Ericaceae - Heidegewächse

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Ericaceae - Heidegewächse
Die Familie der Ericaceae ist mit etwa 100 Gattungen und 2700 Arten eine der größten Familien überhaupt. Es handelt
sich hierbei um Sträucher, Zwergsträucher, seltener kleine Bäume und Stauden. Die Blätter sind wechselständig, seltener
gegenständig oder wirtelig, einfach, seltener nadelförmig mit rilliger Vertiefung auf der Unterseite. Die Früchte sind oft
vielsamige Kapseln und essbare Beeren. Die Arten sind zumeist in humiden und semihumiden Gebieten der Extratropen
beheimatet. Sie bevorzugen saure Böden, sind zum Teil sogar kalkunveträglich, und bilden Symbiosen mit
Mykorrhizapilzen. Die Familie wird nach den verschiedene Blütenmerkmalen in 4 Unterfamilien eingeteilt: Arbutoideae,
Ericoideae, Rhododendroideae und Vaccinioideae.
Die Unterfamilie Arbutoideae umfasst unter anderem 11 Gattungen, die in Mitteleuropa in Kultur vorkommen. Die
Staubbeutel der Blüten sind mit oder ohne hornförmige Anhängsel versehen, der Fruchtknoten ist oberständig und es
werden beerenartige Früchte ausgebildet. Dazu gehören die für den Gartenbau wichtigen Gattungen: Enkianthus Lour.,
Gaultheria L., Leucothoe D. Don und Pieris D. Don.
Die Gattung Enkianthus Lour. umfassen sommergrüne Sträucher mit wechselständigen Blättern, die an den Triebenden
wirtelig gehäuft sind und meist fein gesägt. Die hellen Glöckchenblüten hängen in endständigen Doldentrauben. Von den
10 Arten, die von Japan bis in den Himalaja beheimatet sind, ist nur eine Arte häufiger in den Gärten Mitteleuropas zu
finden.
Die Gattung Gaultheria L. beschreibt immergrüne kleine Sträucher mit wechselständigen, kurz gestielten und gesägten
Blättern. Der Fruchtknoten umschließt beerenartig eine Fruchtkapsel. Die 200 bekannten Arten sind in Nord- und SüdAmerika, in Ost-Asien, Australien sowie Neuseeland beheimatet. In heimischen Gärten findet man häufig nur eine Art, die
auch als frosthärteste gilt.
Die Gattung Leucothoe D. Don, umfasst immer- und sommergrüne Sträucher mit wechselständigen, kurz gestielten, meist
gesägten Blättern. Die Blüten erscheinen in achsel- oder endständigen Trauben. Es sind etwa 25 Arten bekannt, die in
Ost-Asien und Amerika beheimatet sind.
Die Gattung Pieris D. Don beschreibt immergrüne Sträucher mit wechselständigen Blättern, die schwach gekerbt bis
gesägt sind. Die Blüten werden in end- und seitenständigen Doppeltrauben ausgebildet. Die 10 bekannten Arten sind in
Nord-Amerika und Ost-Asien beheimatet.
Aus der Unterfamilie der Ericoideae sind 3 Gattungen die in Mitteleuropa natürlich und in Kultur von denen 2 größere
Bedeutung haben. Die 4 Kronblätter sind röhrig miteinander verwachsen und umschließen nach dem Verblühen die
Fruchtkapseln. Die Blätter sind auffällig nadel- oder schuppenförmig.
Die Gattung Calluna Salisb. enthält nur eine Art. Es ist die Charakterpflanze der europäischen Heide- und
Moorlandschaften. Die Blätter sind immergrün, nadelförmig und kreuzgegenständig angeordnet. Der gefärbte etwas
längere Kelch unterscheidet diese Gattung von der folgenden. Die Gattung Erica L. enthält etwa 500 Arten die zu einem
großen Teil in Süd-Afrika und im afrikanischen Hochgebirge beheimatet sind, sowie in Süd- und Mitteleuropa und auf den
Kanarischen Inseln. Die nadelförmigen Blätter stehen meist quirlig und die glockigen Blüten sind einzeln oder Trauben,
Dolden oder Rispen zusammengefasst. Der Kelch ist fast immer vierteilig bis zum Grund. Die überreiche, frühe Blüte und
die geringen Ansprüche machen sie zu beliebten Gartenpflanzen. Alle sind als Bodendecker in Gruppenpflanzungen
bestens geeignet.
Die Unterfamilie der Rhododendroideae enthält 9 in Mitteleuropa natürlich und in Kultur vorkommende Gattungen. Die
Kronenblätter sind entweder frei oder trichterförmig bzw. krug- oder glockenförmig miteinander verwachsen. Die
Staubbeutel sind stets ohne Anhängsel und die Fruchtknoten oberständig.
