Personal - Inselspital

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SPITALHYGIENE
Information über Methicillin-resistenten
Staphylococcus aureus (MRSA) für das Personal
Staphylococcus aureus
Staphylococcus aureus ist ein verbreitetes, gram-positives Bakterium, das bei gesunden
Personen in der Nase und auf der Haut vorkommt und in der Regel friedlich mit dem
Menschen zusammenlebt, ohne eine Erkrankung zu verursachen. Man nennt diesen
Zustand auch Kolonisation, Trägertum oder Besiedlung. Eine Besiedlung benötigt keine
Behandlung. Staphylococcus aureus kann in manchen Fällen aber auch eine Infektion
(Pneumonie, Sepsis oder Wundinfektion) verursachen. Üblicherweise ist der Keim auf viele
Antibiotika empfindlich.
Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
MRSA ist ein Staphylococcus aureus, der gegen eine grosse Gruppe von Antibiotika
(Betalaktam-Antibiotika), für welches das Methicillin stellvertretend steht, resistent geworden
ist. Durch diese Resistenz ist die antibiotische Behandlung von Infektionen durch MRSA
erschwert.
Bedeutung eines Trägertums von MRSA
MRSA sind meist harmlose Besiedler und Infektionen sind selten. Gesunde Personen
inklusive Schwangere, welche Träger von MRSA sind, haben kein erhöhtes Infektionsrisiko.
Träger können aber als Quelle für eine Übertragung des MRSA auf andere Personen dienen.
Ein erhöhtes Risiko für eine MRSA Besiedlung und Infektion haben Personen mit einem
chronischen Grundleiden (z.B. Tumorerkrankung, geschwächtes Immunsystem), chronischen Hautwunden oder Personen nach einer grösseren Operation.
Trägertum von MRSA beim Personal
Kommt es beim Personal zu einem Trägertum durch MRSA, dauert dieses meist nur kurze
Zeit (Tage, evtl. wenige Wochen). Die Einhaltung der Händehygiene, gemäss Standardhygienemassnahmen, verhindert auch bei besiedeltem Personal eine Übertragung von
MRSA auf andere Personen. Personal mit Hauterkrankungen (z.B. chronische Ekzeme,
Neurodermitis - vor allem an den Händen) hat ein erhöhtes Risiko für ein Langzeitträgertum.
Aus diesem Grund darf Personal mit Hauterkrankungen keine MRSA-Patienten betreuen.
Eitrige Hautinfektionen (Furunkel, Nagelbettentzündungen) werden häufig durch
Staphylococcus aureus verursacht. Massnahmen für Personal mit einer solchen Infektion
sind im Hygiene-ordner Kapitel 3.4.3 „Arbeitsrestriktionen“ beschrieben.
Wichtige Massnahmen
Um eine Verbreitung von MRSA im Spital zu verhindern, werden bei MRSA-Patienten
spezielle Isolationsmassnahmen getroffen (siehe Hygieneordner Kapitel 4 Kontaktisolation).
Die MRSA-Dekolonisation (Waschungen mit desinfizierenden Seifen etc.) hat zum Ziel, ein
Trägertum rascher zu beenden. Die Wirksamkeit einer solchen Behandlung ist aber sehr
beschränkt – Rückfälle sind häufig. Die Spitalhygiene ordnet deshalb eine Dekolonisation nur
bei ausgewählten Patienten an (entscheidend ist dabei das Fehlen von Risikofaktoren für ein
langes Trägertum).
Screening von Patienten auf eine Kolonisation durch MRSA
Auf Grund einer höheren Häufigkeit von MRSA in Spitälern im Ausland und einigen
Regionen der Schweiz, werden Patienten, welche direkt aus einem ausländischen Spital,
den Universitätsspitälern Genf (HUG) und Lausanne (CHUV) sowie einem Spital im Tessin
ins Inselspital verlegt werden, oder in den vergangenen 6 Monaten in einem dieser Spitäler
behandelt wurden, am Eintrittstag auf eine Kolonisation durch MRSA gescreent (siehe
Hygieneordner Anhang 4). Ein Screening beim Personal ist nur in Ausnahmefällen nötig.
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