltende Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Gleichzeitige und sequentielle Anwendung mit anderen Medikamenten, die neurotoxische und/oder nephrotoxische und/oder ototoxische Eigenschaften aufweisen. Diese umfassen Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure. Jedoch gibt es keine Hinweise für eine synergistische Toxizität in Kombination mit Teicoplanin. Die Dosis muss bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2). Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen sind Patienten mit einer KreatininClearance ≤20 ml/min von einer Therapie mit Teicoplanin auszuschließen, wenn keine therapiebegleitende Bestimmung der Serumkonzentrationen gewährleistet ist. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Therapie sorgfältig überwacht werden. 24.02.2012 In Fällen von Endokarditis oder vermuteten Mischinfektionen (z.B. Fieber bei neutropenischen Patienten) wird eine Kombinationstherapie mit einem geeigneten bakteriziden Wirkstoff empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Superinfektion: Teicoplanin kann – wie von anderen Antibiotika bekannt – besonders bei länger andauernder Behandlung zur Superinfektion mit nicht-empfindlichen Mikroorganismen führen. Eine sorgfältige engmaschige Überwachung des Patienten und Einleitung der Therapie bei Superinfektionen ist wichtig. Ein Antibiogramm sollte so rasch wie möglich erstellt werden. Bei intraventrikularer Anwendung sind einige Fällen von Krampfanfällen berichtete worden (siehe Abschnitt 4.2; 4.3; 4.8). Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu natriumfrei. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen In klinischen Studien sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beobachtet worden. Es haben sich auch unter zusätzlicher Aminoglykosid-Medikation keine Hinweise auf ototoxische oder nephrotoxische Begleiterscheinungen im Sinne einer synergistischen Wirkung ergeben, eine additive Wirkung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Daher wird eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion und/oder des Hörvermögens empfohlen, wenn Teicoplanin in Kombination mit Substanzen verabreicht wird, von denen bekannt ist, dass sie die Nieren- oder Hörfunktion beeinträchtigen können und Nebenwirkungen verstärken können. Zu diesen Arzneimitteln zählen insbesondere Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure (siehe Abschnitt 4.4). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es gibt nicht genügend Daten über die Anwendung von Teicoplanin bei schwangeren Frauen. Reproduktionsstudien haben keine Belege für teratogene Wirkungen geliefert. Tierstudien zeigen eine Reproduktionstoxizität bei hohen Dosen. Das mögliche Risiko für den Menschen ist unbekannt. Während der Schwangerschaft darf Targocid nicht angewendet werden, sofern nicht der mögliche Nutzen einer solchen Behandlung die eventuellen Risiken überwiegt. Es ist nicht bekannt, ob Teicoplanin in die Muttermilch übergeht. Die Exkretion von Teicoplanin in die Milch wurde nicht in Tierstudien untersucht. Bei der Entscheidung mit dem Stillen abzubrechen/fortzufahren oder die Therapie mit Teicoplanin abzubrechen/fortzuführen sollte der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen einer Teicoplanin-Therapie für die Mutter in Betracht gezogen werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen 24.02.2012 Targocid kann Schwindel und Kopfschmerzen hervorrufen. Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Patienten, bei denen diese Nebenwirkungen auftreten dürfen nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen. 4.8 Nebenwirkungen Obwohl nicht in allen Fällen ein Kausalzusammenhang bewiesen wurde, wurden von folgenden Nebenwirkungen bei der Anwendung von Teicoplanin berichtet: Systemorganklassen gemäß MedDRADatenbank Sehr Häufig häufig (≥ 1/100 - < (≥ 1/10) 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1,000 - < Selten (≥ 1/100) 1/10,000 -< 1/1,000 ) Abzess Infektionen und parasitäre Erkrankungen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Erkrankungen des Immunsystems Erkrankungen des Nervensystems Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths Gefäßerkrankungen Erkrankungen der 24.02.2012 Eosinophilie, Thrombozytopenie, Leukopenie Anaphylaktische Reaktionen (Anaphylaxie) Schwindel, Kopfschmerzen Taubheit (leichter Gehörverlust) Tinnitus, vestibuläre Störungen) Phlebitis Bronchospasmus Sehr selten (< 1/10,000) Häufigke nicht bekannt (auf Grund d verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Abzess an der Injektionsstell Superinfektion (übermäßiges Wachstum von empfindlichen Bakterien insbesondere b längerer Anwe von Antibiotik Zeichen einer Superinfektion achten, Superinfektion sind entsprech behandeln. Agranulozytos (reversibel), Neutropenie, Anaphylaktisc Schock Bei nicht bestimmungsg intraventriculä Injektion: zere Krampfanfälle einem Patiente Thrombophle Systemorganklassen gemäß MedDRADatenbank Sehr Häufig häufig (≥ 1/100 - < (≥ 1/10) 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1,000 - < Selten (≥ 1/100) 1/10,000 -< 1/1,000 ) Sehr selten (< 1/10,000) Häufigke nicht bekannt (auf Grund d verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö Urtikaria, Angioödem, exfoliative Dermatitis, to epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, S Johnson-Synd Beeinträchtug der Nierenfun (Anstieg des Serumkreatin zum akuten Nierenversag Schüttelfrost Erythem (Rötung) Ausschlag (Hautrötung), Pruritus Erkrankungen der Nieren und Harnwege Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Untersuchungen *Postmarketing Beobachtung 24.02.2012 Schmerzen, Pyrexie (Fieber) Abnormale Transaminasen (leichter passagere rAnstieg der Transaminasen), abnormale alkalische Phosphatase im Blut (leichte Abnormalität der alkalischen Phosphatase), Anstieg des Blut Kreatinins (leichter Anstieg des Serum-Kreatinin) 4.9 Überdosierung Es wurden Fälle von massiver Überdosierung bei pädiatrischen Patienten beschrieben: In einem Fall kam es zu Agitation bei einem 29 Tage alten Neugeborenen nach 400 mg i.v. (entsprechend 95 mg/kg). In den anderen Fällen zeigten sich keine Symptome oder abnorme Laborbefunde, die mit Teicoplanin zusammenhingen. Die Therapie einer Überdosierung sollte symptom-spezifisch erfolgen. Teicoplanin ist durch Hämodialyse nicht und durch Peritonealdialyse nur langsam entfernbar. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Glykopeptid-Antibiotika; ATC-Code: J01XA02 Wirkungsweise Der Wirkungsmechanismus von Teicoplanin beruht auf der Hemmung der Transglykosylierungsreaktion, so dass die für die Quervernetzung des Mureins benötigten Vorstufen (N-Acetylglucosamin, N-Acetylmuraminsäure) nicht mehr in die wachsende Zellwand eingebaut werden. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung. Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt. - - Resistenzmechanismen Eine Resistenz gegenüber Teicoplanin kann auf folgenden Mechanismen beruhen: Veränderung der Zielstruktur: Diese Form der Resistenz ist in den letzten Jahren insbesondere bei der Spezies Enterococcus faecium aufgetreten. Die Veränderung beruht auf dem Austausch der endständigen D-Alanin-D-Alanin-Funktion der Aminosäureseitenkette einer Mureinvorstufe durch D-Ala-D-Lactat, so dass die Affinität zum Vancomycin stark vermindert ist. Die hierfür verantwortlichen Enzyme sind eine neu gebildete D-Lactat-Dehydrogenase bzw. Ligase. Die verminderte Empfindlichkeit oder Resistenz bei Staphylokokken gegenüber Teicoplanin beruht auf der Überproduktion von Vorstufen des Mureins, an die Teicoplanin gebunden wird. Eine partielle Kreuzresistenz besteht mit dem Glykopeptid-Antibiotikum Vancomycin. Einige Vancomycin-resistente Enterokokken sind Teicoplanin-empfindlich (VanBPhänotyp). Grenzwerte Die