Die Gattung Kalmia L. umfasst immergrüne Sträucher mit wechsel-, oder gegenständigen oder quirligen Blättern.
Besonders attraktiv sind die glockigen Blüten mit ihren taschenförmigen Ausweitungen. Beheimatet sind die 8 Arten vor
allem in Nord-Amerika und auf Kuba. Sie gehören zu den schönsten immergrünen Blütensträuchern.
Die Gattung Ledum L. beschreibt immergrüne Sträucher mit wechselständigen, ganzrandigen, kurz gestielten, filzig
behaarten und aromatisch duftenden Blättern. Die Kronenblätter der Blüten sind nicht miteinander verwachsen. Es
existieren etwa 10 Arten in den kühlen Gebieten der nördlichen Hemisphäre.
Die Gattung Rhododendron L. enthält sommer- und immergrüne Sträucher vereinzelt auch Bäume mit wechselständigen,
an Triebenden meist gehäuften, ganzrandigen Blättern. Die Blüten sind in aufrechten Schirmtrauben zusammengesetzt
oder werden einzeln einzeln. Mit etwa 1000 Arten ist es die artenreichste Gattung überhaupt. Sie ist verbreitet vom
tropischen Regenwald bis in die boreale Zone. Die Hauptverbreitung erstreckt sich über den Himalaja und Süd-China,
Malaysia, Neu-Guinea, Japan und Nord-Amerika sowie West-Asiens und Mittel- und Süd-Europa. In Deutschland sind
etwa 100 Wildarten in Kultur und wesentlich mehr Formen und Sorten. Die Zahl der Sorten ist derart unübersichtlich, das
man sie zu Gruppen zusammengefasst hat, die die jeweilige hauptsächlich beteiligt Wildart kennzeichnen. Die
großblütigen Hybriden sind die bedeutendsten und auffälligsten. Zu ihnen gehören die Catawbiense-Hybriden und die
Caucasicum-Hybriden. Die Sträucher können 4- 6 m hoch werden, haben länglich elliptische, dunkelgrüne, ledrige
Blätter. Große Schmuckwirkung haben die großen Blütenstände in zahlreichen Farben. Hybriden mit kleinerem,
kompakterem Wuchs werden oft als „Kleinbleibende Rhododendren mit Wildcharakter“ bezeichnet. Zu dieser Gruppe
gehören die Yakushimanum-Hybriden, Williamsianum-Hybriden und Repens-Hybriden sowie Impeditum-Hybriden. Alle
bisherigen sind immergrüne Arten und Sorten, die sommergrünen werden allgemein als Azaleen bezeichnet. Es handelt
sich hier aber um ein und die selbe Gattung aufgrund der identischen Blütenmorphologie, der identischen Blatt- und
Blütenknospenstellung sowie der Behaarung. Die Azaleen werden ebenfalls in Gruppen eingeteilt, die sich auf die
Herkunft und die Form der Hybriden bezieht. Die Genter- oder Gandavensis-Hybriden zeichnen sich durch große
Winterhärte, Wüchsigkeit und Blühwilligkeit aus. Sie bilden kleine aber sehr anmutige trompetenförmige, hellgelbe bis
karminrote Blüten mit verbliebenem Wildcharakter aus. Die Mollis-Gruppe geht zurück auf Rhododendron japonicum
(früher Azalea mollis). Sie haben breit trichterförmige Blüten und sind schwächer im Wuchs. Die Knapp-Hill-Hybriden
stammen aus den Knapp-Hill Nurseries in England. Dies sind kleinwüchsige anpassungsfähige, winterharte Azaleen mit
großer Blütenfülle und leuchtendem Farbspektrum. Die Japanischen Azaleen sind eine Zusammenfassung von Hybriden
aus Japan stammender immergrüner, kleinblättriger Wildarten. Sie sind niedrig buschig und zeichnen sich durch
besondere Blühwilligkeit aus.
Die Unterfamilie der Vacciniodeae enthält eine für die mitteleuropäische Gartenkultur interessante Gattung: Vaccinium L.
Sie beschreibt sommer- und immergrüne Sträucher oder Halbsträucher mit wechselständigen Blättern. Die Blüten sind
meist zu Trauben zusammengesetzt. Die Früchte entstehen aus dem Fruchtknoten und entwickeln sich zu saftigen oder
mehligen Beeren. Es sind etwa 200 Arten bekannt, die in der nördlichen Hemisphäre und in tropischen Gebirgen
beheimatet sind.
Ericaceae
Arbutoideae
Ericoideae
Rhodode ndroi deae
Enkinathus Lour.
Calluna Salisb.
Kalmia L.
Gaultheria L.
Erica L.
Ledum L.
Leucothoe D. Don
Pieris D. Don
Rhododendron L.
Vaccin ioideae
Vaccinium L.
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