Testung von Teicoplanin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt: EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte 24.02.2012 Erreger Sensibel Staphylococcus spp. 4 mg/l Enterococcus spp. 4 mg/l Streptococcus spp. 4 mg/l (Gruppen A, B, C, G) Streptococcus pneumoniae 4 mg/l Andere Streptokokken 4 mg/l Nicht speziesspezifische 4 mg/l Grenzwerte* * Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik Resistent > 8 mg/l > 8 mg/l > 4 mg/l > 4 mg/l > 4 mg/l > 8 mg/l Prävalenz der erworbenen Resistenz Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Teicoplanin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Teicoplanin anzustreben. Üblicherweise empfindliche Spezies Aerobe Gram-positive Mikroorganismen Corynebacterium jeikeium° Enterococcus faecalis Staphylococcus aureus (inkl. Methicillin-resistenter Stämme) Staphylococcus epidermidis Staphylococcus haemolyticus Staphylococcus hominis Streptococcus agalactiae Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis° (Streptokokken der Gruppen C & G) Streptococcus pneumoniae Streptococcus pyogenes Streptokokken der „Viridans“-Gruppe° Anaerobe Mikroorganismen Clostridium difficile° Peptococcus spp.° Peptostreotococcus spp.° Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können Aerobe Gram-positive Mikroorganismen Enterococcus faecium Von Natur aus resistente Spezies Alle Gram-negativen Bakterien 24.02.2012 Andere Mikroorganismen Chlamydia spp. Chlamydophila spp. Legionella pneumophila Mycoplasma spp. ° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen. Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nach intravenösen Einzelinjektionen von 3 mg Teicoplanin/kg Körpergewicht lagen die mittleren Plasmakonzentrationen bei 53 µg/ml, nach Einzeldosen von 6 mg/kg bei 112 µg/ml. Nach intramuskulärer Injektion von 3 mg/kg Körpergewicht betrug die mittlere Plasmaspitzenkonzentration 7,1 µg/ml. Nach oraler Verabreichung wird Teicoplanin nicht systemisch resorbiert. 40% der verabreichten Dosis lässt sich in den Faeces in mikrobiologisch aktiver Form wiederfinden. Der Plasmakonzentrationsverlauf nach intravenöser Verabreichung ist triexponential, die terminale Eliminationshalbwertzeit liegt bei ca. 150 Stunden. Das Verteilungsvolumen nach 3 – 6 mg/kg i.v. im Steady-state beträgt 0,94 L/kg bis 1,4 L/kg. Teicoplanin wird praktisch nicht metabolisch verändert. Es wird in unveränderter Form überwiegend durch die Nieren ausgeschieden (innerhalb von 7 Tagen werden ca. 70% einer i.v. Dosis im Urin und ca. 2,4% in den Faeces wiedergefunden). Teicoplanin penetriert in die meisten Gewebe, lediglich im Liquor cerebrospinalis ist es nur in sehr geringen Konzentrationen nachweisbar. Hingegen wurden adäquate antimikrobiell wirksame Konzentrationen in Knochen, Haut (Unterhautfettgewebe), Synovialflüssigkeit, Gelenken, Myokardgewebe, Lungengewebe und in der Pleuraflüssigkeit gefunden. Teicoplanin penetriert auch sehr gut in neutrophile Granulozyten und verstärkt deren bakterizide Wirksamkeit. Teicoplanin wird zu etwa 90 – 95% an Serumeiweiß, vorwiegend Albumin, gebunden. Bei Kindern liegen die Plasmakonzentrationen nach äquivalenten mg/kg-Dosen niedriger als bei Erwachsenen, dies ist vermutlich durch eine raschere Elimination bedingt. Bioverfügbarkeit Die Bioverfügbarkeit bei einmaliger i.m. Injektion beträgt mehr als 90% im Vergleich zur intravenösen Injektion. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Akute und chronische Toxizität: Die akute Toxizität von Teicoplanin tritt erst bei Dosen ein, die bei weitem über der therapeutischen Humandosis liegen. Teicoplanin bewirkte bei einem mehrfachen der 24.02.2012 therapeutischen Humandosis eine leichte Nephropathie. Eine nach Absetzen voll reversible Einschränkung der Nierenfunktion wurde erst bei der höchsten Dosis (mehr als das 20fache der Humandosis) verzeichnet. Untersuchungsergebnisse zur potentiellen Ototoxizität lassen bei wiederholter Verabreichung eines Vielfachen der Humandosis eine leichte Beeinträchtigung der Cochlear- und Vestibularfunktion, ohne beobachtete morphologische Schädigung, möglich scheinen. Reproduktionstoxizität: Die durchgeführten Reproduktionsstudien ergaben keine Hinweise auf eine fertilitätsmindernde, teratogene oder fetotoxische Wirkung von Teicoplanin. Da bei Verabreichung während der Embryonalentwicklung unter sehr hohen Dosierungen vermehrt Totgeburten und Neugeborenensterblichkeit festgestellt wurden und spezifische Erfahrungen für den Menschen nicht vorliegen, soll die Anwendung während der Schwangerschaft nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risikoverhältnisses vorgenommen werden. Mutagenität: Teicoplanin besitzt keine mutagene Wirkung. Lokale Verträglichkeit: Die tierexperimentellen Daten zeigen eine relativ gute i.v. Verträglichkeit und eine akzeptable i.m. Verträglichkeit. Teicoplanin besitzt kein allergisierendes Potential. Die Daten indizieren eine große therapeutische Breite für Teicoplanin, Wirkungen am Tier wurden erst bei einem Vielfachen der humanen therapeutischen Dosis festgestellt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Natriumchlorid. 1 Lösungsmittelampulle enthält: 3,2 ml Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Inkompatibilitäten Lösungen von Teicoplanin und Aminoglykosiden sind nicht kompatibel und sollten getrennt verabreicht werden. Im Falle einer Kombinationstherapie von Targocid mit anderen Antibiotika sollen die Präparate generell getrennt angewendet werden. Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. Dauer der Haltbarkeit nach Gebrauchsfertigmachen der Lösung: Die gebrauchsfertig zubereiteten Injektionslösungen sowie die Mischung von Targocid mit den unter „Hinweise für die Handhabung“ genannten Infusionslösungen sollten umgehend angewendet werden. Fertig zubereitete Lösungen dürfen höchstens 24 Stunden bei +4° C aufbewahrt werden. Lösungen zur oralen Anwendung sind sofort zu verwenden. 24.02.2012 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 5 x 1 Durchstechflasche mit Lösungsmittelampulle zu je 3,2 ml. Bündelpackung zu 5 Packungen mit je 5 Durchstechflaschen und 5 Lösungsmittelampullen zu je 3,2 ml. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung wird das in der beigepackten Ampulle enthaltene Wasser für Injektionszwecke in die Durchstechflasche mit Trockensubstanz langsam eingespritzt. Die Flasche wird dann sanft zwischen den Händen gerollt, bis die Trockensubstanz vollständig gelöst ist. Es ist darauf zu achten, dass die Bildung von Schaum vermieden wird. Sollte sich bei der Zubereitung der Injektionslösung dennoch Schaum entwickeln, so empfiehlt es sich, die gebrauchsfertige Lösung zirka 15 Minuten stehen zu lassen, bis der Schaum verschwunden ist. Es sollten nur klare und höchstens gelbliche Lösungen verwendet werden. Der Inhalt der Durchstechflasche ist nur zur Einmalentnahme bestimmt. Bei der Entnahme ist darauf zu achten, dass der sterile Inhalt nicht (mikrobiologisch) kontaminiert wird. Folgende Infusionslösungen sind zur Mischung mit Targocid geeignet: - Isotone Natriumchlorid-Lösung 0,9% - Ringer-Lösung - Ringer-Lactat-Lösung - Glucose-Lösung 5% - Lösungen mit 0,18% Natriumchlorid und 4% Glucose - Peritonealdialyse-Lösungen mit 1,36% oder 3,86% Glucose. Zur Dauer der Haltbarkeit gebrauchsfertiger Lösungen siehe Abschnitt 6.3 „Dauer der Haltbarkeit“. 7. Inhaber der Zulassung Zulassungsinhaber: sanofi-aventis GmbH, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien Hersteller: Sanofi-Aventis S.p.A., Località Valcanello, 03012 Anagni (Frosinone), Italien 8. Zulassungsnummer 1–19653 9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung 30. März 1992 24.02.2012 10. Stand der Information Februar 2012. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. 24.02.2012